Berufunfähigkeitsrente

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Klaus12
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Berufunfähigkeitsrente

Beitrag von Klaus12 »

hallo,

ich wollte mal fragen, ob sich jemand mit folgender sache auskennt? wie es aussieht, wenn man nach kurzer arbeitszeit in dk (3jahre) und wohnhaft in deutschland, mit einer berufsunfähigkeitsrente?
ich überlege mit meinen doch jungen jahren meine deutsche privat abgeschlossenen berufsunfähigkeitsrente wegen krankheit in anspruch zu nehmen. da ich in deutschland noch nie in die rentenkasse eingezahlt habe, kann ich in deutschland wohl kein geld erwarten! kann ich in dk etwas bekommen?
ich gehöre leider keiner akasse an.
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Ich denke man muss das ein wenig trennen.

Erstens die A-Kasse. Die zahlt ja im Falle von Arbeitslosigkeit. Das hat also mit Krankheit eigentlich nichts zu tun.

Zweitens müsste man überlegen, ob Deine Krankeit etwas mit Deiner Arbeit zu tun hat. Also hast Du z.B. mit giftige Substanzen gearbeitet und bist deswegen jetzt krank? In dem Fall könnte es vielleicht ein Schadensersatz, bezahlt vom Versicherung Deines DK Arbeitgebers geben.

Wenn Du aber "einfach so" krank geworden bist, und deswegen nicht arbeiten kannst. Dann hat das in DK eigentlich nichts mit Dein Arbeitgeber bzw. die Zahl der Jahre eigentlich nichts zu tun.

In dem Fall wäre die Kommune zuständig (und wie das dann bei Pendler ist, weis ich eben nicht). Allerdings gibt es in dem Fall nicht einfach eine Berufsunfähigkeitsrente, sondern die Kommune muss dann "Aktivierung" starten. D.h. Umschulung und Flexjob (Arbeitsstelle mit reduzierte Stundenzahl, Zuschuss zum Lohn etc.).
Klaus12
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Beitrag von Klaus12 »

erstmal vielen dank für deine schnelle antwort.
ich bin einfach so krank geworden- hat also nix mit der arbeit zu tun.
problematisch ists nur, weil es sich um depressionen handelt und deswegen mit einem flexjob oder ähnlichem nicht geholfen ist.

nach 21 tagen bekommen ich ja 70 pct meines gehalts von der kommune.
was ist denn, wenn mir der arbeitgeber in der krankheitsperiode (also irgendwann nach 1,2 oder 3 monaten) kündigt?zahlt die kommune denn so lange weiter, bis ich wieder gesund bin, oder hört die nach der kündigung auch auf zu zahlen?
wie bin ich finanziell abgesichert im krankheitsfall?wie gesagt, ich habe meine private zusatzabsicherung aber die reicht natürlich nicht, um zu überleben- frau, kind, haus usw.
dina
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Beitrag von dina »

Hej Klaus,
flexjob wird auch bei Depression gemacht, hatte ich bei der Arbeit schon, gerade da ist es ja wichtig, etwas zu tun.

LG Tina
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Klaus12 hat geschrieben: problematisch ists nur, weil es sich um depressionen handelt und deswegen mit einem flexjob oder ähnlichem nicht geholfen ist.
Das hat damit nichts zu tun. Die Kommune wird (sehr schnell) ein "Handlungsplan" aufstellen. Der Ziel damit wird sein Dich schnellstens möglichst auf dem Arbeitsmarkt zurück zu bringen (entweder normal, oder wenn das nicht möglich ist in ein Flexjob, evt. vorübergehend), und die Mittel wären Therapie, Umschulung etc.
Klaus12 hat geschrieben:nach 21 tagen bekommen ich ja 70 pct meines gehalts von der kommune. was ist denn, wenn mir der arbeitgeber in der krankheitsperiode (also irgendwann nach 1,2 oder 3 monaten) kündigt?zahlt die kommune denn so lange weiter, bis ich wieder gesund bin, oder hört die nach der kündigung auch auf zu zahlen?
Das ist eben das, was ich nicht weis. Hier läuft es eben über die Kommune, d.h. im Prinzip nach dem Wohnort. Wie das dann bei Pendler ist, kann ich nicht sagen.

Nach meiner Meinung kann man aber Berufsunfähigkeitsrente bei Depression in DK vergessen. Das gibt es einfach nicht. Hier wird man immer für die Wiedereingliederung auf dem Arbeitsmarkt arbeiten.
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Hier ist ein wenig dazu:

http://www.kristeligt-dagblad.dk/artikel/313410:Danmark--Alvorligt-syge-skal-aktiveres

D.h. ALLE kranke sollen in Aktivierung. Einzige Ausnahmen sind Schwangere und sterbende.
wofu
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Beitrag von wofu »

Moin, moin,

eigentlich scheint mir das dänische System schon sinnvoll, Kranke sind möglichst schnell wieder für die/eine andere Arbeit fit zu machen. Auf Dauer ist Kranksein für niemanden gut, es sei denn man wollte "krank feiern".

Wenn aber eine Berufsunfähigkeit vorliegt und es eine private BU-Rente gibt, dann muß man halt dort genau nachlesen im Kleingedruckten bzw. nachfragen, wie eine Krankheit nachzuweisen ist und welche Leistungen möglich sind. Das kann sicher niemand hier im Forum sagen, da es unterschiedliche Bedingungen und Beiträge und Leistungen im Versicherungswesen gibt.

Also ich würde unverzüglich meine Versicherung informieren und befragen.

Gute Besserung wünscht

Wolfgang
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Ich habe das so verstanden, dass dies schon unterwegs ist; aber das es hier darum ging, ob es möglich sei öffentliche Leistungen aus DK zu bekommen, und das ist halt schwierig.
Klaus12
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Beitrag von Klaus12 »

ja, genau. es geht darum, ob ich als grenzgänger gelder aus dänemark beziehen kann, wenn ich berufsunfähig bin. "førtidspension" oder ähnliches.
in deutschland kann ich sicher keine erwerbsunfähigkeitsrente oder ähnliches bekommen, da ich noch nie in die rentenkasse eingezahlt habe.
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Habe ein wenig gesucht. Førtidspension bei Depression ist möglich, aber ...

Erstens gehört die Sache unter der Kommune. Das halte ich bei Dir für ein grosses Problem. Wenn Du in DE wohnst und nicht mehr in DK arbeitest, wäre keine Kommune ja dafür zuständig.

Zweitens ist es eine sehr langwierige Sache. Die Kommune muss nämlich alle Möglichkeiten untersuchen und ausprobieren und man muss eigentlich feststellen, dass eine Heilung unmöglich oder zumindest unwahrscheinlich ist. Das ist bei ein psychische Krankheit in der Regel ein Verlauf, der über mehrere Jahre geht mit Untersuchungen, Therapieverläufe und Versuche mit mehrere Flexjobs in verschiedene Branchen. Erst wenn all das versucht wurde und man festgestellt hat, dass es nichts bringt, dann kann die Kommune vielleicht Førtidspension bewilligen.

Das hier kann vielleicht ein wenig über die Möglichkeiten zeigen:

http://www.ast.dk/Page_Pic/pdf/PU_psykiske_lidelser_rapport_13_12_2007_13_45.pdf

Man hat hier 50 Fälle untersucht, wo Førtidspension auf Grund von psychische Krankheiten bewilligt wurde. Etliche dieser Fälle sind in dem Rapport auch beschrieben.
udo66

Def

Beitrag von udo66 »

Warum eine Berufsunfähigkeitsversicherung?Sie ist eine Ergänzung zur gesetzlichen Rentenversicherung. Diese wurde für alle nach 1961 Geborenen durch eine Erwerbsminderungsrente ersetzt. Sie ist befristet und wird nach der Anzahl der Stunden berechnet, die ein Arbeitnehmer in der Lage ist, zu arbeiten. Ist der Berufsunfähige in der Lage einen halben Tag zu arbeiten, nicht notgedrungen in einem artverwandten Berufsfeld, erhält er nur noch die Hälfte der Erwerbsminderungsrente. Wenn der Versicherte zudem weniger als fünf Jahre sozialversichert war, besteht keinerlei Anspruch auf eine staatliche Rente. Bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung legt der Arbeitnehmer bei Vertragsabschluss die monatlich auszuzahlende Rente fest. Diese sollte mindestens 75 Prozent seines derzeitigen Nettoeinkommens betragen. So wird gewährleistet, dass der Versicherte auch nach dem Ausstieg aus dem alten Beruf den gewohnten Lebensstandard beibehalten kann. Was leistet eine Berufsunfähigkeitsversicherung?Die Berufsunfähigkeitsrente kommt dann zum Einsatz, wenn der Versicherte seinen Beruf für mindestens sechs Monate zu 50 Prozent nicht mehr ausüben kann. In diesem Fall zahlt die Versicherung die vereinbarte monatliche Rente. Einige Versicherungen bieten zusätzlich eine Staffelregelung an, die bereits bei geringer Invalidität einen Teil der Rente ausbezahlt. Allerdings werden die gesamten Ausgleichszahlungen erst bei einer 75-prozentigen Berufsunfähigkeit wirksam. Diese Versicherungsform eignet sich daher besonders für langsam fortschreitende Erkrankungen.
Klaus12
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Beitrag von Klaus12 »

vielen dank für die vielen antworten.
generell weiß ich jetzt, dass eine rente im fall von depressionen also möglich ist.nur interessiert mich jetzt noch folgendes und ich hoffe, dass irgendjemand dazu etwas sagen kann. was ist mit grenzgängern? vor allem dann wenn gekündigt wurde. wie lars bereits sagte ists ja eigentlich die kommune, die verantwortlich ist, aber wenn ich in deutschland wohne, wäre das ja mein amt. und die werden doch sagen: stopp, nicht in deutschland. hier hast du nicht eingezahlt. gehe mal nach dänemark. bin ich im falle von berufsunfähigkeit wirklich zur armut verdammt, obwohl ich dachte, dass ich durch meine private zusatzversicherung, restlos abgesichert bin?es muss doch etwas für grenzgänger geben, die wie ich, nicht in die deutsche rentenkasse eingezahlt haben, was uns auffängt. ich bin wirklich verunsichert.
Klaus12
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Beitrag von Klaus12 »

Angaben auf der E301 und die Folgen beim ALG

im obigen thread habe ich ein paar meiner fragen beantworten können. es scheint so zu sein, dass grenzgänger grundsätzlich alles beim eigenen amt(kommune) in deutschland einreichen. sprich arbeitslosengeld. der deutsche staat rechnet dann mit dem dänischen ab. so ähnlich ist es wohl auch mit der rente, da dk zu eu gehört. das wird mit auf die rente angerechnet.
alles wird gut.

vielen dank nochmal für die vielen, schnellen antworten.
kalki
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Beitrag von kalki »

Hi Klaus,
das das rote "A" mit den dänischen Behörden abrechnet,stimmt nicht.
In einer EU-Verordnung ist das halt so geregelt,dass deutsche Grenzgänger und -pendler halt so anzusehen sind,als ob sie normal in Deutschland gearbeitet hätten,und zwar auch OHNE Mitglied in z.b. der dänischen A-Kasse zu sein.
Der Hauptgrund,weshalb ein Grenzgänger bzw -pendler nicht von der A-kasse provitiert,sondern im schlimmsten Falle über 700€ an den dänischen Staat zahlt ohne Möglichkeit,sie darüber wiederzuerlangen liegt einzig und allein daran,dass denjenigen der Wohnsitz in DK fehlt!
Ohne Wohnsitz bzw Meldeadresse in DK kein A-Kassen-Geld!
Die Dänen verweisen dich ( aus meiner Sicht zu Recht) auf die deutschen Stellen,jedoch kommen diese nicht aus dem Quark,bzw sie tun so,als wüßten sie von den Anweisungen der EU nix,das bedeutet halt nur Ärger,telefonate mit DK und etlichen Papierkrams,um seine Rechte zu wahren.


Was die Rentengeschichte angeht,so würde ich mich an deiner Stelle mal an deinen zuständigen Rententräger wenden,eigentlich gibt es in jeder Stadt so eine Anlaufstelle,die einem in der Regel auch sehr helfen.
wuff
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Mal noch eine Frage

Beitrag von wuff »

Hallo,
bist Du denn Mitglied einer dänischen Pensionskasse? Wenn ja, dann könnte evt. eine "Invalidepension" möglich sein, so weit ich weiss.

Grüsse

Anne
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