Wo bleibt der Aufstand der Anständigen in DK?

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KölnerClown

Beitrag von KölnerClown »

Hallo.
Interessant, wie sich der Thread entwickelt.
Catja: du scheinst eine gute Beobachterin zu sein, Hut ab!
Ich persönlich habe guten und tiefergehenden Kontakt zu vielen Dänen, aber ich stimme mit Ursel überein, dass es in Kneipen und Bars schwierig ist über das "normale" Mass an Smalltalk hinauszukommen - ich spreche Dänisch (ist allerdings nicht gerade meine Traumsprache LOL - Deutsch auch nicht!!!!).
Dieses Land ist meiner Meinung nach doch sehr gespalten, das zeigen die Wahlen, das Zeigen die Volksentscheidungen, aber das zeigen auch meine persönlichen Erfahrungen mit den Menschen. Wenn ich diese Erfahrungen nicht hätte, dann wäre ich wahrscheinlich auch nicht mehr hier. Ich teile auch Ursels Meinung, was er im letzten Abschnitt (das Positive) schreibt. Ich möchte in diesem Zusammenhang auch erwähnen, dass mich sehr viele Dinge in Deutschland stören und ich immer wieder froh bin, wenn ich wieder hier bin.....aber auch froh bin, wenn es dann wieder in den Süden geht ;-)Nun, das ist aber nicht das Thema hier, es geht hier um den Aufstand der Anständigen in DK.
Eine Webseite wie www.440hz.dk als reine Propaganda zu bezeichnen, die nichts zur Aufklärung beiträgt und keine Hintergründe darstellt, ist beschämend und falsch. Richtig ist natürlich, dass diese Webseite eine Anti-DF Seite ist, die selbstverständlich auch tendenziell ist. Das wird auch nicht verheimlicht. Dennoch werden auch Facts und Infos gesammelt und aufbereitet dargestellt. Ich finde es vollkommen legitim, dass sich eine Gruppe von Menschen zusammentun, um Protest anzumelden. Ich war sogar etwas erleichtert, das soetwas endlich mal öffentlich passiert.

Ecplise schreibt: "Ist das nicht erschreckend, wenn eine Gesellschaft so auf Homogenitaet aufbaut,
dass jeder Einfluss von aussen sei er nun gut oder schlecht abgeblockt wird und
man sich nach aussen hin verschanzt und in seiner eigenen Welt lebt.
Das Resultat ist eine Verarmung des kulturellen Lebens, der Vielfalt, der Offenheit und
des Verstaendnis fuer andere Gesellschaften.

Gerade auch im kulturellen Bereich ist Stillstand und Gleichheit angesagt. Wenn es nach DF gehen würde, dann sollten Programme z.B.
in der königlichen Oper, die kein volles Haus bieten, abgeschafft bzw. nicht mehr gefördert werden.

Du schreibst ein Grund dafuer ist dass Daenmark ein kleines Land ist."

Ich möchte darauf hinweisen, dass Deutschland ein verdammt kleines Land ist, da geht doch soweit, dass sich Kölner und Düsseldorfer nicht leiden können (ist übertrieben, aber dennoch was dran - ein Berliner in Bayern fühlt sich auch erstmal fremd). Die größe des Landes scheint kein hinreichendes Argument zu sein.
Habe jetzt erstmal genug gelabert....mal sehen was kommt .....
eclipse

Beitrag von eclipse »

@ljhelbo

Ganz kurz nur zur Ubernahme der Londoner Boerse.
Aus meiner Sicht ist das etwas ganz anderes und hat mit dem sehr speziellen deutsch-britischen Verhaeltnis zu tun. Nachdem die "Krauts" die britische Autoindustrie aufgekauft hat, ist die Londoner Boerse so etwas, wie die letze urbritische Identifikation.

@ursel

Danke fuer die nachdenklichen Worte.
Ursel
Mitglied
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Beitrag von Ursel »

Hej Kölner Clown!
Ja, es ist prima, wie sich doch manche provotkation in ein ernstes und ernstgemeintes, informatives Gespräch entwickelt - wenn man es nur (laufen) läßt, smil!!!

Natürlich gibt es Animositäten zwischen einzelnen Städten und Bundesländern - ebenso wie hier zwischen Jütländern und Själländern etc.
Das hat aber nichts mit dem zu tun, was wir hier diskutieren.
Wir sind bei der Abschottung nach außen, bei Ausländerfeindlichkeit (ich will noch nicht so richtig mit auf den Zug vom Fremdenhaß, obwohl er natürlich auch spürbar ist, hopsen)), Abgrenzung, Ausgrenzung.
Und im übrigen hat mich das Verständnis einer Österreicherin in Schweden (gemessen an BRD 2 kleine Länder) doch nachdenklich gemacht, die eben unsere Beobachtungen in dieser Form nicht so teilte - bzw. eher beide Male auf der anderen Seite stand und deshalb die Dänen verstand.
Das muß ich ja nicht richtig finden oder entschudligen - aber verstehen kann ich es nun besser.

Wohlgemerkt, jetzt geht es erstmal um die Grundeinstellung - nicht um die Ausländergesetze und -politik.

So, mein Bett ruft jetzt ganz dolle nach mir --- wirklich gute Nacht - Ursel, DK
""Den virkelige opdagelsesrejse går ikke ud på at finde nye lande,
men at se med nye øjne."

---------------------------------------------------------Marcel Proust
...
runesfar

Beitrag von runesfar »

Eigentlich hätte Ich nicht vor an diesen thread zu antworten, aber eine satz von Eclipse darf einfach nicht alleine stehen:

"Dann frage ich dich, warum ist die Situation in Laendern wie Finnland gaenzlich anders?"

Finland? Finland??? Finland!!!!!

Meinst du die Finnen - die jahrzehnte fast keine UNHCHR quotenflüchtlinge genommen hat und wo die grösste einwanderergruppe Esten ist. Hab mal mit eine chilenishe flüchtling in Helsinki gesprochen - sie waren stoltze acht während mehr als 1000 mit familien in Dänemark wohnten.

Laut die CIA yearbook ist die net migration rate für Finland 0,95 während die dänische 2,48 war - in 2004.

Ich mag die Finnen - sehr - aber hier stinkt die vergleich einfach.

Bevor Ich weitergehe muss Ich eine ding klarmachen: Hab immer - auch diese mal - ganz unten an die zettel gekreutzt und bin keine fan von die regierung.

ABER diese ständinge unreflektierte kritik an die wahlergebnisse geht mir dermassen an der keks.

DF wurde ich nie nur als rechts einstufen. Die gesundheitspolitik ist besser als das die sozialdemokraten und SF. Die Schulpolitik konnte auch schlimmer sein. Und der pressesprecher der angeblich ein nazi ist, ist mit eine Judin verheiratet.

Wir können lange über diese partei diskutieren - aber Ich finde es viel interessanter die gründe zu analysieren und davon eine lehre zu ziehen.

Eine ergebnis die mich überrascht hat: In kreise wie Århus Vest und Nørrebro hatten DF eine überdurchsnittlich gute wahl. (Dass hatten die Radikalen übrigens auch und ich freue mich an die analysen von die wählerwanderungen - Ich glaube das ein teil von diese stimmen von die imamen kommen).

Es gibt ein sprichwort in Dänisch: Nichts kommt von nichts - und Ich denke das man nur so die ergebnisse verstehen kann.

Seit mitte die 80er war es klar, das unsere flüchtlinge und einvandererpolitik ausser kontrolle geraten ist. Die grössten mehrheit von die, die in Dänemark asyl bekommen haben waren spontanflüchtlinge. Ich weiss von konversationen mit UNHCR-freunde dass viele von die angebliche flüchtlinge in die UNHCR keine chance hätten.

Und wenn man endlich von rassismus sprechen soll, dann konnte ICH was erzählen. Von 1992-97 hatte ich eine Indische freundin. Unter die dänen gab es keine wort dazu - sie wurde immer nett, freundlich und süss behandelt. Dass war aber nicht so unter unsere "neudänische" nachbarn in Nørrebro. Da habe Ich wirklich mitbekommen was die über die Dänen dachten - und was sie über eine Inderin die mit eine däne lebt.

Von der mitte der 90er wurde es auch langsam klar, dass es so nicht witergehen konnte: Die statistiken wo 85 procent von alle in Københavns Dommervagt (die 24-stunden gericht in Copenhagen) neudänen sind. Dass - vor die "wende" - 45 % von die sozialhilfeleistungen zu die 5-7 % einwanderer gingen, dass nur eine handvoll von somalische frauen überhaupt eine arbeit haben. Nichts zu schweigen von die steigende islamismus in einige bezirke, die langsam zu National Befreite Zonen wurden.

Ich kenne DF-wähler - eine ist eine Krankenschwester die in 2001 es einfach satt hatte, als frau, sehr schlecht behandelt zu werden. Sie wollte die beschimfungen und die macho-gehabe während siene arbeitszeit einfach nicht mehr. Ein andere ist ein schwule kollega der mehrmals zusammengeschlagen wurde.

Dass DF überhaupt so viele stimmen kriegen hängt auch damit zusammen dass die socialdemokraten und die Linken nie öffentlich gesagt haben was wir, privat, wussten. Es ist schlechte politik und es ist eine verrat von unsere angeblich demokratische, feministische, moderne und sekuläre idealen. Es ist eine kniefall für klanstukturen, frauenunterdrückung und aberglauben gewesen.

Noch besser als in Dänemark sieht man in Frankreich wie gefärlich diese politik des schweigens und wegsehens ist: Le Pen und seine anhänger wurde jahrelang isoliert, die probleme in die vororte verschwiegen von alle parteien - bis der einaugige monsieur in der stichwahl ging. Oder in Holland die ziemlich nah an eine bürgerkrieg kam. Ich fürchte noch von die resultaten falls Hirsi Ali oder Job Cohen wirklich getötet werden.

Wenn es um die neuen einwanderungsgesetze geht bin ich zwiespältig. Freunde in die gymnasien erzählen mir dass viele junge muslima offiziel strikt dagegen sind, aber alleine freuen sie sich sehr über die 24-jahres grenze, weil dass ein waffe für die ausbildung die frauen ist.

Persönlich finde ich die regel das migranten keine anspruch an sozialleistungen haben völlig in ordnung. Keine migranten haben anspruch an hilfe in länder wie USA - und keiner wurde sagen das die amis dadurch die internationale menschenrechtenkonvention verletzt.

Endlich: Haarder (der minister für einvanderung) hat eine ganz gute frage gestellt: Ob die traktaten für die rechte die frauen nicht genau so wichtig sind. Es scheint als ob die in wiederspruch zu andere konventionen stehen. Es wird interessant zu sehen was die internationale gerichte am wichtigsten finden.

Was die toleranz angeht will ich es mal sehr hart sagen: Wenn die deutschen nicht so tolerant wären, hätten tausende von menschen vielleicht noch gelebt. Wenn die bibliotekarin in Hamburg nicht nur passiv regiert hätte als Mottasadeq geschworen hat tausende von juden umzubringen, wenn die Komillitonen und Lehrer and der TU-Harburg nicht nur "tolerant" gewesen wäre, wäreAtta und seine freunde wahrscheinlich nicht so weit gekommen.

Und - ist diese deutsche "toleranz" nicht eher gleichgültigheit. Ich denke an die 4 "ehrenmorde" hier in Berlin in die letzte monate. Sollen wir dass wirklich heute, in die strassen von berlin (oder Kopenhagen), acceptieren????
KölnerClown

Beitrag von KölnerClown »

ljhelbo schreibt:
"Es gibt nur eine Gruppe von Menschen die damit nicht klar kommen, und die reagieren dagegen. Was wir sehen ist somit aber auch keine von idelogischen Motiven getragene, faschistische Bewegung. Es ist eine Reaktion, ein Rückzugsgefeckt von einige verunsicherte, die mit der veränderte Welt nicht klar kommen."
Wie gesagt, ob es nun eine von idelogischen Motiven getragene faschistische Bewegung ist, spielt für mich im Grunde genommen keine Rolle. Die Definitionen überlasse ich anderen. Trotzdem bleibt diese Partei eine fremdenfeindliche Gruppe mit 13% Wählerstimmen! Die Ideologie kann, wenn sie denn nicht schon vorhanden ist, auch noch kommen.

"Dansk Folkeparti ist auch eine Reaktion auf eine zunehmende Offenheit. Durch den letzten 30 Jahren ist DK deutlich offener geworden - EU, Globalisierung, Ein- und Auswanderung."

Wenn das der Fall ist, dann steht es ja noch "schlimmer" um das Land, als ich angenommen habe.

Ich bin übrigens vehement dafür den Schüleraustausch innerhalb der EU zur Pflicht zu machen.
KölnerClown

Beitrag von KölnerClown »

LOL @runesfar
versuchen kann man ja es mal ... ihr seit mittlerweile wohl überall..hättest dein kreuz besser oben gesetzt (haste wahrscheinlich auch)...
eclipse

Beitrag von eclipse »

@runesfar

Du scheinst ein grosser UNHCR-Experte zu sein. Aber egal, ein kurzes Wort zu Finnland.
Ich kenne nicht die genauen Zahlen, aber soweit ich weiss war Finnland
eines der wenigen Laendern, die bereit waren nach einigen Hungerskatasrophen
schwarzafrikanische Fluechtlinge aufzunehmen.
Dadurch konnte man in Helsinki viele Schwarze sehen, die natuerlich
dort ziemlich auffallen.

Generell gilt es aber darum, welche Offenheit man spuert und erlebt und das ist
in Helsinki anders.

Grundsaetzlich geht es auch nicht darum, irgendwelche moslemischen
Terroristen oder Sozialhilfebetrueger ins Land zu holen.
Das ist ein wesentlicher Unterschied, den viele (so auch du) nicht verstehen.

Es geht darum sich in seinem Wesen zu oeffnen fuer andere Kulturen und
Gesellschaften und auch das Gute und die Bereicherung darin zu sehen.
Man kann sich nicht abschotten und alle Auslaender als Sozialschmarotzer etc.
betrachten... Sind fuer dich zum Beispiel Deutsche und Spanier, die mit
einer hoeheren Ausbildung ins Land kommen auch Sozialschmarotzer ?

Es geht hier um eine generelle Einstellung. Denn Ablehnung und Ausgrenzung fuehren
nur dadurch dass sich Parallelgesellschaften bilden, ohne Integration und
alles noch wesentlich schlimmer wird. Natuerliche gehoeren richtige Einwanderungsgesetze
dazu und in Deutschland wurden hier sehr sehr grosse Fehler gemacht.

Man muss einwanderung steuern und sehr sorgfaeltig selektieren und nicht jeden ins Land lassen (wie in Deutschland).

Abusgrenzung und Abschottung, die durch die Wahl gewisser Parteien in Daenemark an alle Auslaender signalisiert wird, wird dazu fuehren, dass sich die Auslaender abschotten, nicht integrieren und letztendlich werden aller verlieren.
KölnerClown

Beitrag von KölnerClown »

"Und der pressesprecher der angeblich ein nazi ist, ist mit eine Judin verheiratet."

Seine Bodyguards sind es, ob der Idiot auch einer ist, weiss ich nicht. Wenn seine Frau Jüdin ist, dann sollte sie sich scheiden lassen, oder aber Sie ist auch Rassistin.

"Dass DF überhaupt so viele stimmen kriegen hängt auch damit zusammen dass die socialdemokraten und die Linken nie öffentlich gesagt haben was wir, privat, wussten. Es ist schlechte politik und es ist eine verrat von unsere angeblich demokratische, feministische, moderne und sekuläre idealen. Es ist eine kniefall für klanstukturen, frauenunterdrückung und aberglauben gewesen."

"...was wir, privat, wussten...."
Hier outtet sich gerade einer...Die Sprache des Volkes...oder der Bauern??? LOL

"Ich kenne DF-wähler - eine ist eine Krankenschwester die in 2001 es einfach satt hatte, als frau, sehr schlecht behandelt zu werden. Sie wollte die beschimfungen und die macho-gehabe während siene arbeitszeit einfach nicht mehr. Ein andere ist ein schwule kollega der mehrmals zusammengeschlagen wurde"

Die Krankenschwestern und die Schwulen werden angeführt, wer jetzt nicht langsam die Augen geöffnet bekommt, wer sich hier einmischt, dem ist nicht mehr zu helfen...Leute setzt auch zu wehr und kommuniziert es weiter. Unterschätzen sollte man die nicht..

Es ist so einfach und billig, unglaublich....
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

KölnerClown schrieb:

>Wie gesagt, ob es nun eine von idelogischen Motiven getragene
>faschistische Bewegung ist, spielt für mich im Grunde genommen
>keine Rolle.

Das bestätigt ja leider das, was ich schon dachte - Du bist nicht bereit nach Ursachen zu suchen oder Nuancen zu erkennen. Traurig kann ich nur sagen.
[url=http://www.helbo.org]www.helbo.org[/url] - [url=http://www.sallnet.dk]www.sallnet.dk[/url] - [url=http://www.salldata.dk]www.salldata.dk[/url] - [url=http://friskole.netau.net]www.frijsendal.dk[/url]
Liv uden Bevægelse kan være godt nok for gulerødder og kålhoveder, som ikke er bedre vant. - N.F.S.Grundtvig
KölnerClown

Beitrag von KölnerClown »

Hallo.
Danke für deinen Einwand. Wir können uns selbstverständlich über Ursachen und Nuancen unterhalten, an der praktischen Tatsache der Ausländerfeindlichkeit (Fremdenfeindlichkeit), der aktuellen rassistischen Politik und Stimmung im Lande ändert es wenig. Wie gesagt: Rassismus und Nationalismus hat alle möglichen Formen und wir erleben gerade, wenn du so willst, die "dänische" Variante. Ob diese Variante nun von idelogischen Motiven getragene
faschistische Bewegung ist, können wir ja gerne diskutieren, wenn es dir wichtig ist.
Soweit ich es mitbekommen habe, wurde diese aber schon lang und breit geführt. Eine abgeschlossene, klare Meinung habe dazu noch nicht gebildet.
Martin Hofer

Beitrag von Martin Hofer »

Hej Clown,
<BLOCKQUOTE id=quote><font size=1 face="Verdana, Helvetica, arial" id=quote>quote:<hr height=1 noshade id=quote>Eine abgeschlossene, klare Meinung habe dazu noch nicht gebildet.<hr height=1 noshade id=quote></BLOCKQUOTE id=quote></font id=quote><font face="Verdana, Helvetica, arial" size=2 id=quote>
Das kann ich nur schwer glauben angesichts Deiner obigen Beiträge, in denen Du Partnern von DF-Anhängern die Scheidung empfiehlst und andere Diskussionsteilnehmer der Lügenpropaganda bezichtigst (das mag wieder Dein "Kölner Blut" sein, das mit Dir durchgeht, aber faktisch tust Du das).

Im Gegenteil: Ich habe den Eindruck, dass Du aus Deutschland ein ganz unerschütterliches Schema mitgebracht hast, in das Du nun die dänischen Verhältnisse hineinzwängst. Wie schon ein paarmal von verschiedenen Seiten gesagt wurde, wird das der Realität wahrscheinlich nicht gerecht.

-- Martin

Bearbeitet von - Martin Hofer (snorri) am 17.02.2005 10:11:46
Ursel
Mitglied
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Registriert: 22.02.2002, 11:23

Beitrag von Ursel »

Guten Morgen, allesammen!

Ich sehe es ein wenig wie Runesfar und ljhelbo - Du polemisierst und verschließt Dich einer sachlichen Diskussion, KölnerClown.
Vielleicht ist Dein Internetname Omen, vielleicht machst Du "den Bürgerschreck", um wachzurütteln, okay - DAS kann ich biszu einem gewissen Grad noch nachvollziehen (wenngleich persönliche und drastische Entgleisungen nicht mein Ding sind), aber wenn Du die Aufmerksamkeit gewonnen hast - dann mußt Du auch "Butter bei die Fische" tun und nachlegen; reine Parolen unterscheiden Dich dann leider nicht von denen, mit denen Du hier einige parteien oder Menschen vergleichst.

Auf dem Niveau kann und will ich nicht diskutieren; das schafft auch keine Mehrheit oder auch nur Sympathie für deinen Standpunkt, den ich durchaus verstehe.
Ich kenne auch Dänen,denen es unmöglich wurde, mit irhen ausländischen Familien in ihr heimatland DK zurückzukehren, teilw. trotz optimaler Voraussetzungen; ich glaube nicht, daß auch nur 1 davon bei aller Enttäuschung und allem Zorn über diese Regierung und ihre Gesetze Deine Wortwahl begrüßen würde.

Zurück zur Diskussion:
Die Ausländer- bzw. Einwanderergesetze sind eine Sache,die Integration der bereits im land wohnenden und der evtl. noch hineinkommen menschen eine andere, und da liegt der Hund begraben.
Würde sie besser gelingen, dann gäbe es kein Ausländerproblem in der jetzigen Form, weder in Dtld. noch in DK.
Da sehe ich auch grobe Fehler in beiden Ländern - auch da gibt es eine Gesetzgebung, die Integration eher verhindert als fördert, oft, wie im Wahlkampf Politiker zugaben, aus Prinzip mehr denn aus Einsicht in richtige Beschlüsse.

Es ist wohl wie immer in der Politik: Keine Partei erfüllt alle unsere Wünsche gleichgut, auch ier müssen wir wieder Prioritäten setzen.
Wer die Ausländerfrage obenan stehen hat, kannsicher nicht die DF oder auch venstre wählen; andererseits ist es doch ebenso verständlich wie akzeptabel, daß manche Menschen (womöglich die, die von der Ausländerfrage überhaupt incht berührt sind) andere prioritäten haben und ihr Kreuz dann dorthinsetzen,wo sie diese preioritäten am besten verwirklicht sehen.
Im übrigen ist DK immer noch ein demokratisches land, i ndem man auch politische Zustände ändern kann.
Das geschieht sicher nicht durch Hetzkampagnen der einen oder nderen Art, sondern durch Überzeugungsarbeit, d.h. sachliche Aufklärung und Diskussion, wie es einige hier sehr fundiert versuchen!

Wem der Link oben zu tendenziell ist, dem empfehle ich (penetrant, ich weiß!) noch einmal das Buch "Naar du strammer garnet" : et opgör med mobning af mindretal og ansvarslös asylpolitik".
Verfasser sind überw. Journalisten, (ehem.) Mitarbeiter in Menschenrechtsorganisationen, Polizisten, Psychologen, Universitätsprofessoren, sowohl Dänen als auch Ausländer.

Und ja, das Buch ist einseitig, aber ich denke, überprüfbar und eine sachlichere Grundlage für eine Diskussion ohne leere Parolen!
Die führen uz nichts, dafür habe ich auch keine Zeit.
Deshalb eilige Grüße - Ursel, DK
""Den virkelige opdagelsesrejse går ikke ud på at finde nye lande,
men at se med nye øjne."

---------------------------------------------------------Marcel Proust
...
KölnerClown

Beitrag von KölnerClown »

Hallo.
Zart beseitet scheinen hier einige zu sein. Nun, wie dem auch sei. Hier wurde bisher überhaupt nicht auf Sachlichkeiten eingegangen. Unkommentiert bleiben verschiedene Kommentare wie:
"Ich finde es ein wenig Schade, wenn zwei derart extremistiche Webseiten hier als eine art Zeugen für irgend etwas dienen sollen. www.440hz.dk war ein Teil der Wahlkampf gegen DF und die Regierung. Sie wurde hier auch schon ein paar mal erwähnt. Sie enthält keine Hintergründe, sondern nur reines Propaganda."
oder
"Persönlich finde ich die regel das migranten keine anspruch an sozialleistungen haben völlig in ordnung. Keine migranten haben anspruch an hilfe in länder wie USA - und keiner wurde sagen das die amis dadurch die internationale menschenrechtenkonvention verletzt."
oder
"Ich kenne DF-wähler - eine ist eine Krankenschwester die in 2001 es einfach satt hatte, als frau, sehr schlecht behandelt zu werden. Sie wollte die beschimfungen und die macho-gehabe während siene arbeitszeit einfach nicht mehr. Ein andere ist ein schwule kollega der mehrmals zusammengeschlagen wurde"
oder
"Von der mitte der 90er wurde es auch langsam klar, dass es so nicht witergehen konnte: Die statistiken wo 85 procent von alle in Københavns Dommervagt (die 24-stunden gericht in Copenhagen) neudänen sind. Dass - vor die "wende" - 45 % von die sozialhilfeleistungen zu die 5-7 % einwanderer gingen, dass nur eine handvoll von somalische frauen überhaupt eine arbeit haben. Nichts zu schweigen von die steigende islamismus in einige bezirke, die langsam zu National Befreite Zonen wurden."
etc etc etc etc...alles bleibt unkommentiert.

Das die Verhältnisse um den Pressesprecher so waren (oder sind) kann keiner bezweifeln und wenn das stimmen sollte, dann darf man sich doch schon mal fragen, ob da nicht doch gewisse Verbindungen zu einer gewissen Szene sind.
Ich kenne übrigens eine ganze Menge Türken, die von Deutschen zusammengeschlagen wurden. Und? Was soll das für ein Argument sein?
Ich kenne aber auch ein paar Leute hier, die es verdammt schwer haben aufgrund Ihres Namens und ihrer Herkunft einen Job zu bekommen...und diese Situation ist nicht leichter geworden, zumal sich meiner Meinung nach die Stimmung auch wegen der DF verschlechert hat (reine Emperie wohlbemerkt). Das mittlerweile 600-700 dänsche Familien in Schweden leben und dort ihr Dasein fristen, kann man nicht abstreiten. Die Gesetze die dazu geführt haben, wurden in den letzten Jahren gemacht.
Ursel:".... ich glaube nicht, daß auch nur 1 davon bei aller Enttäuschung und allem Zorn über diese Regierung und ihre Gesetze Deine Wortwahl begrüßen würde....."
Wir sind hier keine Glaubensverantstaltung, würdest du wohl selbst schreiben.
Was meine Wortwahl anbetrifft, so will ich mich denn zügeln, auch wenn es manchmal schwer fällt. Aber mit giftiger bzw. vergifteter Zunge reden ist nicht meine Erfindung, da kenne ich eine Vorsitzende...hoffentlich war das jetzt nicht zu polemisch ;-)
KölnerClown

Beitrag von KölnerClown »

P.S.: Hier steht gleich soviel, da kommt man gar nicht mit.
Also snorri:
"Im Gegenteil: Ich habe den Eindruck, dass Du aus Deutschland ein ganz unerschütterliches Schema mitgebracht hast, in das Du nun die dänischen Verhältnisse hineinzwängst. Wie schon ein paarmal von verschiedenen Seiten gesagt wurde, wird das der Realität wahrscheinlich nicht gerecht."
Dänische Verhältnisse? Deutsche Verhältnisse, welche sind das?....
Von der Wiederholung dessen, was ein paar Seiten schon gesagt haben, wird die Realität nicht realer...
Patrik

Beitrag von Patrik »

Hejgodt folk,
also diese Debatte wird ja nun recht lange und intensiv geführt, aber einige Sachen sollte man tatsächlich nicht kommentiert stehen lassen. (Die letzten Tage wird hier ziemlich viel geschrieben, schaffe es zeitlich nicht alles im Detail zu lesen, aber einiges zumindest einiges ist bei mir hängegeblieben. Zum einen hier den Vergleich von Eclipse mit Finnland; ich habe das interessiert gelesen, denn etwas in der Richtung habe ich - glaube ich - vorher nie gehört.) Ich behaupte nicht, die finnischen Verhältnisse sehr gut zu kennen, aber soweit ich weiss hat Finnland sehr lange eine Art Abschottungspolitik geführt, es gab kaum Einwanderung, in Helsinki sollen gerade mal 5% der Bevölkerung überhaupt zu den Eingewanderten zählen (in diesem Fall also nicht nur die, die selbst eingewandert sind, sondern wer mindestens einen ausl. Elternteil hat. - Das ist wahrlich nicht viel.) Ich habe auch gehört, dass sie kaum UN Statusdlüchtlinge aufnehmen und überhaupt ziemlich restriktive Einwanderungsgesetze. Eine finnische Freundin (die aber seit 20 Jahren dort nicht mehr wohnt) hat mir eher ein Bild von einem Land, das sich mental etwas abschottet und eher negativ auf internationale Impulse reagieren., geschildert.

In der Tat habe ich oft daran gedacht, dass die momentanen dänischen Abschottungsversuche ggü. Ausländern ein wenig an die finnische Verhältnisse erinnern.
Denn zum. in Skandinavien gilt Finnland als ein Land, das Ausländer eher negativ betrachtet. Nun, jetzt sind sie wohl nicht mehr die einzigen :-)

Runesfars Erfahrungen waren interessant zu lesen, andererseits habe ich bei einigen Sätzen einen faden Nachgeschmack bekommen, wie etwa "Persönlich finde ich die regel das migranten keine anspruch an sozialleistungen haben völlig in ordnung." Ist ja eine sehr generelle Aussage, aber welche Migranten sinfd gemeint? Alle? Auch die, die im Land bereits wohnen? Die, die seit Jahren den Staat mit ihren Steuergeldern mitfinanzieren?

Ich habe etwas über finanzielle Einschränkungen etwa für Asylbewerber oder für eingewanderten Angehörigen? Aber für welche Gruppen gibt es Sonderregelungen noch?

"Dass DF überhaupt so viele stimmen kriegen hängt auch damit zusammen dass die socialdemokraten und die Linken nie öffentlich gesagt haben was wir, privat, wussten. Es ist schlechte politik und es ist eine verrat von unsere angeblich demokratische, feministische, moderne und sekuläre idealen. Es ist eine kniefall für klanstukturen, frauenunterdrückung und aberglauben gewesen."

Ich bezweifele nicht, dass viele Migrantengruppen aus westlicher Sicht in bestimmten Ansichten etwas rückständig, etwa was die geschlechtliche Gleichstellung anbetrifft, aber soll die Lösung dann einfach sein, die Grenzen mehr oder weniger zu schließen? Ich denke, dann hat man schon aufgegeben.

"DF wurde ich nie nur als rechts einstufen." Da hast du wahrscheinlich recht. Aber sind nicht die meisten Parteien heute und auch in der Geschichte die allgemeinbräuchlich als "rechts" oder sogar "rechtsextrem" bezeichnet werden in vielen Hinsichten auch sehr links - also in dem Sinne, dass Sie gerade durch Wohltaten an die unteren und mittleren Schichten, ihre Stimmen gewinnen versuchen.

ha´det godt

Patrik
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