Arbeitsmarkt für Akademiker
Ich habe selbst VWL studiert und habe den Start in DK im Bereich Marktanalyse geschafft. In meiner Branche (Transport) war (und ist) das analytische Niveau aber sehr niedrig, niemand versteht qualitative Unterscheide in Methoden, bzw. versteht sie als bedeutsamer als die allgemeine Unsicherheit. Die Vermittlung der Ergebnisse an sich (ermittelt aufgrund einfacher deskriptiver Methoden) ist im Vordergrund. Richtig ist, was das Management versteht und glaubt. Ich habe daher nach 2-3 Jahren dann dieses Arbeitsgebiet verlassen.
Andererseits kann ich Dir insofern Mut machen, als Dänen bei weitem nicht die gleichen sprachlichen Erwartungen an Vermerke stellen wie Deutsche. Papiere für den internen Bedarf strotzen nach deutschen Massstäben vor Rechtschreib- und Stilfehlern, und kaum einer stört sich ernsthaft daran. Und unterdrück Deinen deutschen akademischen Hang zum Nominalstil - den schätzt hier NIEMAND. An anderen Stellen hat man Journalisten, die Texte in "Menschensprache" umformulieren, oder Textberater und Assistenten, die alles kundengerecht und/oder in Bullitpoints transformieren.
Deine Erfolgschancen bei der Arbeitssuche sind sehr viel grösser, wenn Du in DK wohnst und Dich ohne Aufwand persönlich vorstellen kannst. Bedenke folgendes: Potentielle Arbeitgeber fragen telefonisch beim vorherigen Arbeitgeber, wie Du als Person warst - darauf wird sehr hohen Wert gelegt. Zeugnisse vom vorherigen Arbeitgeber aus Deutschland sind dagegen nicht sehr gefragt. Von daher kann es eine Idee sein erst mal etwas breiter zu suchen und dann vielleicht nach nur einem Jahr zu wechseln.
Sehr viel hängt auch von deinem persönlichen Stil im Umgang mit Kunden, Vorgesetzen und Kollegen ab. Das beginnt schon beim ersten Telefonkontakt. Und inhaltlich: Lass das Problematisieren, sondern erzähl von deinen fachlichen Kompetanzen und erwähne deine Pläne die Sprache zu lernen.
Auf die ZAV/Botschaft/Handelskammer würde ich nicht viel geben, die wissen viel weniger von DK als man glauben sollte. (Persönliche Erfahrungen.) Halte Dich lieber an dänische Infostellen.
Der Arbeitsmarkt ist zur Zeit so, dass im wesentlichen nur Leute angestellt werden, die eine sehr konkrete, komplexe Herausforderung bewältigen.
Wundert mich überhaupt nicht, dass die Kollegen Deines Mannes nicht helfen; für die ist er ja eher ein Konkurrent als ein Bekannter. Überhaupt ist die Mentalität in DK nicht sehr günstig für solche Hilfeleistungen. Die Probleme des Ehepartners des Kollegen interessieren nicht mehr als die von Freunden eines Kollegen. Sollen jene Leute sich doch um ihren eigenen Kram kümmern!
Wenn Ihr jetzt im Raum Kopenhagen Immobilien kauft, solltet ihr den geforderten Preis auf ein Niveau von 10% unter den derzeit üblichen Preis pro qm Wohnfläche drücken - mit Verweis auf den Markttrend. Die Marktsituation wird überall ausgenutzt, egal was Dir Makler u.a. einreden wollen. Je teurer, desto mehr Nachlass in %.
Andererseits kann ich Dir insofern Mut machen, als Dänen bei weitem nicht die gleichen sprachlichen Erwartungen an Vermerke stellen wie Deutsche. Papiere für den internen Bedarf strotzen nach deutschen Massstäben vor Rechtschreib- und Stilfehlern, und kaum einer stört sich ernsthaft daran. Und unterdrück Deinen deutschen akademischen Hang zum Nominalstil - den schätzt hier NIEMAND. An anderen Stellen hat man Journalisten, die Texte in "Menschensprache" umformulieren, oder Textberater und Assistenten, die alles kundengerecht und/oder in Bullitpoints transformieren.
Deine Erfolgschancen bei der Arbeitssuche sind sehr viel grösser, wenn Du in DK wohnst und Dich ohne Aufwand persönlich vorstellen kannst. Bedenke folgendes: Potentielle Arbeitgeber fragen telefonisch beim vorherigen Arbeitgeber, wie Du als Person warst - darauf wird sehr hohen Wert gelegt. Zeugnisse vom vorherigen Arbeitgeber aus Deutschland sind dagegen nicht sehr gefragt. Von daher kann es eine Idee sein erst mal etwas breiter zu suchen und dann vielleicht nach nur einem Jahr zu wechseln.
Sehr viel hängt auch von deinem persönlichen Stil im Umgang mit Kunden, Vorgesetzen und Kollegen ab. Das beginnt schon beim ersten Telefonkontakt. Und inhaltlich: Lass das Problematisieren, sondern erzähl von deinen fachlichen Kompetanzen und erwähne deine Pläne die Sprache zu lernen.
Auf die ZAV/Botschaft/Handelskammer würde ich nicht viel geben, die wissen viel weniger von DK als man glauben sollte. (Persönliche Erfahrungen.) Halte Dich lieber an dänische Infostellen.
Der Arbeitsmarkt ist zur Zeit so, dass im wesentlichen nur Leute angestellt werden, die eine sehr konkrete, komplexe Herausforderung bewältigen.
Wundert mich überhaupt nicht, dass die Kollegen Deines Mannes nicht helfen; für die ist er ja eher ein Konkurrent als ein Bekannter. Überhaupt ist die Mentalität in DK nicht sehr günstig für solche Hilfeleistungen. Die Probleme des Ehepartners des Kollegen interessieren nicht mehr als die von Freunden eines Kollegen. Sollen jene Leute sich doch um ihren eigenen Kram kümmern!
Wenn Ihr jetzt im Raum Kopenhagen Immobilien kauft, solltet ihr den geforderten Preis auf ein Niveau von 10% unter den derzeit üblichen Preis pro qm Wohnfläche drücken - mit Verweis auf den Markttrend. Die Marktsituation wird überall ausgenutzt, egal was Dir Makler u.a. einreden wollen. Je teurer, desto mehr Nachlass in %.
@Michael:
vielen Dank Michael für die vielen Tips.
Was konkret meinst du mit dem Satz:
Gut Miete hat den Vorteil, dass man viele Reparaturen nicht selbst tragen muß, wenn ich allerdings sehe, wie sich Vermieter häufig in der Praxis aufführen, wiegt dies nicht so schwer. Ökonomisch wäre es daher sinnvoll zu kaufen, besonders bei diesem Zins.
Das Problem ist nur, dass wir uns nach meiner Kalkulation bei nur einem Gehalt weder das eine noch das andere leisten können.
Um mal die Karten auf den Tisch zu legen, wir müssten in Kopenhagen mit vier Personen von 37.000 DKK leben. Dies ohne Autos, Lebensversicherung beitragsfrei gestellt und mit Aufgabe unseres geliebten Hobbies. Dafür zahlen wir 1500 DKK Schulgeld und 3150 DKK Kindergartengebühr. Nach meiner Rechnung bleibt dann nur noch genügend Geld, um eine durchschnittliche 2 Zimmer Wohnung zu bezahlen. Für vier Personen + Hund gerade ausreichend.
Ich weiß, ich jaule hier ziemlich rum, aber ich muß soviel aufgeben (Matierelles wie nicht Nichtmaterielles), und laviere mich in eine höchst unschöne Situation. Für uns ist der Reallohnverlust erheblich, wenn ich keine Arbeit finde, und dass ich da nicht in Freudenschreie ausbrechen, kann man vielleicht verstehen.
Zu den Kollegen, wenn das tatsächlich so ist, wäre das ein sehr unschöner Zug bei den Dänen. Ich kenne nun Norwegen sehr gut und aus meiner Erfahrung, sind Norweger sehr verlässlich in ihren Zusagen und Aussagen. Daher wundert mich Deine Aussage.
Ich komme gerade von einem längeren USA Aufenthalt zurück und was einem dort an Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft entgegenschlägt ist unglaublich, manchmal schon fast beschämend. Es stimmt leider, dass sich die Dänen bisher mit diesen Qualitäten nicht sehr hervorgetan haben. Naja, mal sehen, wie es weitergeht.
vielen Dank Michael für die vielen Tips.
Was konkret meinst du mit dem Satz:
Tja, das persönliche Vorstellen setzt ja vorraus, dass man auch vor Ort ist. Mieten für uns als Familie liegen im Schnitt bei 9.000 bis 15.000 DKK (Da wir einen Hund haben, sind wir auf dem Mietmarkt noch extra gehandicapt). Wenn ich deine 10% Abschlag mit einrechne, würde ein Hauskauf uns inkl. Steuern und Versicherungen im Monat nur ca. 7-8000 DKK kosten, wohlgemerkt bei gleicher Lage und Größe.Der Arbeitsmarkt ist zur Zeit so, dass im wesentlichen nur Leute angestellt werden, die eine sehr konkrete, komplexe Herausforderung bewältigen.
Gut Miete hat den Vorteil, dass man viele Reparaturen nicht selbst tragen muß, wenn ich allerdings sehe, wie sich Vermieter häufig in der Praxis aufführen, wiegt dies nicht so schwer. Ökonomisch wäre es daher sinnvoll zu kaufen, besonders bei diesem Zins.
Das Problem ist nur, dass wir uns nach meiner Kalkulation bei nur einem Gehalt weder das eine noch das andere leisten können.
Um mal die Karten auf den Tisch zu legen, wir müssten in Kopenhagen mit vier Personen von 37.000 DKK leben. Dies ohne Autos, Lebensversicherung beitragsfrei gestellt und mit Aufgabe unseres geliebten Hobbies. Dafür zahlen wir 1500 DKK Schulgeld und 3150 DKK Kindergartengebühr. Nach meiner Rechnung bleibt dann nur noch genügend Geld, um eine durchschnittliche 2 Zimmer Wohnung zu bezahlen. Für vier Personen + Hund gerade ausreichend.

Ich weiß, ich jaule hier ziemlich rum, aber ich muß soviel aufgeben (Matierelles wie nicht Nichtmaterielles), und laviere mich in eine höchst unschöne Situation. Für uns ist der Reallohnverlust erheblich, wenn ich keine Arbeit finde, und dass ich da nicht in Freudenschreie ausbrechen, kann man vielleicht verstehen.
Zu den Kollegen, wenn das tatsächlich so ist, wäre das ein sehr unschöner Zug bei den Dänen. Ich kenne nun Norwegen sehr gut und aus meiner Erfahrung, sind Norweger sehr verlässlich in ihren Zusagen und Aussagen. Daher wundert mich Deine Aussage.
Ich komme gerade von einem längeren USA Aufenthalt zurück und was einem dort an Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft entgegenschlägt ist unglaublich, manchmal schon fast beschämend. Es stimmt leider, dass sich die Dänen bisher mit diesen Qualitäten nicht sehr hervorgetan haben. Naja, mal sehen, wie es weitergeht.
so ist das eben in dänemark, während in den islamischen ländern die gastfreundschaft heilig ist, wird sie hierzulande mit füssen getreten, ja geradezu der lächerlichkeit preisgegeben, die gute alte gastfreundschaft.Marlene24 hat geschrieben:....und was einem dort an Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft entgegenschlägt ist unglaublich, manchmal schon fast beschämend. Es stimmt leider, dass sich die Dänen bisher mit diesen Qualitäten nicht sehr hervorgetan haben. Naja, mal sehen, wie es weitergeht.
apropos hund, was habt ihr denn für einen?
andersen
sven estridsson hat geschrieben:so ist das eben in dänemark, während in den islamischen ländern die gastfreundschaft heilig ist, wird sie hierzulande mit füssen getreten, ja geradezu der lächerlichkeit preisgegeben, die gute alte gastfreundschaft.Marlene24 hat geschrieben:....und was einem dort an Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft entgegenschlägt ist unglaublich, manchmal schon fast beschämend. Es stimmt leider, dass sich die Dänen bisher mit diesen Qualitäten nicht sehr hervorgetan haben. Naja, mal sehen, wie es weitergeht.
apropos hund, was habt ihr denn für einen?
andersen

Wir haben den besten Hund der Welt

Falls dir das nix sagt:
[img]http://media-2.web.britannica.com/eb-media/21/9421-004-C2F55F61.jpg[/img]
unserer ist aber orange gepunktet
das ist meiner:
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http://typemania.de/presse/wp-content/bild001beckyzaun.jpg
[/img]
haben jetzt aber n hamster gekauft, weil wir den hund nicht aus dem zaun bekommen. naja, der hamster ist jatzt hinterm schrank.
haustier, andersen
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http://typemania.de/presse/wp-content/bild001beckyzaun.jpg
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haben jetzt aber n hamster gekauft, weil wir den hund nicht aus dem zaun bekommen. naja, der hamster ist jatzt hinterm schrank.
haustier, andersen
Zuletzt geändert von sven estridsson am 14.04.2009, 20:26, insgesamt 1-mal geändert.
Ja, z.B. die Franzosen ( ich darf das, ich bin Mitglied im Club "Grande Nation" ).sven estridsson hat geschrieben:genug geflaxt, bei hunden versteh ich keinen spass.
was die dänen betrifft...gibt schlimmeres...einfach ausprobieren, aber mit 37000 brutto wirds tatsächlich eng, wie alt sind denn deine kinder, könnten die nicht auch schon geld verdienen?
andersen
Dänemark ist tatsächlich gar nicht so übel, dort kann man sogar "Prins" sein ohne in 40 Jahren Dänisch zu lernen

Du lässt mich aufhorchen 37.000 DKK sind Netto nicht Brutto, meinst du das wäre zu schaffen, ohne dass der Kleine Patronenhülsen polieren muß?




Die Hunde sind aber sehr hübsch und Edel

Zu guter Letzt: der arme eingeklemmte Markenhamster hintern Schrank, autsch...

Lieben Gruß netsrik
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Rechtschreibfehler sind bewusst und für Oberlehrer zum zensieren.
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Rechtschreibfehler sind bewusst und für Oberlehrer zum zensieren.
Naja, du vergisst die Flattax, janz so viel isset dann doch nicht. Aber jetzt kann ich wieder beruhigt schlafen, meine drei Polopferde brauche ich dann ja doch nicht zu verkaufen.sven estridsson hat geschrieben:du lässt mich aufhorchen, 37000 netto sind weit über 50000 brutto, nicht schlecht für einen unijob...warum suchst du dir nicht einfach n schönes hobby...
gibt n paar schöne golfplätze um kopenhagen, vielleicht trifft man sich ja.
bis später, muss meinen yates mal weiterlesen, andersen