Rückwanderer von DK nach D

Sonstiges. Dänemarkbezogene Themen, die in keine andere Kategorie passen.
Anja1979
Mitglied
Beiträge: 37
Registriert: 27.02.2007, 14:14
Wohnort: Schleswig-Holstein

Beitrag von Anja1979 »

nachdem hier sich hier kein Rückkehrer gemeldet hat, und wenn ich den thread von Thomas Graap lese, kann ich dies auch verstehen, melde ich mich mutigerweise :D trotzdem.

Wir sind seit Juni in DK und werden Ende des Jahres wieder zurück nach DE gehen. Dafür gibt es nicht einen bestimmten Grund, sondern eine Kombination. Das Leben in DK ist nicht schlecht. Wir sprechen die Sprache, haben schon die ersten Bekannten, haben Arbeit etc etc. Es ist sehr ordentlich hier, alle sind hübsch anzusehen und es wirkt ein wenig wie ein altes Kinderlied, welches wahr geworden ist. Idyllisch ist wohl der richtige Ausdruck.

Warum also werden wir wieder gehen, und zwar zurück in eine Stadt, die von extrem vielen Problemen verfolgt wird?

1. Grund: Gesundheitssystem
Ich habe eine schwere kronische Krankheit, mit der nicht zu spaßen ist. In DE war ich alle 4 Wochen zur Kontrolle. Hier habe ich den nötigen Facharzt noch nie gesehen und meine Hausärztin, die gerade frisch aus der Uni ist und die ich ja vorläufig nicht wechseln kann, scheint keine Ahnung zu haben.
Zudem bin ich schwanger. Das ansich stellt ja kein Problem da, weil die Betreuung sicher ausreichend ist. Aber zwei mal habe ich mir Blutabnehmen lassen, um rauszufinden, ob ich trotz Schwangerschaft meine Arbeit weiter verrichten darf. Zwei mal haben die die Blutproben verloren und sich selbst nicht gemeldet. Mittlerweile ist es egal, denn ich bin aus der gefärhlichen Zeit raus. Außerdem fehlt mir hier ein richtiger Ansprechspartner, da bisher meine Hausärztin zuständig ist. Ich bin seit zwei Wochen krank, aber ich kriege keinen Termin. Das Problem ist, dass die Krankheit einen neuen Schub meiner kronsichen Krankheit auslösen kann. Ich hoffe wirklich, dass das nicht passiert, weil ich dann nicht weiss wie ich an meine Medikamnet kommen soll, die ich innerhlab kürzester Zeit einnehmen muss. Da kann ich nur auf Holz klopfen.

Natürlich war es naiv von mir, nach DK zu gehen, obwohl ich von den Problemen des Gesundheitssystems wusste. Aber wenn es einem gut geht, vergisst man schnell.

2. Die Lebenserhaltungskosten
Da ich nebenbei studiere, ist zur Zeit mein Mann Hauptverdiener. Ich verdiene gerade mal so viel wie SU. Mit seinem Gehalt könnten wir in DE gut leben. Hier reicht es hinten und vorne nicht. Außerdem werden wir wohl in naher Zukunft ein Auto brauchen, wegen des Babies. Das ist hier schlicht unmöglich.
Gute Lebensmittel zu bekommen ist hier auch nicht einfach, gerade weil wir kein Auto haben. Während viele mit dem auto nach DE zum Einkaufen fahren können wir das nicht. Und die Fahrten per Zug sind teuer und viel kann man da auch nicht mitnehmen.
Von unserer Miete mal ganz abgesehen :shock: .

3. Das soziale Netzwerk
Das ist ein Faktor, den viele nicht ernst nehmen, weil er generell mit dem Wort "Heimweh" abgetan wird. Ein kleines stück heimweh ist schon drin, das will ich nicht abstreiten. Aber es ist vor allem auch der Wunsch, nicht zu dritt hier zu wohnen und die weitere Familie kaum zu sehen.
Wir hätten gerne die Großeltern, Tanten und Onkel, Cousins in der Nähe unseres Babies. Das Gleiche gilt auch unseren Freunden. Nicht ganz nebensächlich ist auch der Fakt, dass wir manchmal dieses Netzwerk auch einfach benötigen. Während meiner zweiwöchigen Krankheit war mein Mann alleine für mich, den Haushalt und seine Arbeit verantwortlich. Das ging ja gerade noch, aber mit Baby?

4. Meine Stadt
hier wohne ich in einer Stadt mit ca. 50000 Einwohnern. In meiner alten Stadt waren es das doppelte. Wir hatten Cafes und Restaurants, die man bezahlen konnte, ein phantastisches Kino, gute Einkausfmöglichkeiten und ein gutes kulturelles Angebot. Was die Kultur hier angeht kann ich auch nicht klagen, aber das meiste können wir uns nicht leisten. Außerdem möchte ich so gerne mal wieder Wasser sehen (lustig, wir wohnen in DK aber bis zum nächsten richtigen Strand es 15 km). Ich habe seit 2 Monaten keinen Strand mehr gesehen.

Dies sind ein paar der Gründe, wesshalb wir hier zwar zufrieden sind, aber nicht wirklich glücklich. Glücklicherweise wird mein Mann einfach pendeln können und auch ich möchte in Zukunft wieder in DK arbeiten und vielleicht auch wieder zurück zurück gehen. Es ist für uns einfach keine "Jetzt-Oder-Nie" Entscheidung, sondern eher "Heute-Hier, Morgen-Dort". Wir haben uns noch nie irgendwelchen Regeln anderer, wie man sich verhalten soll unterworfen, und werden uns auch mit dieser Entscheidung nicht tun. Mögen auch welche dies als Scheitern sehen, für uns ist eher die Suche nach dem Glück. Und da sind wir schon ein gutes Stück weit gekommen.

Liebe Grüße
Anja
Benutzeravatar
livogaard
Mitglied
Beiträge: 319
Registriert: 02.01.2007, 18:31
Wohnort: Dresden

Beitrag von livogaard »

Hej Anja 1979 !
Dein Bericht habe ich mit Interesse gelesen , Danke .
Nur Ihr allein entscheidet , wo ihr euren Lebensmittelpunkt haben möchtet .
Und was eventuell die Nachrede betrifft , kann ich nur sagen "Laß die Leute reden , denn sie reden über jeden ! . "
Viel Glück mit deiner Familie beim Rückwandern nach Deutschland .
Med hilsen
[img]http://www.nationalflaggen.de/images/flaggen/flagge-daenemark-flagge-vignette-oval-20x31.gif[/img]
http://panorama.dresden.de/
melboller
Mitglied
Beiträge: 34
Registriert: 30.09.2008, 16:23
Wohnort: Bayern

Beitrag von melboller »

Hallo Anja,

super geschrieben ! Ich wünsche Euch, daß ihr ans Ziel kommt.

Danke und Gruß
melboller
Gonzo34
Mitglied
Beiträge: 18
Registriert: 02.10.2008, 01:20

Beitrag von Gonzo34 »

Danke für Dein Bericht Anja.

Ich will gerade in die umgekehrte Richtung da ich in DE einfach keine Arbeit finde - und das trotz recht guter Qualifikation, doch wenn ich das lese, dann muss ich wohl erstmal das Land besser kennenlernen bevor ich mich 100%-tig festlege. Zumindest erschreckt mich das mit den Gesundheitssystem. Ich hatte eigentlich gedacht, daß gerade in Ländern wie Dänemark und Norwegen der Sozialstaat noch am Leben ist. Gut, daß ich dieses Forum gefunden habe.
Netsrik

Beitrag von Netsrik »

Liebe Anja,

in der Tat bist Du mutig, uns das zu schreiben.
aber das sind nun mal Deine Gefühle, Gedanken und eigene Entscheidungen - die Dir keiner nehmen kann.
Genau das gleiche, was Du schreibst, meinte ich.
Das ist nämlich der Unterschied und der ist Real und nicht virtuell.
Bei strozender Gesundheit und Arbeit alles kein Problem. Du mußt da für Dich auch ein bißchen an die Zukunft denken, (für zwei) Du mit Deinem Baby, hoffendlich klappt das auch mit Deinem Mann- ist ja auch heute keine Selbstverständlichkeit mehr. Jede 4. Ehe wird geschieden.
Trotzdem es bestimmt toll sein würde Eltern, Großeltern und Freunde in der Nähe zu haben - kann man an Feiertagen zusammen etwas unternehmen oder sich besuchen :) naja, manchmal ist man auch ganz froh, wenn man die nicht zu Gesicht bekommt :wink:

Für Dich auch wäre es natürlich besser, wenn Du ein bißchen unabhängiger sein könntest - in Form eines Autos erst recht , wenn Dein Kind da ist - Dein Mann wird wohl nicht immer in Deiner Nähe sein.
Das Gesundheitssystem ist da so eine Sache. Kann natürlich auch in Deinem Fall eine blöde Verkettung der Umstände gewesen sein, es gehen auch in Deutschland Blutproben verloren oder werden im Labor verwechselt .
Es ist natürlich auch besser , wenn man seine eigene Gynokologin hat. Umsonst hat man ja nicht seine Facharztausbildung-werden die Mediziner mir zustimmen-
Allgemeinarzt ist ja auch gut- der hat schon ein fundiertes Wissen- aber ich persönlich wurde mich da wohl nur in die Hände eines Gyn. begeben.
Wie sieht es mit der Hebamme und der Schwangeren-vor und nachsorge aus?
Hat Du wegen deiner Schangerschaft und chronischen Krankheit auch mal einen anderen Alternativen Arzt besucht. Gerade bei chro. Krankheiten gibt es manchmal auch alternative Medikamente/Ernährung - lies Dir von Deinen mal den "Waschzettel" (Med.- beschreibung) durch.

Vielen dank für Deinen Bericht, da wird auch keiner eine Gegenteilige Meinung haben. Dafür brauchst Du auch Kraft, Mut und einen guten Freund :)

Gruß Kirsten :)
Anja1979
Mitglied
Beiträge: 37
Registriert: 27.02.2007, 14:14
Wohnort: Schleswig-Holstein

Beitrag von Anja1979 »

Zunächst vielen Dank für eure Antworten.

Eine Sache, die in Dk wirklich klasse ist, will ich hier betonen:
die Einfache und schnelle Art Dinge zu reglen, ob im Beruf, Amt oder sonst wo. Das wäre tatsächlich ein Grund zu bleiben.

Vor und Nachsorge bei Schwangerschaft...
Nachsorge kenne ich ja noch nicht.
Aber zur Vorsorge, angefangen im Juli:
Bisher hatte ich einen Termin bei meiner Hausärztin, ca. 30 Minuten. Da wurde mein Gewicht gemessen, Urinprobe und die Fragen für den Vandrejournal (Datenblatt über die Schwangerschaft) erfragt.

2 Termine bei einer Krankenschwester die zum Ärztehaus meiner Hausärztin gehört umd die beiden Blutabnahmen zu machen (die ja beider leider nicht im Krankenhaus zur Untersuchung angekommen sind).

1. Hebamme: dies war aber nicht meine "richtige" Hebamme, da die durch Terminchaos eine andere Frau im Gespräch hatte. Urinuntersuchung, Gespräch und Herztöne lauschen.

Das war es bisher.

Übernächste Woche habe ich hier meinen ersten Scanntermin und ein Gespräch mit einer Frauenärztin (weil ich kronisch krank bin)

Generell wurde noch nicht darüber gesprochen, wo ich entbinden wollte. Ich gehe davon aus, dass sie davon ausgehen, dass ich Krankenhaus entbinden will. Schwangerschaftsvorbereitungskurse gibt es als Wochenendkurse ca. 2 Monate vor Entbindung.

Alle waren sehr nett, aber irgendwie dachte ich, dass man vielleicht Konatkt zu anderen Schwangeren kriegen könnte und vielleicht einen festen Ansprechpartner hat. Meine Hebamme ist für mich nur Montags zu erreichen, weiß nicht, warum das so ist. Ich denke, das ist einfach so hier. Und es werden immerhin sehr viele Babies gesund geboren.

Falls noch jemand fragen hat an jemanden, er zwar geht, das Land aber dennoch sehr schön findet, immer her damit.

Liebe Grüße
Anja
Dänemarkfans
Mitglied
Beiträge: 851
Registriert: 15.06.2007, 16:53

Beitrag von Dänemarkfans »

Hej Anja!

Dein Bericht war sehr gut und auch ich habe ihn mit Interesse gelesen. Danke!

An deiner Stelle würden wir es genauso machen. In dem Fall ist es die richtige und beste Entscheidung!
Ich wünsche dir alles Gute und deinem Baby Gesundheit und ein schönes Leben!

Gruss

Dänemarkfans
cimberia
Mitglied
Beiträge: 1496
Registriert: 10.07.2008, 20:34
Wohnort: neben Tastrup

Beitrag von cimberia »

Hallo Anja,

Danke für deinen ehrlichen Kommentar!
Ich wünsche euch alles Gute!
mvh Frank
Netsrik

Beitrag von Netsrik »

@Anja

in Deutschland ist das so: Du bekommst den Mutterpass, wenn bei dir eine Schwangerschaft festgestellt worden ist.
Ein guter Arzt sollte neben dem Blutbild, regelmäßig Urin- wegen pathogener Keime-, Blutdruck,Puls, Gewicht, evtl. Blutzucker testen.
Neben der vaginalen Untersuchung, kommt aber nicht jedes mal vor, kommen Ultraschallbilder vor - ist eine tolle Sache- bei den heutigen kannst Du schon die Größe, Geschlecht teilweise innere Organe usw, sehen. Diese liegt in dem Ermessen des Arztes, teilweise beschränkt - je nachdem bei welcher Krankenkasse Du bist. Zwei mal Schallen ist aber mindestens vorgesehen einmal im 4. u. einmal im 7. Monat. Sollte jede Kasse übernehmen. In der Regel wird Bauchultraschall gemacht, nicht vaginal. Am Ende der Schwangerschaft kommst Du an den Herztonwehenschreiber. Besichtigung des Kreissaales oder Entbindungshauses, Kontakt zur Hebamme, die Dich auch nach der Geburt betreuen sollte. Wenn Du möchtest.
Eigendlich hört sich das bei Dir ganz gut an, bloß das Deine Hebamme und Arzt jederzeit für Dich da sein sollten - zumindest telefonisch erreichbar, nicht nur Montags :!:
Weißt du schon was es wird? Mädchen sind ja ganz süß - aber ein kleiner Wikinger ist auch nicht zu verachten. So mit blondem Haar und blauen Augen :wink:
Aber egal und wie es aussieht- hauptsache alles gesund und die Geburt verläuft ohne Komlikationen.
Was hast Du denn für eine chronische Krankheit? Gehört hier zwar nicht her, ist ja Arztsache und der hat Schweigepflicht.
Kannst mir aber eine PN oder email senden.

Alles Liebe für Dich...Dein Baby und Mann

Kirsten :)
Freizeitkraemer
Mitglied
Beiträge: 24
Registriert: 25.06.2006, 11:43
Wohnort: Århus

was ist beim ausreisen zu beachten?

Beitrag von Freizeitkraemer »

Hallo,

meine dänische Freundin und ich haben beschlossen Dänemark zu verlassen um wieder nach Australien zu ziehen.

Nach zwei Jahren hier werde ich sicher einiges vermissen, auch wenn ich anfänglich unter einem starken Kulturschock litt und ehrlichgesagt Dänemark kritisch eingestellt war. Aber in welchem Land der Erde hat man z.B. sonst solche grossartigen Arbeitsbedingungen, fairen Lohn trotz skat und eine lebenslange Weiterbildung?

Meine Frage ist, was muss man eigentlich tun wenn man DK wieder verlässt? Es kann ja sein das wir nach ein paar Jahren wieder zurückkommen. Dann wäre es lästig die ganze Anmeldeprozedur noch einmal von vorne anzufangen. Ich habe ja eine Aufenthaltsgenehmigung für 5 Jahre bekommen, ist die weiterhin gültig auch ohne Job?

Muss man sich abmelden? Laufen die Bankkonten einfach weiter?
Vielleicht hat jemand von Euch dazu Erfahrungen.

Danke & hilsen, Thomas
hier mein Beitrag im Vorstellungsthread wenn es interessiert: [url]http://www.dk-forum.de/forum/viewtopic.php?p=61892&highlight=#61892[/url]
mælkebøtten
Neues Mitglied
Beiträge: 1
Registriert: 04.08.2009, 15:54

Beitrag von mælkebøtten »

Hej liebe Forumler,

ich befürchte schon jetzt, daß ich aufgrund meines Beitrages eine riesen Diskussionswelle auslösen werde. Nichts desto trotz möchte ich hier meine eigenen, wahren Erfahrungen mitteilen, denn ich merke, daß dieses Thema viele interessiert, aber doch irgendwie ein Tabu-Thema ist.

Ich habe zusammen mit meiner Familie 1 1/2 Jahre in Dänemark gelebt ( nein, nicht in Blåvand oder Henne, sondern "mitten" im wahren Geschehen ). Es waren unwahrscheinlich viele neue Eindrücke und Erfahrungen, die wir gewonnen und gesammelt haben, der Umzug und die Anfangsphase - alles verlief super. Im Vordergrund stand immer das Wohlergehen unserer Familie und eine gute ( bessere ) Zukunft für unsere Kinder.
Die ersten Monate waren sprachlich gesehen eine Achterbahnfahrt, mal waren wir voller Euphorie, weil es gut lief, dann klappte auch mal wochenlang nichts. Wie gesagt, auf die Sprache bezogen, was sich aber schnell legte, denn mit regelmäßiger Teilnahme in der Sprachschule sowie konsequentem Sprechen ( kein Deutsch ) kamen wir relativ schnell auf ein gutes sprachliches Niveau. Auch unser Kind spricht inzwischen sehr gut dänisch und bekam auch eine extra Beurteilung eines Sprachkonsulenten.
Alles in allem war es die beste Entscheidung unseres Lebens.
Wir hatten so viele Pläne für die Zukunft, es hätte alles so wunderbar weitergehen können...

Bis..... ja, bis die Phase kam, in der ich persönlich zu zweifeln begann. Ich habe ( im Nachhinein gesehen ) Nichtigkeiten als Gründe genommen, mit denen ich für eine Rückwanderung argumentierte. Richtige Argumente im eigentlichen Sinne hatte ich allerdings keine :(
So verlief diese Phase über mehrere Wochen, in denen ich mit meinem Mann ernsthaft über eine Rückwanderung nach D diskutierte. Oftmals stand unsere Beziehung auf harter Probe, ich verrannte mich in meiner scheinbaren Einsamkeit und Aussichtslosigkeit in regelrechte Verzweiflung. Für mich gab es am Ende nur noch ein Ziel: Deutschland.
Obwohl ich in einer kleinen verborgenen Ecke doch wusste, daß es eigentlich verrückt und unvernünftig ist, was ich vorhabe.
Verrückt und völlig unvernünftig - diese Worte hörte ich unzählige Male. In erster Linie von meinem Mann, der mich zur Vernunft bringen wollte, dann noch von vielen Bekannten. Ich möchte an dieser Stelle anmerken, daß ich auch im Sinne meiner Familie handeln wollte, ich war wirklich der Meinung, es wäre besser wieder zurückzugehen, auch für die Kinder, die doch eine recht starke Bindung zu den restlichen Familienangehörigen in D haben.
Es lagen keine "typischen" Rückwanderungsgründe in unserem Fall vor, viele werden sich an den Kopf fassen und denken, wie bescheuert wir eigentlich sind, aber....
Letztendlich, nach vielen Tränen, stand unser Entschluß fest: Wir ziehen zurück ! Und ich dachte, mir würde es wieder besser gehen, wenn ich in Deutschland bin.

......jetzt 4 Wochen nach unserem Umzug, habe ich verstanden, warum alle mich von meiner Entscheidung abbringen wollten :oops:
Ich sitze hier und jeden Morgen, wenn ich aufstehe, jeden Abend wenn ich ins Bett gehe, denke ich an die Heimat: an Dänemark. Ich werde verfolgt von Liedern, die mich an DK erinnern, mir begegnen Nachbarn, die auf dem Weg in den DK-Urlaub sind, ich sehe Reportagen über DK im Fernsehen...........Ich bin doch dänischer geworden, als ich dachte.
Es ist das eingetreten, wovor mein Mann mich "gewarnt" hatte: ich vermisse Dänemark, ICH habe eine Fehlentscheidung getroffen, die Schlimmste meines Lebens. Ich fühle mich leer, schlecht, als hätte ich meine Familie ausgenutzt / benutzt nur für mein Wohlergehen.

Ich möchte wieder zurück. Eine Zukunft in Deutschland ? Nein, danke.

.............

Ich bin verrückt, dazu brauch niemand ein Kommentar abgeben. Ich frage mich, gab es diese Konstellation jemals ? D->DK->D->vielleicht wieder DK ???

Was würdet Ihr nun tun, die Frage stelle ich wirklich ernsthaft ?
Nun seid Ihr dran..............
Hafra
Mitglied
Beiträge: 234
Registriert: 29.06.2008, 08:38
Wohnort: 5463 Fjelsted
Kontaktdaten:

Beitrag von Hafra »

Hej
wenn dem wirklcih so ist bzw war und du die Chance hast / bekommen solltest, trotz aller Unkenrufe....geh zurück; ABER sei dir sicher was du machst auch im Sinne deiner gfamilie ansonsten bekommst echte probs iS von Glaubwürdigkeit. Die letztendliche Entscheidung kann und wird Dir keiner abnehmen können od wollen, ich drücke dir die Daumen egal wie du dich entscheiden wirst...

held og lykke

hilsen hafra
[url=http://www.GratisSmilies.de][img]http://www.GratisSmilies.de/gifs/fahnen/a_f_sk02.gif[/img][/url]
- Alle großen Ideen sind einfach.
- Eine der wichtigsten Fortbewegungsarten des Menschen ist, dem anderen auf halben Weg entgegenzukommen.
- Wer Rechtschreibfehler findet, darf diese behalten!
Antworten