Jæger - i kamp med eliten
Immer schön glauben, was die hierfür Verantwortlichen meinen und ein Grundfundament der Demokratie (Recht auf freie Meinungsäußerung) außer Kraft setzen.
Falls das Militär Geheimnisverrat sieht, müssen diese konkret benannt sein.
Es geht doch nicht an daß aufgrund allgemeinen Unwohlseins der öbersten Kriegsführer Bücher insgesamt verboten werden können.
Erinnert mich fatal an Ostblockmanieren, störende Informationen sind STRENG GEHEIM.
Hilsen Jørg
Falls das Militär Geheimnisverrat sieht, müssen diese konkret benannt sein.
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- Lars J. Helbo
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Natürlich hat der Chef der Streitkräfte qualifizierte Berater. Aber vielleicht hat er auch andere Interessen wahrzunehmen.
Z.B. hat der Minister bei mehrere Gelegenheiten im Parlament gesagt, das Jægerkorps (die absolute Eliteeinheit der Armee) sei nicht in Afghanistan. Aus dem Buch geht eindeutig hervor, dass dies nicht wahr war. So was könnte den Minister Probleme bereiten. (Die Unwahrheit im Parlament zu sagen, ist für ein Minister in DK eigentlich Entlassungsgrund). Ich könnte mir daher z.B. vorstellen, dass der Admiral eher daran denkt Politiker zu schützen als militärische Geheimnisse.
Z.B. hat der Minister bei mehrere Gelegenheiten im Parlament gesagt, das Jægerkorps (die absolute Eliteeinheit der Armee) sei nicht in Afghanistan. Aus dem Buch geht eindeutig hervor, dass dies nicht wahr war. So was könnte den Minister Probleme bereiten. (Die Unwahrheit im Parlament zu sagen, ist für ein Minister in DK eigentlich Entlassungsgrund). Ich könnte mir daher z.B. vorstellen, dass der Admiral eher daran denkt Politiker zu schützen als militärische Geheimnisse.
- Lars J. Helbo
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Wer redet denn davon??? Aber überall "Skandale" zu sehen und öffentlich bis zum Abwinken drauf rumzureiten hat nix mit Demokratieverständnis zu tun...Jørg hat geschrieben:Immer schön glauben, was die hierfür Verantwortlichen meinen und ein Grundfundament der Demokratie (Recht auf freie Meinungsäußerung) außer Kraft setzen.
@ Lars,
nun ist ja der Inhalt des Buches inzwischen weiten Kreisen bekannt, so dass faktisch nix unter den teppich gekehrt werden kann, wenn das Buch verboten wird. Und wenn mit Hilfe der "Enthüllungen" des Buchautors Köpfe in der politik in Gefahr wären, so würde Opposition und Presse diese auch mit Sicherheit absägen... In dieser Hinsicht ist also ein Buchverbot sinnlos. Bleibt also die für mich nicht so unplausible Begründung, dass man zukünftige Einsätze der Truppe nicht gefährden bzw. erschweren lassen will.
@ Jørg
wo siehst du da Parallelen zu "Ostblockmanieren"?
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Mit Recht haben sie die Zeitung verklagt. Warum konnte Politikken das Urteil nicht abwarten? Warum meint sich der Chefredakteur ueber die dænische Gerichtsbarkeit stellen zu kønnen in dem er Tatsachen schafft?sven estridsson hat geschrieben:haha, jetzt haben die warlords die zeitung verklagt (videotext)
dänemark, ach deine meinungfreiheit.... vielleicht hätte politiken das ganze als comic abdrucken sollen....
andersen
Da kann man nur hoffen das der Chefredakteur die volle Hærte des Gesetzes nun zu spueren bekommt.
- Lars J. Helbo
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Das Politiken verurteilt wird, halte ich für ausgeschlossen. Vermutlich wird die Staatsanwaltschaft so schlau sein, dass sie nicht mal Anklage erheben. Es gibt nämlich einen vergleichbaren Fall. Frank Grevil war Mitarbeiter im Geheimdienst, er hat geheime Akten mitgenommen und an die Zeitung Berlingske weitergegeben. Frank Grevil wurde deswegen verurteilt, aber Berlingske wurde freigesprochen. Dieser neuer Fall ist bei weitem nicht so brisant. Es geht ja hier gar nicht um Geheimakten im eigentlichen Sinne. Daher wäre eine Verurteilung jetzt sehr unwahrscheinlich.
Es gibt aber auch ein paar neuen Erkenntnisse zu dem Fall. Erstens hat der Buchautor schon in Oktober an seine Vorgesetzten in der Armee geschrieben. In dem Brief hat er erzählt, er würde ein Buch schreiben, er möchte daher gerne genau wissen, wie es mit Geheimhaltung aussieht, was er schreiben darf und was nicht. Aber erst im Juli diesen Jahres gab es von den verantwortlichen eine Reaktion. Wenn der Fall wirklich so ernst gewesen wäre, hätten die verantwortlichen also jede Menge Zeit gehabt, um früher etwas zu unternehmen.
Zweitens kam gestern heraus, dass es vielleicht einen ganz anderen Hintergrund gibt:
http://politiken.dk/indland/article789992.ece
Ghousoullah Tarin wurde 2002 von dänische Truppen in Afghanistan festgenommen und an den Amerikanern übergeben. Er behauptet, er wurde von den Amerikanern gefoltert und hat deswegen den DK Staat auf Schadensersatz verklagt.
Gestern hat der Anwalt des Staates Peter Biering ganz überraschend gesagt, in den beiden Verfahren geht es um den selben Sachen. Dazu muss man wissen, dass der Anwalt von Ghousoullah Tarin die Auslieferung einiger Akten mit Verbindung zum Jægerkorps gefordert hat. Der Staat versucht wiederum die Auslieferung zu verweigern.
Die Aussage von Peter Biering kann also jetzt so verstanden werden, dass man das Buch verhindern will, nicht wegen des Buches, sondern weil man sonst die Position des Staates in dem anderen Prozess schwächen könnte. Also, wenn man die Freigabe von Informationen im Fall Thomas Rathsack hinnimmt, dann kann man vielleicht nicht so gut die Freigabe anderer Informationen zum Jægerkorps im Fall Ghousoullah Tarin verweigern.
Das würde ja auch erklären, warum man erst 9 Monate nichts getan hat und dann plötzlich so viel. So lange waren es ja nur die Militärs, die die Sache beurteilt haben. Sie haben nur die militärische Seite gesehen - und keine Probleme gefunden. Jetzt im Juli/August sind die Juristen auf den fall aufmerksam geworden, und die können eben auch sehen, dass mit dem Buch ein nicht gewollter Präzedenzfall geschaffen werden könnte.
Es gibt aber auch ein paar neuen Erkenntnisse zu dem Fall. Erstens hat der Buchautor schon in Oktober an seine Vorgesetzten in der Armee geschrieben. In dem Brief hat er erzählt, er würde ein Buch schreiben, er möchte daher gerne genau wissen, wie es mit Geheimhaltung aussieht, was er schreiben darf und was nicht. Aber erst im Juli diesen Jahres gab es von den verantwortlichen eine Reaktion. Wenn der Fall wirklich so ernst gewesen wäre, hätten die verantwortlichen also jede Menge Zeit gehabt, um früher etwas zu unternehmen.
Zweitens kam gestern heraus, dass es vielleicht einen ganz anderen Hintergrund gibt:
http://politiken.dk/indland/article789992.ece
Ghousoullah Tarin wurde 2002 von dänische Truppen in Afghanistan festgenommen und an den Amerikanern übergeben. Er behauptet, er wurde von den Amerikanern gefoltert und hat deswegen den DK Staat auf Schadensersatz verklagt.
Gestern hat der Anwalt des Staates Peter Biering ganz überraschend gesagt, in den beiden Verfahren geht es um den selben Sachen. Dazu muss man wissen, dass der Anwalt von Ghousoullah Tarin die Auslieferung einiger Akten mit Verbindung zum Jægerkorps gefordert hat. Der Staat versucht wiederum die Auslieferung zu verweigern.
Die Aussage von Peter Biering kann also jetzt so verstanden werden, dass man das Buch verhindern will, nicht wegen des Buches, sondern weil man sonst die Position des Staates in dem anderen Prozess schwächen könnte. Also, wenn man die Freigabe von Informationen im Fall Thomas Rathsack hinnimmt, dann kann man vielleicht nicht so gut die Freigabe anderer Informationen zum Jægerkorps im Fall Ghousoullah Tarin verweigern.
Das würde ja auch erklären, warum man erst 9 Monate nichts getan hat und dann plötzlich so viel. So lange waren es ja nur die Militärs, die die Sache beurteilt haben. Sie haben nur die militärische Seite gesehen - und keine Probleme gefunden. Jetzt im Juli/August sind die Juristen auf den fall aufmerksam geworden, und die können eben auch sehen, dass mit dem Buch ein nicht gewollter Präzedenzfall geschaffen werden könnte.
- Lars J. Helbo
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Ich denke, das eigentliche Problem für DR2 wird sein, dass die Dänen ziemlich geschlossen hinter der Afghanistan-Einsatz stehen. Deshalb wird es sehr schwer sein, ausreichend Distanz für eine Satire zu schaffen.
Bei eine Satire muss ja jemanden "das Ziel" sein. Wenn man den Soldaten als Ziel nehmen würde, würde dies beim Publikum sehr schleckt ankommen. Wenn die Afghanen das Ziel wären, könnte das bei Teilen des Publikums (DF) unter Umständen sehr gut ankommen. Das würde aber gar nicht mit dem Selbstverständnis von DR2 zusammen passen.
Bei eine Satire muss ja jemanden "das Ziel" sein. Wenn man den Soldaten als Ziel nehmen würde, würde dies beim Publikum sehr schleckt ankommen. Wenn die Afghanen das Ziel wären, könnte das bei Teilen des Publikums (DF) unter Umständen sehr gut ankommen. Das würde aber gar nicht mit dem Selbstverständnis von DR2 zusammen passen.
- Lars J. Helbo
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Das ist eine sehr, sehr interessante Problematikmicha_i_danmark hat geschrieben:Mit Recht haben sie die Zeitung verklagt. Warum konnte Politikken das Urteil nicht abwarten? Warum meint sich der Chefredakteur ueber die dænische Gerichtsbarkeit stellen zu kønnen in dem er Tatsachen schafft?

Erstens ist das, was heute passiert, kein Gerichtsverfahren über den Inhalt des Buches. Es geht heute lediglich um eine mögliche einstweilige Verfügung. D.h. das Gericht muss abwägen, ob das erscheinen des Buches ein richtiger Prozess abwarten soll oder nicht.
Wichtig ist dabei auch, dass Politiken gar nicht Teil dieses Verfahrens ist. Heute geht es um ein Buchverlag und das ist etwas anderes als eine Tageszeitung. Bei ein Buch ist eine 2 oder 3 wöchige Verzögerung (um ein Prozess abzuwarten) weniger schwerwiegend als bei eine Tageszeitung. Selbst wenn es heute eine einstweilige Verfügung gegen das erscheinen des Buches gibt, dann heißt das nicht, dass das Ergebnis bei einer Tageszeitung gleich wäre.
Das wichtigste ist aber unser Verfassung:
Wenn man nun von Politiken verlangen würde, dass sie warten sollten, bis das Gericht das erscheinen abgesegnet hätte, dann wäre dies ja in Wirklichkeit eine solche "forebyggende forholdsregel", und so etwas darf es niemals geben.§ 77
Enhver er berettiget til på tryk, i skrift og tale at offentliggøre sine tanker, dog under ansvar for domstolene. Censur og andre forebyggende forholdsregler kan ingensinde på ny indføres.
D.h. das Gericht ist keine Zensur-Behörde, der Publikationen absegnen kann. Das Gericht ist eben ein Gericht, der Gesetzesverstöße nachträglich ahnden kann. Und wenn man die Bestimmung des Grundgesetzes schützen will, dann sollte man auch dafür sorgen, dass es dabei bleibt.
So sehe ich das auch.Lars J. Helbo hat geschrieben:Ich denke, das eigentliche Problem für DR2 wird sein, dass die Dänen ziemlich geschlossen hinter der Afghanistan-Einsatz stehen. Deshalb wird es sehr schwer sein, ausreichend Distanz für eine Satire zu schaffen.
Bei eine Satire muss ja jemanden "das Ziel" sein. Wenn man den Soldaten als Ziel nehmen würde, würde dies beim Publikum sehr schleckt ankommen. Wenn die Afghanen das Ziel wären, könnte das bei Teilen des Publikums (DF) unter Umständen sehr gut ankommen. Das würde aber gar nicht mit dem Selbstverständnis von DR2 zusammen passen.
Der NATO-Oberbefehlshaber wird in seinem Sessel rotieren...


[url=http://www.un.org/en/index.shtml]Plan A, Plan B, Plan C usw.[/url]
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Hallo Lars,Wenn man nun von Politiken verlangen würde, dass sie warten sollten, bis das Gericht das erscheinen abgesegnet hätte, dann wäre dies ja in Wirklichkeit eine solche "forebyggende forholdsregel", und so etwas darf es niemals geben.
an dem Gedanken ist was dran. Andererseits geht es hier ja nicht um eine allgemeine Vorabkontrolle, sondern es hat eine præzise Verfuegung gegeben.
Na ja, bleibt abzuwarten, wie die Gerichte entscheiden. Auf DR1 ist uebrigens gerade ein Streitgespræch zwischen dem Chefredakteur von Politikken und JP (dem Verøffentlicher der Mohammedkarikaturen). Letzterer bezeichnet das Gebahren von Politikken als "kindisch".
http://www.dradio.de/kulturnachrichten/200909181800/13[/quote]Dänisches Fernsehen streicht Satiresendung
Nicht witzig genug oder politisch zu brisant? In Dänemark ist ein Streit über die Satiresendung "HASH" entbrannt, die vom staatlichen Fernsehsender DR2 nun doch nicht vor Weihnachten ausgestrahlt werden soll. "Wir haben uns entschieden, den Film aus dem Programm zu nehmen, weil er nicht lustig genug ist", rechtfertigte DR2-Direktor Arne Notkin die Entscheidung. Regisseur Christian Dyekjær erklärte dagegen, er vermute politischen Druck als wahres Motiv: Man habe den Auftrag gehabt, eine Satire über Soldaten im Krieg zu drehen, nun kämen aber zu viele Särge aus Afghanistan zurück. Der Titel "HASH" entstand in Anlehnung an die tragikomische US-Serie "MASH" über den Koreakrieg.
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- Lars J. Helbo
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Zwei Teile liegen jetzt bei YouTube:galaxina hat geschrieben:http://www.dr.dk/Nyheder/Kultur/2009/09/17/114216.htm
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Besonders humorvoll ist es wirklich nicht.
