Am lustigsten finde ich, daß dänische Soldaten in Afghanistan antreten, um dort für eine Demokratie nach westlichem Vorbild zu kämpfen.
Wenn dann in ihrem eigenen Land ein Buch über diesen Kampf erscheinen soll, will die eigene Armee es - ganz demokratisch! - verbieten.
Wär ich an Stelle der Taleban, ich würde mich an dieser Stelle vor Lachen kringeln.
Aber das Ganze ist halt so verlogen, wie der gesamte Feldzug für die Drogenbarone, Korruptions-Chef und obersten Wahlfälscher Karsai und dessen Warlords-Verbündeten, den Chefschlächter Dostum.
Eine Schande für jede Armee und jedes Land, die so etwas unterstützen!
Jæger - i kamp med eliten
Es ist doch albern, jedesmal die Meinungsfreiheit zu verabsolutieren, wenn offenbar die Rechte anderer Menschen gekränkt werden. Hier droht gar Gefahr für das Leben. Dann geht es darum, eine angemessene Balance zu finden. (Es ist schon lustig zu sehen, dass die, die bei den Mohammedzeichnungen das Lied der Meinungsfreiheit sangen, nun auf der anderen Seite sind, und umgekehrt.)
Im vorliegenden Fall geht es gar nicht um Meinungsfreiheit, sondern um einen eventuellen Verrat von Dienstgeheimnissen. Die allgemeinen gesetzlichen Regelungen in DK, auf der Staat sich hier beruft, sind allerdings so gummiartig, dass sie in Deutschland niemals anwendbar wären. Die Frage ist auch, ob der Mangel an Mitwirkung des Staates selbst auf Einladung nicht in Wirklichkeit alle Schuld ausschliesst.
Jägersoldaten sind seit vielen Jahren in Afganistan, das ist allgemein bekannt. Allenfalls wenn Jäger in Afganistan auch zur Talebanzeit waren, kann der zitierte Satz politisch brisant sein.
Das Landsergenre hat in DK eine unglaubliche Wiederbelebung erfahren, es werden ständig neue Bücher herausgegeben, die von allen Wehrsportfreunden (Hjemmeværnet) gierig aufgesogen werden. Das Parlament hatte geraume Zeit, das Problem vorherzusehen und die Gesetze klarer zu fassen - wie auch die Regierung reichlich Zeit hatte eine Einheit zu schaffen, die die Verfasser unterstützt und berät. Die sind ja willig!
Was Dahl so sagt, kann auch bewusste Irreführung sein. Denn die Strategien der Schadensbegrenzung können fundamental verschieden sein, vorausgesetzt es gibt überhaupt brisante Geheimnisse im Buch. (Hier an meinem Arbeitsplatz sind sich jedenfalls alle einig, dass die Politik des Kriegsministers und der Militärführung töricht ist, vorausgesetzt, das etwas an der Sache ist. Manche meinen, es geht nur um Reklame fürs Buch.) Es kann auch sein, dass gerade dieses Buch nicht besonders gefährlich ist, und man es gerade deshalb nutzt, um Gesetzgebungsbedarf zu schüren. Vieles ist möglich. Wir wissen nichts.
Im vorliegenden Fall geht es gar nicht um Meinungsfreiheit, sondern um einen eventuellen Verrat von Dienstgeheimnissen. Die allgemeinen gesetzlichen Regelungen in DK, auf der Staat sich hier beruft, sind allerdings so gummiartig, dass sie in Deutschland niemals anwendbar wären. Die Frage ist auch, ob der Mangel an Mitwirkung des Staates selbst auf Einladung nicht in Wirklichkeit alle Schuld ausschliesst.
Jägersoldaten sind seit vielen Jahren in Afganistan, das ist allgemein bekannt. Allenfalls wenn Jäger in Afganistan auch zur Talebanzeit waren, kann der zitierte Satz politisch brisant sein.
Das Landsergenre hat in DK eine unglaubliche Wiederbelebung erfahren, es werden ständig neue Bücher herausgegeben, die von allen Wehrsportfreunden (Hjemmeværnet) gierig aufgesogen werden. Das Parlament hatte geraume Zeit, das Problem vorherzusehen und die Gesetze klarer zu fassen - wie auch die Regierung reichlich Zeit hatte eine Einheit zu schaffen, die die Verfasser unterstützt und berät. Die sind ja willig!
Was Dahl so sagt, kann auch bewusste Irreführung sein. Denn die Strategien der Schadensbegrenzung können fundamental verschieden sein, vorausgesetzt es gibt überhaupt brisante Geheimnisse im Buch. (Hier an meinem Arbeitsplatz sind sich jedenfalls alle einig, dass die Politik des Kriegsministers und der Militärführung töricht ist, vorausgesetzt, das etwas an der Sache ist. Manche meinen, es geht nur um Reklame fürs Buch.) Es kann auch sein, dass gerade dieses Buch nicht besonders gefährlich ist, und man es gerade deshalb nutzt, um Gesetzgebungsbedarf zu schüren. Vieles ist möglich. Wir wissen nichts.
- Lars J. Helbo
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- Lars J. Helbo
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Nein, das stimmt so nicht!
Bis jetzt ging es ja nur um eine einstweilige Verfügung. Der Strafprozess gegen den Verfasser, den Verlag und Politiken läuft weiter. So sieht es zumindest im Moment aus. Worum es dabei gehen wird, ist allerdings etwas unklar:
http://politiken.dk/indland/article793346.ece
Umgekehrt glaube ich gar nicht, dass es ein Prozess wegen Urheberrechtsverletzung geben wird. Dazu müsste entweder der Verfasser oder der Verlag eine Strafanzeige gegen Politiken eingeben und das wird vermutlich nicht passieren.
Sowohl den Verlag as auch Politiken reden davon, dass man sich "irgendwie einigen wird". Vermutlich wird Politiken irgend ein Schadensersatz an den Verlag bezahlen. In dem Fall gibt es deswegen kein Prozess.
Bis jetzt ging es ja nur um eine einstweilige Verfügung. Der Strafprozess gegen den Verfasser, den Verlag und Politiken läuft weiter. So sieht es zumindest im Moment aus. Worum es dabei gehen wird, ist allerdings etwas unklar:
http://politiken.dk/indland/article793346.ece
Umgekehrt glaube ich gar nicht, dass es ein Prozess wegen Urheberrechtsverletzung geben wird. Dazu müsste entweder der Verfasser oder der Verlag eine Strafanzeige gegen Politiken eingeben und das wird vermutlich nicht passieren.
Sowohl den Verlag as auch Politiken reden davon, dass man sich "irgendwie einigen wird". Vermutlich wird Politiken irgend ein Schadensersatz an den Verlag bezahlen. In dem Fall gibt es deswegen kein Prozess.
Anklage gegen Politiken?
Also den Artikel in Politiken, auf den Lars hinwies, habe ich gelesen.
Wenn Juristen, Professoren, Staatsanwälte und Militärs nicht einmal wissen, auf welcher Grundlage sie Politiken verklagen sollen - was soll man denn davon halten? Müssen die erst noch den juristischen Sachverhalt zusammenkriegen, um die Gerichte weiter zu bemühen?
Oder hab ich da was falsch verstanden (mein Dänisch ist begrenzt) ?
Von dem Argument "Geheimnisverrat" halte ich überhaupt nichts. Seit dem 9.11.2001 sind so viele Bürgerrechte in so vielen Staaten mit so fadenscheinigen Vorwänden eingeschränkt worden, daß ich den angeblichen Geheimnisverrat genau da einordne. Das ist ein wunderschöner Vorwand, um dem Militär mißliebige Informationen und Darstellungen zu unterdrücken, also ein großer Schritt in Richtung Polizeistaat.
Ob eine Darstellung nämlich "Rechte anderer Menschen" kränkt, oder "Gefahr für das Leben" droht, ist ganz bestimmt nicht dem Militär überlassen, zu entscheiden.
Wenn Juristen, Professoren, Staatsanwälte und Militärs nicht einmal wissen, auf welcher Grundlage sie Politiken verklagen sollen - was soll man denn davon halten? Müssen die erst noch den juristischen Sachverhalt zusammenkriegen, um die Gerichte weiter zu bemühen?
Oder hab ich da was falsch verstanden (mein Dänisch ist begrenzt) ?
Von dem Argument "Geheimnisverrat" halte ich überhaupt nichts. Seit dem 9.11.2001 sind so viele Bürgerrechte in so vielen Staaten mit so fadenscheinigen Vorwänden eingeschränkt worden, daß ich den angeblichen Geheimnisverrat genau da einordne. Das ist ein wunderschöner Vorwand, um dem Militär mißliebige Informationen und Darstellungen zu unterdrücken, also ein großer Schritt in Richtung Polizeistaat.
Ob eine Darstellung nämlich "Rechte anderer Menschen" kränkt, oder "Gefahr für das Leben" droht, ist ganz bestimmt nicht dem Militär überlassen, zu entscheiden.