micha_i_danmark hat geschrieben:Hmm wenn wir jetzt auch noch das Thema "Urlaub mit Hund" in die hitzige Diskussion geschickt miteinfædeln kønnten, ginge es richtig rund
Ueber Politik læsst sich bekanntlich hervorragend streiten und es gibt hier viele verschiedene Meinungen. Ja, ich kønnte auch anfuehren das ich æusserst zufrieden mit dem Ausgang der Wahl bin, aber was nuetzt das?
Wenn es ein Thema gibt das bei der Wahl bedenklich war, dann sind das die vielen Nichtwæhler. Wir leben ja gluecklicherweise in einer "echten" Demokratie und es gab genug Alternativen bei der Wahl - von den grossen Parteien bis hin zu den kleinen Splittergruppen.
Wenn dann trotzdem (gerade im Osten) so viele nicht wæhlen gegangen sind, ist das fuer mich ein Zeichen das politische Bildung nottut. Verdruss ueber Politiker ændert man nicht durch Ignoranz, sonder nur durch aktive Beteiligung an den Wahlen.
Schonmal darüber nachgedacht, dass das die Folge einer "überwältigenden Demokratie" sein könnte?
Diese Überdemokratie, wie ich sie jetzt mal nenne, hat es nämlich in 20 Jahren nicht geschafft ein geteiltes Volk wiederzuvereinen. Auf der anderen Seite wurde ja mit der angeblichen insolventen und ineffektiven DDR-Wirtschaft kurzen Prozess gemacht und der Weg für die "Überwirtschaftsordnung" "freigeräumt". Damit wurde doch einem kontrollierter Wandel vom staatlichen Betrieb zu einem der freien Wirtschaft ausgeliefertem Unternehmen der Garaus gemacht. Wenn dann Jahre später(in der Mitte der Neunziger) Leute ein Unternehmen gründen, dass auch erfolgreich läuft, aber mit einer dermaßen sozialen Kälte geführt wird, dann kann ich die Schuld das nur auf diese übergestülpte Wirtschaftsordnung schieben.
Der "Osten, die "neuen Bundesländer", Dunkeldeutschland oder wie man sie noch alles nennt haben doch 50 Jahre Bundesrepublik in 20 Jahren abgehandelt. Die haben bei den Wahlen alle politschen Parteien bzw. deren Konstellationen ausprobiert. Und das als Folge von Versprechungen, Versprechungen und nochmal Versprechungen. Und wenn jetzt hier Einige kommen und "dem Osten" mangelnde politische Bildung vorwerfen, dann zeigt das doch nur, wie weit Deutschland noch von der Wiedervereinigung entfernt ist.
Was ich mir wirklich gewünscht hätte, wäre eine Art Symbiose beider politischer Systeme. Natürlich nur mit den Vorteilen.
<träum>
btw: Ein oder Zwei User haben hier den Unrechtsstaat, die Diktatur DDR angeprangert. Die totale Überwachung war Fakt. Allerdings sollte man sich immer vor Augen halten, dass während der "Revolution" kein einziger Schuss seitens der Staatsmacht gefallen ist. Und den Schießbefehl, den es ja offensichtlich an der innerdeutschen Grenze gab, muss man imho im Kontext der damaligen Auseinandersetzung zwischen Warschauer Pakt und "dem" Westen sehen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass diese Anweisung aus Moskau kam. Die DDR also als Zentrum von Gut und Böse.
Aktuell sieht man ja wieder die leicht arrogante Haltung des "Westens" gegenüber anderen, nicht dem Kapitalismus zugewandten Ländern. Alles was nicht Demokratie im Sinne des Westens ist, ist Scheiße.