alle tysker in dk und die hier hin möchten sollten dies les

Fragen und Tipps: Bürokratie, dänisches Recht, usw.
charlysfamily
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alle tysker in dk und die hier hin möchten sollten dies les

Beitrag von charlysfamily »

hallo, wir leben mittlerweile fast 2 jahren in dk am limfjord mit eigenheim und allem was dazu gehört. wir sind eine sehr kontaktfreudige agile familie die nicht nach dK muste aus gründen auch immer sondern wir sind
ganz aus freien stücken gekommen weil wir uns einfach ein schöneres leben machen wollten ! wir als familie haben ab dem ersten tag hier in dk alles gegeben um hier fuß zu fassen. vorab haben wir in tyskland dänischnkurse belegt und in dk via abendschule weitergeführt. wir haben uns bis in viele details mit dk beschäftigt und uns damit auseinander gestezt. da wir sehr kontaktfreudig sind haben wir alles in den letzten 2 jahren gegeben um hier leute kennen zu lernen, haben zuhause sogar einige feiern veranstaltet mit über 30 gästen um dies alles zu fördern. all diese mühen und ständigen anstrengungen VERGEBENS ! wir stehen nach wie vor, mit leeren händen da und gefühlte ablehnung ist an der tagesordnung. WEHM ES ÄHNLICH GEHT ?! UND FÜR ALLE DIE IN DIESES LAND MÖCHTEN IST DIE NACHFOLGENDE LEKTÜRE ( durch zufall bin ich drauf gestoßen und erklärt das ware gesicht der ach so glücklichen dänen) EIN ABSOLUTES MUSS DIES ZU LESEN ! es wird euch die augen öffenen. nun bitte schön...DÄNEN GEHT ES GUT !? Alle Augen sind gerade auf dieses Land gerichtet, auf seine Hauptstadt Kopenhagen, wo derzeit
beim UN-Klimagipfel der Planet gerettet werden soll. Und wer sonst sollte der Welt den Weg in die Zukunft weisen, wenn nicht dieses Volk? Es ist das glücklichste der Welt – denn es hält Eindringlinge fern. Ohne hygge kann der Däne nicht atmen, nicht
glücklich sein, nicht leben. Wer Dänemark verstehen
will, muss es begreifen lernen, dieses Gefühl. „Es ist
schwer zu erklären, aber es ist überall“, sagt Anne, die
Mutter. Das Kerzenlicht auf dem Fenstersims dort
drüben sei äußerst hygge, das Festtagsgeschirr aus
der königlich-dänischen Porzellanmanufaktur sei
auch irgendwie hygge. Thea, die jüngere Tochter,
zehnjährig, sagt, hygge, das sei für sie dann, wenn sie
mit ihrer Schwester Marie vor dem Fernseher liege,
es genügend Kekse gebe und die Eltern außer Haus
wären. Die Mutter sagt, dass das Essen, für das sie
hier zusammengekommen sind, ein klarer Fall von hygge sei. Anne, Thea, Marie und ihr Vater Henrik sind eine ganz normale dänische Familie.
Alle Augen sind jetzt auf dieses Land gerichtet, auf seine Hauptstadt Kopenhagen,wo derzeit beim UN-Klimagipfel der Planet gerettet werden soll, und wer sonst sollte der Welt den Weg in die Zukunft weisen, wenn nicht die Dänen? Nach der„World Map of Happiness“ der Universität Leicester, einer Weltkarte des Glücks,
lebt in Dänemark das glücklichste aller Völker, und Kopenhagen bietet nach verschiedenen Erhebungen die weltweit höchste Lebensqualität. Die Dänen zahlen mehr als 50 Prozent Steuern, und sie tun es gern, denn ihr Vollkasko- Staat gibt ihnen dafür Sicherheit, bezahlt ihre Gesundheit, garantiert ihnen Arbeit, und tagsüber nimmt er den Paaren die Kinder ab. Die letzten 30 Jahre brachten dem Land 80 Prozent Wirtschaftswachstum, aber keinen Anstieg des Energieverbrauchs.
Im jährlichen „World Competitiveness Report“ des Weltwirtschaftsforums, der diewirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit von Nationen misst, belegen die Dänen regelmäßig einen Spitzenplatz. Nirgendwo auf der Welt, so legen Forschungen der
Universität Aarhus nahe, gibt es mehr Vertrauen in der Gesellschaft: 75 Prozent der Dänen vertrauen ihrem Staat und den Behörden, 80 Prozent vertrauen ihren Mitmenschen, 90 Prozent der Justiz, 95 Prozent der Polizei. Aber in Nørrebro schießen sie aufeinander.
Und Peter will nur nützliche Migranten.
Und Jon glaubt, der Staat sei besser als die Familie.
Und Henrik sagt, Dänemark sei eine Gemeinschaft von Gleichen.
Und Signe darf ihren chilenischen Ehemann nicht ins Land bringen.„Alles, was Dänemark ausmacht, beginnt hier“, sagt Jon Fogt, Manager der
Kindertagesstätte Kastelsgården im Stadtteil Østerbro. Er ist schwer zu verstehen, denn Jesper, Emma, August, Kasper und wie sie alle heißen, hüpfen in der riesigen Garderobe von einem Podest auf eine Matratze hinunter, immer wieder; Ziel ist, dabei so laut wie möglich zu schreien. Die Kinder kommen gerade vom Mittagessen, „100 Prozent Bio-Food“, betont Jon, die Köchin hat Ernährungswissenschaft studiert.
Sieben von zehn Däninnen haben Vollzeitstellen. Die Frauen stellen 48 Prozent der gesamten Arbeitskraft im Land. Es gibt kaum noch Hausfrauen in Dänemark. 52
Wochen lang bezahlt der Staat Elternurlaub, 18 für die Mutter, zwei für den Vater, 32 weitere zur freien Verfügung. 96 Prozent aller Kinder im Vorschulalter besuchen eine der dicht gestreuten Tagesstätten.
Jon ist von der Kindergartengarderobe in sein Büro gegangen und erklärt nun die dänische Pädagogik: Dieser Ort hier sei keine Betreuungs-, sondern eine Erziehungsinstitution. „Man muss sie packen, wenn sie ganz klein sind.“ Für die Integration von Migrantenkindern etwa komme die Schule viel zu spät. Der Lehrplan umfasst die Bereiche Sprache, Kultur, Natur, Körperbeherrschung und Sozialkompetenz, auch für Einjährige. „Früher war die Familie die Basis der
Gesellschaft“, sagt Jon, „jetzt ist es der Kindergarten.“ Familien, sagt Jon, könnten auseinandergehen, könnten zerbrechen, tun es auch, massenhaft. Familien seien nicht verlässlich. Der Staat schon.
Der Staat. Der Staat ist alles in Dänemark. Der Staat gibt, der Staat nimmt. Der Staat regelt den Arbeitsmarkt, indem er Entlassenen das Einkommen garantiert und ihnen eine neue Aufgabe zuweist, dafür herrscht Hire & Fire nach Belieben,
jeder fünfte Däne wechselt jährlich einmal den Job. Das System heißt „Flexicurity“,Sicherheit für die Arbeitnehmer bei maximaler Flexibilität für die Arbeitgeber, eine
Art Kommunismus von rechts. Und nirgends weiß der Staat mehr über seine Bürger
als in diesem Land. Im Centrale Personenregister sind die Ergebnisse einer permanenten Volkszählung gespeichert, hier verzeichnet der Staat Adresswechsel,Bankkonten, Gehälter, Telefonnummern, Konfession, Hochzeitsdaten,
Krankengeschichten, Kinderzahlen. Kaum jemand stört sich daran, denn, eben:Man vertraut einander.
„Bei uns“, sagt der dänische Soziologe Henrik Dahl, „kann man sich unter ,zu viel
Staat’ und ,zu wenig Staat’ nichts vorstellen. Der Däne macht keinen Unterschied
zwischen Staat und Gesellschaft. Die Gesellschaft ist der Staat.“ Und: „Wir sind nicht bloß eine Gesellschaft, wir sind ein Stamm.“ Zuerst einmal aber verbittet er sich das „Herr Dahl“. Es gibt kein Sie in Dänemark, jeder ist mit jedem per Du, weil keiner über dem anderen steht.
Und dann holt Henrik weit aus.
Bis vor ein paar hundert Jahren war Dänemark ein Imperium, ganz Skandinavien stand unter dänischer Vorherrschaft. Doch die Dänen verloren Krieg um Krieg und
Stück um Stück ihres Hoheitsgebietes, und jedes Mal machte sich eine Minorität davon, erst die Lappen, dann die Schweden, dann die Norweger, schließlich die Deutschen von Schleswig und Holstein, bis nur noch die Dänen übrig blieben,geschlagen und verarmt, zurückgedrängt auf einen nördlichen Wurmfortsatz des
europäischen Kontinents und auf ein paar Inseln. Nun war man unter
seinesgleichen. „Eine ethnisch vollkommen homogene Gruppe“, sagt Henrik, „umgeben von alten Feinden.“
Also entwickelte sich Dänemark künftig nach innen. Das Wir-Gefühl wuchs, die
Solidarität, die innere Kohäsion. „Dänemark ist keine Demokratie“, sagt Henrik,
„sondern eine Ethnokratie.“ Fester Bestandteil der Volkspsychologie ist der Begriff
„Janteloven“, das „Gesetz von Jante“, einem fiktiven Ort aus einem
30er-Jahre-Roman des dänisch-norwegischen Autors Aksel Sandemose. Die Leute
von Jante haben sich zehn soziale Gebote gegeben, die sowohl das Miteinander wie
auch den Umgang mit Neuankömmlingen regeln:
1. Du sollst nicht glauben, dass du etwas bist.
2. Du sollst nicht glauben, dass du genauso viel bist wie wir.
3. Du sollst nicht glauben, dass du klüger bist als wir.
4. Du sollst dir nicht einbilden, dass du besser bist als wir.
5. Du sollst nicht glauben, dass du mehr weißt als wir.
6. Du sollst nicht glauben, dass du mehr bist als wir.
7. Du sollst nicht glauben, dass du zu etwas taugst.
8. Du sollst nicht über uns lachen.
9. Du sollst nicht glauben, dass sich irgendjemand um dich kümmert.
10. Du sollst nicht glauben, dass du uns etwas beibringen kannst.
Diese Direktiven gelten heute ironisch als heimliche Verfassung des egalitären Dänemark, „doch die moderne Migration“, sagt Henrik, „bedroht in den Augen
vieler Dänen unsere historisch gewachsene Einheit, unsere Identität“.
Die liberal-konservative Rechtsregierung, die seit 2001 an der Macht ist, hat Dänemark eines der strengsten Einwanderungsgesetze der Welt gegeben. Den Soziologen erinnert die Zuwanderungspraxis in seinem Land an den Mafia-Film„Der Pate“, genauer an die Eröffnungsszene, in welcher Clan-Chef Don Corleone
Bittsteller empfängt, die ihn um Gefallen ersuchen, um finanzielle Unterstützung oder um einen kleinen Vergeltungsmord. „Corleone sagt den Leuten, ,wenn ich das für dich tun soll, musst du einer von uns werden’. Verstehen Sie? Er will kein Geld,
er will keinen Gegendienst. Er sagt nur: Du musst auf unsere Seite wechseln, unser Denken annehmen, unseren Codex. Und so machen wir es in Dänemark mit den Ausländern. Wer in Dänemark leben will, muss ein Däne werden.“Und muss Dänisch lernen.
Vor einem Kiosk beim neubarocken Parlamentsgebäude, dem Folketinget, hängen die Schlagzeilen des Tages, und alle Titel zeigen denselben bärtigen Mann mit Sonnenbrille. So würde ein Kind einen Terroristen zeichnen, wenn es wüsste, was
ein Terrorist ist. „Das ist der Mann, der uns töten will“, titelt das Revolverblatt „B.T.“. Kopenhagens Medien sind in Aufruhr, an diesem Herbsttag wurde bekannt,dass in Chicago unlängst zwei Männer mit arabischen Namen verhaftet worden sind, die nachweislich Anschläge auf die „Jyllands-Posten“ planten, jene Zeitung,
die 2005 durch die Publikation von Karikaturen des Propheten Mohammed denZorn der muslimischen Welt entfacht und Dänemark in eine internationalediplomatische Krise gestürzt hatte.
Solche Neuigkeiten sind das politische Kapital von Peter Skaarup, dem
stellvertretenden Vorsitzenden der rechtsnationalen Dänischen Volkspartei,Danske Folkeparti, die der Mitte-rechts-Regierung von Ministerpräsident Lars
Loekke Rasmussen zu ihren dünnen Mehrheiten verhilft. Die Folkeparti ist
Königsmacherin, wer an die Macht will, muss mit ihr ins Bett.
Nach einem endlosen Gang durch das labyrinthische Regierungsgebäude findet man Peter in seinem geräumigen Büro, er hat alte Stiche dänischer Landschaften an der Wand hängen und ein Poster seiner Parteichefin Pia Kjærsgaard. Auf das Foto blickend, verweist Skaarup mit Stolz auf den hohen Anteil an Frauen im dänischen
Parlament, „auch da sind wir führend“. Seine Chefin, Pia, war es, die nach dem 11. September 2001 sagte, von einem „Kampf der Zivilisationen“ zwischen West und Ost könne keine Rede sein, denn es gebe nur eine Zivilisation, die den Namen verdient, „und das ist die unsrige“. Ein Parteikollege hatte den Islam als Pest in
Europa bezeichnet, ein anderer als Krebsgeschwür.
In Dänemark sagt man, was man denkt. Peter Skaarup nun, kumpelhafter Typ,angenehme Stimme, gilt zwar auch als Scharfmacher, hat aber bessere rhetorische
Manieren. „Gewisse Kulturen“, sagt er, „sind mit der dänischen einfach schwer vereinbar.“ Er zählt die problematischen Regionen an seinen Fingern ab: Pakistan,Irak, Palästina, die ländliche Türkei und so weiter. „Diese Männer wollen zum
Beispiel ihre Frauen nicht arbeiten lassen, und das lassen wir nicht zu.“ Dänemark pflege eine selektive Migrationspolitik, „wir wollen gut ausgebildete Leute aus der
EU oder auch aus Indien“, den anderen aber, die einfach nur ein besseres Leben suchen, helfe man lieber an Ort und Stelle. „Dänemark ist ein Luxus-
Wohlfahrtsstaat“, sagt Peter, „der Eintrittspreis muss hoch sein.“
13 Schießereien hat Khalid Alsubeihi allein in seiner Straße gezählt in diesem Jahr.
„Die Rantzausgade ist die gefährlichste Straße Kopenhagens“, sagt er,
Sozialarbeiter, ein Mann wie ein Schrank, Thai-Boxer seit 25 Jahren, geboren in einem palästinensischen Flüchtlingslager in Jordanien. In seinem Viertel Nørrebro ist seit August 2008, als vor einer Pizzeria 25 Schüsse auf eine Gruppe von Ausländern abgegeben wurden, ein Bandenkrieg im Gang, fast jede Woche fallen
Schüsse, sechs Tote gab es bisher und zahlreiche Verletzte, immer sind es Gefechte zwischen den Rockern der Hell’s Angels und Gruppen jugendlicher Migranten.
Anfänglich, sagt Khalid, ging es um Territorialkämpfe im Drogengeschäft,
inzwischen aber „geht es nur noch um Rache. Um Rache für die Rache für dieRache.“
Dort drüben bei dem Internetcafé, erzählt er, hat vor rund einem Jahr ein Hell’s Angel abgedrückt, während zwei von Khalids Söhnen auf dem Gehsteig vis-à-vis von der Schule nach Hause kamen. Darauf ist er mit seiner Familie weggezogen aus
dem Viertel, in dem er sein Leben verbracht hat, und in dem der Jugendtreff und Thai-Box-Club „Nørre-Bronx“ steht, den Khalid leitet. Dass der Name, den er sich ausgedacht hat, einmal so passend sein würde, konnte er ja nicht wissen. Nørrebro
ist eigentlich Kopenhagens entspanntestes Viertel, hier liegen die Studenten mit Wollmützen auf dem Kopf in den abgeschabten Sofas der vielen Cafés und schlürfen Chai Latte, es sieht aus wie im New Yorker East Village oder in Berlin-Mitte. Tagsüber. Nachts sind jetzt lokale Selbstschutzgruppen von Migranten
unterwegs, man kontrolliert bestimmte Kreuzungen, filzt Passanten. Die Hell’s Angels nutzen die Stimmung und geben sich vaterländisch, sie haben verlauten lassen, dass sie im Interesse der Sicherheit einen „Kampf gegen den Terrorismus
der Einwanderer“ führen.Khalid seufzt und leert seinen Tee. Alle seien ein wenig nervös derzeit. Letzten Monat hat einer der Bosse der Hell’s Angels einen Schuss ins Bein abbekommen,
seither fürchtet man in der ganzen Nachbarschaft den Gegenschlag.
Um ihr Paradies zu bewahren, verstoßen die Dänen manchmal auch ihre eigenen Leute. „Als wir heirateten, wusste ich, das wird schwierig. Ich kannte ja die Gesetze.“ Signe Fribo, 23 Jahre alt, Studentin der Anthropologie, sagt, sie müsse
sich immer wieder daran erinnern, dass Dänemark ja auch andere Seiten habe, großartige Seiten. Dass diese Bürokraten, die es ihr, einer gebürtigen Dänin, verbieten, gemeinsam mit ihrem chilenischen Ehemann in Dänemark zu leben, ja
nur einen kleinen Teil dieser Gesellschaft ausmachen. Dass die Dänen im
Allgemeinen ganz anders sind, offen, tolerant, gastfreundlich.
Signe hat ihren Mann José, einen Architekten, vor zwei Jahren in einem
Backpacker-Hotel in Neuseeland kennengelernt. Sie blieb gleich einen Monat da,dann reisten die beiden gemeinsam nach Thailand weiter, zum Tauchen, kurze Zeit später verbrachte sie ein halbes Jahr in seiner Heimat Chile. Sie heirateten in
Kopenhagen, dann suchten sie sich eine Wohnung auf der anderen Seite der Øresund-Brücke, in Malmö, Schweden. Signe fährt nun jeden Tag zweimal die 40 Zugminuten über die Grenze, übers Meer, um an die Uni zu kommen.
Die Liebe von Signe und José verstößt gegen zwei Paragrafen des
Migrationsgesetzes, das die dänische Regierung 2002 verabschiedet hat, offiziell,um Zwangsehen zu verhindern. Erstens, beide Partner einer „Misch-Ehe“ müssen
bei der Hochzeit mindestens 24 Jahre alt sein, Signe war 22, José 26. Zweitens, die gemeinsame Bindung an Dänemark muss größer sein als diejenige an irgendein
anderes Land. Signe und José haben aber mehr gemeinsame Zeit in Chile verbracht als in Dänemark, die Bindung an Dänemark ist demnach rein rechnerisch schwächer. Also muss José draußen bleiben.
Es gibt Hunderte dieser Geschichten, Hunderte falsch verheirateter Dänen und Däninnen, die mit ihren ausländischen Partnern in Malmö leben.
Wäre sie José bloß ein wenig später begegnet, sagt Signe. Nur ein Jahr danach hätte vieles anders sein können. Das sogenannte Metock-Urteil am Europäischen
Gerichtshof in Luxemburg nämlich, das 2008 vier mit EU-Bürgerinnen
verheirateten Afrikanern freies Aufenthaltsrecht in Irland einräumte, hat in der Zwischenzeit eine Lücke gerissen in die dänische Verteidigung. EU-Recht geht über nationales Recht, der Fall hat für die ganze Union neue Standards definiert. „Wenn wir jetzt klagen würden, kämen wir wohl durch“, sagt Signe. Aber inzwischen will
sie nicht mehr. Ihr Mann hat sich in Malmö etabliert, hat einen Job gefunden, er lernt Schwedisch. Wenn sie ihr Studium beendet hat, will sie ihr Land ganz verlassen. Dänemark hat Signe Fribo verloren.
„Gemütlichkeit!“, ruft endlich Anne, die Mutter. Das ist es. Das wäre eine mögliche Bedeutung von hygge. Aber das sei nur ein Teil dieses Zustands, widerspricht
Henrik, der Vater. Wirklich übersetzen lasse es sich nicht. Freundschaft gehört auch dazu. Wärme. Heimat, sowieso. Beisammensein. Unter-sich-Sein. Als die
Kinder außer Hörweite sind, sagt Henrik, als Slang gebraucht heiße hygge auch vögeln. Man könne auch mit sich alleine hygger. Das sei dann Onanie.Das Abendessen ist vorbei, es ist spät geworden. Beim Abschied nehmen Anne und Henrik ihrem Gast das Versprechen ab, wiederzukommen. Ein einziger Abend, das
könne nicht genügen, um Dänemark zu verstehen.
Draußen:
Draußen: nirgends mehr Licht. Die Dänen schlafen unter einer Decke, aus
pechschwarzer Nacht.

(Erschienen im gedruckten Tagesspiegel vom 13.12.2009)

:x :!: [/b]
g_abriele
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Beitrag von g_abriele »

Ich weiss nicht genau, was du mit diesem Artikel zum Ausdruck bringen willst.

Zu einigen Punkten (vielleicht nicht die wesentlichsten) kann ich sagen: kenn ich anders ... ich benutze oefter "De" und es begegnet mir auch oefter.

Ich habe viele hilfsbereite Menschen kennengelernt (Daenen) ... allerdings auch andere - wie woanders auch ...

Dass einige Sachen zum Erhalt einer Situation, mit der viele zufrieden sind, nicht jedermanns Belange zufriedenstellen, ist einfach ein Fakt ... und das wissen die Betroffenen (zumal, wenn es Daenen sind) ja vorher.

Und was hatte euch so gut gefallen, dass ihr all das, was ihr jetzt an Informationen ... weitergeben wollt, nicht bewusst war - auch nicht bei gruendlicher Vorbereitung?

Nicht falsch verstehen - ich bin mir nur nicht sicher ob der "message" eures Posts.
Wenn jemand (Auswanderer-Fragen) oder Fragen zu Fyn beantwortet haben will, versuch ich das gerne per PN (wenn ich kann !)
Bruno

Beitrag von Bruno »

Und wieder einmal. Das ungekürzte "Original" zu diesem Text erschien am 27.11.09 im Schweizer "Das Magazin":
http://dasmagazin.ch/index.php/die-danen-und-die-andern/

Übrigens würde ich mir mal Gedanken darüber machen, wie das mit dem Copyright aussieht, wenn du hier einen Artikel von Guido Mingels aus dem [url=http://www.tagesspiegel.de/politik/international/Daenemark-Klimagipfel-Kopenhagen;art123,2974002]Tagesspiegel[/url] (wahrscheinlich) ungekürzt reinpostest. Ich weiss nicht, ob die das so gerne sehen (oder hast du vorher nachgefragt)?
g_abriele
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Beitrag von g_abriele »

Ist doch mit Quellenangabe ... wo ist denn dann der Unterschied (also rechtlich gesehen) zum Verlinken?
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Bruno

Beitrag von Bruno »

g_abriele hat geschrieben:Ist doch mit Quellenangabe ... wo ist denn dann der Unterschied (also rechtlich gesehen) zum Verlinken?
Tagesspiegel hat geschrieben:Die Zeitung und alle in ihr enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages strafbar.
Ein Link auf eine Webseite ist nicht das gleiche, wie ein vollständiges Zitieren oder Kopieren eines Artikels bzw. das Einstellen einer Kopie eines Bildes.
g_abriele
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Beitrag von g_abriele »

Gut zu wissen, weil ich mir auch ab und zu ueberlegt habe, Artikel zu kopieren, um es fuer andere leichter zu machen ...
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Bruno

Beitrag von Bruno »

Wenn sie nicht veröffentlicht werden, kein Problem.
Wenn du sie veröffentlichen willst, reicht in der Regel eine kurze Anfrage beim entsprechenden Verlag bzw. Redaktion. Für "private" bzw. nichtkommerzielle Zwecke wird eine solche Bewilligung meist erteilt (zumindest nach meinen persönlichen Erfahrungen).
manuba79
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Beitrag von manuba79 »

Also man kann sich über den Copyright lange streiten, aber es nutzt doch nichts. Aber den Text kann ich so auch nicht bestätigen: Aber es ist was dran: Auch hier in einer Grossstadt mit 85000 Einwohnern hat man es schwer, neue Freunde zu finden. Allerdings habe ich hier die Möglichkeit, andere Tysker kennen zu lernen, weil ich in einem Rekrutierungsprogramm bin, um hier neue Arbeit zu besseren Arbeitsbedingungen zu finden.

Ausserdem gibt es doch noch andere Gründe hier nach Danmark zu kommen. Vielleicht schleimt sich der Verfasser des 1. Abschnittes in seinem Text viel zu sehr bei den Dänen ein??? Um so weniger man sich aufdrängt, um so besser klappts auch mit dem Kennenlernen. Es ist ja okay, wenn man versucht Kontakt aufzubauen, aber das kommt mit der Zeit und kann nicht erzwungen werden.
Vielleicht solltest du nochmals über deinen Text nachdenken.

Ich bin zu einem Gospelchor gegangen und habe auf diese Weise einige junge und ältere Dänen und andere Nationalitæter kennen gelernt.

Med venlig hilsen

Manuba79
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g_abriele
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Beitrag von g_abriele »

2 Sachen an diesem Post, die ich auf die Schnelle bestaetigen kann.

Nicht aufdraengen - das funktioniert nirgendwo. Die Kontakte hier haben sich ueber Schule und Nachbarschaft ergeben. In der Nachbarschaft hab ich mich im ersten Haus nur bei der Bewohnerin der anderen Doppelhaushaelfte (Miethaus) vorgestellt und die anderen Nachbarn haben wir ueber unser Kind kennengelernt. Vertieft haben sich die Kontakte zu diesen anderen ab Fruehjahr, wo der eine Nachbar Traenen in den Augen hatte, als er meinen Mann mit seinem Handrasenmaeher auf unserem (nicht erwarteten) Riesenrasen gesehen hat und dann grosszuegig und mitleidig seinen Power-Rasenmaeher angeboten hat. Dann hab ich die Erfahrung gemacht, wenn man mal spontan ein Bier kaltstehen hat im sommer und damit winkt, ergeben sich auch Gespraeche. Ausserdem hab ich noch nie viele Freunde gehabt - aber massig Bekannte - und das ist hier nicht anders ... Aber ein gutes Verhaeltnis zu unseren Nachbarn etc.

Das andere ist Verein - das ist immer gut - und mit Singen oder Handball wird es noch besser :D :D
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norway
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Beitrag von norway »

tja , was soll ich sagen

dann ist ja dänemark doch das perfekte land für mich
denn am allerliebsten bin ich allein und keiner von den
nachbarn klingelt bei mir an der tür und fängt an mich zu nerven
geloescht02

Beitrag von geloescht02 »

norway hat geschrieben:tja , was soll ich sagen

dann ist ja dänemark doch das perfekte land für mich
denn am allerliebsten bin ich allein und keiner von den
nachbarn klingelt bei mir an der tür und fängt an mich zu nerven

Ganz genau so geht es mir auch, das höchste der Gefuehle ist ein kurzer Schnack im Treppenhaus oder auf dem Parkplatz. Mehr muss nicht :wink:

In D hab ich uebrigens nicht anders gelebt.
Dänemarkfans
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Beitrag von Dänemarkfans »

Interessant zu lesen.........

Ich kann meine Erlebnisse nach 16 Jahren Dänemark als Touri mitteilen.
Wir sind durch ganz Dänemark gereist.......Jahr für Jahr.
In den letzten 5 Jahren sind wir nun, sozusagen, sesshaft geworden. Ich meine damit, dass wir unsere "Ecke" gefunden haben. Es ist die Westküste, an der wir unser Herz verloren haben.
Dort steht unser fahrbares Häuschen :mrgreen: :wink: und wir sind im Jahr mehrere Wochen dort.In diesen 5 Jahren sind es die letzten 2 Jahren erst,wo wir unsere richtigen festen Freunde gefunden und es muss sich rumsprechen, dass man mit uns gut snakken kann. Es kommen jetzt auch andere vorbei(wenn wir da sind) bzw sind uns gegenüber halt anders.

Man sollte, wie hier schon gesagt, nix überstürzen. Nur Vereine und vorallem Interessen sind da sehr wichtig.
Ach ja und Kinder :mrgreen: .

Und dann muss ich ja wohl das tolle Buch ("Dänemark" - Worktrotter) von Dagmar empfehlen. Dort steht klipp und klar alles dazu drin...........vom Jantelov bis Vereine usw.


Also ich denke auch, ihr solltet euren Text und eure Einstellung nochmals überdenken.

kh

dänmarkfans
Zuletzt geändert von Dänemarkfans am 18.01.2010, 12:16, insgesamt 1-mal geändert.
Landpostbud3220

Beitrag von Landpostbud3220 »

am einfachsten wäre es doch nicht auf Teufel komm raus die dänische Mentalität anzunehmen. Zeigt doch ruhig das ihr Deutsche seid, merken wird man es sowieso auch wenn ihr noch kein wort gesprochen habt.
g_abriele
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Beitrag von g_abriele »

Bustrulla hat geschrieben:
norway hat geschrieben:tja , was soll ich sagen

dann ist ja dänemark doch das perfekte land für mich
denn am allerliebsten bin ich allein und keiner von den
nachbarn klingelt bei mir an der tür und fängt an mich zu nerven

Ganz genau so geht es mir auch, das höchste der Gefuehle ist ein kurzer Schnack im Treppenhaus oder auf dem Parkplatz. Mehr muss nicht :wink:

In D hab ich uebrigens nicht anders gelebt.
Stimmt genau ... wenig Freunde, die ich nicht oft aber dann richtig gerne sehe .... nette Nachbarn, auf die ich mich auch verlassen kann, die ich aber nicht dauernd zum Kaffee dahabe ... perfekt ....Dafuer aber viele Leute, die mich freundlich gruessen auf der Strasse - im Laden - in der Schule ....... oder ganz frueh morgens :wink:

Das war frueher so und ist es jetzt auch - passt!
Zuletzt geändert von g_abriele am 18.01.2010, 13:07, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn jemand (Auswanderer-Fragen) oder Fragen zu Fyn beantwortet haben will, versuch ich das gerne per PN (wenn ich kann !)
Dänemarkfans
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Beitrag von Dänemarkfans »

Genau............so seh ich das auch.
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