Gibt es Mindestlöhne in DK ?

Handel, Karriere, Beruf, Branchen, Export, Import, Produkte, Messen, u.s.w
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Hina
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Beitrag von Hina »

Ja, und das sind alles Sachen, die nicht neu sind aber an der Feste traut sich niemand, der etwas bewirken könnte, ernsthaft zu rütteln und wenn sich doch einer traut, traut er sichs nur einmal, weil er ziemlich alleine dasteht. Also munter weiter mit subventionierten Hungerlöhnen, Pfusch, Frust und Geldvernichtung im großen Stil. Meine Sorge ist das zum Glück nicht mehr. Ich lebe nun in einem Land, wo es wenigstens einem modernen europäischen Industriestaat angemessene menschenwürdige Mindestlöhne gibt und wo auch Leute zur Verantwortung gezogen werden können, wenn sie Menschenwürde verletzen. Eines der Dinge, die das Leben hier entspannter machen.
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Rombay
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Beitrag von Rombay »

Naja wars bei den Brüdern und Schwester im neuen Deutschland nicht anders. Einer hat die Arbeit gemacht und 4 haben sie als die ihre abgegeben :)
Fuglesang
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Beitrag von Fuglesang »

Hallo Hina

ich wünsche dir wirklich, dass du hier nicht eines Tages das böse Erwachen kriegst.

Ich behaupte nach wie vor, in Deutschland fällt man weicher.
Landpostbud3220

Beitrag von Landpostbud3220 »

Industriestaat................?????????? Welche Industrie hat DK denn ????????? Ich glaub Bulgarien hat da mehr.......die legen ja auch wenigstens Wert auf jeden Touristen. Was man ja in DK wohl nicht nötig hat.
Fuglesang
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Beitrag von Fuglesang »

Hína du schreibst : "und wo auch Leute zur Verantwortung gezogen werden können, wenn sie Menschenwürde verletzen. Eines der Dinge, die das Leben hier entspannter machen. "

Wie soll man das verstehen? Wer wird denn hier für was zur Verantwortung gezogen?
Rombay
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Beitrag von Rombay »

Landpostbud3220 hat geschrieben:Industriestaat................?????????? Welche Industrie hat DK denn ????????? Ich glaub Bulgarien hat da mehr.......die legen ja auch wenigstens Wert auf jeden Touristen. Was man ja in DK wohl nicht nötig hat.
Hej Landpostbud,

warum lebst du eigentlich in Dänemark?
cimberia
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Beitrag von cimberia »

Hina hat geschrieben:Ja, und das sind alles Sachen, die nicht neu sind aber an der Feste traut sich niemand, der etwas bewirken könnte, ernsthaft zu rütteln und wenn sich doch einer traut, traut er sichs nur einmal, weil er ziemlich alleine dasteht. Also munter weiter mit subventionierten Hungerlöhnen, Pfusch, Frust und Geldvernichtung im großen Stil. Meine Sorge ist das zum Glück nicht mehr. Ich lebe nun in einem Land, wo es wenigstens einem modernen europäischen Industriestaat angemessene menschenwürdige Mindestlöhne gibt und wo auch Leute zur Verantwortung gezogen werden können, wenn sie Menschenwürde verletzen. Eines der Dinge, die das Leben hier entspannter machen.
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boooaaahhhhhh ganz schoen dick aufgetragen :shock: :shock:
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Landpostbud3220 hat geschrieben:Industriestaat................?????????? Welche Industrie hat DK denn ????????? Ich glaub Bulgarien hat da mehr.......die legen ja auch wenigstens Wert auf jeden Touristen. Was man ja in DK wohl nicht nötig hat.
Was hat Industrie mit Tourismus zu tun :?:
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Hina
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Beitrag von Hina »

Hej Fuglesang,

der Thread bezieht sich auf Mindestlöhne und wenn Firmen in DK sich nicht daran halten, können sie zur Verantwortung gezogen werden. Ob sie angezeigt werden, steht auf einem ganz anderen Blatt. In Deutschland kann wegen Londumping niemand zur Verantwortung gezogen werden, weil es diese Mindestlöhne einfach nicht gibt. Es ist also legitim, unter dem Existenzminimum zu bezahlen.

In Deutschland fällt man als Deutscher ohne Frage weicher. Wenn man als Deuscher hier in DK Pech hat, kann man kurzerhand wieder nach Hause ins gemütliche Deutschland geschickt werden. Insofern gebe ich Dir absolut recht, dass es mich hier auch erwischen könnte aber das wäre kein böses Erwachen, dass wusste ich bereits bevor ich nach DK gezogen bin. Ein Däne kann auch sehr hart fallen, weil er im Schnitt von viel weiter oben fällt. Wenn jemand, der einen ordentlich bezahlten Job hatte, sich ein teures Auto gekauft und ein Haus zu bezahlen hat, plötzlich von Kontanthjælp leben muss, ist es ein ganz heftiger Abstieg. In Deutschland wären vergleichbare Berufsgruppen aber oft gar nicht erst in die Verlegenheit gekommen, sich ein teures Auto und ein Haus leisten zu können. Insofern können viele in Deutschland wirklich nicht so hart fallen, weil sie nicht von so weit oben kommen. Gerade weich ist das aber auch in Deutschland nicht. Die Kontanthælp in DK ist je nach Kommune auf die dortigen Lebensbedingungen angepasst. In Deutschland ist alles über einen Kamm geschert, egal wo man lebt. Ein Münchner bekommt keinen ct. mehr, als jemand, der in Görlitz lebt. Dass allerdings zwischen diesen beiden Städten extreme Preisunterschiede herrschen, ist bekannt.

Hab aber keine Sorge, ich bin nicht aus Deutschland weggegangen, weil ich es ach so schrecklich fand. Und ich bin auch kein Mensch, der sein ganzes Leben mit der Pflege irgendeines Frustes vergeudet hat. Ganz im Gegenteil, in Deutschland lässt es sich durchaus besser leben, als in manch anderem Land und ich hätte auch keinerlei Probleme damit, zurückzugehen, wenn die Umstände es erfordern. Ich lebe aber auch sehr gerne hier in DK und empfinde das Leben hier wirklich als entspannter.


Hej Landpostbud,

als Industriestaat gelten nicht mehr die Staaten, in denen besonders viele Schornsteine rauchen, sondern Staaten mit einer hohen ökonomischen Wertschöpfung und dazu gehört auch DK.


Hej cimberia,

:wink: absichtlich :wink: . Ich freue mich immer über die entsprechenden Reaktionen :wink:. Aber sei mal ehrlich, wie sieht es denn wirklich aus mit der Durchsetzung von Mindestlöhnen in DE? In DE sind die Lobbys der Wirtschaft in der Politik stärker als die Gewerkschaften und das wundert mich auch nicht. Insofern besteht wirklich keinen Grund, sich vor einer Palastrevolution zu fürchten, die einen generellen Mindestlohn bringen würde :wink:.

Hilsen Hina
MSandoz
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Beitrag von MSandoz »

Ich arbeite zwar nur in DK und lebe nicht dort,aber wenn ich mich so in meinem Umfeld rumhöre,was für Hungerlöhne die Leute in D erhalten,ist mein Lohn in DK königlich.Lieber zum Mindestlohn in DK arbeiten,als in D versklavt zu werden. :D
cimberia
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Beitrag von cimberia »

MSandoz hat geschrieben:Ich arbeite zwar nur in DK und lebe nicht dort,aber wenn ich mich so in meinem Umfeld rumhöre,was für Hungerlöhne die Leute in D erhalten,ist mein Lohn in DK königlich.Lieber zum Mindestlohn in DK arbeiten,als in D versklavt zu werden. :D
Aber leben, also vernuenftig leben kannste mit einigen løhnen in DK auch nicht immer! Das ganze sieht als Pendler schon wieder anders aus!
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Rombay
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Beitrag von Rombay »

Hej Hina, der einzige Unterschied bei einem Hartz4-Empfänger in München und Flensburg ist die Miete. Denn die Mietsätze sind ja regional angespasst. Und in München gibts mehr soziale Einrichtungen, wo man Hilfe bekommt (Tafel und sonstige Essensausgabestellen) wie in Flensburg. Aber sonst gebe ich dir Recht, man sollte nicht nur auswandern, nur weil man in D unzufrieden ist. Ich habe eine Familie kennengelernt, die erst in Norwegen war, dann wieder in Deutschland, dann nach Dänemark und jetzt sind Sie wieder in Deutschland. Wie du schon sagst man fällt weich, wenn man die Fahrkarte nach Deutschland hat oder bekommt :)
Fuglesang
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Beitrag von Fuglesang »

Man muss ja auch noch etwas sehen, Mindestlohn hin oder her.
Kündigungsschutz gibt es hier so gut wie gar nicht.
Feste Verträge werden nur äusserst ungern vergeben.
Das heisst, viele Firmen speisen ihre Mitarbeiter damit ab, sie auf Stundenbasis einzustellen. Dann reguliert sich das ganze für die Firmen von selbst. Gibt es nichts zu tun, bekommen die Mitarbeiter keine Arbeit. Dann haben sie zwar einen hohen Stundenlohn, aber trotzdem ein geringes Einkommen.

Nun könnte man ja den Umkehrschluss ziehen und sagen, super, dann kann man sich ja auch eine goldene Nase mit Überstunden verdienen. Pustekuchen, ist nicht, dann werden einfach mehr Leute eingestellt, die dann alle nicht Vollzeit arbeiten, sodass die Firmen keine Ausfälle im Krankheitsfalle oder aufgrund von Urlaubsvertretung haben.

Überstunden werden in den meisten Firmen auch nicht bezahlt, diese müssen abgefeiert werden. Deshalb sehen die Firmen aber auch von vornherein zu, dass diese gar nicht erst entstehen, indem genügend Leute auf ´Aushilfsbasis´ angestellt sind.

Solche Mitarbeiter müssen sich selbst rentenversichern, haben keinen Urlaubsanspruch usw.......

Noch vor einem Jahr kam das kaum vor, da es überall genug Arbeit gab, aber zur Zeit werden sehr viele Leute auf diese Weise abgespeist.

Erschwerend hinzu kommt, dass viele Firmen, ja sogar ganze Branchen keine Overenkomst haben. (d.h. man kann zwar in eine Gewerkschaft eintreten, aber diese ist nicht branchenspezifisch). Für diese Firmen gibt es keine branchenspezifischen Mindestlohnbestimmungen.
Landpostbud3220

Beitrag von Landpostbud3220 »

@Lars,
Tourismus ist sehr wohl ein Industriezweig von denen man in vielen Ländern abhängig ist.
Hina
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Beitrag von Hina »

Da habe ich ja Glück. Meine Überstunden, auf die ich überhaupt nicht scharf bin, werden mir hier ziemlich vergoldet und wenn ich auf die Idee kommen würde, zu fragen, ob ich die nicht lieber abfeiern kann, was mir lieber wäre, würde ich wohl bald auf der Abschussliste stehen :wink:.

In der Branche, aus der ich in Deutschland kam, ist es seit vielen Jahren vollkommen üblich, allenfalls projetbezogene Arbeitsverträge zu vergeben oder die Leute in die Scheinselbständigkeit zu treiben. D.h. die meisten haben nur für ein ganz bestimmtes Projekt einen Vertrag. Danach der nächste oder eben auch nicht. Die noch üblere Variante ist, dass da haufenweise für die Branche hochqualifizierte Praktikanten am Werke sind. Die gehen, wenn sie Glück haben, für einen Volltimejob, in der Regel auch noch mit Überstunden, mit 500-700 EUR nach Hause und hoffen, dass sie ein gutes Zeugnis für eine Festanstellung irgendwo bekommen. Diese Träume werden in der Regel aber nicht wahr, weil die ganze Branche so arbeitet, da es ein sehr großes Überangebot an diesen Leuten gibt, auf die man zurückgreifen kann. Die meisten geben dann nach 3-4 Jahren auf und lassen sich umschulen, wenn sie überhaupt die Möglichkeit dazu bekommen. Denn auch das wird nicht sonderlich gerne vom Arbeitsamt finanziert.

Solche "Arbeitsmarktkrankheiten" wird es wohl überall gaben und verstärkt sich in Krisensituationen noch. Richtig schlimm wird es allerdings, wenn es zur Regel wird.

Hilsen Hina
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