Gibt es Mindestlöhne in DK ?

Handel, Karriere, Beruf, Branchen, Export, Import, Produkte, Messen, u.s.w
Antworten
Landpostbud3220

Beitrag von Landpostbud3220 »

@galaxina,
ja den ehrenwerten Arno hab ich kürzlich bei Kerner gesehen.......... :mrgreen: :mrgreen: also........meine Tochter, 22 Jahre in Ausbildung, jegliche Unterstützung vom Amt verweigert, bis zu 12 Stunden Arbeit täglich, ohne meine monatlichen Zahlungen wüsste sie gar nicht wie Sie über die Runden kommen soll, also der Arno, der lebt entspannter......... :| das is ein richtiger sozialschmarotzer.......... war des jetz schon wieder zu R....lastig ???? :oops: Man sollte solchen Individuen sofort jegliche Staatlichen Hilfen verweigern und denen zukommen lassen die sich ernsthaft um Arbeit bemühen.
Ralph
Mitglied
Beiträge: 528
Registriert: 10.10.2006, 17:30
Wohnort: på en ø i østersøen

Beitrag von Ralph »

Landpostbud3220 hat geschrieben:........meine Tochter, 22 Jahre in Ausbildung, jegliche Unterstützung vom Amt verweigert,
Naja, nach 22 Jahren in Ausbildung sollte sie auch mal langsam über den Abschluss nachdenken! :roll:

Aber mal im Ernst- wer bei 12 Stunden Arbeitszeit ohne Papis Zuschuss "nicht weiss, wie er über die Runden kommen sollte", macht irgendwas falsch.

Genauso, wie die Leute, die sich für Hungerlöhne (egal, ob nun in D oder in DK) zur Arbeit schleppen und das Lohnniveau (im Zusammenspiel mit staatl. Arbeitsmarktpolitik) immer weiter in den Keller bringen. Vielen Leuten fehlt inzwischen der Mut, das Rückgrat und auch das Selbstwertgefühl, den Gegenwert seiner Arbeit auch ausgezahlt bekommen zu verlangen.

Sicher gibt es auch ökon. Zwänge, sich weit unter "Preis" verkaufen zu müssen-aber darüber zu jammern und zu meckern, daß der Kapitalist nicht freiwillig einen angemessenen Lohn zahlt, ist, naja, kindisch... Entweder zwingt ihn Gesetzgebung und/ oder Gewerkschaft dazu, evtl. (und immer seltener) eigenes soziales Empfinden des Unternehmers oder eine kräftige Konjunktur- in der nach Arbeitnehmern gesucht wird...
Völlig abwegig ist jedoch der Gedanke, dass sich die "Leistung wieder lohnen" müsste, wenn alle Arbeitslosen nun verstärkt auf einen "Arbeitsmarkt" drängen würden, um dem Motto "Hauptsache- Arbeiten" zu genügen.
Die Wirtschaft (und auch die liberale Politik) liebt doch geradezu das Heer der Arbeitslosen- die mit der hohen Arbeitslosigkeit verbundenen sozialen Probleme sind ihr völlig egal...

kurz zum Thema Leiharbeit- hab letzte Woche dazu in der Zeitung gelesen, dass die branchenüblichen Löhne (Handwerk) sich innerhalb der letzten 3 Jahre von ca. 170 dkr auf ca. 130dkr (zurück-)entwickelt haben. Das zeigt mal deutlich, welchen Einfluss die Höhe der Arbeitslosigkeit auf gezahlte Löhne hat.
Übrigens läßt sich der Anteil ausländischer Arbeitnehmer dabei vernachlässigen- eine grössere Rolle spielt m.E. eher die Schwarzarbeit, ein bei den Dänen und auch dän. Handwerkern ebenfalls sehr verbreiteter "Volkssport" :oops:
DagmarP.
Mitglied
Beiträge: 144
Registriert: 22.01.2010, 09:05
Wohnort: Lemvig

Beitrag von DagmarP. »

Ralph hat geschrieben:
Aber mal im Ernst- wer bei 12 Stunden Arbeitszeit ohne Papis Zuschuss "nicht weiss, wie er über die Runden kommen sollte", macht irgendwas falsch.
Oder macht eine Ausbildung z.B. in der Gastronomie. Trotz aller Vorschriften werden die Azubis ausgenutzt bis zum gehtnichtmehr, wer dagegen protestiert ist weg vom Fenster - das gilt allerdings weitaus mehr für Deutschland, in Dänemark wird etwas mehr auf die Einhaltung der Bedingungen geachtet, nicht allerdings auf die Einhaltung der Arbeitszeit.
In Deutschland wird vorgegaukelt, dass die zukünftige Karriere in Greifweite liegt und du musst nur iregndwie durch eine harte Ausbildung durch. Diese beinhaltet allerdings Erniedrigung bis zur Menschenverachtung - die sog. Sterneläden sind da ganz an der Spitze.



Genauso, wie die Leute, die sich für Hungerlöhne (egal, ob nun in D oder in DK) zur Arbeit schleppen und das Lohnniveau (im Zusammenspiel mit staatl. Arbeitsmarktpolitik) immer weiter in den Keller bringen. Vielen Leuten fehlt inzwischen der Mut, das Rückgrat und auch das Selbstwertgefühl, den Gegenwert seiner Arbeit auch ausgezahlt bekommen zu verlangen.

Sicher gibt es auch ökon. Zwänge, sich weit unter "Preis" verkaufen zu müssen-aber darüber zu jammern und zu meckern, daß der Kapitalist nicht freiwillig einen angemessenen Lohn zahlt, ist, naja, kindisch...
Wenn du eine Weile arbeitslos bist, ist das nicht kindisch, sondern notwendig für deine weitere berufliche Karriere, wenigstens Beschäftigung vorzuweisen. Dem Personalchef zu erklären, dass du so lange ohne Beschäftigung warst, weil die Bezahlung unter Niveau lag, wird nicht mit Applaus belohnt, dass du Rückrat hattest. Solange der Arbeitgeber nicht gezwungen wird, einen Mindestlohn zu zahlen, wird sich nichts an der Situation ändern. Leider :(
Ralph
Mitglied
Beiträge: 528
Registriert: 10.10.2006, 17:30
Wohnort: på en ø i østersøen

Beitrag von Ralph »

Dagmar, ich schrieb nicht, daß es kindisch wäre, arbeitslos zu sein. :roll:
Und wer meint, dass es privat für ihn (und auch gesamtwirtschaftlich betrachtet ) gut ist, unter unwürdigen Bedingungen zu arbeiten um damit auf den vllt. nächsten Personalchef "Eindruck" zu machen, unterstützt diese Ausbeutungsmechanismen direkt! Und "dessen" Gejammer habe ich als "kindisch" bezeichnet...
Lunapaluna
Mitglied
Beiträge: 353
Registriert: 24.02.2009, 21:41
Wohnort: Varel; im schönen Friesland

Beitrag von Lunapaluna »

Landpostbud3220 hat geschrieben:@Lunapaluna,
wat heißt denn "nich mehr ganz frisch" ???? da sind die auffassungen ja recht unterschiedlich :mrgreen: :mrgreen: Naja und in der Tür irren das passiert wohl überall das man mal ausversehen den "falschen" Eingang nimmt :mrgreen: :mrgreen:
Landposti, wenn man morgens nach diverser Party so aussieht, als wenn man gerade aus dem Grab gekrochen ist, würdest du wahrscheinlich auch einen Aufschrei lassen...! :D :mrgreen:

Zum Thema zurück: Ich bin auch der Meinung, das es nicht so einen grossen sozialen Unterschied gibt zwischen DK und D. In DK wird das nur anders verpackt! Dazu kommt noch, das die Dänen viele Sachen einfach so hinnehmen wie sie sind, während die Deutschen so lange meckern und zetern, bis sich irgendwas tut.......
Rombay
Mitglied
Beiträge: 333
Registriert: 03.04.2006, 23:47
Wohnort: Flensburg
Kontaktdaten:

Beitrag von Rombay »

Ralph hat geschrieben:Dagmar, ich schrieb nicht, daß es kindisch wäre, arbeitslos zu sein. :roll:
Und wer meint, dass es privat für ihn (und auch gesamtwirtschaftlich betrachtet ) gut ist, unter unwürdigen Bedingungen zu arbeiten um damit auf den vllt. nächsten Personalchef "Eindruck" zu machen, unterstützt diese Ausbeutungsmechanismen direkt! Und "dessen" Gejammer habe ich als "kindisch" bezeichnet...
Hej Ralph, vielleicht denkst du ja auch mal darüber nach, wie wichtig es für manche Leute ist überhaupt eine Arbeit zu haben, nicht nur wegen des bisschen Gelds, sondern auch um sich jeden Tag selber zu beweisen, das Hinterteil aus dem Bett bzw. Haus zu bekommen, und sich sinnvoll zu beschäftigen. Ausserdem war ich selber nee Zeit arbeitslos. Und es macht sich echt nicht gut, wenn man im Lebenslauf irgendwelche nicht richtig erklärbare Lücken hat.
Hina
Mitglied
Beiträge: 2230
Registriert: 25.10.2007, 14:32
Wohnort: 7800 Skive

Beitrag von Hina »

Lunapaluna hat geschrieben:Dazu kommt noch, das die Dänen viele Sachen einfach so hinnehmen wie sie sind, während die Deutschen so lange meckern und zetern, bis sich irgendwas tut.......
Und weil es Deutsche und Dänen so machen, gibt es in DK Mindestlöhne, die man als menschenwürdig bezeichnen kann und in DE nicht :wink:. Was tut sich denn wirklich in Deutschland in poisiver Richtung bei all dem Gemecker und Gezeter, außer dass immer mehr Suppenküchen aufmachen, immer mehr Kinder unterhalb der Armutsgrenze aufwachsen, viele Menschen nicht einfach nur arbeitslos, sondern langzeitarbeitslos sind, der zweite Arbeitsmarkt - angefangen von 1-EUR-Jobs bis hin zu den durch Hartz IV subventionierten Hungerlöhen - ist bald stärker als der sogenannte erste Arbeitsmarkt usw.?
Hilsen Hina
Lunapaluna
Mitglied
Beiträge: 353
Registriert: 24.02.2009, 21:41
Wohnort: Varel; im schönen Friesland

Beitrag von Lunapaluna »

Hina hat geschrieben:
Lunapaluna hat geschrieben:Dazu kommt noch, das die Dänen viele Sachen einfach so hinnehmen wie sie sind, während die Deutschen so lange meckern und zetern, bis sich irgendwas tut.......
Und weil es Deutsche und Dänen so machen, gibt es in DK Mindestlöhne, die man als menschenwürdig bezeichnen kann und in DE nicht :wink:. Was tut sich denn wirklich in Deutschland in poisiver Richtung bei all dem Gemecker und Gezeter, außer dass immer mehr Suppenküchen aufmachen, immer mehr Kinder unterhalb der Armutsgrenze aufwachsen, viele Menschen nicht einfach nur arbeitslos, sondern langzeitarbeitslos sind, der zweite Arbeitsmarkt - angefangen von 1-EUR-Jobs bis hin zu den durch Hartz IV subventionierten Hungerlöhen - ist bald stärker als der sogenannte erste Arbeitsmarkt usw.?
Hilsen Hina
...leider haben wir diese Erfahrung bis jetzt noch nicht gemacht, das es von der sozialen Komponente besser laufen soll als in D. Ich weiss nicht, ob du meinen Bericht hier im Forum gelesen hast, wie sehr mein Mann von seiner ersten Firma " aus Unwissenheit" ausgenutzt und unterbezahlt wurde. Ausserdem kenne ich auch hier in DK sehr viele Menschen, die weit unter dem Existenzminimum leben.
Sollte die Wirtschaftskrise in nächster Zeit nicht abflauen, gehe ich auch davon aus, das DK die Zügel noch fester anzieht. In dieser Hinsicht sehe ich sehe also keinen grossen Unterschied zwischen D und DK.
Hina
Mitglied
Beiträge: 2230
Registriert: 25.10.2007, 14:32
Wohnort: 7800 Skive

Beitrag von Hina »

Dass man DK nicht mit dem Paradies verwechseln sollte und es auch genügend Leute gibt, die andere über den Tisch ziehen, sehe ich durchaus genauso. Die Frage ist aber eher die Verhältnismäßigkeit. Wieviel Prozent der Arbeitnehmer werden in DK und in DE vernünftig bezahlt und nicht wie Sklaven behandelt oder Unwissenheit ausgenutzt. Ich würde sagen, trotz Verschlechterung dürfte DK doch um einiges besser abschneiden. Dass in Krisensituationen immer Sozialabbau betrieben wird, ist leider eine Tatsache, denn wo nicht mehr genug Geld rein kommt, kann auch nicht mehr viel ausgegeben werden und gespart wird immer zuallererst unten, denn da kann man auf Grund der Masse der Betroffenen am meisten sparen. Allerdings macht der Sozialabbau keineswegs vor deutschen Türen halt. Auch da wird die Situation nicht besser, trotz Gezeter und Gemecker. Es wird immer mehr unsoziale Arbeitsplätze geben. Die Leute verschönen dann die Arbeitslosenstatistik, müssen aber weiterhin finanziell unterstützt werden.
Hilsen Hina
Lunapaluna
Mitglied
Beiträge: 353
Registriert: 24.02.2009, 21:41
Wohnort: Varel; im schönen Friesland

Beitrag von Lunapaluna »

Ich denke, die meisten gehen auch mit einer gewissen Blauäugigkeit nach DK, wo ich uns auch nicht ausklammern kann. Auch wir hatten ganz andere Vorstellungen und uns auch nicht ausreichend genug vorbereitet. Den einzigen Unterschied den ich zu D sehe, ist die hervorragende Kinderbetreuung und das Schulsystem und die ausgesprochene Gelassenheit der Menschen hier in DK. Wir waren ja anfänglich die totalen "nervösen Hemden" und es musste immer alles schnell, schnell gehen. Nach 2 Jahren in DK müssen wir feststellen, das wir immer ruhiger werden, was uns irgendwie "unheimlich" erscheint.
Landpostbud3220

Beitrag von Landpostbud3220 »

@Ralph,
Hah......Du bist ja richtig witzig........wohl en Clown gefrühstückt ?? weist Du denn was Azubis an Hilfen zusteht ?? Die beziehen kein Hartz wie der ehrenwerte Arno. Die haben ihre schmale Ausbildungsvergütung und evtl. noch BAB, das wars dann auch schon.
Lunapaluna
Mitglied
Beiträge: 353
Registriert: 24.02.2009, 21:41
Wohnort: Varel; im schönen Friesland

Beitrag von Lunapaluna »

Hallo Landpostman, Ralf meinte auch irgendwie, deine Tochter wäre schon 22 Jahre(!) in der Ausbildung, ich glaube, das hat er falsch verstanden - oder?
Absolviert sie die Ausbildung in D oder DK? Bin da leider nicht ganz mitgekommen.
Landpostbud3220

Beitrag von Landpostbud3220 »

@Lunapaluna,
ja sie macht die Ausbildung in D, und bei oft 12 Stunden auf Arbeit und ständig wechselnden Diensten hat sie auch keine Möglichkeit sich was extra dazu zu verdienen. Also Lehrgeld und BAB. Am Ende bleiben ihr nur 250 tacken im Monat zum Leben. So und das soll mir Ralph, welcher wahrscheinlich selbst mit Hartz besser lebt, erklären wie man davon Leben soll. Noch eins zu Ralph, diese Einstellung halte ich nur für einen Vorwand nicht Abeiten zu müssen. Ich selbst war auch in D für ca. 4 EUR/h Arbeiten und wenns man selbst nicht macht macht die Arbeit ein anderer, also greift man nach solchen Jobs wie der ertrinkende nach dem Strohhalm, gerade in Haushalten wo einer verdient und der Partner kurz vor der verHARTZung steht ist man ja gezwungen solche Arbeiten anzunehmen. Also der Stolz, von Ralph, das seine Arbeitskraft ja so viel Wert ist.....super die Arbeitgeber warten alle nur auf Ralph. Jeder ist ersetzbar.
cimberia
Mitglied
Beiträge: 1496
Registriert: 10.07.2008, 20:34
Wohnort: neben Tastrup

Beitrag von cimberia »

Landpostbud3220 hat geschrieben:@Lunapaluna,
ja sie macht die Ausbildung in D, und bei oft 12 Stunden auf Arbeit und ständig wechselnden Diensten hat sie auch keine Möglichkeit sich was extra dazu zu verdienen. Also Lehrgeld und BAB. Am Ende bleiben ihr nur 250 tacken im Monat zum Leben. So und das soll mir Ralph, welcher wahrscheinlich selbst mit Hartz besser lebt, erklären wie man davon Leben soll. Noch eins zu Ralph, diese Einstellung halte ich nur für einen Vorwand nicht Abeiten zu müssen. Ich selbst war auch in D für ca. 4 EUR/h Arbeiten und wenns man selbst nicht macht macht die Arbeit ein anderer, also greift man nach solchen Jobs wie der ertrinkende nach dem Strohhalm, gerade in Haushalten wo einer verdient und der Partner kurz vor der verHARTZung steht ist man ja gezwungen solche Arbeiten anzunehmen. Also der Stolz, von Ralph, das seine Arbeitskraft ja so viel Wert ist.....super die Arbeitgeber warten alle nur auf Ralph. Jeder ist ersetzbar.
unterschreib!
Sommerreifen sind für den Sommer da :-)
Glühwürmchen
Mitglied
Beiträge: 392
Registriert: 24.04.2008, 23:24
Wohnort: Stralsund

Beitrag von Glühwürmchen »

Hab da mal ne kleine Zusatzfrage. Wenn es so halbwegs Mindestlöhne gibt, wie ist es denn, wenn sich die Arbeitszeit über das WE zieht? gibt es da wie in D einige Prozente zusätzlich oder nur den normalen Lohn?
[url=http://www.gif-paradies.de][img]http://www.gif-paradies.de/gifs/gemischtes/miniatur/miniatur_0813.gif[/img][/url]
Antworten