Erfahrungen von Praxis der Altenpflege in DK

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PetraT.
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Erfahrungen von Praxis der Altenpflege in DK

Beitrag von PetraT. »

Hallo zusammen,

zu meiner Person: nach vielen Jahren in der Industrie wollte ich es noch einmal wissen und etwas neues, anderes und sinnvolles tun – jetzt weiß ich es :roll: !!! Ich habe eine dreijährige Ausbildung zur Altenpflegerin gemacht, eine zweijährige Ausbildung zur Fachkraft für Gerontospychiatrie drangehängt und bin nun auf dem Weg zur Wohnbereichsleitung (mir fehlt noch 1 Jahr Weiterbildung).

Die Arbeit an sich macht mir sehr viel Freude. Ich habe auf einem geschlossenen gerontopsychiatrischen Bereich gearbeitet (war sehr schön, genau mein Ding), habe aber dann gewechselt und bin nun in einem Pflegeheim als Wohnbereichsleitung für zwei Bereiche tätig. Und genau hier fängts an. Hier betreuen wir auf einem WB 17 Bew. , mehr als die Hälfte ist schwerstpflegebedürftig (PS 3) und z. T. mit Verhaltensauffälligkeiten. Die restlichen Bew. benötigen auch erhöhten Pflegebedarf. Wir arbeiten zu zweit (Personaleinsatz nach Pflegeminuten), d. h. neben Pflege, Zimmerpflege, Wäsche, Inkoverteilung, müssen wir auch die Mahlzeiten richten, austeilen, verabreichen, abräumen usw. Jeder weiß, dass es aufgrund Schluckstörungen, Demenzen usw. sehr zeitintensiv sein kann. Bei uns ist es auf jeden Fall so. Dazu kommen sämtliche Transfers (allein 3 x mit Lifter, 5 x mit 2 Pflegekräften) u.v.m. Im Frühdienst sind wir zu zweit bis nach 11:00 Uhr in der Pflege beschäftigt (da wir wegen Frühstück unterbrechen müssen), dann wieder Medis richten, Transfers, Mittagessen usw. Hinzu kommen evtl. noch Arztvisiten usw. Zeit für Notfälle haben wir nicht.

Die Qualitätsanforderungen steigen, d. h. sehr viel mehr Papierkram. Wir haben keine Stationshilfe, werden immer wieder unterbrochen, Pausen sind schon fast Luxus. Angehörige haben das Gefühl, dass man ihnen nicht genug Zeit widmet. Sterbebegleitung ist durch uns gar nicht mehr möglich. Da müssen wir auf Ehrenamtliche zurückgreifen. Ich arbeite 75 % (zumindest offiziell :( ) habe eine weitere Fachkraft von 75 % und eine von 35 %. Für Nachtdienst gibt es zwei Fachkräfte. Ich bin nun drei Monate da, physisch und psychisch fühle ich mich so stark belastet wie nie zuvor. Zudem warten wir auf den MDK, die anderen Heime sind alle schon geprüft …

Mich würde mal interessieren, wie der Arbeitsalltag eines Altenpflegers/Altenpflegerin in Dänemark aussieht. Gibt es da bestimmte Personalschlüssel, wird da nach Pflegestufen gearbeitet? In den Arbeitsannoncen wird immer erwähnt, dass Pflegekräfte einen anderen Stellenwert in DK haben. Wie sieht da die Praxis aus? Ich würde mich sehr freuen, wenn ich auf diesem Wege einen Einblick in den Arbeitsalltag bekäme und bedanke mich für jeden Beitrag.

Petra
dina
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Beitrag von dina »

Hej Petra,

hab dir ne PN geschickt, Antwort wäre hier zu umfangreich :mrgreen:

LG Tina
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