Zurück nach Dänemark

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Susannah1999
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Zurück nach Dänemark

Beitrag von Susannah1999 »

Hallo alle zusammen,
ich bin neu hier und habe einige Fragen die man mir hier hoffentlich beantworten kann.
Mein Stiefvater ist Däne, seit 9 Jahren wohnt er jetzt in Deutschland, nun ist es aber so das meine Mutter sich von ihm getrennt hat und er zurück nach Dänemark möchte, das Problem ist das er keinen richtigen Beruf hat sondern Musiker ist, dementsprechend wird er nicht allzu schnell einen Job oder auch nur eine Wohnung in Dänemark finden. Sein bester Freund, der in Dänemark wohnt, hat ihm mittgeteilt das ihm die Ämter, bezüglich Wohnung und Geld, nur dann helfen wenn er einen festen Wohnsitz in Dänemark hat oder aber einen Job. Nur ist das nur mit hilfe der Ämter umzusetzen. Soweit zu den Tatsachen, meine frage ist nun, stimmt es was dieser Freund gesagt hat? Hat mein Stiefvater von den dänischen Behörden keinerlei hilfe zu erwarten? Dazu sei gesagt das er immernoch dänischer staatsbürger ist.
Ich bedanke mich fürs lesen und hoffe auf hilfreiche antworten :)
Lg Susa
annikki

Beitrag von annikki »

hej susa,
ist dein stiefvater mit deiner mutter verheiratet ????

klar gibts wohngeld - boligstøtte - nur, wenn er ne wohnung hat , das liegt ja im worte als solches schon gesagt ....

hat er als musiker denn nicht ne band , die ihn braucht , oder aber eben bereits vereinbarte auftritte ??? oder wohnt ihr in grenznähe , dass sich das kombinieren liesse ????

und ich mein mal, dass dein stiefvater sich ja mal die telefonnummer von der kommune ( borgerservice ) von seinem freund geben lassen kann oder selbst raussuchen kann ..... dänisch spricht er ja, und die werden ihm gern seine fragen beantworten ...

meiner meinung nach hat er anspruch auf kontanthjælp , aber meine meinung zählt kaum .......... könnte er erstmal bei seinem freund unterkommen ?

lg annikki
Susannah1999
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Beitrag von Susannah1999 »

Hallo annikki, erst einmal vielen dank für die Antwort.
Ja die beiden sind verheiratet.
Ich muss fast alle anderen Fragen verneinen da er Alkoholiker ist, was auch der Grund des ganzen ist, er muss nach Dänemark um seine Therapie zu machen, da er nicht gut genug deutsch spricht und versteht, was eine Therapie in Deutschland praktisch unmöglich macht.
Seine Krankheit macht es ihm auch unmöglich in einer Band zu spielen, geschweige denn den Mut aufzubringen beim Amt anzurufen.
Es gäbe für ihn die Möglichkeit bei einem Freund zu wohnen nur leider kann er sich dann nicht anmelden da dieser Freund weniger Rente bekommt wenn er einen Untermieter hat (das wurde uns zumindest so gesagt).... Alles etwas komplizierter.
Lg susa
annikki

Beitrag von annikki »

ej susa, da hat sein freund recht, wenn er ihn bei sich wohnen lässt, dann wird sein geld von der kommune reduziert .....
hmmm, wenn dein stiefpapa einerseits ne therapie in dk machen möchte , andererseits sich aber nicht traut , bei der kommune anzurufen, dann verbaut er sich ja selbst den weg, professionelle hilfe zu bekommen .... es gibt allerdings ja auch die möglichkeit , dass er ne mail dorthinschickt und seinen fall schildert ... was meinst du ????
lg annikki
Susannah1999
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Beitrag von Susannah1999 »

Das halte ich für keine schlechte Idee.
Grundsätzlich bist Du aber der Meinung, das man ihn dort nicht hängen lassen wird, hab ich das richtig verstanden?
lg
annikki

Beitrag von annikki »

hej susa, warum sollte man ihn hängenlassen ???
Er ist Däne , ist der Liebe wegen ins Ausland gezogen, lief leider nicht so wie erhofft .... Krankheit besteht und sollte schnellstens behandelt werden ... klar , dass er in sein Heimatland zurückmöchte , und das auch wegen der sprachschwierigkeiten so machen sollte ..... , also nur zu !
Susannah1999
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Beitrag von Susannah1999 »

Alles klar :D Vielen vielen dank für deine Hilfe.
LG susa
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Das es sein Heimatland ist, spielt aber leider keine all zu große Rolle. Die Staatsangehörigkeit gibt ihm nur ein Aufenthaltsrecht. Weil er mehr als 7 Jahre im Ausland war, hat er z.B. kein Recht auf Kontanthjælp sondern nur Starthjælp:

http://bm.instant.cohaesio.net/Beskaeftigelsesomraadet/Ydelser/Kontanthjaelp/Starthjaelp.aspx

Im Prinzip muss er dafür Arbeitssuchend sein, wie da steht:

* Være tilmeldt Jobcentret som arbejdssøgende
* Lave et CV og lægge det på www.jobnet.dk, og løbende ajourføre CVet
* Have bopæl og opholde sig i Danmark
* Kunne overtage arbejde
* Aktivt søge arbejde
* Deltage i kurser og lignende, der øger mulighederne for at få arbejde
* Have en jobplan og deltage i de aktiviteter og tilbud, som jobplanen indeholder

Wie die sich dann stellen, wenn er nicht arbeitsfähig ist, kann ich nicht sagen. Eine Therapie würde wohl unter "Deltage i kurser og lignende, der øger mulighederne for at få arbejde" fallen. D.h. aber in jedem Fall, dass er sich beim Jobcenter und der Kommune melden muss. Da geht gar kein Weg vorbei.
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Susannah1999
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Beitrag von Susannah1999 »

Hallo Lars,
da ich, abgesehen von (sehr) wenigen Worten, kein dänisch spreche, hab ich keine Ahnung was genau dort, wo es anscheinend wichtig ist, steht.
Ich werde deine Antwort meinem Stiefvater zeigen damit er es liest und versteht.
Danke für deine antwort, susa
Jan_K
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Beitrag von Jan_K »

ich versuchs mal zu übersetzen:

-er muss arbeitssuchend gemeldet sein
-er muss seinen lebenslauf auf jobnet.dk onlinestellen
-er muss in dänemark gemeldet sein und sich dort aufhalten
-muss arbeit annehmen können
-muss sich aktiv um arbeit bemühen
-muss an kursen/berufsfördernden maßnahmen teilnehmen
-hat einen "jobplan" (ist glaube ich vergleichbar mit dem deutschen eingliederungsvertrag) und muss an den aktivitäten und angeboten aus seinem jobplan teilnehmen

PS @lars

da er aber ja vermutlich wegen seiner alkabhängigkeit als krank, also längerfristig nicht arbeitsfähig gilt, können die von dir genannten punkte in diesem fall doch eigentlich nicht greifen (sonst müsste würde ja jeder arbeitslose däne im regen stehen, sobald er krank wird), viel interessanter wäre ja, wie er zurück ins dänische gesundheitssystem kommt, denn ohne krankenversicherung keine therapie und wahrscheinlich noch nichtmal eine krankschreibung
Susannah1999
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Beitrag von Susannah1999 »

Hallo Jan,
vielen dank für deine übersetzung.
Ja das mit der Krankenversicherung hab ich auch schon überlegt...
Ich kann mir einfach nicht vorstellen das es keine möglichkeit für ihn gibt nachhause zu kommen...
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Jan_K hat geschrieben:da er aber ja vermutlich wegen seiner alkabhängigkeit als krank, also längerfristig nicht arbeitsfähig gilt, können die von dir genannten punkte in diesem fall doch eigentlich nicht greifen (sonst müsste würde ja jeder arbeitslose däne im regen stehen, sobald er krank wird),
Nein, es gibt hier ein Unterschied. Der Punkt ist halt, dass die Gemeinde verantwortlich ist. Wenn jemanden nicht arbeitsfähig ist, dann muss die Gemeinde dafür sorgen, dass er das wird - z.B. durch Kurse oder Therapie.

Das Problem hier wird aber sein, dass er in DK kein Wohnsitz hat. Damit ist keine Gemeinde für ihm verantwortlich. Punkt eins ist also ein Wohnsitz zu finden, sich dann bei der Gemeinde anmelden (als DK Staatsangehöriger kann er das ja zumindest ohne weiteres tun).

Wenn er dann beim Einwohnermeldeamt angemeldet ist, dann muss er sich zum Sozialamt begeben und Starthjælp beantragen. Die müssen dann sagen, ob er die Bedingungen erfüllt, bzw. was passieren muss, damit er es tut.
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Jan_K
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Beitrag von Jan_K »

hab noch eine idee, was du selber tun könntest, ruf doch mal bei der dänischen botschaft an, ich würde mal vermuten, dass dir dort auch auf deutsch weitergeholfen werden kann
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