Zweisprachige Schilder in Nordschleswig

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fussballfan
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Zweisprachige Schilder in Nordschleswig

Beitrag von fussballfan »

2007 weigerten sich einige (Tove Larsen, Bürgermeisterin von Apenrade/Aabenraa und Søren Krarup, Abgeordneter der dänischen Volkspartei) gegen zweisprachige Ortsschilder (deutsch und dänisch) in Nordschleswig (zumindest in den größeren Orten).

Weshalb diese Weigerung ?

Der Ortsschild von Flensburg ist (seit 2008) auch zweisprachig (deutsch und dänisch).
Jasse
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Beitrag von Jasse »

Ich fände es auch klasse, wenn weitere Orte in Südschleswig und Nordschleswig dem Vorbild Flensburgs folgen würden. Flensburg ist ja leider (in Südschleswig) bis heute die einzige Gemeinde, die beide Namen mit aufführt.

Eckernförde hat meines Wissens inzwischen ein hochdeutsch-niederdeutsches Ortsschild. Also auch hier fiel der dänische Name raus. Einige Orte in Nordfriesland haben seit ein paar Jahren deutsch-friesische Ortsschilder.

Warum die Politiker die deutsch-dänischen Ortsschilder noch nicht umgestzt haben? Ich weiß es nicht. Eventuell weil die Ortsnamen in Süd- und Nordschleswig meistens einen dänischen Ursprung haben? Weil es noch immer Vorbehalte gegenüber der andere Seite gibt? Oft wird auch die Besetzung im 2. Weltkrieg und die Schleswigschen Kriege genannt. Ich weiß aber nicht, ob das als Begründung wirklich immer herhalten kann.

Ich würds mir auf jeden Fall zweisprachige Ortsschilder wünschen. Aber ich glaube, die Minderheiten würden sich zur Zeit mehr noch über eine zureichende Finanzierung ihrer Schulen und Kultureinrichtungen freuen.
Gordon Shumway
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Beitrag von Gordon Shumway »

Ja,aber wenn sich ein Ort vom deutschen ins dänische nur durch einen Buchstaben unterscheidet(Beispiel Flensburg/Flensborg) dann ist es doch eher Quatsch und unnötige Geldausgabe,oder?

MfG.Gordon
Landpostbud3220

Beitrag von Landpostbud3220 »

zweisprachige Ortsschilder........is doch ne gute Sache. Entlang der Neiße stehen alle Schilder auf Polnisch/Deutsch in der Lausitz alle Schilder Deutsch/Sorbisch. Ob nun jedes Dorf zweisprachig beschildert ist weiß ich nun nicht zumindest jedes kleinere Städtchen ist mit zweisprachigen Schildern versehen. Zum Teil sind sogar Straßennamen zweisprachig ausgewiesen.
fussballfan
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Beitrag von fussballfan »

Landpostbud3220 hat geschrieben:zweisprachige Ortsschilder........is doch ne gute Sache. Entlang der Neiße stehen alle Schilder auf Polnisch/Deutsch in der Lausitz alle Schilder Deutsch/Sorbisch. Ob nun jedes Dorf zweisprachig beschildert ist weiß ich nun nicht zumindest jedes kleinere Städtchen ist mit zweisprachigen Schildern versehen. Zum Teil sind sogar Straßennamen zweisprachig ausgewiesen.
Zumindest in den größeren Orten von Nordschleswig ist es angebracht.
Landpostbud3220

Beitrag von Landpostbud3220 »

zweisprachige ortsschilder sind doch gut lassen diese doch ehemalige Grenzen mehr und mehr verschwinden es gibt ja auch schon behörden welche ihre beamten in den grenzregionen auf die landessprache des angrenzenden landes in sprachkursen unterweisen lassen. Also ne gute sache.......... :mrgreen:
Jasse
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Beitrag von Jasse »

Für mich wären die deutsch-dänischen Ortsschilder in erster Linie ein Zeichen gegenüber den Minderheiten, sowohl in Nord- als auch in Südschleswig. Man würde so deutlich machen, dass in der Region eben auch eine deutsche bzw. dänische Volksgruppe verwurzelt ist und dass die Region von zwei Kulturen geprägt ist. Andererseits haben die Minderheiten ja auch grad ganz andere Probleme (mögliche Schließung der Schulen).
fussballfan
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Beitrag von fussballfan »

Das Søren Krarup gegen zweisprachige Ortsschilder war, ist doch offensichtlich. Er ist Mitglied einer rechtspopulistischen Partei.
galaxina
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Beitrag von galaxina »

die daenen sollten sich die polen zum vorbild nehmen:
http://www.polen.pl/mehr-zweisprachige-ortsschilder/
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Landpostbud3220 hat geschrieben:zweisprachige ortsschilder sind doch gut lassen diese doch ehemalige Grenzen mehr und mehr verschwinden
Stimmt - falls man der Meinung ist, dass das verschwinden von Grenzen eine gute Sache ist.

Darüber mag es in DE weitgehend Konsens geben. In DK ist das aber bei weitem nicht so. Hier würden viele Menschen sagen: "zweisprachige Ortsschilder sind schlecht, lassen diese doch ehemalige Grenzen mehr und mehr verschwinden".
[url=http://www.helbo.org]www.helbo.org[/url] - [url=http://www.sallnet.dk]www.sallnet.dk[/url] - [url=http://www.salldata.dk]www.salldata.dk[/url] - [url=http://friskole.netau.net]www.frijsendal.dk[/url]
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Landpostbud3220

Beitrag von Landpostbud3220 »

@Lars,
naja gut....wenns der Däne so sieht........es gibt ja auch gegenden in D, so wie die Lausitz wo sorbische Minderheiten leben und es keine Grenzen gab. Auch da stehen ja die Schilder in Deutsch/Sorbisch.........
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Landpostbud3220 hat geschrieben:@Lars,
naja gut....wenns der Däne so sieht........
Ich glaube nicht, dass es "der Däne" in dem Sinne gibt.

Aber es gibt eben einige Unterschiede zwischen unsere beiden Länder. In DE gibt es eben totaler Konsens, dass der Abbau innereuropäischer Grenzen eine gute Sache ist. Deshalb ist es für deutsche schwer zu verstehen, dass man auch andere Meinung sein kann.

Umgekehrt ist es in etwa bei den Brücken. In DK gibt es weitestgehend Konsens, dass Brücken wie Storebælt oder Fehmarn eine gute Sache ist. Daher ist es für Dänen auch mehr oder weniger unverständlich, warum es in DE Menschen gibt, die gegen diese Brücke sind.
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Landpostbud3220

Beitrag von Landpostbud3220 »

@Lars
naja totaler Konsens würd ich so nicht sagen. Pro und Kontra gibts ja überall. Ich denke das es auch in D Brückenbefürworter gibt, gerade auch viele Pendler und auch in DK wird es Brückengegner geben. Und DK ist ja nun auch in der EU......also was spricht da gegen zweisprachige Ortsschilder ??
fussballfan
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Beitrag von fussballfan »

Landpostbud3220 hat geschrieben:@Lars
naja totaler Konsens würd ich so nicht sagen. Pro und Kontra gibts ja überall. Ich denke das es auch in D Brückenbefürworter gibt, gerade auch viele Pendler und auch in DK wird es Brückengegner geben. Und DK ist ja nun auch in der EU......also was spricht da gegen zweisprachige Ortsschilder ??
Rechtspopulist Krarup mit seinem (laschen) Argument, dass zweisprachige Ortsschilder nur ein provokativer Gegensatz ist.
frosch
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Zweisprachige Schilder in Eckernförde

Beitrag von frosch »

Jasse hat geschrieben:..

Eckernförde hat meines Wissens inzwischen ein hochdeutsch-niederdeutsches Ortsschild. Also auch hier fiel der dänische Name raus. Einige Orte in Nordfriesland haben seit ein paar Jahren deutsch-friesische Ortsschilder.
Jasse, ich glaub das stimmt nicht ganz; ich kann mich jedenfalls nicht an Ortsschilder erinnern, auf denen auch "Egernførde" stand.
Die plattdeutsche Bezeichnung "Eckernför" kam meines Wissens erst 2008 dazu, hat aber keine dänische ersetzt. Ich hab in meiner Kindheit "Eckeför" als den plattdeutschen Namen verstanden, kann aber daran liegen, daß ich´s immer nur gehört und nie gelesen habe; obwohl es in den Lesebüchern in der Volksschule immerhin auch plattdeutsche Stücke gab. Allerdings keine dänischen!

Ich habe nie das Gefühl gehabt, daß zweisprachige Ortsschilder irgend etwas damit zu tun haben, Grenzen zu ignorieren oder gar niederzureißen. Dagegen gibt es viele Beispiele, an denen man sieht, daß es bei der Zweisprachigkeit um Toleranz und Rücksicht und Respektierung von Minderheiten geht, im Schleswiger Raum genauso wie an der polnische Grenze, in Irland oder Wales.
Das paßt rechten Nationalisten natürlich gar nicht, egal in welchem Land.

Netterweise gibts ja auch genügend Ortsnamen, die muß man nicht übersetzen, wie z.B. Borby, Fleckeby oder Rieseby. Mir wären auch dreisprachige Ortsschilder in S-H recht, und unabhängig davon, ob das alle dänischen Gemeinden auch machen, man muß sich durch schlechte Sitten nicht die eigene Haltung versauen lassen.

PS: Das gilt natürlich auch für den Fehmarner Brücken- bzw. Tunnelschwachsinn, für den höchstens die Dänen sind, die an unendliches Wachstum glauben und nicht wissen, was nachhaltige Wirtschaft ist - und das Öl endlich.
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