Lebenserhaltungskosten Kopenhagen

Fragen und Tipps: Bürokratie, dänisches Recht, usw.
DrTyskland

Beitrag von DrTyskland »

@ Jörg:
Mein "Fachwissen" mag vielleicht nicht so aktuell sein, wie deins, aber nach meiner Erfahrung muss man sich als DeutscheR auf massive finanzielle Abstriche einstellen, dass war die konkrete Erfahrung von Freunden und mein Eindruck.
Wer was anderes hier schreibt, weckt falsche Hoffnungen!
Aber die Lebensqualität steigt in der Regel auch beträchtlich.
Gehe meinetwegen von 3000,- Netto-Gehalt aus und 2000,- Miete, bleiben 1000,- zum Leben. Üppig ist das für zwei nicht. Vorallem nicht in Kopenhagen...
Hina
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Beitrag von Hina »

Das kann man sich doch halbwegs gut ausrechnen, wieviel Netto das ist.
Wenn man von 35.000 kr ausgeht, dann gehen davon schon mal 8 % Arbeitsmarktbeitrag weg, vom Rest den einfachen Freibetrag abrechnen und davon dann ca. 40 % Skat (ich weiß nicht, wie hoch Skat in KPH genau ist, das kann um 1-2 % variieren). Bleiben zum Schluss ca. 2700 EUR netto über. Da es durchaus sinnvoll ist, einer Gewerkschaft beizutreten und sich gegen Arbeitslosigkeit zu versichern, sind unter 2500 EUR in der Tasche nicht unrealistisch. Ist das Brutto natürlich höher, bleibt ein wenig mehr über. Für eine vernünftige Wohnung in KPH muss man sicher ab 1300 EUR rechnen (aber wie das so ist, wenn man dringend eine braucht, ist sie meist entweder nicht vernünftig oder nicht so günstig), bleiben also ca. 1200 EUR oder weniger zum leben über, inkl. Fahrgeld, Energie, Versicherungen, Telefon, Internet und allem drum und dran. Ich glaube kaum, dass man damit in KPH größere Sprünge machen, geschweige denn gleich zwei mal im Jahr zu zweit in den Urlaub fahren kann. Ich würde mich da auch nicht drauf verlassen, dass Deine Freundin, wenn sie ein halbes Jahr in KPH ist, bereits so gut Dänisch kann, dass sie gleich einen Job findet. Das könnte in der jetzigen Situation in DK auch einiges länger dauern.
Hilsen Hina
"Alle Menschen haben das gleiche Recht zu denken, aber die wenigsten machen Gebrauch davon.“ Curt Goetz
Jan_K
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Beitrag von Jan_K »

Ich würde mich da auch nicht drauf verlassen, dass Deine Freundin, wenn sie ein halbes Jahr in KPH ist, bereits so gut Dänisch kann, dass sie gleich einen Job findet. Das könnte in der jetzigen Situation in DK auch einiges länger dauern.
was aber wie gesagt auch davon abhängt, was sie für eine qualifikation sie mitbringt, mal davon abgesehen weiss ich echt nicht wo hier einige wohnen wollen, dass sie 2000€ für eine wohnung ausgeben müssen, wenn man mal einen blick auf die einschlägigen dänischen immobilienseiten wirft, dann gibts da auch ausreichend 2 personenunterkünfte für ca 1000€
Peter

Beitrag von Peter »

und ganz wichtig zu wissen

Die 50.000,- € NICHT mitnehmen sondern auf einen anderen Namen in DE
zu einem guten Zinssatz anlegen ! ! ! ! !
Johanna*
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Beitrag von Johanna* »

Peter hat geschrieben:und ganz wichtig zu wissen

Die 50.000,- € NICHT mitnehmen sondern auf einen anderen Namen in DE
zu einem guten Zinssatz anlegen ! ! ! ! !
Darf man fragen, warum das so sein soll?

LG
Johanna
Peter

Beitrag von Peter »

weil alles Vermøgen über ? 240.000,- Dkr ? besteuert wird.

Wære doch ærgerlich wenn einem das Geld so aus der Tasche gezogen wird
heleen
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Beitrag von heleen »

Leben kann man davon schon gut, haengt halt von den Anspruechen ab.

Mit einigem Suchen und wenn man die Zeit dafuer hat kann man eine Wohnung fuer 7000+Nebenkosten oder weniger finden. Das waehren dann ungefaehr 60-65m^2 (Bruttogroesse um 70-80 :mrgreen:) mit Wohnzimmer, Esszimmer und Schlafzimmer, kleiner Kueche und Bad.

An Nahrungsmitteln geben wir (2 Leute) umgerechnet 250 Euro pro Monat aus. Das ist dann von Føtex, Netto, Aldi, und sehr viel in kleinen asiatischen und arabischen Laeden in Nørrebro. Allerdings trinken wir ueberwiegend Leitungswasser und Tee, und ich fruehstuecke und lunche in der Firmenkantine.

Ab und zu mal eine Fahrradreparatur, Oeffis kosten nicht so viel, ganz selten mal ein Mietauto, ab und zu einen Restaurantbesuch. Die noetigsten Versicherungen dazu. Von dem genannten Betrag koennte ich sehr einfach etwas mehr als 1/3 pro Monat sparen ohne mich zu langweilen.



Zum Freibetrag muss ich auch mal ein Thema oeffnen...
Stine82
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Beitrag von Stine82 »

hallo, ich bin neu hier, aber möchte gerne im sommer nach kopenhagen ziehen, um ab oktober dort zu studieren. mich interessiert das auch sehr, wieviel man so rechnen muss mit lebensunterhalt. lg
Johanna*
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Beitrag von Johanna* »

Peter hat geschrieben:weil alles Vermøgen über ? 240.000,- Dkr ? besteuert wird.

Wære doch ærgerlich wenn einem das Geld so aus der Tasche gezogen wird
Irgendwie find ich das unlogisch :roll:

Wenn ich doch das Geld aus D mitbringe, ist es doch dort schon versteuert (sollte jedenfalls so sein), und wenn ich es auf einen anderen Namen in D anlege, wie kann ich dann in DK nachweisen, dass ich soviel Kohle habe? Außerdem war in diesem Fall doch davon die Rede, dass das Geld teilweise für den Umzug und eventuelle Neuanschaffungen gebraucht wird... Deine Aussage kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen :roll:

LG
Johanna
Fuchter
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Beitrag von Fuchter »

[quote="Hina"].....Ich glaube kaum, dass man damit in KPH größere Sprünge machen, geschweige denn gleich zwei mal im Jahr zu zweit in den Urlaub fahren kann. Ich würde mich da auch nicht drauf verlassen, dass Deine Freundin, wenn sie ein halbes Jahr in KPH ist, bereits so gut Dänisch kann, dass sie gleich einen Job findet. Das könnte in der jetzigen Situation in DK auch einiges länger dauern.
Hilsen Hina[/quote]

Wie ist denn die jetzige Situation in DK? Bitte etwas genauer. Danke!
Smiley22

Beitrag von Smiley22 »

Die jetzige Situation ist so das ohne perfektes Dänisch es sehr schwer ist einen Job zu bekommen. Ausser man hat besonders gesuchte Qualifikationen oder in Firmen wird überwiegend Englisch gesprochen.
Ein Däne der die gleichen Qualifikationen mitbringt wird im Augenblick (fast) immer bevorzugt weil es keine Kommunikationsprobleme gibt.
Hina
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Beitrag von Hina »

Fuchter hat geschrieben:Wie ist denn die jetzige Situation in DK? Bitte etwas genauer. Danke!
Einfach mal die Stellengesuche durchschauen und ein paar Testbewerbungen ohne Dänischkenntnisse machen, dann kennst Du die Situation. Pro Putzstelle z.B. derzeit über 200 Bewerbungen trotz familienunfreundlicher Arbeitszeiten, bei Industrie-Anlernjobs sogar noch weitaus mehr. Was könnte man noch so machen, ohne die Sprache zu beherrschen? Abgesehen von Spezialisten in Jobs, in denen Englisch kommuniziert wird, wenn man es im dafür ausreichenden Maße beherrscht. Das gibt es ja auch. Dänemark hat nach wie vor mit den Auswirkungen der Krise zu tun, abgesehen davon, dass so große Firmen wie Vestas oder auch Danish Crown aber auch noch andere in letzter Zeit mal kurzerhand einige Tausend Leute entlassen und die Produktion in die USA, China und Deutschland verlagert haben. Das reißt große Löcher. Aber das Thema haben wir hier im Forum ja schon zig mal gehabt.
Hilsen Hina
"Alle Menschen haben das gleiche Recht zu denken, aber die wenigsten machen Gebrauch davon.“ Curt Goetz
DrTyskland

Beitrag von DrTyskland »

@ Fuchter:
Kopenhagen ist nicht Dänemark!
Natürlich liegt die Stadt in DK, aber es macht ja auch einen Unterschied, ob du als Däne nach Niederbayern oder nach Berlin ziehst.

Nochmal eine wohnungstechnische Anmerkung: Ich heule täglich, wenn ich von den Wohnungsmieten und Größen in Berlin höre - und München liegt auch in Deutschland. :wink:
DrTyskland

Beitrag von DrTyskland »

Nachtrag:
In einer aktuellen Studie von GMA zur Nahversorgung in Bayern, ist eine Grafik zum Preisindex für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke in der EU. Basierend auf den Zahlen von 2006.
Der rechnerische Durchschnittspreis aller 27 EU-Staaten wird als 100 % genommen.
Deutschland und Frankreich lagen bei 105 % im Preisniveau, Holland bei 88 %, Norwegen bei 158 % und Dänemark noch bei 142 %.

D.h. in Dänemark sind bereits die Lebensmittel um ein knappes Drittel teuer als in Deutschland.
Jan_K
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Beitrag von Jan_K »

liegt aber auch daran, dass DK für lebensmittel den vollen MWST satz von 25% verlangt, während lebensmittel in D einem reduzierten MWST satz von 7% unterliegen
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