Lars J. Helbo hat geschrieben:
Das deutsche Ideal ist von Marx geprägt. D.h. erfolgreich ist z.B. Josef Ackermann. Er ist erfolgreich und daher muss er auch glücklich sein. r?"
Wobei der gute Josef ja kein Deutscher ist

Da bin ich andere Meinung. Der Leistungsdruck ist immer noch deutlich anders.Hina hat geschrieben:Das ist aber ein Punkt, der sich in den letzten Jahren auch deutlich verschlechtert hat und oftmals eben nicht mehr im krassen Unterschied zu Deutschland steht.
Doch, das war eigentlich klar. Die Schließung der kleineren Schulen läuft schon seit mehr als 50 Jahren. Mit der Kommunalreform ist es zwar verstärkt, aber es ist eigentlich seit langem klar, dass es so gehen würde.Hina hat geschrieben:Seit die Sparpakete überall geschnürt wurden, wurden etliche kleinere Schulen geschlossen, insgesamt 3000 Lehrer entlassen (das hätte sich vor 2 Jahren niemand auch nur im Traume vorstellen können), die Klassenstärken wurden erhöht.
Ich bin absolut uneinigHina hat geschrieben:Auch der Leistungsdruck in den dänischen Schulen nimmt deutlich zu und man ist bereits dabei zu überlegen, ob man nicht doch vor der 8. Klasse Zensuren einführt, weil man durchaus merkt, dass die Konkurrenzfähigkeit der Dänen stark nachlässt. Nicht, weil die Dänen dümmer werden, sondern weil immer mehr Nationen klüger werden, ihren Bürgern bessere Bildungschancen als bisher einräumen. Bildung ist nunmal ein sehr großes Kapital. Das haben mittlerweile auch Länder wie China sehr deutlich erkannt und wenn eine Millarde gebildeter Chinesen mit Dänen auf dem Weltmarkt konkurrieren, kann an sich ganz leicht ausrechnen, wer das Nachsehen hat.
Wieder bin ich absolut uneinig. Es geht nicht um Geld. Die freie und private Schulen haben nicht mehr Geld als die öffentlichen und es muss auch nicht teurer für die Eltern sein.Hina hat geschrieben:Allerdings ist die Reaktion vieler Dänen darauf, dass sich die Bedingungen an dänischen Schulen spürbar verschlechtern, dass sie ihre Kinder in Privatschulen geben und da bezahlen sie dann auch einiges, um sich die selben oder bessere Bedingungen zu erkaufen.
Stimmt, und gerade deswegen kann man ihm ja so schön hassen und neidisch sein.Sandsturm hat geschrieben:Wobei der gute Josef ja kein Deutscher ist
Bums, da haben wir es, die Dänen sind zu 96 % nicht nur glücklich, sondern auch erfolgreich ( Job, Haus, Familie, Vereinsleben)... Das läßt in mir die Ahnung aufkommen, dass die restlichen- Versager genannten- 4 Prozent in der Öffentlichkeit überproportional in Erscheinung treten.Lars J. Helbo hat geschrieben:
Das ist ein GANZ anderes ideal. Praktisch heißt es, dass man ein ausgewogenes Leben anstrebt: Ein normaler Job, ein Haus in ein normaler Villenviertel, Familie ist wichtig, gerne 3-4 Kinder, 2 ist minimum, bei Einzelkinder fangen die Nachbarn schon an zu überlegen, was da wohl schief gegangen ist. Aber vor allem muss man die Sache meistern. d.h. man muss alles (Job, Haus, Familie, Vereinsleben) unter einen Hut bringen und dabei noch so viel Überschuss haben, dass man Zufriedenheit oder eben Glück ausstrahlen kann.
Wenn man also einen Dänen fragt, ob er "mit sein Leben glücklich und zufrieden ist?", dann könnte man es genau so gut so formulieren: "Bist Du erfolgreich oder bist Du ein Versager?"
Ich starte eine Diskussion zu einem Umfrageergebnis einer Hamburger Stiftung für Zukunftsfragen zu einem Thema mit Bezug auf D und DK und halte mich aus der mit bald 2.000 Aufrufen recht beliebten Diskussion sonst raus und das soll Werbung seinMikkel1 hat geschrieben:Werde ich jetzt durch den Sponsor gesperrt?
Nä, so war das nicht. Es geht einfach darum, dass glücklich sein zum Erfolgreich sein gehört. Daher sagen die Dänen, dass sie glücklich sind - egal ob es stimmt oder nicht. Wenn sie nämlich sagen würden, sie seien unglücklich, dann hiesse das, sie seien Versager - und das werden nur die wenigsten zugeben.Ralph hat geschrieben:Wenn also die Befragten fast unisono angeben glücklich zu sein, dann liegt es entweder daran, dass ihnen bewusst ist, dass es um einen Weltmeistertitel geht (und davon hat man ja leider, leider nicht sooo viele) oder aber, dass hier auch die "Nichterfolgreichen"
(welche ich nicht automatisch mit Versagern bezeichnen mag) im Inneren persönlich glücklich sind...
Lars J. Helbo hat geschrieben:Stimmt, und gerade deswegen kann man ihm ja so schön hassen und neidisch sein.Sandsturm hat geschrieben:Wobei der gute Josef ja kein Deutscher ist
Danke Lars! Das bringt uns voran.Lars J. Helbo hat geschrieben:.... Es geht einfach darum, dass glücklich sein zum Erfolgreich sein gehört. Daher sagen die Dänen, dass sie glücklich sind - egal ob es stimmt oder nicht. Wenn sie nämlich sagen würden, sie seien unglücklich, dann hiesse das, sie seien Versager - und das werden nur die wenigsten zugeben.
Wobei unter den sympatischen Deutschen ja sicher auch einige Versager sind, die es nicht zugeben möchtenRalph hat geschrieben:dann nähern wir uns möglicherweise den 61% der im Nachbarland Befragten