Lars J. Helbo hat geschrieben:
FeliceChiara hat geschrieben:Und obwohl die dänischen Staatsfinanzen recht solide sind (nur 40% Verschuldung versus BIP), sind die privaten Haushalte im europäischen Vergleich hoch verschuldet (300% des BIPs; Deutschland 200%, Portugal 238%). Den Schulden stehen natürlich (meistens illiquide) Assets gegenüber.
Das ist kein finanzielles Problem, sondern ein kulturelles. Die "Experten", die diese Aufstellung gemacht haben, verstehen einfach nicht, wie das hier eingerichtet ist.
Der weitaus größte teil dieser Schulden sind ja Kredite, die aufgenommen wurden, um Häuser zu kaufen. Das sind somit Bruttobeträge, die keine reale Bedeutung haben.
Das Problem ist Dein Klammer "(meistens illiquide)". Das wurde in den USA ein Problem, weil plötzlich viele Menschen arbeitslos wurden und ganz schnell verkaufen mussten. Das kann man aber nicht auf DK übertragen, weil DK ein Sozialstaat ist. Man geht nicht in den finanziellen Ruin, nur weil man arbeitslos oder krank wird. Deshalb müssen die Assets als liquide gerechnet werden, selbst wenn es ein Jahr dauert, das Haus zu verkaufen. Im Gegensatz zu den Amerikanern können die Dänen nämlich so lange warten.
Zum Thema Immobilienpreise. Ich kenne keine andere Hauptstadt, die mit Verkaufsschildern für einzelne Wohnungen so zugehangen ist. Als würde fast die ganze Stadt zum Ausverkauf stehen. Unser Vermieter, der arme Schlucker, versucht wohl seit einer Weile seine Wohnung zu verkaufen. Da es wohl nicht so gut klappt, vermietet er sie als eine „Luxus“-Ferienwohnung. In der nicht gebuchten Zeit wohnt er drin selbst (sogar Lebensmittel von ihm waren im Kühlschrank) und wenn er doch vermietet, zieht er für die Paar Nächte zu irgendeinem Freund von ihm. Er hat gerade mich angeschrieben, ob ich nicht seine tolle Wohnung haben will. Nötig muss man haben!
... und Grenzkontrollen hatte ich auch beim zweimaligen Grenzüberqueren keine, aber beim zweiten Mal stand eine kleine „Willkommensgruppe“ gleich nach dem Grenzübergang.
Gut, dass ich mir die Plakate ein bisschen genauer anschaute. Da stand nämlich „Dansk Folkeparti“. Das wäre ja ein toller Willkommensgruß geworden: „Ein Mal aus dem Auto aussteigen > Ausländer? Ja/nein? > Wenn ja, Zähne auf die Strasse legen und bitte wieder einsteigen“.
Kurioserweise gab es eine Grenzkontrolle an der dänisch-schwedischen Grenze.
Ich habe mich total gefreut, dass ich endlich in Schweden bin. Die letzten dänischen Kronen habe ich bei der Öresundbrücke los geworden und freudig fuhr ich weiter. Keine 2 Meter von der Öresund-Kasse entfernt stehen „Kontrolleure“. Da ich mich so freute, endlich aus Dänemark raus zu sein, strahlte ich sie regelrecht an und begrüßte ganz fröhlich. Sie schauten mich zuerst verdattert an, dann kurz ins Auto und dann durfte ich schon durchfahren.