Der Däne ist Weltmeister
Okay, ich muss mich wirklich bemühen, Euch (Lars und Henrik) zu folgen. Wirtschaft war noch nie so recht mein Thema, obwohl ich es überaus interessant finde.
Mein laienhaftes Wissen sagt mir aber, dass die dänische Krone im Moment sehr stark ist.
Ist das für die dänische Wirtschaft zur Zeit nicht eher von Nachteil?
Nun, und die Einstufung, die die Rating-Agenturen für einzelne Länder vornehmen – inwieweit nimmt das wirklich Einfluss auf das Standing der davon betroffenen Länder?
Ich überlege, diese fast peinlichen Fragen überhaupt loszuschicken. Aber gut, ich muss es eben zugeben – da fehlt es mir an Wissen.
Wäre lieb, wenn ihr diese Lücke füllen möchtet.
Gruß... Tenda
Mein laienhaftes Wissen sagt mir aber, dass die dänische Krone im Moment sehr stark ist.
Ist das für die dänische Wirtschaft zur Zeit nicht eher von Nachteil?
Nun, und die Einstufung, die die Rating-Agenturen für einzelne Länder vornehmen – inwieweit nimmt das wirklich Einfluss auf das Standing der davon betroffenen Länder?
Ich überlege, diese fast peinlichen Fragen überhaupt loszuschicken. Aber gut, ich muss es eben zugeben – da fehlt es mir an Wissen.
Wäre lieb, wenn ihr diese Lücke füllen möchtet.
Gruß... Tenda
- Lars J. Helbo
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Mit dem Wort Wucher kann ich hier nix anfangen? Nach meinem Wörterbuch bedeutet das åger, d.h. kriminel hohe Zinsen. Hohe Zinsen bedeutet aber fallende Immobilienpreise?sievers hat geschrieben:Meinst du damit die durch Wucher künstlich in díe Höhe getriebenen Immobilienpreise in DK?
Davon abgesehen sind die Immobilienpreise in DK nicht unbegingt künstlich hoch. Von eine "Immobilienblase" zu sprechen ist in meinen Augen auch Unsinn. Das hier ist nicht USA oder Spanien. Die Preise sind zwar etwas gefallen. Das heisst aber nur, dass wir auf dem Niveau von 2006 oder 2007 sind - immer noch weit über dem Niveau von 2000.
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Liv uden Bevægelse kan være godt nok for gulerødder og kålhoveder, som ikke er bedre vant. - N.F.S.Grundtvig
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- Lars J. Helbo
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DK hat den Euro!!! (Es steht nur Kronen auf die Scheine). DK ist Mitglied der EMU Stufe 1 und 2 und wir haben eine breite politische Mehrheit, der sich zur Festkurspolitik verpflichtet hat. D.h. unser Nationalbank wird mit allen Mitteln eine Umrechnungskurs von 7,4 festhalten.Tenda hat geschrieben:Mein laienhaftes Wissen sagt mir aber, dass die dänische Krone im Moment sehr stark ist.
Ist das für die dänische Wirtschaft zur Zeit nicht eher von Nachteil?
Das wurde in dem Anfangsposting eigentlich beantwortet:Tenda hat geschrieben:Nun, und die Einstufung, die die Rating-Agenturen für einzelne Länder vornehmen – inwieweit nimmt das wirklich Einfluss auf das Standing der davon betroffenen Länder?
Das kommt ja, weil Investoren aus z.B. Griechenland oder Spanien geflohen sind. Die sind so verzweifelt, dass der DK Staat inzwischen Zinsen bekommt nur um das geld aufzubewahren.Kurzfristig kann Dänemark von der Unsicherheit durch die Finanzkrise sogar profitieren: So versteigerte die dänische Zentralbank Ende 2011 erstmals Staatsanleihen mit negativen Zinsen.
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Lars kannst du diese Aussage mit Quelle stützen?Das kommt ja, weil Investoren aus z.B. Griechenland oder Spanien geflohen sind. Die sind so verzweifelt, dass der DK Staat inzwischen Zinsen bekommt nur um das geld aufzubewahren.
Schöne Grüße Jürgen
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Keine Sperre für's Bärchen.
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Hallo,
das ist die Folge der Angst der Anleger vor drohenden "Schuldenschnitten", wie sie z.B. in GR schon angefallen sind.
Wenn der griechische Anleger beim Staat Geld anlegt für 10%, er aber nach einem Schuldenschnitt nur 50 % wieder bekommt, ist sein Geld eben sicherer beim dänischen oder deutschen Staat (hier gibt es inzwischen auch negative Anleihen), wo er 99 % wieder bekommt, weil er 1 % Zinsen zahlt.
Gruß aus Schwelm
das ist die Folge der Angst der Anleger vor drohenden "Schuldenschnitten", wie sie z.B. in GR schon angefallen sind.
Wenn der griechische Anleger beim Staat Geld anlegt für 10%, er aber nach einem Schuldenschnitt nur 50 % wieder bekommt, ist sein Geld eben sicherer beim dänischen oder deutschen Staat (hier gibt es inzwischen auch negative Anleihen), wo er 99 % wieder bekommt, weil er 1 % Zinsen zahlt.
Gruß aus Schwelm
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Gernesievers hat geschrieben:Lars erkläre mal bitte:Bruttoschulden - keine Nettoschulden

Damals hatte ein DK Durchschnitshaushalt Schulden von insgesamt 139240 Euro. (Das ist also, was uns angeblich zu "Weltmeister" macht).
Dem gegenüber steht aber ein Vermögen von 366507 Euro. Also:
Bruttoschulden: 139240 Euro
Bruttovermögen: 366507 Euro
Nettovermögen: 211481 Euro
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Ich weis nicht ganz, was ich da belegen soll, aber schau mal hier:sievers hat geschrieben:Lars kannst du diese Aussage mit Quelle stützen?
http://nyhederne.tv2.dk/article.php/id-46777057:de-korte-renter-er-g%C3%A5et-i-minus.html
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Die hohe private Verschuldung der Dänen ist ganz logisch, da selbst viele Studenten hier schon ihre Eigentumsohnung haben. Sowas ist in Deutschland undenkbar und daher sind die Schulden im Schnitt auch geringer.
Der Unterschied von DK zu anderen Ländern mit hoher privater Verschuldung ist, dass die Dänen ihr geliehenes Geld in Werte (insb. Häuser) investieren, während es in anderen Ländern (UK, USA) zu größeren Teilen in Konsumgüter fließt und somit quasi weg ist. Solang das Sytem in DK immer so weiter läuft gibt es gar kein Problem. Nur wenn es mal umkippt und die Hauskredite nicht mehr bedient werden können kommt es zum Problem. Zudem sehe ich zumindest kurzfristig z.B. hier in Kopenhagen ein Problem des Überangebots von bestimmten Immobilien, was auf die Preise drücken dürfte. Ich weiß nicht wieviele Wohnhäuser noch vergleichbar zu den neuen Häusern am Sydhavn, Islandsbrygge und Havneholmen gebaut werden sollen und dann vergleichbar zu den bereits existierenden Häusern keine Abnehmer finden. Wenn ich sehe was da noch alles geplant ist frage ich mich, wer da alles einziehen soll. Ja ich kenne die Zahlen zu den Bevölkerungszuzug, der in Kopenhagen, Aarhus und in anderen dänischen Städten erwartet wird. Ich frage mich nur wo die Leute alle herkommen sollen und wo die Leute arbeiten sollen.
Der Unterschied von DK zu anderen Ländern mit hoher privater Verschuldung ist, dass die Dänen ihr geliehenes Geld in Werte (insb. Häuser) investieren, während es in anderen Ländern (UK, USA) zu größeren Teilen in Konsumgüter fließt und somit quasi weg ist. Solang das Sytem in DK immer so weiter läuft gibt es gar kein Problem. Nur wenn es mal umkippt und die Hauskredite nicht mehr bedient werden können kommt es zum Problem. Zudem sehe ich zumindest kurzfristig z.B. hier in Kopenhagen ein Problem des Überangebots von bestimmten Immobilien, was auf die Preise drücken dürfte. Ich weiß nicht wieviele Wohnhäuser noch vergleichbar zu den neuen Häusern am Sydhavn, Islandsbrygge und Havneholmen gebaut werden sollen und dann vergleichbar zu den bereits existierenden Häusern keine Abnehmer finden. Wenn ich sehe was da noch alles geplant ist frage ich mich, wer da alles einziehen soll. Ja ich kenne die Zahlen zu den Bevölkerungszuzug, der in Kopenhagen, Aarhus und in anderen dänischen Städten erwartet wird. Ich frage mich nur wo die Leute alle herkommen sollen und wo die Leute arbeiten sollen.
Ich erlaube mir davon auszugehen, dass du hier wohnst gautzsch. Dann vertsteht man auch wie es hier läuft, freut mich.
Dänen sind risikofreudiger als Deutsche, d.h. sollte der Immobilien-Markt die nächsten 10 Jahre bergab gehen, dann sind wir schlecht dran. Dafür gibt es auch Sekt, wenn in ein paar Jahren die Krise vorbei ist, auch wenn es nut temporär ist. Wir trinken also mal Wasser und mal Sekt, der Deutsche immer Bier. Langweilig aber sicher.
Dänen sind risikofreudiger als Deutsche, d.h. sollte der Immobilien-Markt die nächsten 10 Jahre bergab gehen, dann sind wir schlecht dran. Dafür gibt es auch Sekt, wenn in ein paar Jahren die Krise vorbei ist, auch wenn es nut temporär ist. Wir trinken also mal Wasser und mal Sekt, der Deutsche immer Bier. Langweilig aber sicher.
- Lars J. Helbo
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In meinen Augen ist diese Risiko allerdings sehr theoretisch. Die Preise können natürlich 2-3 Jahre lang fallen. Aber das ist eben nicht kritisch. Wer sein Haus verkauft, wird ja in aller Regel ein anderes kaufen - und das ist ja auch billiger geworden.
Kritisch wird es, wenn die Leute ihre Kredite nicht bedienen können. Das ist in den USA passiert. Dort sind die Preise gefallen und gleichzeitig sind viele Menschen arbeits- und einkommenslos geworden. Wir haben allerdings ein Sozialstaat. D.h. selbst wenn man Arbeitslos wird, muss man nicht sein haus aufgeben.
Kritisch könnte es auch werden, wenn die Preise über längere Zeit fallen würden - 10 Jahre und mehr. Das hat es aber in den letzten 200 Jahren nicht gegeben. Weder in der Krise der 30'er Jahre, noch beim Kartoffelkur in den 80'ern - nicht einmal bei der Staatsbankrot 1814. Egal welche 10 Jahre man betrachtet, die Preise sind immer nach oben gegangen.
Das Problem im Moment liegt eigentlich ganz woanders. Nach der Finanzkrise sind die Anforderungen an den Banken nach Eigenkapital gestiegen. Deshalb sind die banken im Moment dabei sich zu konsolidieren und diese Eigenkapital aufzubauen. Deshalb sind sie im Moment zurückhaltend, wenn es darum geht Kredite an Neukunden zu vergeben. Das ist Fatal, weil dadurch die Einstiegskäufer fehlen - also diejenige, die ganz billige Häuser und Wohnungen kaufen würden. Dadurch gibt es aber eine negative Kettenreaktion. Im Normalfall wird der verkäufer ja nachher ein etwas grösseres Haus kaufen etc.
Es ist aber eine Anpassung - irgendwann werden die Banken wieder neue Kunden suchen.
Kritisch wird es, wenn die Leute ihre Kredite nicht bedienen können. Das ist in den USA passiert. Dort sind die Preise gefallen und gleichzeitig sind viele Menschen arbeits- und einkommenslos geworden. Wir haben allerdings ein Sozialstaat. D.h. selbst wenn man Arbeitslos wird, muss man nicht sein haus aufgeben.
Kritisch könnte es auch werden, wenn die Preise über längere Zeit fallen würden - 10 Jahre und mehr. Das hat es aber in den letzten 200 Jahren nicht gegeben. Weder in der Krise der 30'er Jahre, noch beim Kartoffelkur in den 80'ern - nicht einmal bei der Staatsbankrot 1814. Egal welche 10 Jahre man betrachtet, die Preise sind immer nach oben gegangen.
Das Problem im Moment liegt eigentlich ganz woanders. Nach der Finanzkrise sind die Anforderungen an den Banken nach Eigenkapital gestiegen. Deshalb sind die banken im Moment dabei sich zu konsolidieren und diese Eigenkapital aufzubauen. Deshalb sind sie im Moment zurückhaltend, wenn es darum geht Kredite an Neukunden zu vergeben. Das ist Fatal, weil dadurch die Einstiegskäufer fehlen - also diejenige, die ganz billige Häuser und Wohnungen kaufen würden. Dadurch gibt es aber eine negative Kettenreaktion. Im Normalfall wird der verkäufer ja nachher ein etwas grösseres Haus kaufen etc.
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Welches Risiko?Lars J. Helbo hat geschrieben:In meinen Augen ist diese Risiko allerdings sehr theoretisch.
=Lars J. Helbo hat geschrieben:Kritisch könnte es auch werden, wenn die Preise über längere Zeit fallen würden - 10 Jahre und mehr.
Was man nicht vergessen sollte: Diese Krise ist anders. Früher hatte USA/EU/Japan die Zukunft vor sich, jetzt haben wir sie hinter uns. Wir sind schon voll dabei die ökonomische Macht zu verlieren, in 20-50 Jahren haben wir dann auch die militärische Macht verloren. Das heisst aber nicht unbedingt, dass die Immobilienpreise nach unten gehen, je nach dem ob die neuen Weltherrscher Dänemark attrativ finden.Ferienhausvermittler hat geschrieben:sollte der Immobilien-Markt die nächsten 10 Jahre bergab gehen, dann sind wir schlecht dran.
Alles hat ein Ende*, nur die Wurst hat zwei...
*) Frag mal die Griechen und die Römer, sowie die Ägypter usw.
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bestimmt das gleiche wie in DE - ZwangsversteigerungFridosw hat geschrieben:Lars J. Helbo hat geschrieben: Wir haben allerdings ein Sozialstaat. D.h. selbst wenn man Arbeitslos wird, muss man nicht sein haus aufgeben.
Was passiert denn dann konkret im Sozialstaat Dänemark, wenn ich arbeitslos werde und meinen Kredit nicht mehr bedienen kann ?
Schöne Grüße Jürgen
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