Deponat und Mietvorauszahlung

Fragen und Tipps: Bürokratie, dänisches Recht, usw.
naummich

Deponat und Mietvorauszahlung

Beitrag von naummich »

Hallo zusammen...

Meine Frau und ich sind aus beruflichen Gründen auf dem Sprung nach Dänemark. Nun mal eine ganz "blöde" Frage. Bei den meisten Häusern und Wohnungen werden Deponat und mehrere Mieten fällig. Wie machen die Dänen das? Okay, man verdient in Dänemark mehr, aber doch auch keine Unsummen...

Grüsse, Michael
Matthes63

Beitrag von Matthes63 »

Könnte sein, daß Dänen das Geld vorher sparen. Oder einen Kredit aufnehmen. Oder nicht?
naummich

Beitrag von naummich »

Und was machen Berufsanfänger? Oder Arbeitslose? So viele Brücken hat Dänemark nicht :D
Jan_K
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Beitrag von Jan_K »

in der regel wohnen die meisten arbeitslosen, auszubildenden oder studenten auch in DK nicht auf der straße und zumindest kleine pendler- oder WG-zimmer sind auch schon ein wenig günstiger zu haben
Smiley22

Beitrag von Smiley22 »

Es gibt auch noch Vermieter die wünschen keine vorausbezahlte Miete.
Allerdings sind 3 Mieten Kaution + 1. Monatsmiete immer noch Pflicht bevor man den Schlüssel erhält. Von daher wäre es ratsam zB in eine WG zu ziehen...

Achja...auch Geld zur Seite legen für den Auszug. Dänische Vermieter/Wohnungsgesellschaften akzeptieren sehr selten wenn man selber gestrichen hat und holen dann eine Firma zum nochmaligen Streichen!
Und auch nicht vergessen die Dunstabzugshaube beim Auszug zu reinigen, sonst kommt ein Reinigungsservice und macht das :)
naummich

Beitrag von naummich »

Dann werde ich mal sehen, was mich erwartet. Die erste Zeit muss ich eh erstmal in ein erschwingliches Zimmer ziehen, bis in Deutschland alles mit der alten Wohnung abgewickelt ist. Zumal man sich ja nicht verschlechtern will :)
gautzsch
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Beitrag von gautzsch »

Dänen kaufen und mieten nicht. Und das geht vom Studenten bis zum Rentner.
Hendrik77
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Beitrag von Hendrik77 »

Es gibt schon Dänen die mieten und nicht kaufen, ganz sicher !
Einzelne Zimmer bzw 1 Zi Whg gibt es in den kostenlosen Ugeavisen schon zwischen 1600-2100 DKR im Angebot.
Weiß ja nicht wo Naummich nach DK ziehen will, aber einfach mal ugeavisen und Städtenamen.dk eingeben.Noch ein paar Klicks weiter z.B. unter ledige lejlilighed/værelser oder boliger und man kann sich über die Preise informieren.
3 Kaltmieten als Kaution + evtl eine vorausbezahlte Warmmiete + die aktuelle Miete im voraus sind hier nicht ungewöhnlich. Geld sollte man also schon mitbringen.

Mvh
Henrik77
Egal wo,Fußballfan ein Leben lang !
mafema
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Beitrag von mafema »

Gut in D muß man auch teilweise 2-3 Monatsmieten Kaution bezahlen und natürlich auch die normale Miete. Klar mieten auch Dänen, mir ist nur aufgefallen, das das Kaufen deutlich einfacher ist, mieten kann man von Wohnungsgesellschaften unbefristet und von privat meistens nur für 1 höchstens für2 Jahre, denn nach dänischem Mietrecht ist man nach 2 Jahren und 1 Tag unkündbar.
adi
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Beitrag von adi »

Die meisten Dänen nehmen doch Kredite für ALLES auf!
Ich finde dahingehend die Sendung "Luksusfælden" sehr interessant - die zeigt immerhin recht deutlich die dänische Mentalität des "Kaufs auf Pump".

Ohne Kredit funktioniert auch das übliche Wohnungs-/Hauskaufprinzip für eben Student oder Renter oder sogar Schüler, ja nicht.
Im Gegensatz zu Deutschland, wo doch eher das Prinzip gilt: schaffe schaffe Häusle baue: hier bau ich / kauf ich - und hier bleib ich für immer (und bin total unflexibel) - kaufen und verkaufen die Dänen ihre Bleiben und passen ihren Wohnort / Wohnungsgrösse ihrem Bedarf an.
Dank Finanzkrise ist das Verkaufen aber für die meisten gerade etwas schwerer geworden und viele hängen in ihren Bleiben fest, obwohl sie was anderes wollen.
Da entstehen aber plötzlich Möglichkeiten für das Mieten, wobei die Eigentümer dabei gerade auch weiterhin die Verlierer sind, da sie meist mit den Mieteinnahmen nicht einmal ihre Kosten decken können - und ganz böse Mieter können sogar noch nach Jahren einen Teil ihrer gezahlten Miete zurück fordern, weil sie im Nachhinein als zu hoch erachtet wurde.

Und ohne Kredit könnten sich hier wohl auch die wenigsten ein Auto leisten!
mafema
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Beitrag von mafema »

Adi, da hast du vollkommen recht, wie kommst du mot der Menalität zurecht und wie lange bist du schon hier in DK?
adi
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Beitrag von adi »

Wie ich damit zurecht komme?

Also, Geld zu leihen/einen Kredit zu haben, damit wir uns eine Familienkutsche leisten können, da kommt man nicht unbedingt drumherum, v.a. wenn man noch einige (deutsche) Ansprüche dazu hat - damit habe ich mich abgefunden.
Vor allem für mich Sicherheitshysteriker: ich fahr nun mal definitiv nicht im MiniPappAuto ohne Knautschzonen meine Kinder über die Autobahn, schon gar nicht, da Dänen nicht Auto fahren können und sich dazu oft wie die schlimmsten Rambos aufführen [aber das ist eine ganz andere Diskussion und ich habe mich daran gewöhnt, nicht mehr zu schimpfen, wäre sonst schon längst mehreren Herzinfarkten im Strassenverkehr erlegen - dafür ist mir mein Leben doch zu lieb :wink: ]
Damit musste sich mein Mann abfinden :mrgreen:

Zum Wohnen hab ich mich schnell daran gewöhnt.
Bin ja auch mit einem Dänen verheiratet.
Und wäre in Deutschland nichts anderes, auch wenn wir im sog. Andel wohnen.

Alles andere läuft weiterhin nach dem Motto: was ich mir nicht leisten kann, kann ich mir auch nicht kaufen. Und wenn ich etwas haben will, das nicht in meinem Budget ist, muss ich eben sparen!
:D
mafema
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Beitrag von mafema »

So sehen wir das auch neues Auto ist fianziert, Haus auch . Mußten uns allerdings von der deutschen Denkweise frei machen, was uns besonders auffält wenn wir uns mit Freunden und Familie in D unterhalten. Ich kann allerdindgs nur sagen, das ich hie in DK deutlich zufriedener und glücklicher bin als in D, da das Leben aus meiner Sicht viel entspannter und streßfeier ist
naummich

Beitrag von naummich »

Das freut mich zu lesen. Das in DK alles irgendwie lockerer ist, habe wir im Urlaub schon gemerkt. Ausser das junge Mädel vom Aldi in Ebeltoft. Die scheint Deutsche gehasst zu haben :) Aber nun mal zum Thema. Wie lange musstet ihr in DK leben, damit euch die Bank das finanziert hat?
adi
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Beitrag von adi »

Mafema: das unterschreibe ich :D
Gerade was Familien-Arbeits-Leben angeht - hier gibt es idR nicht das in Deutschland bekannte Wettsitzen im Büro: wer zuerst geht, hat verloren und vor 18h braucht man nicht mal an Feierabend zu denken.

@naummich: ich bin zu meinem dän. Freund gezogen - die Bank hat mir gleich alle seine Vorzüge und Vergünstigungen gewährleistet.
Bank ist auch immer Verhandlungssache - wenn Du in der einen nix kriegst, gehst Du eben zur nächsten :wink: und dann bietet Dir die 1. meist plötzlich das gleiche an, was Dir die 2. von Anfang anbietet.
Wobei die Kreditvergabe nach Finanzkrise & Co. defintiv nicht mehr locker von der Hand geht. Auch sind sie mit den Budgets sehr vorsichtig - also wie teuer Dein Haus sein darf, damit Du es Dir leisten kannst.
Ich weiss auch, dass sich Zinsen gut verhandeln lassen.

Das schlimmste BankVerbrechen finde ich persönlich immer noch, dass es sog. "afdragsfrit" Kredite gibt - das heisst, man zahlt nur die Zinsen, zahlt aber nicht den Kredit selber ab. Sowas sollte verboten werden - da dadurch defintiv Leute Kredite aufnehmen / Häuser kaufen, die sie sich nicht leisten können.
Aber den Banken kanns ja wurscht sein, Kredite sind ein gutes Geschäft.
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