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Sonstiges. Dänemarkbezogene Themen, die in keine andere Kategorie passen.
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Piffi
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Thema beendet

Beitrag von Piffi »

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MagicMatthes

Beitrag von MagicMatthes »

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Arnstein
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Beitrag von Arnstein »

@Piffi,

Åh die Entdeckung der Sauberkeit! Aber wie man vom Grindwalfang auf den Färöern (wo man sich schmutziger als Asterix und Obelix in Helvetien macht) darauf zu kommen, das ist schon ein Geniestreich ;)

Aber es stimmt natürlich, dass es im Norden allgemein recht gepflegt zugeht. Sind ja auch alte Zivilisationen, was man von Deutschland *räusper* nicht immer sagen kann. :mrgreen:
Piffi
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Zivilisation

Beitrag von Piffi »

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geloescht20

Beitrag von geloescht20 »

Hej,
habe ich hier irgend was verpasst :?: :?: :?:

Gruß
andi

Beitrag von andi »

Hej
@Pitti, nicht wirklich......

Hilsen Andi :mrgreen:
Arnstein
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Beitrag von Arnstein »

Pifi,

ich glaube nicht, dass die Färinger irgendwelche Tiere ausgerottet hätten. Gut, der Seeadler wurde schon lange nicht mehr gesichtet, aber er gilt auch nicht als heimischer Brutvogel dort. Selbiges gilt für den Riesenalk (im 19. Jh. ausgestorben). Der wurde aber auf Island und nicht den Färöern ausgerottet. Auf den Färöern war er nur Invasionsvogel.

Vielleicht aber nehme ich diesen Thread auch einfach zu ernst... :D
Piffi
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Ernst nehmen

Beitrag von Piffi »

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Danebod

Beitrag von Danebod »

@Arnstein

Der Riesenalk kam im gesamten Nordatlantik vor, von Nordamerika bis in die Ostsee. Reste von ihm wurden in Dänemark in steinzeitlichen Køkkenmøddingern gefunden. In der Ostsee wurde das letzte Exemplar 1790 in der Kieler Bucht erlegt. Gleichzeitig war er in Nordamerika ausgerottet. Gegen Mitte des 19. Jahrhunderts waren auch die letzten Populationen auf den nordatlantischen Inseln verschwunden.

Da er an Felsenküsten brütete, hatte auf den Færøern eigentlich ideale Bedingungen. Ich bezweifle, dass er dort nur Invasionsvogel war.

Ausgerottet wurde er kaum von den einheimischen Bevölkerungen, sondern von Schiffsbesatzungen, die Frischfleisch brauchten und ihn schlachteten oder lebend mit an Bord nahmen und ihn mit den Füßen ans Deck nagelten, weil Lebendfleisch sich länger hält.
Arnstein
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Beitrag von Arnstein »

@Danebod,

Ich habe gerade ein Buch übersetzt, wo der Riesenalk in einem Abschnitt behandelt wird. Das Buch ist von einem Amerikaner, der auf Island lebt und handelt über Themen auf färöischen Briefmarken (von Kirchen über Vögel bis zu nordischer Mythologie) Ich zitiere mal:
So genannte Invasionsvögel sind normalerweise Arten, die von einer Populationsexplosion in ihrer angestammten Heimat fliehen und irgendwo anders Quartier suchen. Sie wurden am Ende des Kapitels 5 vorgestellt. Bevor wir zu denjenigen zurück kommen, welche die Färöer aufsuchen, möchte ich zur Abwechslung noch den Riesenalk (Alca impennis, ehem. Pinguinus impennis) behandeln, der im Färöischen gorfuglur genannt wird. Vor nicht allzu langer Zeit wurde von den Insulanern das unregelmäßige Erscheinen von Invasionsvögeln als Omen betrachtet, entweder ein gutes oder schlechtes. Wenn beispielsweise im 18. Jahrhundert ein paar Riesenalken die Färöer im Sommer besuchten, dann wurde das als gutes Omen gesehen, was ein hervorragendes Jahr für die Vogelfänger bedeutete.

Der flugunfähige und vollkommen wehrlose Riesenalk verbrachte sein Leben auf See, aber zum Frühjahrsbeginn suchte er sich Nistplätze auf Inseln und Schären – weit weg von Menschen, wo er unbehelligt ins Wasser und an Land watscheln konnte. Da er auch nicht auf sichere Felsvorsprünge klettern konnte, war er auf kurze Fluchtwege angewiesen. Die einzig bekannten Brutplätze waren die Inseln vor Neufundland (speziell Funk Island), Schären südwestlich vor Island, Schottlands entlegene Insel St. Kilda und wahrscheinlich einige wenige Stellen auf den Orkneys. Es gibt keine Belege, dass er auf den Färöern brütete.

Erscheint ein Riesenalk auf einer Briefmarke irgend eines Landes? Falls nicht, erwartet uns eine große Gelegenheit, weil sich bald die letzte Sichtung auf den Färöern zum 200. Male jährt. Im Juli 1808 fuhr ein Boot voller Vogelfänger von Skúvoy nach Stóra Dímun. Unter ihnen war Jan Hansen, der 81 Jahre alt gewesen sein soll, als er 1872 als der letzte lebende Färinger interviewt wurde, der einen Riesenalk gesehen hat. Jan wich offenbar dem englischen Ornithologen John Wolley aus, der die Inseln 1849 besuchte, um einen Riesenalk zu finden. Er unterhielt sich mit den Alten, aber keiner von ihnen hatte in den letzten 50 Jahren ein Exemplar gesehen. Natürlich kam Wolley bereits zu spät – die letzte bekannte Sichtung auf der Welt war am 4. Juni 1844 auf Eldey vor Südwestisland, wo drei Vogelfänger zwei Riesenalken den Weg zum Meer versperrten und sie schlachteten.
Don Brandt: More Stamps and Stories from the Faroe Islands. Reykjavík 2005

Die einzige Anmerkung, die ich mir als Übersetzer erlaubt habe, war das Datum 4. Juni.

Der entsprechende Wikipedia-Artikel
http://de.wikipedia.org/wiki/Riesenalk
nennt sogar noch eine allerletzte Sichtung auf Saint Kilda im selben Sommer am 3. Juli 1844.
Arnstein
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Beitrag von Arnstein »

Nachtrag: Don Brandt nennt im Literaturteil folgende Bücher, die er offensichtlich für diesen Abschnitt verwendete:
Errol Fuller: The Great Auk, 1999.
Jeremy Gaskell: Who Killed the Great Auk, Oxford University Press, 2000.
Arnstein
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Beitrag von Arnstein »

Hm, nun doch noch eine Anmerkung meinerseits. Wenn nicht bewiesen werden kann, dass der Riesenalk auf den Färöern auch gebrütet hat (geeignete Plätze gibt es dort natürlich auch, aber vielleicht zu nah am Menschen?), dann ist das andererseits nicht ausgeschlossen. Es wurde bloß nicht beobachtet. Und wenn man sagt, dass es VOGELFÄNGER waren, die den letzten Riesenalk auf den Färöern gesehen haben, dann kann man sich natürlich ausrechnen, was sie mit ihm gemacht haben. So gesehen, haben sie vielleicht doch den letzten Riesenalk ausgerottet, den es auf die Färöer verschlagen hat.

Das wäre dann aber ein ähnlicher Fall wie bei dem Albatros, der 34 Jahre lang auf Mykines (Myggenæs på dansk) unter den Basstölpeln lebte und mit ihnen jährlich wieder kam. Der wurde 1894 erlegt (übrigens vom Vater des berühmten Malers Sámal Joensen-Mikines, den man eigentlich auch in Dänemark kennt).

Hier ein zeitgenössischer Report: http://heima.olivant.fo/~mykines/gannetdk.htm (på dansk)

Der ausgestopfte Vogel hängt heute im Naturgeschichtlichen Museum der Färöer in Tórshavn.

Interessantes sprachliches Detail: Albatros heißt súlukongur auf Färöisch ("sulekonge" på dansk), was übersetzt "König der Basstölpel" bedeutet. Der Basstölpel selber ist der König der färöischen Vögel, weil er der Größte ist. Ursprünglich war mit súlukongur nur dieses spezielle Individuum gemeint, von dem man bis zu seinem Tode nicht wusste, dass es KEIN Basstölpel ist. Er wurde also so genannt weil er anders aussah, und für den Boss der Kolonie gehalten wurde. Diesen Namen behielt man bei und heute steht im Wörterbuch ganz normal súlukongur - stórur sjófuglur í suðurhøvum, albatrossur (Diomedea melanophris). Übersetzt: "großer Seevogel in Südmeeren, Albatros"
Harley

Beitrag von Harley »

Interessant, die Wendung vom Thema Sauberkeit zur Ornithologie!!!
Arnstein
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Beitrag von Arnstein »

Es ist natürlich Off-Topic, aber was soll man machen? Das Beste draus... ;)
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