Hallo,
ich fand heute bei SZ-online diesen Artikel den ich Euch nicht vorenthalten wollte.
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Freitag, 31.05.2013
Nazigold und Bernsteinzimmer
Der ehemalige Marinesoldat Wilhelm Kraft hat im Norden Dänemarks eine Schatzsuche ausgelöst. Die alten Geschichten aber möchte niemand ausgraben.
Von André Anwar,SZ-Korrespondent in Dänemark
Das von der deutschen Wehrmacht aus dem Zarenpalast bei St. Petersburg deportierte Bernsteinzimmer wurde schon vielerorts vermutet – diesmal hinter den sandigen Dünen im dänischen Jütland.Foto: dpaDas von der deutschen Wehrmacht aus dem Zarenpalast bei St. Petersburg deportierte Bernsteinzimmer wurde schon vielerorts vermutet – diesmal hinter den sandigen Dünen im dänischen Jütland.Foto: dpa
©- keine angabe im hugo-archivsys
Das Bernsteinzimmer könnte in den Dünen von Dänemark versteckt sein. Ein spätes Bekenntnis des heute 90-jährigen früheren Wehrmachtssoldaten Wilhelm Kraft sorgt derzeit für Aufsehen bei Hobbyschatzsuchern. „In Asaa ist ein riesiger Nazischatz vergraben. Es ist das Bernsteinzimmer, Edelmetalle aus russischen Kirchen oder Gold von ermordeten Juden, irgendetwas sehr Wertvolles liegt dort“, verkündete Kraft zunächst den ungläubigen Ortsbewohnern und dann der dänischen Presse.
Als einer von vier Überlebenden einer U-Boot-Havarie kam der junge Marinesoldat im Spätsommer 1944 in ein Lazarett ins dänische Skagen. Nach seiner Genesung setzten ihn seine Vorgesetzten mit 47 weiteren Deutschen in den Wirren des deutschen Rückzuges aus Dänemark in einen Zug, der ins nordjütische Dorf Asaa fuhr.
Die streng geheime Mission lautete: Löcher am Rande des Ortes auszubuddeln. „Jeden Vormittag um zehn Uhr mussten wir raus, um zu graben, bis die Sonne wieder unterging. Alles mit Handspaten. Das ganze Gebiet wurde streng bewacht. Die Löcher sollten sechs Meter lang, vier Meter breit, und vier Meter tief sein. Als wir endlich fertig waren, das Grundwasser sorgte für einige Probleme, traf ein streng bewachter Zug mit drei bis fünf Güterwagen ein. Wir durften nicht in die Nähe“, erzählt er der dänischen Boulevardzeitung „BT“.
Der neugierige Matrose Kraft konnte zufällig durch einen Spalt ins Innere eines Güterwaggons schauen, bevor ihn schwarzuniformierte Wachen wegjagten. „Der Zug war vollgestapelt mit Holzkisten, große und kleine“, sagt er. Es habe nach einer sehr, sehr wertvollen und heimlichen Ladung ausgesehen. Nicht mal sein Vorgesetzter sei eingeweiht gewesen.
„Soweit ich weiß, bin ich der einzige Überlebende der Einheit von damals. Ich will nicht sterben, ohne mein Wissen geteilt und mein Gewissen entlastet zu haben“, sagt Kraft. Dabei habe er nicht aus einem verqueren Pflichtbewusstsein heraus so lange geschwiegen. Sondern aus Furcht vor den „vielen Verrückten in Deutschland“, die „selbst so lange nach dem Kriegsende noch die Nazis anbeten würden“, erklärte er der dänischen Presse.
Hitlers Helfer in Jütland
Kraft wirkt glaubwürdig. Mit seinen alten Wehrmachtspapieren und Satellitenfotos aus dem Internet hat er sich in eine Ferienwohnung in der Nähe von Asaa eingemietet und hat inzwischen die Dorfbevölkerung zur Mithilfe bewegt. Denn einige Alte wollen schon früher Gerüchte gehört haben, wonach sich in dem kleinen, heute nur 1168 Einwohner zählenden Asaa, das eigentlich nur noch aus dem stillgelegten Bahnhof, einem Campingplatz und einem Yachthafen besteht, gar das berühmte Bernsteinzimmer vergraben sein könnte.
Asaa könnte zur neuen Touristenattraktion in Dänemark werden, hoffen die lokalen Unternehmer. Arne Hjelm, Leiter des nahen Hafenmuseums, fand die Geschichte von Kraft erst albern wie viele andere auch: Ein alter Mann, der sich wichtig machen wolle. „Dann habe ich persönlich mit Herrn Kraft gesprochen. Er wirkte tatsächlich glaubwürdig“, sagt Hjelm.
Leider könne sich Kraft nur ungenau an den Ort der Löcher erinnern. „Er sagt, es sei direkt an der Küste ‚genau zwei Liederlängen‘ entfernt von der Schule, wo sie damals einquartiert waren.“ Doch ausgerechnet der Küstenverlauf habe sich in den vergangenen 70 Jahren mehrfach geändert, ein Teil der einstigen Bucht sei ausgebaggert worden, um andernorts eine neue Landzunge für Strandhäuschen zu errichten.
Am nahen Regionalmuseum von Vendsyssel will man nun Aufnahmen der deutschen Luftwaffe von 1944 mit dem gegenwärtigen Küstenverlauf vergleichen. Für die Bergungsarbeiten mit teueren geophysikalischen Erkundungsmethoden fehlt derzeit noch das Geld. Kraft und die Dörfler suchen gerade nach weiteren Investoren.
Seit den Presseberichten sind Schatzsucher aus ganz Dänemark mit Metalldetektoren am Werk, und der Betreiber des Campingplatzes freut sich auf weitere Glücksjäge. Einige dänische Historiker haben jedoch eine eigene Theorie zu den dubiosen Löchern: Asaa und Umgebung galten trotz dänischen Widerstands gegen die Nazis als braune Hochburg dänischer Faschisten. So wäre es möglich, dass die Nazis deshalb in diesem Teil Dänemarks dort getestete Einmann-Torpedo-U-Boote oder Waffenlager für hitlertreue dänische Partisanen vergraben haben könnten, um den Alliierten die Befreiung Dänemarks zu erschweren.
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Ich hoffe es ist in der richtigen Rubrik eingestellt.
Gruß Espresso007
Bernsteinzimmer in Dänemark?
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Bernsteinzimmer in Dänemark?
Mit einem kurzen Schweifwedeln kann ein Hund mehr Gefühl ausdrücken, als mancher Mensch mit stundenlangem Gerede.
(Louis Armstrong "Satchmo")
(Louis Armstrong "Satchmo")
Siehe dazu auch
http://www.dk-forum.de/forum/ftopic28863.html
http://www.dk-forum.de/forum/ftopic28863.html
Würde Hirnlosigkeit vor Kopfschmerzen schützen, könnten die Aspirin-Produzenten ihre Läden schließen.
Gabriel Laub, poln.-dt. Schriftsteller 1928-1998
Der Verstand und die Fähigkeit ihn zu gebrauchen, sind zweierlei Fähigkeiten.
Franz Grillparzer, öster. Dramatiker 1791-1872
Gabriel Laub, poln.-dt. Schriftsteller 1928-1998
Der Verstand und die Fähigkeit ihn zu gebrauchen, sind zweierlei Fähigkeiten.
Franz Grillparzer, öster. Dramatiker 1791-1872