Dänemark / Osteuropäer stürmen den Arbeitsmarkt

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Elke.K.
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Dänemark / Osteuropäer stürmen den Arbeitsmarkt

Beitrag von Elke.K. »

http://www.shz.de/lokales/flensburger-tageblatt/osteuropaeer-stuermen-daenischen-arbeitsmarkt-id4087411.html
Akina
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Beitrag von Akina »

Das ist doch nichts neues.

Ist doch in D genau so, und bei 8,50 Mindestlohn wird das noch sehr spannend...
Gruß,

Akina

Es scheint mir, dass der Versuch der Natur, auf dieser Erde ein denkendes Wesen hervorzubringen, gescheitert ist. (M.Born)
oetschy
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Beitrag von oetschy »

Tja, wenn es sich die ach so frohen und zufriedenen dänischen Arbeitslosen leisten können, angebotene Stellen abzulehnen!!??

Vielleicht sollten freie Stellen nicht angeboten sondern zugewiesen werden. Aber das würde ja auch wieder der üblichen Erwartungshaltung widersprechen.

Hejhej Joachim
evi jensen
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Beitrag von evi jensen »

ich kenne hier eine dänin, die viele jahre bei einer der grossen reinigungsfirmen mit 3 buchstaben gearbeitet hat - und dann zusammen mit ihren anderen dänischen kollegen eine kåundigung erhalten hat, angeblich wegen arbeitsmangels. nach relativ kurzer zeit hat dieselbe firma dann osteuropäer eingestellt. klar: barnets første sygedag, schiefe arbeitszeiten ablehnen, weil man sonst die kinder nicht abholen kann, gehalt nach tarif usw. gibt es bei den osteuropäern weniger, viele haben hier keine familie, wo erwartet wird, dass man auch mal vater/ mutter ist.

mein mann hat bei unzähligen landwoirten persönlich vorbeigeschaut mit bewerbung - und er hat viel erfahrung. aber nix, eingestellt werden wenn überhaup, dann eben osteuropäer, aus den genannten gründen. da wir aber 4 kinder haben, kann er nicht 24/7 arbeiten, sonst gibt's haue vom kiga, wenn kind zu spät abgeholt wird - zurecht, finde ich. auch meine chefin erzählt uns immer wieder, dass es keine selbstverständlichkeit ist, dass die mutter (also ich) barnets første sygedag bekommen kann, nur weil der vater in der landwirtschaft arbeitet. und dann muss man so einen schrott in der zeitung und den comments lesen - da kommt mir doch hier am frühen morgen die grüne galle hoch.
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Elke.K.
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Beitrag von Elke.K. »

Evi,

kann dich gut verstehen und sowas hab ich mir auch gedacht, als ich den Bericht las.
Auch die dänischen Arbeitgeber haben inzwischen erkannt, wie man an
billige Arbeitskräfte kommt. Wurden ja mal Türen und Tore von der
Politik dafür geöffnet, genauso wie bei uns im Lande. Die Welle wird immer höher.
Und sie verstehen es natürlich gut, die Berichterstattung in die für SIE
richtige Richtung zu lenken, aber merken nicht, das sie der Bevölkerung heute nicht mehr alles verkaufen können.
Opel
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Beitrag von Opel »

Da man von aussen immer nur einen kleinen Teil der gesamten Situation beurteilen kann, sollte man vorsichtig sein diese zu bewerten.

Ich denke, das es Gründe gibt. Gründe die Heimat zu verlassen und sich in diese Jobs zu versuchen. Das wird allemal besser sein, als nicht zu wissen wie und wo von man leben soll. Ich wünsche jedem Menschen ein Auskommen und weniger Stress und Ängste.

Für die Menschen in Dänemark werden diese Tätigkeiten aus anderen Gründen, z. B. der von evi nicht in Frage kommen. Wenn damit die gesamte Familiensituation kippt, dann geht es eben nicht. Auch hier ist viel Stress und Zukunftsangst etc. vorhanden.

Ob es also gut ist, wenn osteurop. Bürger nun diese Arbeiten ausführen....keine Ahnung. Ich gehe davon aus, das die Firmen die diese Arbeiten vergeben, wissen wer am pflegeleichtesten ist und entsprechend handeln. Das ist in Dänemark nicht anders als auf der ganzen Welt.

Hoffen wir, das jeder das bekommt für seine Arbeit, das er zufrieden ist und ein einigermassen gutes Leben hat. Das wünsche ich jedem, gleich woher er stammt oder kommt und was er arbeitet.

Denken in Kategorien ist immer schlecht, weil es ausgrenzt. Damit werden Feindbilder gesetzt, die nicht vorhanden sind, weil wir alle auf dem gleichen Planeten leben.
dina
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Beitrag von dina »

@Opel
Das ist ja eine schöne heile Welt,die du dir da ausmalst,so eine Art sozialökonomische Rosamunde Pilcher :mrgreen:
Aber Spass beiseite,ich habe vollstes Verständnis für die Osteuropäer,die hierherkommen,um zu arbeiten,um ein besseres Leben zu haben.
Aber es gibt sehr viel Ausbeutung in dem Bereich,manche leben unter kümmerlichen Verhältnissen.
Es sind leider wenige,die in die Gewerkschaft gehen und sich wehren.
So wie Evi schon schrieb,ist es nicht unbedingt so,dass die Dänen die Jobs nicht wollen,sondern die Arbeitgeber wollen aus obengenannten Gründen lieber Osteuropäer.
Natürlich ist der faule Däne,der lieber Stütze bezieht,als sich die Finger schmutzig zu machen,ein beliebtes Propagandamittel der Neoliberalen,genauso lief es doch in D,um den Niedriglohnsektor salonfähig zu machen.
Das Hätschelkind und "Märtyrer" der Neoliberalen, Restaurantbesitzer Amin Skov,bekannt aus dem Konflikt um sein Restaurant Vejlegården,musste ja unlängst auch eine Strafe von 45 000 kr. an ein lettisches Paar zahlen,weil seine Reinigungsfirma die ausgebeutet hatte.
http://www.dr.dk/Nyheder/Penge/2013/10/09/1009174826.htm

Also,die Osteuropäer sind es bestimmt nicht,die ich an den Pranger stellen würde,man kann nur hoffen,das sich so viele wie möglich organisieren!

LG Tina
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25örefan
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Beitrag von 25örefan »

Wobei ich die meisten osteuropäischen Arbeitnehmer nicht zu den Einwanderern zähle, ob nun in D oder DK.
Sie arbeiten hier und lassen kaum Geld im Land. Das meiste geht nach Hause zur Familie, wofür ich ebenso vollstes Verständnis habe wie für die Tatsache, dass sie versuchen außerhalb ihres Heimatlandes Geld zu verdienen. Aber für jeden Inländer, der duch ausländische Arbeitnehmer als Billiglöhner ersetzt wird, muß im Zweifel der Staat (also der Steuerzahler) aufkommen. Die verringerte Kaufkraft und die fehlenden Sozialabgaben der Arbeitslosen sind nicht zu unterschätzen. Die einzigen, die im Lande selbst davon profitieren sind in der Regel die Arbeitgeber und Aktionäre, die so die Lohnkosten niedrig und den Profit hoch halten können.
Arbeitslosen vorzuwerfen, sich nicht die Finger schmutzig machen zu wollen, ist in den meisten Fällen unberechtigt, auch wenn es solche Fälle gibt. Ein gesetzlicher Mindestlohn, ein Lohn, von dem man sich und seine Familie anständig ernähren kann wird dem hoffentlich ein Ende bereiten.

@Dina
...die Osteuropäer...,man kann nur hoffen,das sich so viele wie möglich organisieren!
Ich glaube nicht, dass sich hier etwas tut, denn für diese Arbeitnehmer ist der geringste Lohn leider noch immer besser als das, was sie in ihrem Heimatland verdienen.
"Es sieht der Mensch die Welt fast immer durch die Brille des Gefühls, und je nach der Farbe des Glases erscheint sie ihm finster oder purpurhell."
H. C. Andersen

DK seit 1965
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Elke.K.
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Beitrag von Elke.K. »

Hier prangert auch niemand die osteuropäischen Arbeitnehmer an,
sie haben sicher ein Recht auf Arbeit, aaaaber zu ordentlichen Stundenlöhnen, bitteschön :roll:

Wir können häufig in den Medien verfolgen, wie Arbeitgeber die Situation
des Arbeitsmarktes unserer östlichen Nachbarländer schamlos ausnutzen.
5 Euro oder sogar noch weniger pro Stunde sind viel Geld für diese Gruppe Arbeitnehmer, wenn man die Situation in ihrem Land berücksichtigt.
Aber wie leben sie denn hier auch ???? mit 6/8 Leuten in einem Zimmer, das oft auch vom AG zur Verfügung gestellt wird und auch dafür müssen sie noch teuer bezahlen.

( Ein Beispiel Meyer Werft) wer hätte das je gedacht :roll:

Tja und die Politiker schauen tatenlos zu, was aus ihrem einstigen "guten Plan" geworden ist.
dina
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Beitrag von dina »

Elke.K. hat geschrieben:Hier prangert auch niemand die osteuropäischen Arbeitnehmer an,
Elke,du warst ja nicht gemeint.
Aber oft wird ja der falsche zum Sündenbock gemacht,für die einen ist des der faule Däne/Deutsche,für den anderen eben der Osteuropäer,der die Arbeit "wegnimmt"
Tja und die Politiker schauen tatenlos zu, was aus ihrem einstigen "guten Plan" geworden ist.
Warum sollten sie auch was tun,ist doch so gekommen wie gewollt!

LG Tina
Freia N.

Beitrag von Freia N. »

http://www.igbau.de/Erntehelfer_Kollegen_wie_Du_und_ich_2.html

So ist die Bezahlung von Erntehelfern in Deutschland geplant. Ob alle Betriebe sich an diese Regelung halten und ob die osteuropäischen Erntehelfer den Mut haben, sich zu wehren wenn diese Regelung nicht eingehalten wird......wir werden es eventuell erfahren.

Trotz der besseren Bezahlung kann ich mir nicht vorstellen, dass es ab 2014 mehr deutsche Erntehelfer geben wird.
Opel
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Beitrag von Opel »

Freia N. kannst dich ja melden. Dann gibt es wenigstens schon mal einen motivierten Erntehelfer.



Ich persönlich finde es eine Frechheit, mit solchen Löhnen die Menschen auszubeuten. Ich bin mir bewusst, das mit höheren Kosten durch die Ernte auch die Preise für entsprechende Waren steigen werden.

Aber Arbeit sollte einen Wert darstellen. Ganz gleich wo der Arbeiter herkommt. Es wird immer Arbeitsstellen geben, wo weniger verdient wird und es körperlich an die Substanz geht. Aber es darf keine Mode werden.

Das wäre ein schlechter Rückschritt. Wir wohnen auf einem Planeten. Damit sind unsere Schicksale verbunden. Daran bitte ich zu denken. :D
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Elke.K.
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Beitrag von Elke.K. »

Opel hat geschrieben:Freia N. kannst dich ja melden. Dann gibt es wenigstens schon mal einen motivierten Erntehelfer.



Ich persönlich finde es eine Frechheit, mit solchen Löhnen die Menschen auszubeuten. Ich bin mir bewusst, das mit höheren Kosten durch die Ernte auch die Preise für entsprechende Waren steigen werden.

Aber Arbeit sollte einen Wert darstellen. Ganz gleich wo der Arbeiter herkommt. Es wird immer Arbeitsstellen geben, wo weniger verdient wird und es körperlich an die Substanz geht. Aber es darf keine Mode werden.

Das wäre ein schlechter Rückschritt. Wir wohnen auf einem Planeten. Damit sind unsere Schicksale verbunden. Daran bitte ich zu denken. :D

Das mach mal den Politikern klar und den ausbeutenden Arbeitgebern, bei Zweiterem spielen nur Zahlen ne Rolle :wink:
Sandwurm
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Beitrag von Sandwurm »

Opel hat geschrieben:
Ich persönlich finde es eine Frechheit, mit solchen Löhnen die Menschen auszubeuten. Ich bin mir bewusst, das mit höheren Kosten durch die Ernte auch die Preise für entsprechende Waren steigen werden.
Wenn der Arbeitgeber durch einen Mindestlohn dazu gezwungen wird oberhalb der realen Wertschöpfung zu zahlen und dann der Spargel oder die Erdbeeren teurer verkauft werden müssen, bleiben die deutschen Produkte halt im Supermarktreal liegen und es landet ausländische Ware im Einkaufskorb.

Was zu hohe Mindestlöhne anrichten können sieht man ja aktuell in Ländern wie Frankreich!

Deutschland wird vermutlich mit der kommenden GroKo, in Bezug auf den Sozialismus, noch die untergegangene DDR überholen. Hätte dort damals Jemand 17 Mark Mindestlohn in der Stunde gefordert, wäre der mit Sicherheit in der Klappsmühle gelandet.

Dieser ganze zunehmende Linksdrall in der deutschen Politik ist richtig ekelhaft.

Persönlich sind wir froh nicht in dieser zukünftigen DDR 2.0 leben zu müssen!

Löhne sind übrigens sogenannte Knappheitspreise. Wer einen vernünftigen Beruf lernt, der auf dem Arbeitsmarkt gefragt ist, muss sicher nicht für 5 Euro in der Stunde Haare schneiden oder Spargel stechen!

Dies werden die Linken und die CDUler mit Linksdrall allerdings nie begreifen. Die sind gerade dabei Deutschland vor die gleiche Wand zu fahren wie seinerzeit die SED, die DDR.
Hendrik77
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Beitrag von Hendrik77 »

Hejsa !
Es gibt europäisches Arbeitsrecht und demnach ist es AG erlaubt Subunternehmer einzustellen und die zahlen dann nur den Tarif des Landes wo ihr Hauptsitz ist z.B. Polen. Bin da nicht auf dem aktuellen Stand, aber so hat es mir ein Freund/Bauarbeiter vor einigen Jahren versucht zu erklären. Ausserdem gibt es da sicherlich eine Menge legale Tricks für AG die Lohnkosten zu drücken und das egal woher die Arbeitnehmer kommen.
Med venlig hilsen
Hendrik77

OT
Sandwurm hat geschrieben: Deutschland wird vermutlich mit der kommenden GroKo, in Bezug auf den Sozialismus, noch die untergegangene DDR überholen.
Dieser ganze zunehmende Linksdrall in der deutschen Politik ist richtig ekelhaft.
Persönlich sind wir froh nicht in dieser zukünftigen DDR 2.0 leben zu müssen!
Deine politische Meinung interessiert hier nicht, da dies kein Forum für Politik ist :!:
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