Auswandern und arbeiten in Dänemark

Fragen und Tipps: Bürokratie, dänisches Recht, usw.
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x.nils
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Auswandern und arbeiten in Dänemark

Beitrag von x.nils »

Hallo,

Ich 34 J. möchte gerne mit meiner Frau 32 J. und unserer Tochter 3 J. nach Dänemark auswandern, doch haben wier noch nicht sehr viel Informationen was uns dort erwartet. Grund für diese Entscheidung ist unserer Tochter eine bessere Zukunft als in Deutschland zu ermöglichen. Ich habe gehört das die Schulausbildung in Dänemark besser als in Deutschland sein soll, stimmt das? Auf dem Arbeitsmarkt soll es auch nicht so schlecht wie in Deutschland aussehen. Doch bevor wir diesen Schritt wagen, möchten wir uns sehr intensiv über das informieren, was uns in Dänemark erwartet. Ich habe einen relativ sicheren Job in einem großen Blumenvermarktungsunternehmen und meine Frau arbeitet Stundenweise in einem Babyfachmarkt. Natürlich ist es nicht einfach dies alles aufzugeben, ohne zu wissen was uns in dem "neuen Land" alles so erwartet.

Wir würden uns über Antworten freuen die uns bei dieser Entscheidung weiterhelfen.
Tatzelwurm__1

Beitrag von Tatzelwurm__1 »

Hej,

schon unter "Suchen" gesucht.?????????????

Damit sind schon zumindest die allgemeinen Fragen beantwortet.
Für spezielle Fragen gibt es hier 1000 Helferlein, aber erst dann.

Detlef :mrgreen:
Tordenskjold

Beitrag von Tordenskjold »

...
Zuletzt geändert von Tordenskjold am 12.05.2006, 12:17, insgesamt 2-mal geändert.
Tordenskjold

Beitrag von Tordenskjold »

...
Zuletzt geändert von Tordenskjold am 12.05.2006, 12:17, insgesamt 1-mal geändert.
Tatzelwurm__1

Beitrag von Tatzelwurm__1 »

Hej,

man gut, dass das Freizeit war und nicht Arbeitszeit.
Wär dann ganz schon teuer geworden, bei 102% nur für Sozialaufschlag. :wink: :wink: :wink:

Detlef
Ursel
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Beitrag von Ursel »

Hej!
Ich kann mich Detlef und T. nur anschließen - es gibt eine prima Suchfunktion hier, wo Du spezielle Themen aufrufen kannst.
Oder lies einfach unter der Rubrik, in der wir jetzt gerade schreiben, die erschienenen Beiträge .. . da kommt viel bei raus.
Einer der intensivsten und besten (in meinen Augen) war für mich dieser(viele Einzelaspekte kommendrin vor, die dann auch einzeln wieder und wieder behandelt werden):

http://www.dk-forum.de/phpBB2/viewtopic.php?t=1472&highlight=kinderfeindlich

In diesem Thread finden sich Für´s und Widers zu jedem Thema - Arbeit, Schule, Beruf, Einkaufen, Getrenntsein von Familie, Auto, Gesundheitswesen, Preise etc. --- und wo von vielen Seiten Pro und Kontra beleuchtet wird, kann sich jeder leichter vorstellen, wo für ihn/sie die Prioritäten liegen, denn darauf kommt es letztendlich immer an.

Viel Leselust und Lesespaß - und melde Dich,wenn Du durch bist und noch Fragen hast!

Ursel, DK
e-nicolino
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Beitrag von e-nicolino »

Hi, bei der Entscheidung weiterhelfen kann ich auch nicht, stehe nämlich vor der gleichen und werde gleich mal etwas im Forum "schmökern".
Ich antworte, weil Dein Eintrag so gut zu unserer Situation paßt: beide 34, Töchter 2,5 J. und 7 Wochen. Eigentlich relativ sichere Jobs...Mich würde interessieren, warum es bei Euch Dänemark ist, nicht Schweden oder die Schweiz...Kannst auch pn schicken.
Gruß Nicolino
:)
evi jensen
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Beitrag von evi jensen »

hej,
für die generellen fragen kann ich ursel nur recht geben: forum lesen, lesen, lesen.
nun fragst du, ob die schulausbildung hier besser ist als in d. was ist besser? wenn man PISA fragt - das weiss ich nicht mal, weil ich auf solche untersuchungen keinen pfifferling gebe.
ich arbeite hier in einem kiga, der direkt neben der schule liegt, wir arbeiten auch mit der schule zusammen, und ich sehe: kinder, die im grossen und ganzen gerne in die schule gehen, und auf jeden fall: kinder, die ohne schulangst in die schule gehen. wenn ich hier von den nottelefonen erzähle, die in d zum schuljahresende rotglühen, schüttelt man hier nur den kopf.
also: weniger leistungsdruck.
das "no child behind" prinzip, das hier oft verwendet wird, wird aber leider oft auch so gesehen, dass kein kind vornedran sein darf. soll heissen: schwache schüler bekommen viel unterstützung, aber kinder, die von haus aus mehr können als der breite durchschnitt werden oft übersehen. das kommt aber viel auf die jeweilige schule an.
zum schluss will ich noch sagen: es stand und steht auch jetzt nicht zur debatte, nach deutschland zu gehen ( mein mannist däne), aber wenn dem so wäre, wäre das deutsche schulsystem auf jeden fall ein punkt, der mich davon abhalten würde. mein grosser hat wahrnehmungsstörungen - der würde in einer schule in d vermutlich viel schwerer haben, aber auch wenn er das problem nicht hätte, möchte ich meine kinder nicht diesem druck aussetzen.
viele grüsse aus dk
evi
Ursel
Mitglied
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Beitrag von Ursel »

Hej Evi!
Da reißt Du ein spannendes Thema an, das ich hier gar nicht mal so richtig plaziert finde --- aber es berührt uns mit 2 schulpflichtigen Kindern (am oberen Ende des Klasseniveaus!!) natürlich täglich auf´s neue.
Stimmt, dem deutschen Leistungsdruck, wie ich es bei Bekannten und Freunden erlebe oder erlebt habe, möchte ich meine Kinder auch nicht aussetzen - von daher ist das dänische System sehr gut.

Andererseits leiden wir genau unter dem, was Du angeschnitten hast: die guten Schüler kommen immer zu kurz --- und ich habe bislang noch von kaum jemandem gehört, der das anders erlebt.
Wir haben JETZT, wo Tochter in der 6 Klasse ist, endlich eine Lehrerin, die möchte, daß die Tochter mehr leistet und die kein Kind daran hindert, mehr zu tun als vorgegeben --- aber die war vorher auch auf einer Internationalen Schule und ist niveau-orientierten Unterricht gewöhnt und auch, daß Kinder (verschiedener ´Nationalitäten) mehr "anders" sind als dänische Kinder ansonsten!!!
Sie führt Tochters selbstgewähltes gute Mittelmaß u.a. AUCH darauf zurück, daß Tochter sich nicht noch mehr unterscheiden möchte von den anderen ...
Endlich also jemand, der a) dies bemerkt und b) nicht unterstützen möchte, sondern durchaus mit "Anderssein" umgehen kann! keine Selbstverständlichkeit in DK! (Und auch dies kann unterschwellig zu manchen Irritationen beitragen, wenn man her lebt... nicht nur im Schulleben eben!!)
Denn überall gilt leider unterschwellig immer noch das Jantelov: Nur nicht auffallen, nur nicht anders sein, nur nicht glauben, man sei wer!

Bislang also haben wir aus den verschiedensten Gründen, aber mit demselben tristen Resultat Lehrer kennengelernt, die gute Schüler aufatmend zur Kenntnis nehmen (keine Probleme), sich dann aber umso eifriger um die schwachen Schüler kümmern.
Und wenn ich schwache Schüler sage, meine ich schwache, denn bis zur 10. Klasse sitzen sie alle im selben Boot, erst dann wird eben nach weiterführenden Schulen getrennt - und das ist eine lange Zeit, in der ein guter Schüler immer auf dem Niveau des unteren gemeinsamen Nenners bleibt und ein schwacher Schüler oft dennoch in manchen Fächern den anderen hinterherhinkt, statt auch mal ein Erfolgserlebnis zu erleben.

Nein, ich bin schon sehr kritisch und auch unzufriden mit vielem am dänischen System, nicht nur im Hinblick auf die guten Schüler, aber eben auch!
Darüber könnte ich abendfüllend diskutieren - tue dies auch oft mit den Müttern und Vätern der Umgebung (nicht nur mit Kindern an UNSERER Schule) und denke, es ist machbar, gute Schüler bei der Stange zu halten - aber das kommt nicht nur auf die Schule an, Evi - ich merke,daß es im weiten Umkreis offenbar keine Lehrer gibt, die dem gerecht werden --- es sei denn diese eine, Begründung s.o.

Es erfordert auf jeden Fall viel privaten Einsatz, will man sein Kind weiterfördern - und das geht in den meisten dänischen Familien ja auch schlechter, wenn beide Eltern berufstätig sind.

Grundsätzlich kann ich wohl auch sagen, daß dänische Kinder lernen, im Team zu arbeiten, es gibt so gut wie keinen Wettkampf oder Konkurrenz(ist nicht gern gesehen) und Leistungsdruck, lange Zeit keine Noten und zunächst auch wenig Hausaufgaben.
Es gibt öffentliche (kommunale) Schulen und private (die sich wesentlich von unseren dt. Privatschulen unterscheiden im Konzept) und freie Schulwahl über die Kommunegrenze hinaus.
Es gibt Lehrmittelfreiheit, Nachmittagsbetreuung (bis zur 3. oder 4. Klasse) und (relativ) kleine Klassen, in denen die Lehrer sehr gut über den Stand der Schüler Bescheid wissen.

Alles hat wie alles, was Ihr hier lesen und hören werdet, Vor- und Nachteile - und was der eine als gut empfindet, ist für den anderen das rote Tuch, :) -- das ist immer von der persönlichen Ausgangsposition abhängig und deshalb nie direkt zu übertragen.

Viel Lesespaß - nehmt Euch wirklich mal die Forumsbeiträge vor - da steht schon viel Hintergrund drin und nicht nur dürres Faktenwissen - Ursel, DK
evi jensen
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Beiträge: 1080
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Wohnort: bindslev, Danmark

Beitrag von evi jensen »

hej ursel und alle die sich dafür interessieren,
ich finde das theme hier schon am platz, schliesslich fragt x.nils nach der schuausbildung in dk.
es kommt schon auch auf die schule an. zb haben wir uns entschieden, die jungs im nachbarort in die schule zu schicken, teils aus praktischen gründen, teils weil es eine kleine schule ist, wo der untericht so gut es geht den kindern angepasst wird. die schule hier im ort hat sich das gerede von der rummelige folkeskole zu herzen genommen: aus der ganzen kommune werden fast mit kusshand schwache schüler aufgenommen, auch wenn sie anderen distrikten angehören. ob die hintergründe so edel sind wage ich zu bezweifeln, schliesslich kommt mit jedem kind geld mit an die schule, eventuel auch støttetimer, die sich dann bei mehreren doch eher verteilen lassen usw. ich finde bestimmt, dass schwache schüler all die unterstützung bekommen sollen, die sie brauchen, aber ich bezweifle, ob es sehr nützt sie aus ihrem lokalmiljø mit einem bus herzufrachten, und danach wieder zurück, sie risikieren - zusätzlich zu den schulischen problemen, auch noch, ihren freundeskreis zu verlieren.
ausserdem denke ich, dass eben in schulen, wo viele kräfte auf die schwachen schüler - damit meine ich nicht nur die leistungsschwachen, sondern auch die, die aus shcwachen zuhause kommen, eben der rest doch eher auf der strecke bleibt.
ich denke nicht, dass meine jungs über dem durchschnitt liegen, weil eben der eine wahrnehmungsstörungen hat, was ja oft andere schwierigkeiten nach sich zieht, der zweite weiss der henkker was mit dem los ist, da lassen wir gerade die fachleute auf ihn los. mit allsowas bezweifle ich, dass wir in die situation kommen, in der ihr steht, ursel. aber schon alleine die tatsache, dass sie deutsch können, und ab der 7. klasse (vielleicht ja bals ab der sechsten...) deutsch pflichtfach ist, da mache ich mir natürlich gedanken, wie das dann gehandhabt wird. naja, da sind noch einige jahre hin, wir werden sehen.
für mich ist das wichtigste, dass sie sich in der schule wohlfühlen und den spass am lernen bewahren, dann sind mir die noten, bzw die beurteilungen eigentlich erst zweitrangig. und da sehe ich für meine jungs, so wie sie sind in, dk bessere chancen für.
ich habe selber unter dem deutschen system sehr gelitten. und das möchte ich meinen kindern ersparen. ob es die richtige einstellung ist - wer will das wissen?
hejhej
evi aus dk, wo daniel plötzlich von einem tag zum nächsten seinen namen schreibt - vorstolzschwellendemutter......
Ursel
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Registriert: 22.02.2002, 11:23

Beitrag von Ursel »

Hej Evi!
Ich wollte Dich in keinster Weise angreifen oder kränken und hoffe, ich lese momentan nur zuviel in Deine mail. :(

Natürlich ist es gut, daß wir die freie Schulwahl (über die Gemeindegrenzen hinaus seit diesem Schuljahr!) haben, dadurch kann man z.B. so entscheiden wie Ihr.
Oder wie wir, die wir anfangs auch glaubten - durch viele Berichte belegt, daß die hiesige Dorfschule sehr gut sei, Problemfälle auffange, mit geringen Klassengrößen und kleinen Schülerzahlen generell viel Zeit für das einzelne Kind habe etc.
Leider liegt es aber an den Lehrern und ganz, ganz viel an der Schulleitung, was daraus gemacht wird. Und da sind die Unterschiede oft sehr klein --- und von außen erstmal kaum sichtbar, da sie dann wieder viel vom Glücksfall Lehrer abhängen.
Bertel Haarder ist ja auch gerade dabei, die Schulen noch "eintöniger" zu machen, indem er landesweite Tests durchführen lassen will und die Lehrpläne stark vereinheitlicht und restriktiv "verschärft".
Der Kontrast zu einer Friskole, das Klima, aber auch die Lehrmethoden ist dann schon erheblich größer, denn da sind die Lehrer eben nicht mehr so dem Unterrichtsministerium verpflichtet.

Genauso wenig wollte ich Dich irgendwie korrigieren, als ich schrieb, das Thema sei hier vielleicht fehl am Platze.
Ich dachte mehr daran, zum Thema Schule einen deutlichen Thread neu zu eröffnen, es liegt uns ja allen am Herzen, aber andere, die dazu viel sagen könnten, schauen vielleicht nicht mehr unbedingt ins Thema "Auswandern, was muß ich alles beachten, die 112."
Und Niels wiederum braucht vielleicht erstmal grobere Überblicke als diese doch eher intern geführten Diskussionen auf nur 1 Gebiet --- das meinte ich, nichts anderes.
Entschuldige, wenn ich da falsch rübergekommen bin.


Bei uns ist übrigens in der 7. Kl. Deutsch durchaus nicht Pflicht (ich denke, das gilt landesweit), es liegt an Randstunden und ist entweder frei oder wird an größeren Schulen für eine andere Fremdsprache genutzt.
Das Problem wird später, daß man gewisse Deutschabschlüsse nachweisen muß, um weiterführend gehen zu können, aber das müßte ja durch Prüfungen aufzufangen sein bei den Deutschkenntnissen unserer Kinder.

(Forumsmißbrauch: Hast Du meine Anfrage wegen des Natrons bekommen?)

Grüße in den "hohen Norden" - Ursel, DK
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