Du solltest wirklich die ganze Sache in Ruhe angehen und nichts überstürzen. Der Immobilienkauf in DK unterscheidet sich in vielen Dingen deutlich von dem in D.
Es gibt z.B. keinen Notar, sondern der Makler setzt den Kaufvertrag auf, den Du dann u.U. per Fax oder Mail bekommst und dann unterschreiben kannst. Schon hast Du ein Haus gekauft. Du solltest in jedem Fall einen Anwalt einschalten (auch wenn dieser zusätzliche Kosten verursacht), der Dir zur Seite steht und Deine Interessen vertritt.
Auch die Finanzierung läuft anders als in D. Bis zu 80 % werden über ein Realkreditinstitut (z.B. Totalkredit oder andere (hängt von der Hausbank ab)) finanziert. Der Rest sollte EK sein oder die Bank gibt noch etwas dazu. Beliebt sind in DK Finanzierungen mit variablem Zinssatz und keiner Tilgung in den ersten 10 Jahren. Es gibt aber auch die Möglichkeit, die Zinsen für 30 Jahre festzuschreiben, dann allerdings über Pfandbriefe, die einen bestimmten Kurs haben, der nicht unerheblich für die Berechnung der Gesamtkosten ist. Zusätzlich zu den Zinsen fallen bei Abschluss der Finanzierung noch div. Kosten an und jährlich zu den Zinsen lfd. Kosten, die sogar höher sein können als der variable Zins. Ein ziemlicher Dschungel also, wenn man ihn nicht kennt. Obwohl in D die Finanzierung von Immobilien mein Job ist und wir Unterstützung meiner nicht unerfahrenen dänischen Familie hatten, habe ich lange gebraucht, das System einigermaßen zu verstehen. Hier braucht man also unbedingt Hilfe. Positiv an der dänischen Finanzierungsart ist übrigens, dass man jederzeit ohne Vorfälligkeitsentschädigung zurückzahlen kann (zu beachten ist aber z.B. der Kurs des Pfandbriefes).
Unabhängig von Deinen evtl. Schwierigkeiten mit Maklern, den Banken,evtl. fehlendem EK, deinem Status als Ausländer, Probezeit, etc. würde ich Dir dringend raten vorsichtig vorzugehen. Nicht weil die Dänen Dich übers Ohr hauen wollen, sondern weil Du unbedingt Dänisch verstehen mußt, um alle wichtigen Feinheiten im Zusammenhang mit dem Immobilienkauf verstehen zu können. Selbst ein deutsch sprechender Anwalt wird Dir nur bedingt helfen können, weil er Dich zwar "juristisch schützen" kann, aber aus meiner Erfahrung ansonsten so viele Dinge einfach voraussetzt, die Du als unerfahrener Ausländer nicht kennst (Tilstandsrapport, Ejerskifteforsikring, Abgaben und Steuern nach Kauf (positiv:es gibt in DK keine Grunderwerbssteuer wie bei uns)).
Deshalb auch mein Vorschlag: Erst mieten, dänisch lernen, Einheimische finden, denen Du wirklich 100 %ig vertrauen kannst und die Ahnung haben, und erst dann eine Immobilie kaufen.
Ich drücke Dir die Daumen!
P.S.
Ein wirklich schöner Ort in der Umgebung von Aalborg ist übrigens Skoerping (ungefähr 25 km südlich). Dort läßt es sich gut leben (meine Schwiegerfamilie wohnt dort
