Robbe (Jungtier) eben gerade am Vejers Strand erschossen

[Stimpy]

Ich gebe es auf! Es hat keinen Sinn. Es wird hier nur versucht den Ball zurückzuspielen.

Nur eines sei noch bemerkt: "erschießen" ist nicht "einschläfern". Dieser Unterschied dürfte auch Belange des Tierschutzes betreffen!

Med venlig hilsen,
Stimpy.

[Lars J. Helbo]

Stimmt. Das ist aber ein sprachlisches Problem. Auf Dänisch heisst es "aflive" und damit ist nichts über die Methode gesagt. Im Tierschutzgesetz §13 steht:

§ 13. Den, der vil aflive et dyr, skal sikre sig, at dyret aflives så hurtigt og så smertefrit som muligt.

Damit muss klar sein, dass ein langwieriger Abtransport nur dann erlaubt ist, wenn es unbedingt erforderlich ist, und das ist hier ganz klar nicht der Fall.

[Lars J. Helbo]

Einen Blick aufs Tier werfen- schön. Aber dann kann man als Eltern erklären, warum das Tier in Ruhe gelassen werden sollte und weiter gehen

Ich gehe selbstverständlich davon aus, dass es genau so passiert ist. Daher verstehe ich auch nicht ganz, wie die Kinder angeblich traumatisiert werden konnte?

[fejo.dk - Henrik]

1.) Musste der Revierförster tatsächlich so brutal vorgehen und das Tier vor den Augen der anwesenden Touristen (insbesondere Kinder!!!) mit einem Gewehr töten?
Und in meinen Augen ist so etwas brutal. Und das hat nichts mit verweichlichten Touristen aus der Stadt zu tun, die auch nie beim Schlachten auf dem Dorf zugeschaut haben.

Warum fällt es einigen so schwer, zuzugeben, dass eine solche Vorgehensweise brutal und verrohend ist.

Warum fällt es einigen so schwer zu verstehen, dass im Interesse des Tieres gehandelt wurde. Man schleppt doch nicht ein wildes Tier durch die Gegend nur wegen ein paar Touri-Kinder, deren Eltern keine Ahnung haben.

Welchen Eindruck nehmen Kinder aus dem Urlaub mit? Nach dem Motto "mein schönstes Urlaubserlebnis in Dänemark war, als der Förster die Robbe am Strand erschossen hat".
Na, merkt Ihr was?

Ja, wir merken, dass es vor einer disneyfizierten Kindheit schützt.

2.) Ich bezweifle oder besser gesagt, ich hoffe, dass die Ansichten einiger weniger Dänen hier im Forum, die so ein Vorgehen bisher zumindest für OK befunden haben,
nicht die Mehrheit der Dänischen Bevölkerung widerspiegelt.

Ich kann dir garantieren, dass das Vorgehen die Mehrheit der Dänischen Bevölkerung widerspiegelt, genauso wie es mit der Zoo-Giraffe der Fall war.

Denn wenn überall in Dänemark so vorgegangen werden sollte, dann ist dies sicherlich nicht förderlich für den Tourismus. Es hieß doch, dass der Tourismus zuletzt um
25 % zurückgegangen sei.

Meint Ihr, dass solche Erlebnisse im Urlaub dazu beitragen, dass Dänemark ein beliebteres Urlaubsland wird?

Sowas hat auf den Tourismus kein Einfluss. Es wird ein wenig diskutiert, vielleicht gibt es sogar ein paar Schlagzeilen in der B**d Zeitung und dann ist das wieder vergessen. Robben unnötig wegen ein paar Urlauber zu quälen wäre auch nicht mein Ding. Dann lieber ein paar Touris weniger.

Aber wie gesagt: Einen spürbaren Einfluss hat sowas nicht.

[Tatzelwurm]

Hej,

300 m Abstand ist eine ganz schön grosse Entfernung.

Wenn der Förster die Robbe vor den Augen der Kinder erschossen hat, dann waren die
ELTERN mit ihren Kindern einfach zu nahe dran.
Bei 300 m Abstand muss man schon ganz gute Augen haben um brutale Feinheiten zu erkennen.

Detlef

[mieke]

helix, du weißt doch gar nicht, ob das Jungtier wirklich noch von seiner Mutter abhängig war oder ob es schon aus der Stillphase raus war. Wie und woran wollt ihr das, wo ihr doch die die Entfernung eingehalten habt auf mind.300m Entfernung beurteilen? Gleiches gilt für den Gesundheistszutsand des Tieres.
Und du selber schriebst, der Jäger/vildtkonsulent vom Naturstyrelsen konnte sich bis aus 1m nähern, das spricht leider gegen ein gesundes Tier.

[Die jungen Mitteleuropäer]

Und du selber schriebst, der Jäger/vildtkonsulent vom Naturstyrelsen konnte sich bis aus 1m nähern, das spricht leider gegen ein gesundes Tier.

Falsch! Denn genau das sieht der von uns erwähnte dänische Seehundexperte mit seinen über 30 Jahren Berufserfahrung ganz anders:
"Man kan som strandgæst komme meget tæt på sælerne, fordi de er ikke bange for nogen."
http://www.b.dk/nationalt/man-skyder-da-ikke-saeler

Im Fall solcher Beobachtungen dürfte die jahrzehntelange Berufserfahrung in diesem Punkt tatsächlich hilfreich sein...

[Stuw02]

Aber wie ist es in Deutschland bei der jagd ? Wir haben drei mal erlebt das in unserer unmittelbaren Nähe , auf wild geschossen wurde. Wir waren mittendrin im jagdgeschehen und einmal das ganze neben einer dicht befahrenen Strasse wo das wild gejagt und geschossen wurde.
Es tut miR leid wenn es Kinder erleben und sehen , aber dann ist es vielleicht auch im Sinne der Eltern den Kindern das zu erklären. Auch wenn es in dem Moment für uns nicht ganz nachvollziehbar ist.'dann vielleicht dem Kind erklären das es das Tier von schmerzen und leid erlöst wurde.
Vielleicht wurde das Tier über längere Zeit von dem betreffenden Revierförster , nenne ihn Mal so,beobachtet.
Ich finde es ist immer schwer nur aus einer Sicht und dann der eigene zu urteilen,
Ja ich wäre auch geschockt so was zu erleben. Aber wie erwähnt ich musste oft ungewollt Zuschauer werden bei Jagd auf wild und schön ist es nicht aber auch das hat muss sein. Und keiner weis genau was mit dem Tier war in DK

[Lars J. Helbo]

"meget tæt på" ist nicht unbedingt das selbe wie 1 Meter.

Davon abgesehen glaube ich, dass wir zwei Sachen aus einander halten sollten.

1. Sollte dieser Seehund getötet werden oder hätte man sie liegen lassen sollen? Dazu können wir auf die vorliegende Grundlage eigentlich nichts sagen. Selbst diejenige, die vor Ort waren, können nicht wissen, ob das Tier gesund war, ob es noch vom Muttertier abhängig war und ob es verlassen war. Wir können viel darüber raten, aber das bringt nichts. Wir wissen aber, dass der vildtkonsulent sich dazu entschieden hat, das Tier zu töten. Wir wissen auch, dass er dazu beauftragt und ausgebildet ist, solche Entscheidungen zu treffen. Daher müssen wir davon ausgehen, dass seine Entscheidung richtig war. Daran ändert auch nicht, dass ein paar Touristen - ohne dies irgendwie belegen zu können - andere Meinung sind.

2. War die gewählte Methode (erschiessen) richtig? Ich denke ja und dabei bleibe ich so lange ich keine vernünftige Alternative höre. Wer andere Meinung ist, sollte also bitte erklären, wie man das Tier anders hätte töten können.

[Stuw02]

@Lars ,Mange tak
Dem ist nicht zuzufügen . sehe es auch wie du.
Schnellste Methode ohne stress zu töten war in dem Fall wohl wirklich nur der geszielte tödliche Schuss, ohne Schmerz und leid.
Aber vielleicht ist der vildtkonsulent ja in dem forum unterwegs und bringt Licht in das düster

[Ronald]

Schnellste Methode ohne stress zu töten war in dem Fall wohl wirklich nur der geszielte tödliche Schuss, ohne Schmerz und leid.

Woher willst du das wissen?
Woher nimmst du die Vermutung dass das Tier vor dem Abschuss gelitten hat?
Was man in diesem Forum ! bisher über den Umgang mit Zootieren (und Zoobesuchern) oder Wildtieren (und Passanten) in Dänemark gelesen hat ist einfach nur barbarisch.

-Ronny

[Lorch]

zumindest hab ich aus dem ganzen thread gelernt, daß man nicht zu den Tieren gehen sollte, wenn sie am Strand liegen. In seiner Urlaubsstrandbegeisterung denkt man oft nicht so weit...

vg Harry

[Ronald]

Hallo Harry,

was hier über den Mindestabstand des Menschen von Robben am Strand geschrieben wird ist völlig unrealistisch. Wir reden hier ja nicht über eine Robbenkolonie sondern über ein Einzeltier. Wenn ich am Strand spazieren gehe erkenne ich doch erst kurz vorher ob es sich um einen lebenden Meeressäuger handelt oder um Strandgut oder eine verkorkste Sandburg oder einen toten Tümmler (gab es auch schon) oder was weiß ich und das hat nichts mit Kurzsichtigkeit zu tun. Wenn die Robbe tot ist darf ich ja dichter dran aber das erkennt man auch erst wenn man eigentlich schon zu dicht dran ist. Was ist dann die Konsequenz? Strände nicht mehr betreten?
Einzige Möglichkeit ist nach der Sichtung eben nur mit mehreren Leuten das Tier soweit wie möglich abzuschirmen und auf den Tierarzt bzw. Jäger zu warten.
Das in DK eine Rettung selbst gesunder Tiere nicht vorgesehen ist habe wir ja nun gelernt.
So bizarr alleine diese Einstellung ist, so ist das Verhalten des Jägers das Tier coram publico abzuknallen durch nichts zu rechtfertigen.

-Ronny

[fejo.dk - Henrik]

Ist ne Ansicht, Ronny, die darfst du haben und sicherlich stehst du damit nicht alleine.

Das man real nicht 300m Abstand halten kann ist klar, aber man muss sich wilde Tiere nicht nähern oder sonst stressen. Man kann sie auch einfach ihren Schicksaal überlassen. Auch gesunde Tiere muss man nicht retten.

[CAY]

Einzeltiere am Strand kommen gelegentlich vor, und vorauszusetzen, daß jeder Mensch bestens über Vorkommen / Verhalten / Krankheiten etc. informiert ist, ist nicht in Ordnung.

Hier ein Link von Anfang 2014, nur mal zur Information: http://www.ln-online.de/Nachrichten/Norddeutschland/Seehund-Robbie-aus-der-Peene-ist-tot