Hinnerk hat geschrieben:@ 25örefan:
Das ist so eine Sache mit den Zahlen. Wenn man nur die gefällige Statistik heraussucht, lässt sich alles dem eigenen Gusto entsprechend belegen.
Ich will dir nichts unterstellen 25örefan. Nur entspricht die von dir gezeigte Statistik nicht der aktuellen Situation. Zwischenzeitlich hat sich die Kriminalstatistik nämlich grundlegend geändert.
"Deine" Statistik endet 2014 und ist überholt. Die aktuellen Veröffentlichungen in den Medien weisen darauf hin, dass gerade in den letzten zwei Jahren die Einbruchdiebstähle weiter sprunghaft angestiegen sind. Warum ignorierst du diese allwöchentlich, kaum zu überlesenden Meldungen? Der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) nennt im Jahr 2015 eine Gesamtsteigerung der Wohnungseinbrüche in den zurückliegenden fünf Jahren von 35 Prozent:
http://www.gdv.de/wp-content/uploads/2015/05/GDV-Einbruch-Report_2015.pdf
Allein im Jahr 2015 stieg die Zahl der Wohnungseinbrüche, die im GDV-Report noch gar nicht berücksichtigt wurden auf 167.000! Das entspricht einer Steigerung von 10 Prozent in einem Zeitraum von nur einem Jahr. Wenn ich nun ständig lese, dass die Zahl der Wohnungseinbrüche im laufenden Jahr geradezu sprunghaft angestiegen ist lässt die ausstehende Statistik für 2016 nichts Gutes vermuten.
Hier nur ein Artikel dazu von unzähligen: Kriminaltätsrate
https://www.welt.de/politik/deutschland ... ozent.html
Es ist wirklich so eine Sache mit den Zahlen.
Die Deinigen entsprechen den Meinigen sogar, sowohl was die Gesamtzahlen Einbrüche als auch die Einbruchsrate / 100.000 Einw. in den Bundesländern anbelangt. Unterschlagen habe ich keine Zahlen und auch den Anstieg der Einbruchsrate seit 2006 nicht unterschlagen
Auch die im Deinem ersten Link aufgezeigten Zahlen enden 2014, nur meine reichen weiter zurück, nämlich bis 1993 statt 1998. Sie sind damit zwar alt, aber nicht veraltet oder gar falsch. nich
Ich bestreite ja auch nicht, dass die Kriminalitätsrate in Bezug auf Einbrüche seit einem positiven Tief im Jahre 2006 mit 106.000 wieder gestiegen ist.
Erstaunlich nur ist, dass zu NichtSchengen-Zeiten, nämlich 1993 (250.000 Einbrüche ) bis 1998 (166.000), die Zahlen trotz Grenzkntrollen höher oder gleich den heutigen lagen und dass sie von '98 bis 2006 noch gesunken sind, obwohl man die Grenzen ja nicht noch dichter machen könnte. Allein an den Grenzkontrollen kann es deshalb ja nicht gelegen haben.
Nun ist es ja auch nicht so, das ich bestreite, dass mehr Kontrollen auch mehr Prävention bedeuten können. Aber aus aus den obigen Zahlen erschließt sich mir nicht, warum als erste Maßnahme sofort nach dem VorSchengen-Status gerufen wird, ohne zu bedenken, dass dafür die Vorteile der mit dem Schengenraum verbundenen Freizügigkeit (siehe hier: http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/schengen-abkommen-warum-wir-die-freizuegigkeit-bewahren-muessen-1642755.html ), aufgegeben werden müßten.
Deshalb halte ich eine differenziertere Betrachtungsweise im Gegensatz zu dem zwar im ersten Momeent verständlichen, meiner Meinung nach aber vorschnellem Ruf nach der Aufhebung der Freizügigkeit für nötig.
Möglichkeiten der Kontrolle gibt es genug, sie sind ja im Grenzkodex auch festgeschrieben:
Jede Person darf unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit an jeder Stelle ohne Personenkontrollen die Binnengrenzen überschreiten. Dies steht nicht der Möglichkeit entgegen, dass die nationalen Polizeibehörden befugt sind, auch in den Binnengrenzgebieten Kontrollen durchzuführen...
http://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=URISERV%3Al14514
Dem gemäß steht anderweitigen Kontrollen von Verdächtigen im Hinterland (wo sie zudem im Gegensatz zur Grenzkontrolle auch unerwartet durchgeführt werden können) nichts im Wege.
Außer vielleicht der Mangel an Finanzmitteln bei den Ermittlungsbehörden, aber feste Grenzkontrollen gäbe es ja wohl auch nicht für umsonst!
PS
Den Vorwurf, dass sich jeder gerne die Zahlen, Daten etc. heraussucht, die seiner Meinung entsprechen, kann ich nicht als Vorwurf gelten lassen, denn es ist ja wohl nur natürlich, da letztendlich die jeweilige Meinung des Einzelnen unter anderem auch auf diesem Wissen basiert.
Das ist ja bei Dir wie man sehen kann wohl nicht anders.
Und wenn hier im Verlaufe des Threads ohne Nachweis angeführt wurde, dass die Zahlen des BKA möglicherweise geschönt seien (warum auch immer), dann könnte ich bei den oben als Nachweis angeführten Zahlen des Gesamtverbandes der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) argwöhnen, sie seien schwarzmalerisch, um so die ständig steigenden Versicherungsprämien zu rechtfertigen.
Tue ich zunächst einmal nicht, sondern nehme sie (wie andere Infos auch) als mir bisher nicht bekannt hin. Und eine Summe aus mir noch nicht bekannten oder gegenläufigen Infos können mich ja durchaus dazu bewegen, meine Meinung teilweise oder ganz zu revidieren.
Oder auch nicht

"Es sieht der Mensch die Welt fast immer durch die Brille des Gefühls, und je nach der Farbe des Glases erscheint sie ihm finster oder purpurhell."
H. C. Andersen
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