Hinnerk hat geschrieben:Das Posting von User „Die jungen Mitteleuropäer“ ist reine Panikmache und Populismus wahrscheinlich eines Hundehassers.
Würdest du deine haltlose Hundehasser-Behauptung stattdessen als sachlich bezeichnen? Wie man mit so einem aggressiven Posting Glaubwürdigkeit erlangen will, ist dabei fraglich. Wer allerdings so aggressiv ein schlecht durchdachtes Hundegesetz verteidigt, das viel Leid (in mindestens 622 Fällen nach den offiziellen Angaben des Landwirtschaftsministeriums) über Hunde und Hundehalter gebracht hat, rückt sich selbst in das Licht, weder die Wauzis noch ihre Besitzer besonders zu respektieren geschweige denn zu schätzen.
Fakt ist, dass wir selbst zwei Hunde aus dem Tierschutz haben, die keine Papiere besitzen und wir deshalb das Risiko eines Dänemark-Urlaubs nicht mehr eingehen. Mach dir ruhig mal die Mühe, diesen Thread durchzugehen, in dem wir in mühevoller Akribie die entsprechenden dänischen Gesetzestexte sowie diverse dänische Medienberichte zitiert, verlinkt und zum Teil übersetzt haben.
Auch in dem zuletzt von Hendrik77 verlinkten Medienbericht wird die Problematik wieder deutlich:
Da will ein von der Polizei beauftragter Tierarzt lediglich anhand von Fotos festgestellt haben, dass sich in den beiden Mischlingshunden Frigg und Marley genetische Anteile einer verbotenen Rasse befunden haben, obwohl andere Tierärzte, Verhaltensexperten und andere Fachleute eine gegenteilige Auffassung vertraten - Frigg und Marley wurden trotzdem auf Anordnung der Polizei getötet.
Der betreffende Tierarzt äußert dabei auch einen gewissen
erzieherischen Gedanken:
Dommen er rigtig. Den viser, at folk skal passe på, når de køber hunde. At de er sikre på, at der ikke er noget eventuelt ulovligt i de racer man køber. [...]
- Når man køber en hund, skal man bare sørge for at have papirerne i orden, siger Hans Peter Ruwald.
http://www.fyens.dk/indland/Frigg-og-Marley-Dyrlaege-vurderede-race-ud-fra-billeder/artikel/3098782
Übersetzt heißt das, dass der Tierarzt das Urteil für richtig befindet. Es zeige, dass die Leute eben aufpassen müssen, wenn sie sich Hunde anschaffen. Sie müssten sich vor dem Kauf versichern, dass keinen genetischen Anteile verbotener Rassen enthalten sind. Wenn man sich einen Hund anschaffe, müsse man auch für die notwendigen Papiere sorgen.
Wie soll das wohl bei einem "papierlosen" Mischling, den man besispielsweise aus einer spanischen Tötungsstation gerettet hat, konkret aussehen? Die dänische Gesetzgebung verkennt im Hinblick auf die deutschen Touristen, dass papierlose Mischlinge aus dem Auslandstierschutz hierzulande äußerst beliebt sind.
Die wenigsten Halter, die wir kennen, legen Wert auf Stammbäume und lückenlose Zuchtpapiere.
Und nur um nach Dänemark in den Urlaub zu fahren, lassen wir uns auch nicht von einem dänischen Tierarzt vorschreiben, nach welchen Kriterien wir unsere Hunde auszusuchen haben. Da haben bisher immer der Bauch und eine gewisse "Liebe auf den ersten Blick" entschieden.
Auch die deutsche Zusammenfassung über die Einreisebestimmungen vom dänischen Außenministerium sieht vor:
Bestehen Zweifel, inwiefern ein Hund einer verbotenen Rasse oder einer Kreuzung dieser angehört, kann die dänische Polizei Dokumente bzgl. der Rasse oder des Typs des Hundes verlangen. Bringen Sie deswegen Dokumente zur Rasse des Hundes mit – beispielsweise ein Stammbuch, eine Stammtafel oder Erklärungen zur Abstammung des Tieres.
Diese Erklärungen können nicht allein auf einer Einschätzung des Aussehens und des Betragens des Hundes basieren. Im Gegenteil geht es um die Klärung bezüglich der familiären Abstammung des Hundes.
http://tyskland.um.dk/de/reise-und-aufenthalt/reisen-mit-tieren/reisen-mit-hunden
Andere Dokumentationen "
können nach konkreter Einschätzung ausreichend sein" - oder eben auch nicht. Das läuft dann auf eine Einzelfallentscheidung hinaus. Die zitierte "Information im Hundeausweis" gibt jedenfalls keine näheren Auskünfte über die familiäre Abstammung - da steht dann allenfalls z. B. "DSH-Mix" oder "Boxermischling" und bietet keine Rechtssicherheit.
Letzten Endes muss jeder Hundebesitzer selbst entscheiden, ob er sich und seinem Hund diese Unsicherheit antut oder auch ganz einfach auf den Dänemark-Urlaub verzichtet, um Solidarität mit den dänischen Hundehaltern zu signalisieren.
Beides ist jedenfalls kein Grund, ausfallend zu werden und mit "Hundehasser"-Beleidigungen um sich werfen, weil ein Meinungskontrahent seine Hunde zu reinen Urlaubszwecken dem Risiko einer sinnlosen Tötung nicht auszusetzen bereit ist.