Dass wir uns nicht falsch verstehen: Ich gehöre nicht zu den Menschen mit einer Angstneurose und/oder Paranoia, die sich vom Geheimdienst verfolgt fühlen und deshalb alles digitale verteufeln und niemals mit Karte bezahlen würden. Was die Computertechnik und das Internet betrifft war ich von Anfang an dabei und bin mit den möglichen Gefahren gut vertraut.Hendrik77 hat geschrieben: ↑26.07.2021, 12:32 Was ist an dem System NEM ID bitte so unsicher das deutsche Datenschützer Schnappatmung bekommen sollte? Ähnliche Systeme PIN/TAN- Verfahren gibt es auch in Deutschland, nur eben nicht im Gesundheitssystem. https://www.nemid.nu/dk-da/pas_paa_dit_ ... n_i_nemid/
Egal wo sollte man keine PIN und Kodes weitergeben, ob es nun dänische NEM ID oder deutsches online Banking betrifft ist da doch nebensächlich.
Ich zahle übrigens alles, auch das einzelne Brötchen beim Bäcker mit Karte und würde die elektronische Patientenakte nach dem Vorbild Dänemarks nur begrüßen.
Aber in wohl kaum einem anderen EU-Staat gibt es da so viele Bedenkenträger wie in Deutschland. Egal ob Kartenzahlung oder elektronische Patientenakte, Datenschützer in allen möglichen Bereichen versuchen immer wieder jeden technischen Fortschritt auf diesem Gebiet zu blockieren da ihnen die Datensicherheit nicht ausreichend erscheint. Mir sind die möglichen Gefahren bei der Datensicherheit durchaus bewusst. Aber deshalb den Fortschritt immer und immer wieder blockieren?
Ich bin seit 1977 sehr viel in Finnland unterwegs (früher auch beruflich) und habe dort die digitale Entwicklung von Anfang an mitbekommen. Die Bevölkerung reagiert da auf Einführung von Neuerungen in der Digitaltechnik mit Gelassenheit und Neugier. Das Volk vertraut da der Regierung getreu dem Motto "die machen es schon richtig".
Für viele Finnen sind wir Deutschen in technischen Dingen ein rückständiges Volk. In der Presse sind immer wieder Karikaturen über die rückständigen Saksalainen zu sehen. Und ich wurde tatsächlich mal von einem Finnen gefragt, wo denn bei meinem Handy die Wählscheibe ist.

Die elektronische Patientenakte ist jetzt auch in Deutschland eingeführt worden; nur ist sie nicht das, was man aus den skandinavischen Ländern kennt. Es ist eine mit Krücke. So gibt es die elektronische Patientenakte nur auf freiwilliger Basis. Wer die ablehnt existiert bei den verschiedensten Ärzten dann weiterhin auf ihren eigenen Computern oder in Karteikästen. Weiterhin soll der Patient selber bestimmen können, welcher Arzt welche Dokumente wo hochladen darf und wer auf diese Daten Zugriff erhält.
Bei all diesen Einschränkungen kann man die elektronische Patientenakte fast schon wieder vergessen.
Schade!