Nach Aarhus ziehen und deutschen Job behalten?

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Markus123
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Nach Aarhus ziehen und deutschen Job behalten?

Beitrag von Markus123 »

Hallo Leute,

meine Frau und ich möchten nä. Jahr von Deutschland nach Aarhus auswandern. Ich arbeite 100% in Heimarbeit als Softwareentwickler. Meine Frau wird sich in Dänemark vor Ort einen Job suchen.

Meine Frage ist:
Kann ich meinen jetzigen Job bei meinem deutschen Arbeitgeber behalten und damit nach Dänemark auswandern?

Mein Verständnis ist wie folgt:
  • Ich brauche dafür natürlich die Erlaubnis meines dt. Arbeitgebers. Dieser muss mich entweder "Entsenden" (zeitlich befristet) oder vor Ort eine dänische Zweigstelle eröffnen
  • Das Land Dänemark wird mir voraussichtlich einen Aufenthaltstitel erteilen und führt mich dann unter der Kategorie "Self-sufficient funds". Ich kann schließlich nachweisen, dass wir mit dem hohen deutschen Gehalt dem dänischen Staat nicht finanziell zur Last fallen. Wir würden vor Ort in eine kleine Wohnung ziehen zur Miete, haben also auch keine allzu hohen mtl. Kosten
  • Steuerlich würde ich dann beschränkt in Deutschland besteuert (da nicht mehr in DE wohnhaft), muss aber noch Sozialabgaben leisten. Zusätzlich muss ich dann auch in Dänemark steuerliche Abgaben leisten, so dass mir effektiv weniger vom Netto-Gehalt übrig bleibt. Hier Frage ich mich natürlich; wieviel geringer wird mein Gehalt dadurch?
Ich bin mir überhaupt nicht sicher, ob die o.g. Infos so stimmen.

Kann das jemand bestätigen oder korrigieren?
Und ist einer von euch mit deutschem Job nach Dänemark ausgewandert und kann von eigenen Erfahrungen berichten?

Danke euch!

Ps. Ich habe natürlich zunächst das Forum durchsucht, aber habe ich keinen ähnlichen Fall gefunden, der mir die o.g. Fragen beantworten kann.
Pippilotta
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Re: Nach Aarhus ziehen und deutschen Job behalten?

Beitrag von Pippilotta »

was da letztendlich von deinem Gehalt übrig bleibt kann dir vermutlich nur ein Steuerberater sagen.

Was mich ein wenig stutzig macht ist die Annahme dass eine kleine Wohnung in Århus nicht viel kostet. Zum einen ist es schwierig kleine Mietwohnungen zu finden da Århus eine Studentenstadt ist, zum anderen ist Århus an sich sehr teuer. Wohne selbst in der Gegend und habe gerade eine kleine Wohnung ausserhalb auf dem Land für 900€ kalt zur Miete gesehen. Das würde ich nun nicht gerade günstig nennen.
Benutzer 95372 gelöscht

Re: Nach Aarhus ziehen und deutschen Job behalten?

Beitrag von Benutzer 95372 gelöscht »

Was von deinem Gehalt übrig bleibt, kann in deinem Fall wahrscheinlich nur ein Steuerberater sagen.

Kleine Mietwohnungen sind nicht so günstig in DK. Mein Mann hat eine kleine Mietwohnung in der Region Kolding und zahlt nicht gerade wenig und die Region Aarhus ist ja noch etwas teurer.

Auf YouTube gibt es ein Paar die auch noch beide für einen deutschen Arbeitgeber im Homeoffice arbeiten und in DK leben, vielleicht schreibst du die mal an und fragst wie das bei denen geregelt ist…

Schönen Sonntag :wink:

Falls du die nicht findest, schicke ich dir den Link.
Markus123
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Re: Nach Aarhus ziehen und deutschen Job behalten?

Beitrag von Markus123 »

Zu meiner Anmerkung mit der Mietwohnung:

Ich wollte nur zum Ausdruck bringen das wir kein 6-Zimmer Penthouse suchen. Irgendwas für ca. 1.500 € Kaltmiete werden wir schon finden.

@BellaS: Meinst du vansofttravel?

LG
Benutzer 95372 gelöscht

Re: Nach Aarhus ziehen und deutschen Job behalten?

Beitrag von Benutzer 95372 gelöscht »

Jepp
gerdson
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Re: Nach Aarhus ziehen und deutschen Job behalten?

Beitrag von gerdson »

Moin Markus

siehe auch pendlerinfo.org --> dort solltest Du auch einen Beratungstermin ausmachen.

Zur Besteuerung: Da Du Dein Haupteinkommen weiterhin in D haben wirst, kannst Du auf Antrag (!) unbeschraenkt steuerpflichtig bleiben. Vorteil waere dass alle Freibetraege und sonstigen Abzuege erhalten bleiben, sogar gemeinsame Veranlagung waere moeglich. Bzgl. Deiner Besteuerung in DK waere es egal, die kassieren ohnehin mit. Unguenstig waere es nur bei wesentlichen weiteren Bezuegen in DK, die muesstest Du in D dann auch versteuern. Gemeinsame Veranlagung waere solange von Interesse, wie Deine Frau keines oder nur ein geringfuegiges EInkommen in DK erzielt - naja, das solltet Ihr in der Tat mal mit einem Steuerberater durchsehen.

Zur Frage "was bleibt uebrig": Genauer kann es nur ein Steuerberater ausrechnen, aber vielleicht nutzt Dir das zur Ermittlung der Groessenordnung: Je nach Einkommenshoehe bleiben einem daenischen Arbeitnehmer zwischen 60 und 45% seines Bruttoeinkommens.

Hier findest du eine Berechnung im excel.
https://www.tax.dk/faq/oevrige_spoergsm ... centen.htm

Also:
Deutsches Brutto multipliziert mit sagen wir 45%. Das ist Deine daenische Steuerschuld. Hiervon ziehst Du dann die bereits in D gezahlte Steuer ab. Den Rest ueberweist Du jaehrlich an den daenischen Staat. Klingt nicht so gut, nehme ich an. :mrgreen:
Dass Du bereits in D kranken- und Rentenversichert bist, interessiert die Daenen leider nicht, dafuer bekommst Du keine Sonderabzuege.

Dein Arbeitgeber muss in DK keine Dependence gruenden. Wuerde er das tun, haettest Du einen daenischen Arbeitsvertrag, dann entfiele natuerlich die Doppelbesteuerung. Nur - der waere ja mit dem Klammerbeutel gepudert, wenn er sich fuer nur einen Arbeitgeber darauf einliesse.
Markus123
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Re: Nach Aarhus ziehen und deutschen Job behalten?

Beitrag von Markus123 »

Moin Gerdson,

vielen Dank, die Antwort hat mir weitergeholfen. Wenn ich mal 42% Steuern in D annehme und dann diese in Vergleich zu 55% Steuern in DK nehme, komme ich ja somit auf eine Differenz von 13%, welche ich quasi von meinem Brutto zusätzlich abziehen muss. Damit kann ich gut leben. Aber ist natürlich keine Dauerlösung, völlig klar :)

Danke auch für den Tipp mit der Beratung, die Seite kannte ich noch nicht, das nehme ich mal in Anspruch.

Am wichtigsten ist mir eigentlich erstmal, dass wir mit dem Nachweis meines dt. Gehalts einen Aufenthaltstitel in DK bekommen.
Markus123
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Re: Nach Aarhus ziehen und deutschen Job behalten?

Beitrag von Markus123 »

Nachtrag, falls mal jemand eine ähnliche Frage hat:

Die Beratungsstelle von penderinfo.org ist genau richtig, auch wenn man nicht in die Region Sonderburg ziehen möchte. Ich habe dort die Auskunft erhalten, dass mein dt. Arbeitgeber sich in Dänemark registrieren muss – das war's. Die Kosten dafür liegen jährlich bei 2.000 - 3.000 € für meinen Arbeitgeber. Dafür fallen auf der anderen Seite für meinen Arbeitgeber die Sozialversicherungsbeiträge weg, was z.B. laut dem Berater bei einem Gehalt von 60k € ganze 12k € ausmacht. Sprich mein dt. Arbeitgeber profitiert sogar davon, wenn ich nach Dänemark ziehe. Für den Arbeitgeber selbst ist die Beratungsstelle ebenfalls ein guter Ansprechpartner.
gerdson
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Re: Nach Aarhus ziehen und deutschen Job behalten?

Beitrag von gerdson »

Du meinst wenn Du tatsaechlich in Daenemark angestellt bist. Die 2-3 Tausend decken dann vermutlich die Kosten fuer einen Steuerberater der mit der Lohnabrechnung und Abfuehrung der Steuern hilft. Naja gut. Denk nur daran, dass Du dann auch keine Ansprueche in der deutschen Rentenversicherung aufbaust (die ist von der Rendite her besser als man glaubt). Interessantes Modell!
P.S. Du solltest - wenn moeglich - unbedingt verhandeln, dass Dein Arbeitgeber Dir von den 12.000 Einsparung (nach Abzug seiner Kosten) noch etwas "mit auf den Weg gibt", denn die Lebenshaltungskosten hier oben sind doch noch mal 15-20% hoeher, insbesondere auch wenn man nicht gerade einen winzigen Kleinwagen fahren kann oder mag.
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