So. Dann werde ich mal ein paar Zeilen zum Broloppet 2004 schreiben.
Da der Start auf einer künstlichen Insel vor Kopenhagen stattfand, mußten die Teilnehmer mit Bussen dorthin gefahren werden. Ein Teil von Kopenhagen aus, der andere von Malmö.
Da wir ein Haus auf der schwedischen Seite hatten, war für uns also Malmö, wo ja auch das Ziel war, der zentrale Ort.
Start des Halbmarathons sollte um 13 Uhr sein, die ersten Busse von Malmö zum Start waren für ca. 12 Uhr angekündigt. Wir waren schon recht früh in Malmö, um nicht noch nervöser zu werden, als wir es ohnehin schon waren. Schon in Malmö, genauer geasagt eigentlich sogar schon am Vortag, als wir unsere Startunterlagen abgeholt hatten, wurde deutlich, dass die Organisation sehr gut zu sein scheint. Der Eindruck änderte sich auch während des gesamten Laufs und auch danach nicht. Es war eigentlich alles perfekt organisiert.
Aber jetzt zum Lauf. Soviel vorweg: Wir hatten nicht vor, uns die Lunge aus dem Hals zu rennen und so schnell wie möglich anzukommen, sondern wollten diesen Lauf genießen. Natürlich nicht im Schneckentempo, das ist auf einem Wettkampf ja fast unmöglich, man wird doch immer irgendwie angestachelt, schneller zu laufen.
Die ersten 5 km ging es leicht bergauf bis zum höchsten Punkt der Öresundbrücke. Erstaunlicherweise war die Steigung kaum zu spüren und wir liefen ein für uns erstaunlich gutes Tempo. Der Himmel war zwar wolkenlos und die Sonne war richtig gut gelaunt und lachte uns die ganze Zeit an, aber die leichte Brise sorgte dafür, dass es überhaupt nicht zu heiß, sondern sehr angenehm zu laufen war. Viel faszinierender als die Tatsache, überhaupt an einem Halbmarathon teilzunehmen, war die Aussicht von der Brücke, die man jetzt mal richtig in Ruhe eine ganze Stunde lang genießen konnte, bis es nach ca. 10 km dann in Malmös Vororte ging.
Den ersten Getränkestand bei km 5 haben wir noch links liegen lassen (eigentlich war es ja eher rechts), um nach Möglichkeit nicht im weiteren Verlauf von unerwünschten Bedürfnissen heimgesucht zu werden. Der nächste Stand war dann nach 11 km. Da wurde es dann aber auch schon höchste Zeit, denn trotz des angenehmen Windes schwitze man bei Temperaturen klar über 20 Grad schon einiges aus. Von da an gab es dann ungefähr alle 3 km bis ins Ziel Getränke. Und zwar wirklich ausreichend, zumindest soweit wir es beurteilen konnten. Ob es für die allerletzen auch gereicht hat, weiß ich natürlich nicht. Auch das also perfekt organisiert.
Für die zweite Hälfte des Laufs durch die Vororte bis ins Zentrum von Malmö wurde relativ viel Livemusik angekündigt, was sich leider als übertrieben herausstellte. Nur an zwei Stellen war musikalische Unterstützung. Auch die Zuschauermassen hielten sich etwas in Grenzen, dafür waren die, die da waren, aber wirklich gut. Zum Teil sogar ein bißchen südländische Begeisterung. Naja, fast.
Auf jeden Fall muß hier erwähnt werden, dass einige Anwohner mit Gartenschläuchen an der Strecke standen, was bei der Hitze, die in der Stadt wegen des jetzt fehlenden Windes schon deutlich stärker war, eine super Idee war.
Unser Tempo wurde übrigens auf der zweiten Hälfte entgegen unserer Vorstellungen langsamer als auf der Brücke, was aber nicht schlimm war, da wir ja auf der Brücke schneller waren als erwartet.
Die letzten 3 km vergingen dann auch erstaunlich schnell. Die Vorfreude auf den Stadioneinlauf hat wohl auch dafür gesorgt, dass jetzt keine Zeit mehr war, Schwäche zu zeigen.
Im Stadion dann das Übliche: Zeitmesschip abgeben und Medaille in Empfang nehmen. Dann noch ein bißchen über das Erreichte freuen und die Stadionatmosphäre genießen.
Gruß Ronny