Euro in DK

Sonstiges. Dänemarkbezogene Themen, die in keine andere Kategorie passen.
Monika
Mitglied
Beiträge: 135
Registriert: 05.01.2003, 14:39
Wohnort: Ostwestfalen, Deutschland

Beitrag von Monika »

Hej,
ich finde es grundsätzlich gut, wenn ein Staat sein Volk über gravierenden Themen selbst entscheiden lässt. Ich weiß, in unserer Staatsform geht dies (leider) nicht.
Ich vertraue darauf, dass die Dänen ihre Wahl treffen werden.
LG
Monika
Benutzeravatar
Lars J. Helbo
Mitglied
Beiträge: 7370
Registriert: 23.06.2002, 22:08
Wohnort: Sall
Kontaktdaten:

Beitrag von Lars J. Helbo »

cobra1 hat geschrieben:Hast Du schon mal Gedanken gemacht wie sich die Preise entwickelt haben seit der Euro Einführung
Genau darum geht es doch. Stellt Euch mal vor, wir in DK hätten die selben traumhaft niedrigen Preise wie in D und nur 19% MwSt. Das wäre ein Leben :D
[url=http://www.helbo.org]www.helbo.org[/url] - [url=http://www.sallnet.dk]www.sallnet.dk[/url] - [url=http://www.salldata.dk]www.salldata.dk[/url] - [url=http://friskole.netau.net]www.frijsendal.dk[/url]
Liv uden Bevægelse kan være godt nok for gulerødder og kålhoveder, som ikke er bedre vant. - N.F.S.Grundtvig
andruschka

Beitrag von andruschka »

Hej Lars

Was nützen euch die "traumhaft niedrigen Preise" , wenn dann euer Lohnniveau angeglichen werden müßte, wie sollen eure Löhne weiter bezahlt werden, wenn die Preise sinken.

Ich denke das würde nicht passen, in DK wird es auch durch den Euro keine niedrigeren Preise geben können, dann würde euer soziales System nicht mehr funktionieren, denke ich.
Die Firmen müßten dann ja auch billiger Produzieren, das würde entweder Lohndumping oder Stellenabbau bedeuten und das kann nicht euer Ziel sein.
Denk mal drüber nach, was nützt es wenn die Waren günstiger sind, dafür wachsende Arbeitslosenzahlen, weniger Gehalt, am Ende weniger Kaufkraft und die Preise steigen wieder, weil der Absatz fehlt um die Lohnkosten tragen zu können.
hilsener Dorit
Benutzeravatar
Lars J. Helbo
Mitglied
Beiträge: 7370
Registriert: 23.06.2002, 22:08
Wohnort: Sall
Kontaktdaten:

Beitrag von Lars J. Helbo »

andruschka hat geschrieben: Ich denke das würde nicht passen, in DK wird es auch durch den Euro keine niedrigeren Preise geben können
Denke ich allerdings schon. Das Hauptproblem ist ja, daß es in vielen Bereichen zu wenig Wettbewerb gibt. Und das liegt einfach daran, daß der Markt für viele Firmen zu klein ist. Sie kommen dann gar nicht (wie Fielmann) oder wenn sie kommen, nehmen sie sich dafür teuer bezahlt (wie Deichmann).
andruschka hat geschrieben: Die Firmen müßten dann ja auch billiger Produzieren
Wieso? Z.B. bei Deichmann sind es ja die gleichen Shuhe in den gleichen Kartons. Sie haben sogar die deutschen Preisschilder mit den niedrigen Euro-Preisen. Die sind nur mit den viel teureren dänischen Preisen übergeklebt. Das hat doch mit Produktionspreise nichts zu tun.
andruschka hat geschrieben: Denk mal drüber nach, was nützt es wenn die Waren günstiger sind, dafür wachsende Arbeitslosenzahlen
Hier heißt das nicht wachsende Arbeitslosenzahlen, sondern Vermeidung von Arbeitskräftemangel :wink:
[url=http://www.helbo.org]www.helbo.org[/url] - [url=http://www.sallnet.dk]www.sallnet.dk[/url] - [url=http://www.salldata.dk]www.salldata.dk[/url] - [url=http://friskole.netau.net]www.frijsendal.dk[/url]
Liv uden Bevægelse kan være godt nok for gulerødder og kålhoveder, som ikke er bedre vant. - N.F.S.Grundtvig
semmel
Mitglied
Beiträge: 895
Registriert: 16.03.2005, 15:30
Wohnort: Harzrand, Deutschland

Beitrag von semmel »

ljhelbo hat geschrieben:Ich glaube Du irst Dich. Die Preissteigerungen in D liegen bei rund 2%, das ist aber nicht das selbe wie eine Verdoppelung :x
Ich irre mich mit Sicherheit nicht... :( ...Fast alle Preise sind doppelt so teuer wie zu DMark Zeiten...

Hier sind schon etliche Beispiele genannt worden...

Ich habe auch noch eins:
Motelzimmer: 45,- DM mit Frühstück.
heute 45,- TEuro mit Frühstück...toll ne...
Zuletzt geändert von semmel am 12.02.2006, 09:56, insgesamt 2-mal geändert.
Torsten
andruschka

Beitrag von andruschka »

Hej Lars

Du schreibst: >> Wieso? Z.B. bei Deichmann sind es ja die gleichen Shuhe in den gleichen Kartons. Sie haben sogar die deutschen Preisschilder mit den niedrigen Euro-Preisen. Die sind nur mit den viel teureren dänischen Preisen übergeklebt. Das hat doch mit Produktionspreise nichts zu tun. <<
Ich denke das hat was mit der freien Marktwirtschaft und den Einfuhrgebühren die auf Handelswaren gezahlt werden müßen, zu tun.
Lidl, Aldi und CO haben doch bestimmt auch das Preisniveau und die Sortimentsauswahl auf euren Markt abgestimmt oder?
Nehmen wir als Beispiel auch mal H&M, habe mir hier in DE im August 05 einen Rock gekauft zu 9,90 Euro, in Aalborg bei H&M kostet der gleiche Rock im Oktober 05 umgerechnet 12,- Euro.

Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, das die Waren bei euch billger werden, wenn ihr den Euro bekommt.
Einige Beispiele sind ja schon genannt worden, es gibt viele versteckte Erhöhungen die und da bin ich mir ziemlich sicher ohne Euro so nicht gekommen wären.

Wobei ich die Benzin und Heizkostenpreise, ausklammern würde, weil die Preise z.B. bei Rohöl über die OPEC geregelt werden und wohl eher auch was mit der politischen Entwicklung in den ölfördernden Länder und der Weltwirtschaftkrise zu tun haben.

Letztendlich werdet ihr es selber merken wenn der Euro bei euch eingeführt wird, sollten allen Unkenrufen zum trotze eure Waren durch den Euro günstiger werden, habe ich noch einen Grund mehr später nach Dänemark überzusiedeln. :wink:

Einen schönen Sonntag noch

hilsen Dorit
Benutzeravatar
Lars J. Helbo
Mitglied
Beiträge: 7370
Registriert: 23.06.2002, 22:08
Wohnort: Sall
Kontaktdaten:

Beitrag von Lars J. Helbo »

andruschka hat geschrieben: Ich denke das hat was mit der freien Marktwirtschaft und den Einfuhrgebühren die auf Handelswaren gezahlt werden müßen, zu tun.
Innerhalb der EU gibt es keine Einfuhrgebühren!

Ja, es hat viel mit mit der freien Marktwirtschaft zu tun, wie ich das auch schon geschrieben habe. In DK gibt es im Einzelhandelssektor zu wenig Wettbewerb. Deshalb sind die Preise zu hoch.

Es gibt zwei Wege dies zu ändern. Erstens brauchen wir mehr Firmen wie Aldi, Lidl, Schlemmer etc. zweitens brauchen wir mehr Grenzhandel. Insbesondere Lidl hat schon einiges bewirkt, dort wo sie vertreten sind, wir brauchen aber mehr davon (z.B. Fielmann). Der Grenzhandel hat schon viel gebracht, vor allem weil sie auch Wirkung auf die verbrauchssteuern hat. Z.B. ist Benzin ja inzwischen genau so billig wie in Deutschland. Aber auch hier könnten wir mehr erreichen.

Der Euro ist nun in beiden Bereichen wichtig. Wenn große Firmen wie Aldi und Lidl überlegen, wo sie zuerst expandieren, dann spielt der Euro natürlich eine wichtige Rolle. Wenn sie mit ein zusätzlicher Währung wie unsere Krone arbeiten müssen, dann ist dies natürlich ein extra Kostenfaktor. Also werden sie höhere Preise hier haben, oder sie werden gar nicht zu uns kommen, sondern sich zunächst Euro-Länder aussuchen.

Für den Grenzhandel ist der Euro wichtig, weil dadurch einen ordentlichen Preisvergleich ermöglicht wird. Selbst hier im Forum wird ja immer wieder behauptet, die Preise für Lebensmittel in DK wären nicht wesentlich höher als in D. Durch den Euro wäre es für jeder deutlich, daß die Preise rund 30% höher liegen (die Hälfte wegen MwSt die andere wegen zu hohe Gewinnspannen im Einzelhandel). Das würde sehr viel mehr Grenzhandel bringen, and das würde sich direkt auf die preise auswirken.
[url=http://www.helbo.org]www.helbo.org[/url] - [url=http://www.sallnet.dk]www.sallnet.dk[/url] - [url=http://www.salldata.dk]www.salldata.dk[/url] - [url=http://friskole.netau.net]www.frijsendal.dk[/url]
Liv uden Bevægelse kan være godt nok for gulerødder og kålhoveder, som ikke er bedre vant. - N.F.S.Grundtvig
andruschka

Beitrag von andruschka »

Hej Lars,
ich wußte nicht das Einfuhrgebühren nicht erhoben werden.

Dennoch hast Du wieder ein gutes Beispiel gebracht, für das unterschiedliche Preisempfinden.
In Deutschland ist der Sprit nicht billig! wir haben euer Preisniveau erreicht, oder ist der Sprit bei euch wirklich billiger geworden, ich meine nein er ist bei uns teurer geworden, Zigaretten übrigens genauso. Früher waren die bei euch wesentlich teurer, heute macht es kaum noch einen Unterschied. Schnaps wäre das nächste Beispiel, Brot ist bei euch günstiger, ich bezahle in DE für ein Brot beim Bäcker fast das doppelte als bei euch für ein Bäckerbrot.

Und was glaubst Du warum Lidl, Aldi und CO nach DK gehen, wegen der hohen Gewinnspannen natürlich und nicht weil da alles Gutmenschen im Vorstand sitzen. :mrgreen:

Ich glaube nicht das man von pauschalen 30 % höheren Preisen ausgehen kann, es gibt hier genau wie bei euch, Waren die jeweils im anderen Land günstiger sind. Naja und die MWST wird auch noch euer Niveau erreichen, dafür werden unsere Renten runtergesetzt, die Arbeistzeit hochgesetzt und sicher können die Hartz V Empfänger auch noch ein bisschen abknapsen, weil denen geht es ja auch noch zu gut, wie einige Stimmen laut werden.
Ich weiß wirklich nicht welche Vorteile der Euro uns gebracht haben soll, zumindest kann ich es nicht erkennen.
Tut mir leid aber ich sehe das gerade etwas negativ, ob der Umstände die hier in DE herrschen.
Übrigens verdient bei euch eine Pflegehelferin mehr als bei uns eine examnierte Krankenschwester.
Noch ein Grund nach DK zu gehen. :oops:
Hilsen Dorit
Ursel
Mitglied
Beiträge: 3539
Registriert: 22.02.2002, 11:23

Beitrag von Ursel »

Hej Androuschka!
ich verstehe nicht, wie man dauernd nur vom subjektiven Einkaufsempfinden ausgehen kann, um z.B.: zu behaupten:

"Ich glaube nicht das man von pauschalen 30 % höheren Preisen ausgehen kann, "

Wenn wir hier nicht nur von unserem subjektiven Einkaufsempfinden PLUS TV- und Pressenachrichten ausgehen,die immer wieder bestätigen, daß der Einkaufswagen in DK ungleich teuerer als anderswo ist.
Sowas findet sich hier hier im Forum auch mit regelmäßiger Aktualität, einiges kann ich Dir gern dazu raussuchen.
Die gegenteiligen Meinungen hier im Forum sind bislang meines Wissens noch nicht mit solchen Zahlen untermauert worden, sondern gehen weiterhin reinvom Schnäppchenkauf in Urlaubsstimmung aus (mit Verlaub gesagt). (Wenn ich mich irre, lasse ich mich gern eines Besseren belehren - ich lese gerne nach!)

Man kann doch keine Urlaubs-Einkaufssituation mit der einer berufstätigen Hausfrau nach Feierabend vergleichen! (kommt noch hinzu)

"Naja und die MWST wird auch noch euer Niveau erreichen, dafür werden unsere Renten runtergesetzt, die Arbeistzeit hochgesetzt "

Ja, aber da kann ich doch wieder einmal nur mit Evi hier imForum sagen: "Willkommen im Tal, wir sitzen schon lange drin."
Oder glaubst Du, die vielzitierte dänische Einheitsrente reiche zum Leben???

Und wenn Ihr die Energiepreise ausklammert, dann berücksicht bitte auch, daß diese einen großen Einfluß auf alles übrige haben --- das wurde zumindest der deutschen Bevölkerung (zu der ich damals gehörte) bewußt, als wir die Ölkrise 1973 hatten. Öl und Benzin wird ja nicht nur zum privaten Heiz- und Fahrverbrauch genutzt!!!

Auf Dauer wird sich DK dem Euro gar nicht verschließen können!
Und wenn nicht diese, dann bringt es eben die nächste Abstimmung ...

Allen einen schönen Sonntag - Ursel im wieder klirrekalten DK
andruschka

Beitrag von andruschka »

Sorry Ursel,
ich glaube nicht das ich das ganze nur aus der Sicht der schnäppchenkaufenden Urlauberin betrachte.
Und ich sagte nur das man das nicht pauschalisieren kann, es gibt durchaus Waren die in DK günstiger sind.

Eine solche Diskussion wird auch zu nichts führen, da es eben nicht objektiv, sondern immer nur subjektiv gesehen werden kann.
Ich klinge mich dann mal aus und wünsche euch noch einen schönen Sonntag.
Hilsener Dorit

P.S.
Im übrigen müßen die Mütter in DE auch schon lange arbeiten damit die Familien sich überhaupt irgendetwas leisten können und nicht dem Staat auf der Tasche zu liegen, das heißt auch hier hetzen Mütter zwischen Kita, Beruf und Haushalt hin und her und gehen dann nach Feierabend einkaufen.
Ursel
Mitglied
Beiträge: 3539
Registriert: 22.02.2002, 11:23

Beitrag von Ursel »

Hej Dorit!
"
P.S.
Im übrigen müßen die Mütter in DE auch schon lange arbeiten damit die Familien sich überhaupt irgendetwas leisten können und nicht dem Staat auf der Tasche zu liegen, das heißt auch hier hetzen Mütter zwischen Kita, Beruf und Haushalt hin und her und gehen dann nach Feierabend einkaufen"

Habe ich mit keinem Wort bestritten - nur wen nihr hier im Ferienhäuschen Urlaub macht, trifft dies wohl nicht so zu, oder? :wink:

Ansonsten warte ich halt mal die Pressemitteilungen ab, die mir zeigen,daß Dtld. teurer als DK ist - dann sind wir ja auf dem objektiven Stand, den wir für unsere Behauptung schon mehrmals auf diese Weise erbracht haben.

http://www.jp.dk/login?url=erhverv/artikel:aid=3288476

Ansonsten wurde diese Diskussion hier auch schon zu oft geführt - Ursel, DK
Benutzeravatar
Lars J. Helbo
Mitglied
Beiträge: 7370
Registriert: 23.06.2002, 22:08
Wohnort: Sall
Kontaktdaten:

Beitrag von Lars J. Helbo »

andruschka hat geschrieben: ich wußte nicht das Einfuhrgebühren nicht erhoben werden.
Klar, das gibt es ja auch nur seid 20 Jahren :roll:
andruschka hat geschrieben: Dennoch hast Du wieder ein gutes Beispiel gebracht, für das unterschiedliche Preisempfinden.
In Deutschland ist der Sprit nicht billig! wir haben euer Preisniveau erreicht, oder ist der Sprit bei euch wirklich billiger geworden, ich meine nein er ist bei uns teurer geworden, Zigaretten übrigens genauso. Früher waren die bei euch wesentlich teurer, heute macht es kaum noch einen Unterschied.
Und warum glaubst Du das es so ist? Es liegt einfach daran, daß die Regierung durch den extrem hohen Grenzhandel gezwungen wurde, die Verbrauchssteuern auf diese Güter abzusenken. Genau so ist es mit Sucker, Bier und Wein gegangen. Der Grenzhandel ist die direkte Ursache, daß sich die Preise ausgleichen.
andruschka hat geschrieben: Und was glaubst Du warum Lidl, Aldi und CO nach DK gehen, wegen der hohen Gewinnspannen natürlich und nicht weil da alles Gutmenschen im Vorstand sitzen. :mrgreen:
Darum geht es doch überhaupt nicht. Das Problem hier ist, daß es in etliche Bereiche Defacto-Monopole gibt. Z.B. hat Arla ein Marktanteil von über 90%. Beim Lebensmittel-Einzelhandel gibt es in DK eigentlich nur zwei große Akteure: Dansk Supermarked (Bilka, Føtex, Netto) und Coop (Brugsen, Fakta, Kvikly etc.). Das ist einfach zu wenig, um ausreichen Wettbewerb zu schaffen. Wenn das geändert werden soll, dann brauchen wir große Akteure, die von außen reinkommen - z.B. Lidl.
andruschka hat geschrieben: Ich glaube nicht das man von pauschalen 30 % höheren Preisen ausgehen kann, es gibt hier genau wie bei euch, Waren die jeweils im anderen Land günstiger sind. Naja und die MWST wird auch noch euer Niveau erreichen, dafür werden unsere Renten runtergesetzt, die Arbeistzeit hochgesetzt und sicher können die Hartz V Empfänger auch noch ein bisschen abknapsen, weil denen geht es ja auch noch zu gut, wie einige Stimmen laut werden.
Natürlich gibt es Sachen die mal billiger mal teurer sind. Es werden aber auch regelmäßig objektive Untersuchungen durchgeführt. Die zeigen, daß das Preisniveau in DK generel rund 15% bis 18% höher als in D ist (wenn Steuern nicht mitgerechnet werden). Bei den lebensmitteln gibt es dann oben drauf der Unterschied bei den MwSt. 7% in D und 25% in DK.

Renten: In DK ist der Rentenalter 65 Jahre für Frauen und Männer. Die Rente beträgt 9704 Kr/Monat für Alleinstehende und 7109 für Verheiratete, die 40 Jahre hier gelebt haben. Diese Beträge sind Bruttobeträge, sie werden also voll versteuert. Netto bleibt dann in etwa 6000 bzw. 4800 Kr. Also rund 800 bzw. 600 Euro.
andruschka hat geschrieben: Ich weiß wirklich nicht welche Vorteile der Euro uns gebracht haben soll, zumindest kann ich es nicht erkennen.
Und ich weis wirklich nicht, was die Renten oder Benzinpreise in D mit der Einführung des Euros zu tun haben soll. Vermutlich ist das Wetter in D auch deutlich schlechter geworden?

Ich weis aber, daß es mit dem Euro für Deutsche Firmen wesentlich einfacher wäre sich hier zu etablieren. Ich vermute, daß mehr Firmen es dann auch tun würde, und ich weis daß der Wettbewerb dadurch verstärkt würde.

Ich weis auch, daß es mit dem Euro wesentlich einfacher wäre, die preise in D und DK zu vergleichen. Das würde den Grenzhandel vermutlich stark ankurbeln, weil viel mehr Menschen in DK dann begreifen würde, wie viel Geld man tatsächlich beim Einkaufen in D sparen kann. Das würde die Preise und sogar die Verbrauchssteuern hier unter Druck stellen, wie wir es schon bei Benzin und Tabak gesehen haben.
[url=http://www.helbo.org]www.helbo.org[/url] - [url=http://www.sallnet.dk]www.sallnet.dk[/url] - [url=http://www.salldata.dk]www.salldata.dk[/url] - [url=http://friskole.netau.net]www.frijsendal.dk[/url]
Liv uden Bevægelse kan være godt nok for gulerødder og kålhoveder, som ikke er bedre vant. - N.F.S.Grundtvig
andruschka

Beitrag von andruschka »

Hallo

okay,okay, ich bin jetzt um einiges Schlauer und für mich ist dann die Diskussion hier auch beendet.
Da fehlt mir als "Urlauberin" ja wohl das nötige Hintergrundwissen und ich erkenne jetzt das ich mich überhaupt nicht auf so eine Diskussion hätte einlassen sollen. :roll:
Bekomme nächste Woche Besuch aus DK und werde mal hinterfragen wie meine Freunde aus Dänemark das Thema mit dem Euro sehen.


Einen schönen Tag noch med venlig hilsen
Dorit
reimund1012

Beitrag von reimund1012 »

Hej Lars,

ich kann durchaus nachvollziehen das viele Dänen uns Deutsche um die (demnächst ) "nur" 19 Prozent Mehrwertsteuer und das (für Skandinavier) paradiesisch niedrige Preisniveau in Deutschland beneiden.
(Würde ich als Däne, Schwede oder Norweger ganz genauso sehen !)

Aber wenn Du in Deutschland leben und arbeiten müsstest, dann würdest Du recht schnell erkennen, dass wir hier auch nicht im (Konsumenten)Paradies leben.
Das deutsche und dänische Steuer- und Abgabensystem lässt sich nämlich absolut nicht miteinander vergleichen.
Die Steuerlast in allen skandinavischen Ländern ist ja wirklich extrem hoch, aber dafür werden dort auch viele sozialen Leistungen aus Steuermitteln finanziert.

Bei uns ist dies nun einmal anders.

Für alles uns jedes gibt es Zwangsversicherungen:
Rentenversicherung, Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Pflegeversicherung.
Die Beträge allein dafür betragen mittlerweile ca. 25 Prozent des Bruttoeinkommens. (Und der Arbeitgeber zahlt auch noch einmal den gleichen Anteil, somit sind die Lohnkosten bei uns genauso hoch wie in Skandinavien, die Bruttoeinkommen nominell aber wesentlich niedriger !)
Wohlgemerkt ! Das sind nur die Beiträge zu den Sozialversicherungen.
Die direkten Steuern (Lohn- und Kirchensteuer, sowie Solidaritätsbeitrag) kommen da noch hinzu)

Und keine dieser Versicherungen funktioniert vernünftig.

Die Rentenversicherung funktioniert nicht, weil a) die Bevölkerung schrumpft, b) davon auch Renten für Bürger bezahlt werden, die selbst gar keine Beiträge geleistet haben und c) die Regierungen (aus wahltaktischen Gründen) seit Jahrzehnten die Bürger über die Zukunft der Renten belogen haben.

Die Krankenversicherung funktioniert nicht, weil a) die Ärzte und Krankenhäuser immer neue Schliche erfinden wie sie Ihre Einkommen konstant halten, b) die Lobby der Pharmakonzerne soviel Enfluss auf die Regierung hat, dass die Preise für Arzneimittel trotz aller Sparmassnahmen trotzdem weiter explodieren.
Um die Beiträge einigermassen konstant zu halten werden seit Jahren die Leistungen gekürzt und die Eigenbeteiligungen angehoben.
Für die Pflegeversicherung gilt das gleiche.

Unterm Strich bedeutet das z.B. für mich (Techniker, mittleres Einkommen) das 46 Prozent meines Einkommens für Steuern, Sozialversicherungen, Solidaritätsbeiträge usw. sofort von meinem Gehalt abgezogen werden.

Zwar gibt es in Deutschland keine pauschale Gemeindesteuer wie z.B. in Dänemark, sondern dafür einen undurchschaubaren Wust von kommunalen Abgaben, Gebühren und Beiträgen. (Grundsteuer, Müll-, Abwasser-, Straßenreinigungs-, Bearbeitungs- und etliche andere Gebühren)
Dazu natürlich noch die Kosten für Strom, Wasser, Telefon und Sonstiges.
Und wenn meine beiden Töchter demnächst studieren werden, kommen noch einmal 2000 Euro pro Jahr für die Studiengebühren hinzu.
(Ein Witz, da die Hochschulen doch den Bürgern, also auch mir, gehören)

Wir haben noch das Glück das unsere Eigentumswohnung schon bezahlt ist, sonst müssten wir auch noch mit mindestens 500 Euro Miete im Monat rechnen.
Dann würde es nämlich nicht mehr für einen Urlaub in DK reichen.

Und dann kommen ein paar (auch durch fleissige Nebentätigkeiten) überbezahlte (und überversorgte) Politiker und geben lautstark kund, das jeder nochmals 7 Prozent seines Einkommens dafür zuücklegen soll, damit er (trotz ständig steigender Beiträge zur Rentenversicherung) im Alter nicht doch zum Sozialfall wird.
Und im nächsten Satz wird dann gleichzeitig der "Konsumstreik" der Bevölkerung dafür verantwortwortlich gemacht, das die Binnennachfrage zusammengebrochen ist.
(Motto: Die Bürger haben (angeblich) Geld genug, und weil sie es nicht ausgeben WOLLEN, müssen wir es ihnen eben über Steuern und Abgaben aus dem Sparstrumpf holen um damit noch ein paar Jahre weiter herumzuwursteln )

Jetzt werden viele wieder schreien: TYPISCH DEUTSCHES GEJAMMER !

Aber das will ich ja gar nicht ! Es ist einfach nur die Realität im wiedervereinigten D.

UNS (damit meine ich auch viele andere im Forum) geht es ja (auch dank rechtzeitiger Vorsorge und guter Ausbildung ) noch relativ gut, aber es gibt eine Menge Leute in Deutschland die dieses Privileg NICHT haben.
Da diese aber für einen (ja nun einmal nicht unbedingt preiswerten) DK-Urlaub kein Geld haben, sind sie hier im Forum in der Regel nun einmal eher selten vertreten.

Du kannst also davon ausgehen, dass wir in D schon längst Euer Preisniveau hätten, wenn es die Kaufkraft der Bevölkerung dies zulassen würde.
Kein Grund also uns um unsere Preise zu beneiden.

Was den einfacheren Preisvergleich durch die Einführung der Euro in DK angeht, so mag es ja richtig sein, dass dann viele Dänen dann nach D fahren um dort ihren Großeinkauf zu erledigen.
Das machen doch jetzt schon alle Dänen die nicht weiter als 150 km von der Grenze entfernt wohnen.
Davon konnten wir uns letzten Sommer im Flensburger Fördepark selbst überzeugen !
Den Leuten in Aalborg, Odense oder Kopenhagen nützt das aber GAR NICHTS, da die Fahrtkosten die Einsparung wieder auffressen.

Ganz davon abgesehen, habe in einem anderen Beitrag ja schon erwähnt, das die Preise immer an den HÖCHSTEN Preis innerhalb der Euro-Zone angeglichen wird.
Oder glaubst Du wirklich das z.B. die Holländer ihren Käse in Holland auf einmal billiger verkaufen, nur weil der bisher in Deutschland billiger war ?
Da heben die international tätigen Großhändler doch lieber die Preise europaweit auf das holländische Niveeau an.

Und genau darum haben nämlich viele Angst davor das in DK, S, oder im extrem teuren GB der Euro eingeführt wird !!!!
Weil dann nämlich in diesen Ländern im günstigsten Fall die Preise konstant bleiben, aber in den anderen EU-Ländern die Preise nach und nach auf Euer Niveau steigen werden.
Frag mal einen Griechen oder Portugiesen danach, ob das stimmt !

Ich habe erst kürzlich in einem griechischen LIDL-Markt eingekauft, und dort bezahlst Du EXAKT den gleichen Preis wie in Deutschland.
Die griechischen Ketten sind sogar noch teurer.

Auch eine Form der Globalisierung, diese europäische Gleichschaltung der Verbraucherpreise.

Viele Grüße

Reimund
Benutzeravatar
Lars J. Helbo
Mitglied
Beiträge: 7370
Registriert: 23.06.2002, 22:08
Wohnort: Sall
Kontaktdaten:

Beitrag von Lars J. Helbo »

reimund1012 hat geschrieben:somit sind die Lohnkosten bei uns genauso hoch wie in Skandinavien, die Bruttoeinkommen nominell aber wesentlich niedriger !)
Stimmt, und die Nettolöhne wieder auf etwa gleichem Niveau (weil das was in D durch Arbeitgeberbeiträge hier durch Steuern finanziert werden). Wodurch eine frühere aufgestellte Behauptung in diesem Thread wiederlegt wäre.
reimund1012 hat geschrieben: Du kannst also davon ausgehen, dass wir in D schon längst Euer Preisniveau hätten, wenn es die Kaufkraft der Bevölkerung dies zulassen würde.
Wir haben aber gerade festgestellt, daß die Nettolöhne auf dem gleichen Niveau liegen?
reimund1012 hat geschrieben: Was den einfacheren Preisvergleich durch die Einführung der Euro in DK angeht, so mag es ja richtig sein, dass dann viele Dänen dann nach D fahren um dort ihren Großeinkauf zu erledigen.
Das machen doch jetzt schon alle Dänen die nicht weiter als 150 km von der Grenze entfernt wohnen.
Davon konnten wir uns letzten Sommer im Flensburger Fördepark selbst überzeugen !
Den Leuten in Aalborg, Odense oder Kopenhagen nützt das aber GAR NICHTS, da die Fahrtkosten die Einsparung wieder auffressen.
Darum geht es aber nicht. Es stimmt zwar, daß viele Dänen (bis hoch nach Århus und Herning nach D fahren um einzukaufen. Die meisten kaufen aber in der regel nur Bier, Wein, Chokolade und einige wenige andere Produkten.

Die meisten wissen nämlich gar nicht, daß es bei viele andere Produkte, wie Lebensmittel, Reinigungsmittel etc. viel mehr zu sparen ist. Oft hören wir hier sogar, es würde sich nicht mehr lohnen, weil die Preise sich ausgeglichen hätten. Das haben sie auch auf Sachen wie Bier und Wein. Und die Unterschiede bei Sachen wie Haushaltsreiniger, Zahnpasta oder Tomaten, die sehen die meisten Leute nicht, weil der preisvergleich bei unterschiedlicher Währungen zu kompliziert ist.

Bei gleicher Währung würden die Dänen die Prisunterschiede erkennen, und der Grenzhandel ein Sprung nach oben nehmen. Das würde die Preise hier stark unter Druck setzen.
[url=http://www.helbo.org]www.helbo.org[/url] - [url=http://www.sallnet.dk]www.sallnet.dk[/url] - [url=http://www.salldata.dk]www.salldata.dk[/url] - [url=http://friskole.netau.net]www.frijsendal.dk[/url]
Liv uden Bevægelse kan være godt nok for gulerødder og kålhoveder, som ikke er bedre vant. - N.F.S.Grundtvig
Antworten