Es fängt schon wieder an ...

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Lars J. Helbo
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Es fängt schon wieder an ...

Beitrag von Lars J. Helbo »

65-jähriger Deutscher am Freitag ertrunken:

[url]http://nyhederne.tv2.dk/article.php?id=3951177[/url]

23-jähriger Deutscher heute vom Hubschrauber gerettet:

[url]http://nyhederne.tv2.dk/article.php?id=3957569[/url]
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Liv uden Bevægelse kan være godt nok for gulerødder og kålhoveder, som ikke er bedre vant. - N.F.S.Grundtvig
Sollys
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Beitrag von Sollys »

Guten Morgen,

ja, es ist schlimm. Früher sagte man ´das Meer holt sich seine Opfer´.
Und so ist es scheinbar bis heute.

Ich möchte an dieser Stelle ein paar Gedichte einsetzen, die sehr beeindruckend sind.


Nis Randers

Krachen und Heulen und berstende Nacht,
Dunkel und Flammen in rasender Jagd -
Ein Schrei durch die Brandung!
Und brennt der Himmel, so sieht mans gut.
Ein Wrack auf der Sandbank! Noch wiegt es die Flut;
Gleich holt sichs der Abgrund.

Nis Randers lugt - und ohne Hast
Spricht er: "Da hängt noch ein Mann im Mast;
Wir müssen ihn holen."

Da faßt ihn die Mutter: "Du steigst mir nicht ein:
Dich will ich behalten, du bliebst mir allein,
Ich wills, deine Mutter!

Dein Vater ging unter und Momme, mein Sohn;
Drei Jahre verschollen ist Uwe schon,
Mein Uwe, mein Uwe!"

Nis tritt auf die Brücke. Die Mutter ihm nach!
Er weist nach dem Wrack und spricht gemach:
"Und seine Mutter?"

Nun springt er ins Boot und mit ihm noch sechs:
Hohes, hartes Friesengewächs;
Schon sausen die Ruder.

Boot oben, Boot unten, ein Höllentanz!
Nun muß es zerschmettern ...! Nein, es blieb ganz ...!
Wie lange? Wie lange?

Mit feurigen Geißeln peitscht das Meer
Die menschenfressenden Rosse daher;
Sie schnauben und schäumen.

Wie hechelnde Hast sie zusammenzwingt!
Eins auf den Nacken des andern springt
Mit stampfenden Hufen!

Drei Wetter zusammen! Nun brennt die Welt!
Was da? - Ein Boot, das landwärts hält -
Sie sind es! Sie kommen! - -

Und Auge und Ohr ins Dunkel gespannt...
Still - ruft da nicht einer? - Er schreits durch die Hand:
"Sagt Mutter, 's ist Uwe!"

Otto Ernst




Gedicht "Der Lotse" von Ludwig Giesebrecht.

Der Lotse

“Siehst du die Brigg dort auf den Wellen?
Sie steuert falsch, sie treibt herein
und muss am Vorgebirg zerschellen,
lenkt sie nicht augenblicklich ein.

Ich muss hinaus, dass ich sie leite!"
"Gehst du ins offne Wasser vor,
so legt dein Boot sich auf die Seite
und richtet nimmer sich empor."


"Allein ich sinke nicht vergebens,
wenn sie mein letzter Ruf belehrt:
Ein ganzes Schiff voll jungen Lebens
ist wohl ein altes Leben wert.


Gib mir das Sprachrohr. Schifflein, eile!
Es ist die letzte, höchste Not!" -
Vor fliegendem Sturme gleich dem Pfeile
hin durch die Schären eilt das Boot.


Jetzt schießt es aus dem Klippenrande!
"Links müsst ihr steuern!", hallt ein Schrei.
Kieloben treibt das Boot zu Lande,
und sicher fährt die Brigg vorbei.




Een Boot is noch buten!

»Ahoi! Klas Nielsen und Peter Jehann!
Kiekt nach, ob wi noch nich to Mus sind!
Ji hewt doch gesehn den Klabautermann?
Gottlob, dat wi wedder to Hus sind!«
Die Fischer riefen's und stießen ans Land
und zogen die Kiele bis hoch auf den Strand,
dumpf an rollten die Fluten;
Han Jochen aber rechnete nach
und schüttelte finster sein Haupt und sprach:
»Een Boot is noch buten!«

Und ernster keuchte die braune Schar
dem Dorf zu über die Dünen;
schon grüßten von fern mit zerwehtem Haar
die Frau'n an den Gräbern der Hünen.
Und »Korl!« hieß es und »Leiw Marie!«
»'t is doch man schön, dat ji wedder hie!«
Dumpf an rollten die Fluten -
»Un Hinrich, min Hinrich? Wo is denn dee?!«
Und Jochen wies in die brüllende See:
»Een Boot is noch buten!«

Am Ufer dräute der Möwenstein,
drauf stand ein verrufnes Gemäuer,
dort schleppten sie Werg und Strandholz hinein
und gossen Öl in das Feuer.
Das leuchtete weit in die Nacht hinaus
und sollte rufen: O komm nach Haus!
Dumpf an rollten die Fluten -
Hier steht dein Weib in Nacht und Wind
und jammert laut auf und küsst dein Kind:
»Een Boot is noch buten!«

Doch die Nacht verrann, und die See ward still,
und die Sonne schien in die Flammen,
da schluchzte die Ärmste: »As Gott will!«
und bewusstlos brach sie zusammen!
Sie trugen sie heim auf schmalem Brett,
dort liegt sie nun fiebernd im Krankenbett,
und draußen plätschern die Fluten;
dort spielt ihr Kind, ihr »lütting Jehann«,
und lallt wie träumend dann und wann:
»Een Boot is noch buten!« -

Arno Holz





Trutz, Blanke Hans
Detlev von Liliencron

Heute bin ich über Rungholt gefahren,
die Stadt ging unter vor sechshundert Jahren.
Noch schlagen die Wellen da wild und empört
wie damals, als sie die Marschen zerstört.
Die Maschine des Dampfers schütterte, stöhnte,
aus den Wassern rief es unheimlich und höhnte:
Trutz, Blanke Hans!

Von der Nordsee, der Mordsee, vom Festland geschieden,
liegen die friesischen Inseln im Frieden,
und Zeugen weltenvernichtender Wut,
taucht Hallig auf Hallig aus fliehender Flut.
Die Möwe zankt schon auf wachsenden Watten,
der Seehund sonnt sich auf sandigen Platten.
Trutz, Blanke Hans!

Mitten im Ozean schläft bis zur Stunde
ein Ungeheuer, tief auf dem Grunde.
Sein Haupt ruht dicht vor Englands Strand,
die Schwanzflosse spielt bei Brasiliens Sand.
Es zieht, sechs Stunden, den Atem nach innen
und treibt ihn, sechs Stunden, wieder von hinnen.
Trutz, Blanke Hans!

Doch einmal in jedem Jahrhundert entlassen
die Kiemen gewaltige Wassermassen.
Dann holt das Untier tiefer Atem ein
und peitscht die Wellen und schläft wieder ein.
Viel tausend Menschen im Nordland ertrinken,
viel reiche Länder und Städte versinken.
Trutz, Blanke Hans!

Rungholt ist reich und wird immer reicher,
kein Korn mehr fasst selbst der grösseste Speicher.
Wie zur Blütezeit im alten Rom
staut hier alltäglich der Menschenstrom.
Die Sänften tragen Syrer und Mohren,
mit Goldblech und Flitter in Nasen und Ohren.
Trutz, Blanke Hans!

Auf allen Märkten, auf allen Gassen
lärmende Leute, betrunkene Massen.
Sie ziehn am Abend hinaus auf den Deich:
"Wir trutzen dir, Blanker Hans, Nordseeteich !"
Und wie sie drohend die Fäuste ballen,
zieht leis aus dem Schlamm der Krake die Krallen.
Trutz, Blanke Hans!

Die Wasser ebben, die Vögel ruhen,
der liebe Gott geht auf leisesten Schuhen,
der Mond zieht am Himmel gelassen die Bahn,
belächelt den protzigen Rungholter Wahn.
Von Brasilien glänzt bis zu Norwegs Riffen
das Meer wie schlafender Stahl, der geschliffen.
Trutz, Blanke Hans!

Und überall Friede, im Meer, in den Landen.
Plötzlich, wie Ruf eines Raubtiers in Banden:
das Scheusal wälzte sich, atmete tief
und schloss die Augen wieder und schlief.
Und rauschende, schwarze, langmähnige Wogen
kommen wie rasende Rosse geflogen.
Trutz, Blanke Hans!

Ein einziger Schrei- die Stadt ist versunken,
und Hunderttausende sind ertrunken.
Wo gestern noch Lärm und lustiger Tisch,
schwamm andern Tags der stumme Fisch.
Heut bin ich über Rungholt gefahren,
die Stadt ging unter vor sechshundert Jahren.
Trutz, Blanke Hans!
Juergen
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Beiträge: 397
Registriert: 15.11.2005, 21:07

Beitrag von Juergen »

Ja wir sehen auch jedes Jahr mehrfach den Hubschrauber fliegen.
Auf dem Campingplatz in Gammel Ålbo sind viele Angler und Taucher aus D und NL.
Einige von den Tauchern sind sich wohl nicht bewußt, das die Tiefste Stelle im Belt mit 86 Metern gefährlich werden kann, vor allem bei den tückischen Strömungen
Gruss

Juergen
runesfar

Beitrag von runesfar »

Kan vi ikke lave en sticky med regler om opførsel ved vandet??? Det kan da være et par unger bliver reddet på den konto.
joe100
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Beiträge: 722
Registriert: 11.10.2004, 17:52
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Beitrag von joe100 »

Hej Runes Papa,

an was für Regeln denkst du denn ??

Keine Regel wird verhindern, dass man mit dem Schlauchboot auf die See (auch wenn´s "nur" die Ostsee ist) absäuft, ausser es sagt einem der
gesunde Menschenverstand, dass man mit einem Schlauchboot auf dem großen Wasser im Flachland nichts zu suchen hat; noch nicht einmal auf größeren See, wie dem Fladesø.

Leider werden wir wohl immer solche Schlagzeilen lesen müssen.

Hils
Dieter
marsvin
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Beitrag von marsvin »

Regeln gibt es wirklich genug, aber es gibt auch genügend Leute, die einfach zu unvernünftig sind. Die sehen nur noch ihren großen Dorsch an der Angel und hüpfen in den kleinen Bötchen umher.
Wir lieben auch das Wasser und unser Boot, aber Vorsicht steht an erster Stelle. Wenn aber irgendwelche Leutchen Wind und Wetter nur aus der Stadt kennen, sind viele oft zu unbekümmert und machen sich keine Gedanken darüber, dass ein Wind über einem welligen Untergrund - sprich dem Wasser - ein ganz anderes Lüftchen ist als das, das in der Fußgängerzone zu spüren ist.

Gabi
Felicitas R.

Beitrag von Felicitas R. »

Hej hej,

tja, wir hatten uns ja vorgenommen die Threads über die Badeunfälle rechtzeitig vor der Saison wieder "hochzuschieben".

Aber das ist natürlcih genauso gefährlich. Es zeigt sich immer wieder, das es einfach mangelnder Respekt vor dem Wasser ist.

Echt schlimm...

Hilsen
Felicitas
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