Hej alle,
da bin ich wieder. Mission "Wochenend-Trip Hirtshals" erfolgreich beendet.
Und schön wars!!
Am Freitag sind wir planmäßig um 15.30 Uhr hier in HH gestartet. Autobahnen waren frei, und so saßen wir bereits um 21.30 Uhr in Hirtshals im Fischlokal und genossen den Sonnenuntergang open air bei einem ganz hervorragenden Fischteller. Ein völlig schräges Gefühl nach so einem langen Arbeitstag... aber durchaus zur Nachahmung empfohlen.
Das Hotel war ok, wenn es auch deutschen Maßstäben dieser Preisklasse nicht wirklich genügte. Was solls, wir wollten ein Bett und ne Dusche, und das haben wir auch bekommen. Dazu gabs noch einen hervorragenden Blick über den Hafen und vor allem die Hafeneinfahrt inklusive Nordsee. Man hat uns doch tatsächlich eines von den beiden Zimmern mit dieser Aussicht reserviert, damit wir auch von dort aus unsere Fähren fahren sehen konnten. Perfekt!
Nach Sonnenuntergang fuhren wir zur Hafeneinfahrt, wo wir ganz alleine die Ruhe, die Brandung und den frischen Winde genossen und die Nachtfähre erwarteten. Herrlich!! Da kommt die Entspannung von selbst.
Habe Euch übrigens jede Menge neue "Munition" für das Foto des Tages mitgebracht. In den zwei Tagen haben wir doch glatt 180 Fotos gemacht... Ich konnte mich mal wieder nicht bremsen.
Am nächsten Morgen gab es erstmal ein dänisches Frühstück - eindeutig ein Vorteil zum Ferienhaus.

Danach hielt uns nichts mehr - wie mussten los, die üblichen Orte aufsuchen und natürlich unser Ferienhaus, auch wenn es diesmal von anderen "besetzt" war.
Zuerst ging es nach Lønstrup und zur Mårup Kirke. War da dieses Jahr schon jemand und hat berichtet? Wir waren einigermaßen schockiert. Letztes Jahr war der Friedhof ja bereits abgesperrt, und dieses Jahr lag er zu einem Teil bereits im Meer. Wir haben mal grob vermessen: Vom Anker bis zur Kante sind es gerademal noch 12 Meter, von der Ecke der Kirche 15m! Ich würde sagen, wer nochmal hin möchte, sollte es in diesem oder dem nächsten Jahr tun...
Danach also zu unserem Ferienhaus, den Blick über die Bucht genießen, den Geruch (doch noch ein anderer als im Hafen...) und die Ruhe. Häuschen war leider besetzt, aber wir haben uns ein paar Meter weiter hinstellen können und einfach mal 20 Minuten die Seele baumeln lassen. Unglaublich, wie schön es dort ist. Ich kann mich jedesmal wieder nicht losreißen. Würde gerne einfach dort so stehenbleiben und nie mehr weg müssen.
Im Anschluß fuhren wir nach Skagen. Erst in den Hafen und dann zur versandeten Kirche. Wir waren schon mehrfach in Skagen, aber diesmal hat es uns nicht so gefallen. Der Hafen war gerammelt voll mit eher "dänemark-untypischem" Publilkum. Da lagen jede Menge Luxusjachten, sicher jede einige Millionen wert. Dazwischen jede Menge "Bussi-Bussi-Gesellschaft". Ja, bin ich denn hier auf Sylt?!

Hoffe sehr, daß das nicht um sich greift. Wir haben schnell die Flucht angetreten.
Überhaupt muß ich leider sagen, daß sich DK ganz schön verändert in den letzten Jahren. Wir fahren nun schon 25 Jahre in die Gegend um Løkken, und es wird - tut mir leid, wenn ich das so sagen muß - immer deutscher. Erst wich der Kies dem Pflaster, dann kamen die Parkautomaten, die Campingplätze weichen zunehmend Apartmenthäusern, und jetzt werden breite dänische Dorfstraßen mit Blumenkübeln "verschönert". Ich kann es nicht genau beschreiben, aber irgendwie ist da was im Wandel, was mir nicht gefällt. Ich hoffe, wir konnten mit der Umfrage zu den Ferienhäusern neulich hier im Forum etwas dazu beitragen, daß DK typisch dänisch bleibt. Was ich da in letzter Zeit zunehmend sehen muß, macht mich jedenfalls traurig. Hoffe sehr, daß nicht alle Touristenorte in Nordjütland "Skagen-isiert" werden. Sonst haben wir es bald so wie in D an der Küste, und das wollen wir doch eben gerade nicht! Hoffentlich muß ich nie einen Schlagbaum mit Kassenhäuschen an der Zufahrt zu Rubjerg Knude oder Marup Kirke erleben...
Würde mich interessieren, ob es nur uns so geht oder ob Euch ähnliches auffällt.
Eine Anmerkung noch für die anderen Fährenliebhaber: In Hirtshals hat es leider erneut große Umbauten im Hafen gegeben. Nachdem letztes Jahr der eine Anleger umgebaut und eingezäunt wurde, an dem man so schön am Geländer stehen und beim Ein- und Ausladen der Fähren zusehen konnte, hat man jetzt leider auch den Anleger der Silvia Ana umgestaltet. Unter anderem wurde eine ganze Straße und eine große Lagerhalle abgerissen und ins Gelände der ColorLine integriert. Die neuen Fährlinien machten offenbar auch mehr Platz für wartende Autos nötig. Nun, an diesen Anleger kommt man nicht mehr näher als etwa 100-200 Meter ran. SCHADE! Man hat wohl leider nicht erkannt, daß die Fähren für Hirtshals nicht nur ein Wirtschaftsfaktor sind, sondern auch ein touristischer Anziehungspunkt für eine Menge Urlauber...
Ok, jetzt aber wieder zu etwas Positivem: Der Sonntag. Da ging es zum großen Bummel durch Løkken und Lønstrup. Die Gallerie, Kop&Kande, und und und Haben natürlich wieder etwas für unser Häuschen mitgebracht. Die Inneneinrichtung wird wohl doch dänisch werden.
Dann natürlich auf die Mole, Wind und Wellen genießen, die Fischerboote fotografieren, usw. Dem Fischwagen vor dem Brugsen haben wir natürlich auch einen Besuch abgestattet. Muß einfach sein.
Tja, was war noch? Ne Menge Schiffe beobachten - am Horizont, im Hafen, vom Zimmer oder auch direkt vor Ort. Wunderbare Sonnenuntergänge an allen Abenden, genossen unterhalb des Leuchtturms und open air im Restaurant. Creme Brulé (schreibt man das so?) und Cappuccino beim Sonnenuntergang - gehts noch schöner?
Ach, einen habe ich dann doch noch. Und zwar machen die in Hirtshals bei Sonnenuntergang so ne Art Fahnenappell und holen die dänische Flagge ein. So richtig mit Uniformen, Trommeln und Pfeiffen, usw. War schon etwas skurril. Ist das in DK üblich oder eher eine Inszenierung für die Touristen? Ich war schon am Schmunzeln und erkannte erst dann, daß es sich offensichtlich um eine ernsthafte Veranstaltung handelte. Habs mir dann verkniffen. Weiß da jemand mehr drüber?
Tja, der Montag kam dann wie befürchtet viel zu schnell. Morgens um 6 Uhr ging der Wecker und um 11.30 Uhr waren wir schon in Flensburg am arbeiten... Um 21.30 Uhr waren wir wieder hier, kaputt wie Hund, aber schön wars doch!
Hilsen Dirk