Wir wollen nach Dk auswandern- Berufschanchen

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conny108
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Wir wollen nach Dk auswandern- Berufschanchen

Beitrag von conny108 »

Hej,

ich bin eine angehende Geschichts- und Mathematiklehrerin und mein Verlobter ein ungelernte Glas- und Gebäudereiniger (allerdings mit fast sechs Jahren Berufserfahrung), wir wollen in den nächsten Jahren nach Dänemark auswandern.

Wie stehen unsere Berufschancen, besonders die meines Verlobten.

Wir waren schon mehrfach in Dänemark und haben uns auch schon ausgiebig über viele Sachen informiert, aber das konnte uns bis jetzt noch niemand beantworten. Oder uns hilfreiche Tips geben, auch kennen wir niemanden der den Schritt nach DK gewagt hat. und vorallem haben wir auch keinen dänischen Bekanntenkreis.

Danke für eure Hilfe
Ursel
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Beitrag von Ursel »

Hej Conny!
Ich möchte mal behaupten, daß Dein Verlobter fast die bessere Ausgangsposition hat - Fensterputzer leisten sich hier viele berufstätige Frauen/Familien, und er kann es eben gleich ausüben - während Du als Lehrerin die Sprache ja recht gut beherrschen mußt, um den dänischen Kinder was beizubringen.
Zudem ist das Schulsystem ein bißchen anders als in Dtld., d.h. an einer Folkeskole biszur 9. Kl. kann man in vielen Fächern eingesetzt werden, die man nicht als Schwerpunktfach studiert hat.
Solltest Du Gymnasium o.ä. anstreben, kommt noch die unterschiedliche Gewichtung der Geschichte hinzu - ich ahne nicht, was Du da gelernt hast, aber wenn ich vergleiche, was meine Tochter jetzt 7.Kl.) bislang über dt. und dän. Geschichte gelernt hat - im Gegensatz zu mir - dann rate mal, wo der Schwerpunkt liegt.

Gruß Ursel, DK
Vilmy
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Lehrerin

Beitrag von Vilmy »

Hej,
ich habe dir eine PN geschickt.

Ich muss sagen, dass ich nur teilweise Ürsel zustimmen kann. Wenn man den richtigen Abschluss hat, dann kann man Arbeit finden; was man in Geschichte selbst gelernt hat, spielt dabei keine Rolle, der springende Punkt ist, dass man Geschichte kann und diese auch vermitteln kann. Dann kann man auch sich die in Dänemark relevanten Themen aneignen udn vermitteln.

@Ursel
Ja, leiser sind die meisten Lehrer, die in der Folkeskole Geschichte unterrichten, überhaupt keine Geschichtslehrer...darunter leiden wir dann im Gymnasium.

Gruss, vilmy
(Geschichtslehrerin)
conny108
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Beitrag von conny108 »

Danke Euch für Eure schnelle Beantwortung:

Ich bin richtig erleichtert, dass mein Verlobter so gute Berufschancen hat, denn in Deutschland muss er fast 70 Stunden in der Woche arbeiten und bekommt nur einen Hungerlohn von dem wir uns nie etwas ausfbauen könnten, selbst wenn ich dann richtig Geld verdiene.

Außerdem haben wir keine Lust mehr auf Deutschland zu stressig, zu laut und aller nörgeln nur rum. Es macht einfach kein Spaß mehr.

Und bei mir, bei uns steht lange nicht mehr fest welche Schulart wir im Endeffekt dann unterrichten. Denn bei uns wurde das Lehramt abgeschafft, dass ist jetzt ein dreijähriges Bachelor Studium mit zwei Schwerpunktfächer und Erziehungswissenschaft. Und dann kommt der ein- oder zweijährige Master of Education. Dann müssen wir uns erst entscheiden an welche Schule wir wollen, danach richtet sich die Länge des Master Studiums. Also im Bachelor lernen wir in den jeweiligen Fächern alle das gleiche.

Gruss Konstanze (conny108)
Ursel
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Beitrag von Ursel »

Hej Vilmy!
Siehste, da habe ich doch wieder was dazugelernt! :D
An der Front für guten Geschichtsunterricht haben wir noch nicht gekämpft, es gab (leider) genug anderes, und jetzt ist Deutsch erstmal unter Beobachutng, seufz, aber 1 ganzes Schuljahr Christian IV. (von dem ich so weit ich erinnere in Geschichte NIE gehört hatte, soooo wichtig kann der also für die Welt auch nicht gewesen sein, lächel) - das fand meine Tochter auch ziemlich viel!!
Dafür wurde das 3. Reich in 2 Std. Film abgehandelt - na toll!
(Und ich Schaf hatte mich auf interessante Gespräche, Auseinandersetzung und Konflikte vorbereitet - auch mit dt. Jugend-"Gegen-Lektüre!)

Schön, daß es für Conny dann bessere Chancen gibt als ich annahm!

Gruß Ursel aus dem heute wieder sonnigen Jütland
conny108
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Beitrag von conny108 »

Guten Morgen,

ja unsere Ausbildung an sich ist schon sehr gut geworden, und vorallem haben uns eben alle Lehrer dann die geliche fachliche Ausbildung als von der Ur- und Frühgeschichte bis in die Gegenwart. Auch haben wir die Möglichkeit etwas über die Geschichte eines jeden Landes zu lernen, da wir eine große Vielfalt an Vorlesungen und Übungen haben.
Das einzige Problem es ändert sich in der Studien- und Prüfungsordnung ständig etwas, aber selbst daran habe ich mich schon gewöhnt.

P.S. In Jütland waren wir bereits schon drei in Jütöand (also Blokhus, Skagen, Hirtshals usw.) einfach super.
Liserl

Beitrag von Liserl »

Hej Conny

Ich hab in Wien Englisch und Deutsch auf Gymnasienlehramt studiert und bin im Mai 2006 fertig geworden. Natürlich war ich dadurch etwas spät dran mich für Gym-Stellen zu bewerben und eine ungünstige Fachverteilung hab ich auch, aber ich denke, es ist auf jeden Fall eine gute Idee deine Ausbildung bei Cirius ( http://www.ciriusonline.dk/Default.aspx?ID=1580 ) bewerten zu lassen. Dadurch, dass man zumindest in Österreich nur 9 statt 10 Semestern studiert und außerdem eine pädagogische Ausbildung integriert hat, ist es ganz gut, wenn man bereits bei der Bewerbung nachweisen kann, dass man auch wirklich ein gleichwertiges Studium absolviert hat.
Aber du hast ja auch Mathematik studiert und dafür gab es zumindest heuer viele Stellen ( www.gymnasiejob.dk ) :-)
Ich für meinen Teil hab zumindest vorläufig meine Lehrerträume ad acta gelegt und beginne ab 1. September für eine EU-nahe Organisation zu arbeiten...
Wünsch dir viel ERfolg mit Umzug und Arbeitssuche!!

Liebe Grüße aus Odense

Elisabeth
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