Hallo Dagmar,
tja, wo bringt man da die Kinder unter? Dass es hier mit der Kinderfreundlichkeit, wie so oft lobend von Aussenstehenden hervorgehoben, meiner Meinung nach nicht so weit her ist, erwähnte ich bereits in anderen Zusammenhängen.
Tja, zu mir persönlich, ich habe die ersten zwei Jahre als feste Nachtwache gearbeitet. Hatte das grosse Glück eine Nachbarin zu haben, die Nachts nach den Kindern sah oder bei uns schlief. Morgens, wenn sie aufwachten war ich da, legte mich dann schlafen, stand auf wenn sie aus der Schule kamen (Ganztageskinderbetreuung ist für mich nach wie vor ein Horrormärchen), habe etwas mit den Kindern unternommen, Essen gekocht, Haushalt gemacht, Kinder zu Bett gebracht, mit Geschichte , ... habe mich dann selber noch mal für zwei Stunden hingelegt und bin dann zur Arbeit gefahren.
Das war eine sehr anstrengende Zeit und ich habe diese Nachtarbeit nicht wirklich gut vertragen.
Habe dann in meinen jetzigen Job gewechselt, (Ferienhausvermittlung). Die Kinder konnten nach der Schule bei mir vorbeigucken, haben manchmal geholfen Karten zu malen, oder Schlüssel zu sortieren und waren ansonsten mit ihren Freunden in der Nähe.
Als meine Tochter (mittlerweile 17) dreizehn wurde, hat sie bei uns im Büro neben der Schule als ´Nøglepige´angefangen, und sich Geld für die Pferde verdient. Meine zweite Tochter, mittlerweile vierzehn, fing letztes Jahr bei uns an. Die Grosse arbeitet jetzt neben der Ausbildung im Fakta, in Seawest und beim lokalen Kaufmann.
Das ist hier durchaus kein Einzelfall. Die Schüler haben fast alle neben der Schule Jobs, die in Deutschland nur von Erwachsenen ausgeübt werden.
Jeder Supermarkt stellt Leute ab 15 neben der Schule ein, viele sogar schon mit 13. Jobs als Abwäscher in Hotels und Restaurants, Kasse bei Fakta, Netto, Brugsen,...... usw.
Nebenbei übersetze ich Homepages und sonstiges, (abends am heimischen PC).
Zweimal die Woche unterrichte ich je nach Jahreszeit Deutsch an so einer Art Volkshochschule.
Hier in Dänemark arbeitet jeder der schon oder noch krauchen kann.
Tja, so sieht es aus im Staate Dänemark.......
Liebe Grüsse
Susanne
PS. Möchte noch anfügen, dass die Kinder trotzdem eine gute Schulbildung mitbekommen. Es liegt auch nicht daran, dass ich Alleinerziehend bin, sondern auch die Kids der Besserbetuchten arbeiten.
Meine Töchter arbeiten z.B. gerne, um sich die Unterhaltskosten für ihre Pferde leisten zu können.
Mein Sohn, mittlerweile neunzehn wohnt mit seiner Freundin in der Nähe.