Kur

Sonstiges. Dänemarkbezogene Themen, die in keine andere Kategorie passen.
Sollys
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Beitrag von Sollys »

Hallo Linda,

ja, können wir hier in Dänemark gut nachvollziehen.
Kuren gibt´s nicht, funktionieren muss man auch und die Medizin muss man auch noch selber zahlen.
Will nun beim besten Willen nicht jammern, aber ich bin seit 1996 alleinerziehend und habe die ganze Zeit Vollzeit gearbeitet. Die meiste Zeit über habe ich neben meiner Arbeit noch ein paar Stunden die Woche unterrichtet, Überstunden gemacht, um uns mal etwas Besonderes zu leisten und nebenbei in meiner Freizeit ganz viel übersetzt, um noch etwas dazu zu verdienen.
Eine Unterstützung habe ich nie bekommen, eine Kur auch nicht.
Meine Kinder waren damals vier, sieben und neun Jahre alt.
Trotz guter Ausbildung und einem guten Angestelltenvertrag sind solche Dinge wie Urlaubsgeld und ein dreizehntes Monatsgehalt hier Fremdwörter.

Aber, so ist es nun mal. Da hilft es nur die positiven Seiten zu sehen.
Ich denke geschenkt wird einem nirgends etwas, man muss halt für seinen Lebensunterhalt arbeiten.
Und das ist doch auch gut so.

Liebe Grüsse
Susanne
:wink:

Ps: Steuervorteile für Alleinerziehende, Kinderfreibeträge????? Unbekannt. Egal ob verheiratet oder nicht. Kinderfreibeträge gibt es nicht. Das staatliche Kindergeld ist deutlich niedriger als in Deutschland.
Vilmy
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OT: Annikade

Beitrag von Vilmy »

@ annikade

*Ich antwortre dir hier OT, weil ich dir keine PN schreiben will, denn ich habe keine Lust Teile einer PN an dich später mal woanders wiederzusehen (und das wäre ja bei dir nicht das erste Mal).

Ich habe dich in der letzten Zeit zu igorieren versucht, auch nicht auf deinen mehr als oberlehrerartige Korrektur des Schreibfehlers über Bäcker reagiert, kene Kommentare über dänisches Design gemacht usw.

Die Frage gestern wr eien rhetorische frage. Dich geht meine Familie, meine Person und meine Art, zu sein, gar nichts an. Ich wäre dir sehr dankbar, wenn in Zukunft deine Aktivitäten von der Art "mehr austeilen als einstecken" von mir fernhieltest.

Ohne freundliche Grüsse, verbunden mit dem Wunsch, dass wir uns nie kennelernen,
vilmy


PS: Majbritt, ich weiss, dass ich OT bin, aber wer PNs zitiert, bekommt von mir keine.
Dagmar P.
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Beitrag von Dagmar P. »

hej, Susanne

Wenn ich das lese, werde ich neugierig: Wo bringst Du bei diesen Arbeitszeiten die Kinder unter? Ich habe ja schon Schwierigkeiten, bei 30 Std. die Woche nicht die Öffnungszeiten in der Betreuungseinrichtung zu verpassen. überstunden wären da gar nicht drin.

Gruß Dagmar
Sollys
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Beitrag von Sollys »

Hallo Dagmar,

tja, wo bringt man da die Kinder unter? Dass es hier mit der Kinderfreundlichkeit, wie so oft lobend von Aussenstehenden hervorgehoben, meiner Meinung nach nicht so weit her ist, erwähnte ich bereits in anderen Zusammenhängen.

Tja, zu mir persönlich, ich habe die ersten zwei Jahre als feste Nachtwache gearbeitet. Hatte das grosse Glück eine Nachbarin zu haben, die Nachts nach den Kindern sah oder bei uns schlief. Morgens, wenn sie aufwachten war ich da, legte mich dann schlafen, stand auf wenn sie aus der Schule kamen (Ganztageskinderbetreuung ist für mich nach wie vor ein Horrormärchen), habe etwas mit den Kindern unternommen, Essen gekocht, Haushalt gemacht, Kinder zu Bett gebracht, mit Geschichte , ... habe mich dann selber noch mal für zwei Stunden hingelegt und bin dann zur Arbeit gefahren.

Das war eine sehr anstrengende Zeit und ich habe diese Nachtarbeit nicht wirklich gut vertragen.
Habe dann in meinen jetzigen Job gewechselt, (Ferienhausvermittlung). Die Kinder konnten nach der Schule bei mir vorbeigucken, haben manchmal geholfen Karten zu malen, oder Schlüssel zu sortieren und waren ansonsten mit ihren Freunden in der Nähe.
Als meine Tochter (mittlerweile 17) dreizehn wurde, hat sie bei uns im Büro neben der Schule als ´Nøglepige´angefangen, und sich Geld für die Pferde verdient. Meine zweite Tochter, mittlerweile vierzehn, fing letztes Jahr bei uns an. Die Grosse arbeitet jetzt neben der Ausbildung im Fakta, in Seawest und beim lokalen Kaufmann.

Das ist hier durchaus kein Einzelfall. Die Schüler haben fast alle neben der Schule Jobs, die in Deutschland nur von Erwachsenen ausgeübt werden.
Jeder Supermarkt stellt Leute ab 15 neben der Schule ein, viele sogar schon mit 13. Jobs als Abwäscher in Hotels und Restaurants, Kasse bei Fakta, Netto, Brugsen,...... usw.

Nebenbei übersetze ich Homepages und sonstiges, (abends am heimischen PC).
Zweimal die Woche unterrichte ich je nach Jahreszeit Deutsch an so einer Art Volkshochschule.

Hier in Dänemark arbeitet jeder der schon oder noch krauchen kann. :wink:

Tja, so sieht es aus im Staate Dänemark....... :wink: :D :wink:

Liebe Grüsse
Susanne

PS. Möchte noch anfügen, dass die Kinder trotzdem eine gute Schulbildung mitbekommen. Es liegt auch nicht daran, dass ich Alleinerziehend bin, sondern auch die Kids der Besserbetuchten arbeiten.
Meine Töchter arbeiten z.B. gerne, um sich die Unterhaltskosten für ihre Pferde leisten zu können.
Mein Sohn, mittlerweile neunzehn wohnt mit seiner Freundin in der Nähe.
Dagmar P.
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Beitrag von Dagmar P. »

Hallo Susanne,

starke Leistung! Diese Energie würde ich wahrscheinlich nicht aufbringen, obwohl mein Tag auch von 6.30 - 01.00 dauert. Aber ich mache noch viel ehrenamtlich, das geht nur abends. Mit der Nachbarin hattest Du wirklich Glück - falls sie sich langweilt soll sie mir eine PN schicken :mrgreen:

Das mit den Schülern ist mir im letzten Urlaub aufgefallen, manche kamen mir doch arg jung vor. Ich finde es aber im Prinzip nicht schlecht. Wenn ich manche junge Menschen sehe, die von zu Haus aus alles bekommen, ohne was dafür tun zu müssen, das kann nur daneben gehen.
Hier gibt es ausser Regal auffüllen im Supermarkt, Babysitten und Zeitung austragen kaum Möglichkeiten für jemanden unter 18.
Ich denke in D werden Kinder oft unterschätzt ( Bsp. ich mußte mal zum Schulleiter, weil meine Ältere Probleme in der Schule hatte. Er meinte daraufhin, das läge bestimmt daran, dass ich zu viel arbeite und zu wenig zu Hause bin. Komisch, mein Mann ist noch nie auf so was angesprochen worden ). In DK trifft wohl eher das Gegenteil zu. Gut wär ´ne Mischung aus beiden Systemen.

Liebe Grüße

Dagmar

P.S. Die Probleme meiner Tochter sind mit einem Schulwechsel gänzlich behoben worden, trotz meines Jobs. Es lag an einem Mitschüler, der andere Kinder terrorisiert hatte.
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