Hej,
das (fast immer) freundliche Verkaufspersonal wissen wir "alten " Dänemarkfahrer sehr zu schätzen.
Aber die "Service-Wüste" Deutschland hat inzwischen mit Riesenschritten aufgeholt.
Der harte Wettbewerb der Einkaufsketten untereinander hat dazu geführt das man mittlerweile vom Schema : Billig aber unpersönlich! vollkommen abgekommen ist.
Das unfreundliche "Abfertigen" erlebt man nur noch sehr selten.
Sicherlich wird dieses freundliche Verhalten zum Goßteil seitens der Geschäftsführung angeordnet, und auch die Angst um den Job wird ihren Teil dazu beigetragen haben.
Vielleicht ist es ja ein "regionals Phänomen", aber ich habe den Eindruck das sich das "Klima" zwischen Kunden und Angestellten in den letzten Jahren "entspannt" hat.
Eine Jugendfeundin, die in "meinem" Penny-Markt arbeitet, sieht die Ursachen dafür zum einen darin das die Generation der 35-50Jährigen weit "lockerer drauf" ist als deren Eltern, und zum anderen das wohl so langsam ein Umdenken gegenüber "Dienstleistungsberufen" stattfindet.
Wenn heute mal mehr als 4 Einkaufswagen vor einer Kasse stehen, dann kommt das obligatorische Gebrüll: "Macht doch endlich mal eine weitere Kasse auf!", fast immer aus (Früh- oder Beinahe)Rentner(innen)kehlen.
(Wieso die eigentlich immer ausgerechnet dann einkaufen müssen wenn der berufstätige Teil der Bevölkerung in der Mittagspause oder kurz vor Feierabend in die Geschäfte drängt, wird mir wohl ewig ein Rätsel bleiben

)
Zudem wurde der Job als Kassiererin früher oft fälschlicherweise als "minderqualifizierte Tätigkeit" angesehen.
Heute , wo im Zeitalter der Scannerkassen "plumpe Männerhände" kein Berufshandicap mehr sind und laufend Stellen in klassischen Männerberufen gestrichen werden , sind auch immer mehr Männer bereit diese Tätigkeit auszuüben.
Meine alte Freundin ist der festen Überzeugung das der höhere Anteil männlicher Kollegen gut für das Betriebsklima ist.
(Was übrigens umgekehrt genauso gilt , wenn Frauen in "klassischen Männerberufen" arbeiten)
Solange wir Männer untereinander nicht um Aufstiegspositionen konkurrieren, ist uns "schlichten Gemütern" so etwas wie "Zickenkrieg" ja vollkommen unbekannt.

(Was mir meine Frau (in einem Großraumbüro mit ca. 30 , ausschliesslich weiblichen, Kolleginnen beschäftigt) so alles erzählt..........

)
Sehen wir es also als einen positiven Effekt der Globalisierung und des allgemeinen Umbruchs von eine Produktions- zu einer Dienstleistungsgesellschaft an.
Vermutlich waren uns die Skandinavier (genau wie die Holländer, Belgier etc. ) wohl einfach nur mal wieder 1-2 Jahrzehnte voraus.
Allen ein schönes Wochenende und nochmals herzlichen Dank an alle Verkäufer und Verkäuferinnen (egal in welchem Land), die mir auch kurz vor Feierabend immer noch ein freundliches Lächeln geschenkt haben.
Gruß
Reimund