Bringt das "Dänen-Modell" mehr Arbeitsplätze

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j.d.07
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Beitrag von j.d.07 »

annikade hat geschrieben:Befristete Arbeitsverhältnisse (die berühmten (längstens) zwei Jahre) sind schon seit vielen Jahren möglich.
Tatsächlich??? Ich hatte gedacht, es waren max. 6 Monate mit einmaliger Verlängerungsmöglichkeit, also insgesamt höchstens 1 Jahr, bin da aber auch nicht sicher.

Aber daß man nur einmal verlängern durfte, da bin ich mir doch recht sicher!

Wie auch immer, auf jeden Fall reden wir über befristete Arbeitsverhältnisse, nicht über Probezeit, was - wie ich finde - einen grossen Unterschied macht.

Und alles andere sind zur Zeit dann ja eh "ungelegte Eier" :) ...

Gruss

Stefan

PS: Und Danke noch für die Info Annika, wieder was dazu gelernt!
Pelzi
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Beitrag von Pelzi »

Hallo Stefan,

befristete Arbeitsplätze konnte man schon immer bis zu 3 mal verlängern (ohne jetzt Annikas Link gelesen zu haben) und da spielte der Zeitraum eine eher untergeordnete Rolle.

Die Haken an der Sache lagen - je nach Standpunkt :wink: - an anderen Stellen.

Grüße

Iris
j.d.07
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Beitrag von j.d.07 »

Ts ts ts, da sieht man doch mal wieder, was die Presse alles so ausmacht, dann ist ja wohl eigentlich kaum was passiert, aber trotzdem dann recht reisserisch "verkauft" worden :roll: ...

Danke euch beiden!

Gruss

Stefan
Danebod

Beitrag von Danebod »

Ja, Probezeiten sind etwas anderes als Zeitbefristungen, aber auch damit wird jetzt schon viel Missbrauch betrieben, die Verträge lässt man auslaufen und bietet demselben Arbeitnehmer eine Woche später einen erneuten Zeitvertrag an. Die Folge: Juristisch gesehen sind die vorherigen Verträge wirkungslos, der neue Vertrag gilt nicht als Verlängerung des alten, der Arbeitnehmer fängt wieder bei null an.

In Dänemark sind eine ganze Menge ineinander greifende Massnahmen über einen längeren Zeitraum durchgeführt worden. In Deutschland würde das auch seine Zeit brauchen, guten Willen bei den wirklich Regierenden und ihren Marionetten und Nutten in Parlamenten und auf Regierungsbänken vorausgesetzt. Aber nicht einmal dieser Wille ist da.

Glaubt jemand ernsthaft, dass z.B. die abgeschafften Umschulungen wieder eingeführt werden?
j.d.07
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Beitrag von j.d.07 »

Danebod hat geschrieben:die Verträge lässt man auslaufen und bietet demselben Arbeitnehmer eine Woche später einen erneuten Zeitvertrag an. Die Folge: Juristisch gesehen sind die vorherigen Verträge wirkungslos, der neue Vertrag gilt nicht als Verlängerung des alten
Eine Befristung ohne sachlichen Grund kann zwar bis zu einer Gesamtdauer von 2 (bzw. als Ausnahme 4) Jahren vereinbart werden, allerdings ausdrücklich nur dann, wenn zuvor noch kein Arbeitsverhältnis (egal ob befristet oder unbefristet) bestanden hat!

Gruss

Stefan
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Wenn ich (mit meine DK Augen) alle Eure Beiträge über Kündigungsschutz, Befriste Stellen, Probezeiten und alle die Regeln und Bestimmungen, die es dafür gibt, dann kommt es mir vor als ein riesiges, unverständliches Affentheater, der letztendlich niemanden irgendetwas bringt.

Die einzige Arbeitsplätze, die dadurch geschaffen werden, sind doch für Juristen, die Klagen verfolgen sollen und Schlupflöcher ausdenken sollen.

Richtige Arbeitsplätze gibt es dadurch doch keine.
[url=http://www.helbo.org]www.helbo.org[/url] - [url=http://www.sallnet.dk]www.sallnet.dk[/url] - [url=http://www.salldata.dk]www.salldata.dk[/url] - [url=http://friskole.netau.net]www.frijsendal.dk[/url]
Liv uden Bevægelse kan være godt nok for gulerødder og kålhoveder, som ikke er bedre vant. - N.F.S.Grundtvig
Danebod

Beitrag von Danebod »

Ich hab selbst erlebt, wie's läuft.

Im Gesetz [url]http://bundesrecht.juris.de/tzbfg/__14.html[/url] steht
...Durch Tarifvertrag kann die Anzahl der Verlängerungen oder die Höchstdauer der Befristung abweichend von Satz 1 festgelegt werden...
Da gibt's u.a. die Möglichkeit der Haustarifverträge. Und davon wurde und wird eifrig Gebrauch gemacht. Ich kenne Leute, mit denen das Spiel jahrelang getrieben wurde und wird.

Arbeitsplätze schafft das nicht, es stellt nur die Arbeitnehmer schlechter.
Martin Hofer

Beitrag von Martin Hofer »

@Lars: Genau das meine ich mit "typisch deutsche Lösung" (und das sage ich als jemand, der den inflationären Gebrauch der Beschreibung "typisch deutsch" sonst eigentlich ablehnt). Es wird, anstatt dass man mal eine richtige Reform durchzieht, ein Wust an Ausnahmen und Modifikationen in die Welt gezaudert, zu denen es wiederum Ausnahmen und Modifikationen gibt ... bis am Ende bestenfalls noch die Experten durchblicken. Das ist die unsozialste Lösung überhaupt, denn die Experten mit Durchblick können sich nur die leisten, die Geld haben.

-- Martin
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