Halli hallo,
in letzter Zeit hört man mehr und mehr von Mobbing an dänischen Schulen (in Dänemark).
Wir wohnen seit Anfang der neunziger in Dänemark. Meine drei Kinder sind hier zur Schule gegangen, bzw. gehen hier zur Schule.
Auch bei den Grossen hat es hin und wieder Mal Vorkommnisse in der Klasse gegeben, aber was man in letzter Zeit hört, überschreitet wirklich alle Grenzen.
An der Schule meiner jüngsten Tochter, (14 Jahre, 8. Klasse, auf einer Schule mit ca 500 Schülern von der Vorschule bis zur zehnten Klasse) wird einigen Schülern massiv gedroht. Ich übertreibe nicht wenn ich sage per E-Mail und SMS mit sichtbaren Absendern. Viele grosse Schüler unterdrücken die Jüngeren. Es geht über Gelddiebstähle, Erpressung, erzwungene Leistungsverweigerung bis hin zu Morddrohungen. Darüberhinaus Gewalt, Sachbeschädigung und Übergriffe im Sinne von Beschmieren von Taschen und Heften. Übelste Beschimpfungen gegenüber Mitschülern und Lehrern, die einem Zuhälter die Schamesröte ins Gesicht treiben würden.
Erschreckt nahm ich es zur Kenntnis als meine Tochter mir erzählte, dass viele der Schüler schon nicht mehr an abendlichen Aktivitäten wie Volleyball, Gymnastik, normalen Festen usw. teilnehmen.
Nachdem sich meine Tochter mir anvertraut hatte, ging ich den in meinen Augen normalen Weg und wandte mich zunächst an die Schule. Dazusagen möchte ich, dass diese Drohungen nicht direkt gegen meine Tochter gerichtet sind, sondern alle Schüler betrifft. Es hat auch nichts mit Ausländerfeindlichkeit zu tun, denn betroffen sind alle Schichten und Nationen.
Die Schule reagierte gelassen und man sagte es sei wie immer, wir Eltern dürften gerne an den speziellen ´Mobning-Forældreaften´ teilnehmen.
In einem zufälligen Gespräch mit einem Polizisten aus der Gegend, sagte dieser, dass es in den benachbarten Städten wesentlich schlimmer zu ginge.
Ein Gespräch mit einer Kollegin aus der Nachbargemeinde ergab, dass ihre Tochter bereits seit einigen Wochen mit dem Taxi zur Schule (1000 Schüler) gefahren wird, da sie massiven Drohungen von älteren Schülern ausgesetzt sei, die ihr den Besuch des Unterrichts verboten hätten.
Natürlich hat es immer Mobbing gegeben, aber ich finde es nimmt Ausmasse an, die einfach die Grenzen des Normalen und Gesunden überschreiten.
Liebe Grüsse einer Mutter, die gerne von euch hören möchte wie eure Erfahrungen sind.......
Mobbing an dänischen Schulen
Hi Solly,
auch in meiner Schulzeit (mitte/ ende der achtziger) war massives Mobbing leider keine Ausnahme
Morddrohungen u.ä. wurde zwar nicht ausgesprochen, aber doll gehänselt/ verfolgt wurde einige trotzdem (darunter auch ich). Selbstmordgedanken und andere destruktive Handlungen war das Ergebnis davon. Es endete mit einer psygologische Betreuung und ein Schulwechsel, was auch das beste war, da ich sonst nicht mehr hier wäre.
Es war mein klares Eindruck (ist es immernoch), dass die verantwortlichen Lehrkräfte sowie der Schuldirektor nicht ihren Verpflichtungen nachgekommen sind. Auf Kosten der benachteiligten Schüler haben sie einfach weggeguckt, da es ihnen viel einfacher war, als die eigentlichen Ursachen des Übels nachzugehen. (Dafür werden sie in der Hölle kommen - ganz sicher!)
Mein Rat an Eltern mit gehänselten/ gemobbten Kindern: findet Euch ein Internat (Efterskole!) für Ihr Kind. Dort werden die Kinder nämlich i.d.R. wesentlich besser Betreut und haben auch immer ein Ansprechspartner vorhanden. Zumindest hat dies bei mir viel gerettet.
auch in meiner Schulzeit (mitte/ ende der achtziger) war massives Mobbing leider keine Ausnahme


Es war mein klares Eindruck (ist es immernoch), dass die verantwortlichen Lehrkräfte sowie der Schuldirektor nicht ihren Verpflichtungen nachgekommen sind. Auf Kosten der benachteiligten Schüler haben sie einfach weggeguckt, da es ihnen viel einfacher war, als die eigentlichen Ursachen des Übels nachzugehen. (Dafür werden sie in der Hölle kommen - ganz sicher!)
Mein Rat an Eltern mit gehänselten/ gemobbten Kindern: findet Euch ein Internat (Efterskole!) für Ihr Kind. Dort werden die Kinder nämlich i.d.R. wesentlich besser Betreut und haben auch immer ein Ansprechspartner vorhanden. Zumindest hat dies bei mir viel gerettet.
Hej Sollys und Henning!
So gravierend erleben wir das nicht, und bis auf wenige ausländerspezifische (Nazi) Parolen haben meine Kinder noch nichts auszustehen gehabt.
Doch es gab und gibt allgemein Mobbing an der Schule bei uns , und ich finde auch, die Handhabung durch Lehrer und Rektor ist nicht immer zufriedenstellend.
Was mich auch sehr wundert: Es wird soviel über "fællesskab" und gemeinschaftliche solidarische Erziehung gesprochen, es werden Klassengeburtstage "angeorndet" und meine Kinder, gut integriert auch in einer neuen Klasse, immer wieder dazu aufgefordert, sich doch bitte mit allen Kindern zu treffen und zu spielen (selbst,. wenn man eben unter 20 Schülern auch mal jemanden hat, den man höflich behandelt, aber nicht dicke zum Freund wählt) und es werden an diversen Schulen der Umgebung sog. "knækbrøddage" eingeführt, die zu mehr sozialem Verhalten innerhalb der Klassen führen sollen - aber letztendlich ist das Problem genauso schlimm wie anderswo auch.
Anscheinend sind diese großen Betonungen der "fällesskab" und die Einmischung in private Angelegenheiten wie : wen lade ich zu mir nach Hause ein, mit wem spiele ich etc. - auch nicht DIE Lösung (obwohl mir ein Lehrer, den ich ansonsten schätze, auf meine Frage, wieso es in anderen Ländern denn auch ohne diese Massenveranstaltungen genauso klappe, antwortete: Dann machen die eben was verkehrt).
Tja, ich hoffe, Euer massives Problem löst sich bald, Sollys, klingt ja wirklich beängstigend!
Hennig, kennst Du Dich mit Efterskoler aus?
Gruß Ursel, DK
So gravierend erleben wir das nicht, und bis auf wenige ausländerspezifische (Nazi) Parolen haben meine Kinder noch nichts auszustehen gehabt.
Doch es gab und gibt allgemein Mobbing an der Schule bei uns , und ich finde auch, die Handhabung durch Lehrer und Rektor ist nicht immer zufriedenstellend.
Was mich auch sehr wundert: Es wird soviel über "fællesskab" und gemeinschaftliche solidarische Erziehung gesprochen, es werden Klassengeburtstage "angeorndet" und meine Kinder, gut integriert auch in einer neuen Klasse, immer wieder dazu aufgefordert, sich doch bitte mit allen Kindern zu treffen und zu spielen (selbst,. wenn man eben unter 20 Schülern auch mal jemanden hat, den man höflich behandelt, aber nicht dicke zum Freund wählt) und es werden an diversen Schulen der Umgebung sog. "knækbrøddage" eingeführt, die zu mehr sozialem Verhalten innerhalb der Klassen führen sollen - aber letztendlich ist das Problem genauso schlimm wie anderswo auch.
Anscheinend sind diese großen Betonungen der "fällesskab" und die Einmischung in private Angelegenheiten wie : wen lade ich zu mir nach Hause ein, mit wem spiele ich etc. - auch nicht DIE Lösung (obwohl mir ein Lehrer, den ich ansonsten schätze, auf meine Frage, wieso es in anderen Ländern denn auch ohne diese Massenveranstaltungen genauso klappe, antwortete: Dann machen die eben was verkehrt).



Tja, ich hoffe, Euer massives Problem löst sich bald, Sollys, klingt ja wirklich beängstigend!
Hennig, kennst Du Dich mit Efterskoler aus?
Gruß Ursel, DK
""Den virkelige opdagelsesrejse går ikke ud på at finde nye lande,
men at se med nye øjne."
---------------------------------------------------------Marcel Proust ...
men at se med nye øjne."
---------------------------------------------------------Marcel Proust ...
- Lars J. Helbo
- Mitglied
- Beiträge: 7370
- Registriert: 23.06.2002, 22:08
- Wohnort: Sall
- Kontaktdaten:
Ich weis nicht, ob es tatsächlich mehr Mobbing als früher gibt. Vielleicht sind größere Schulen mit entsprechend weniger Kontakt zwischen Eltern und Schule mehr anfällig?
Ich denke aber, man muß zwei Sachen berücksichtigen. Erstens ist es wirklich ein Modethema. Es wird überall "Kampagnen gegen Mobbing" gemacht. Das ist natürlich auf eine Art gut, aber dieses übertribene Fokus kann vielleicht auch ein teil des Problems sein?
Zweitens denke ich, daß Mails und SMS ein teil des Problems ist. In unsere Schule hatten wir ein Vortrag von einem Polizist. Er hat darauf hengewiesen, daß die Kinder sich oft nicht klar machen, was sie da schreiben. Sie würden solche Sachen niemals ins Gesicht sagen und sie machen sich gar nicht klar, daß z.B. eine Morddrohung pr. SMS eine ernste Sache ist. Es geht hier also vielleicht nicht unbedingt um krimineller Energie, sondern eher um Verfremdung durch Technik?
Ich denke aber, man muß zwei Sachen berücksichtigen. Erstens ist es wirklich ein Modethema. Es wird überall "Kampagnen gegen Mobbing" gemacht. Das ist natürlich auf eine Art gut, aber dieses übertribene Fokus kann vielleicht auch ein teil des Problems sein?
Zweitens denke ich, daß Mails und SMS ein teil des Problems ist. In unsere Schule hatten wir ein Vortrag von einem Polizist. Er hat darauf hengewiesen, daß die Kinder sich oft nicht klar machen, was sie da schreiben. Sie würden solche Sachen niemals ins Gesicht sagen und sie machen sich gar nicht klar, daß z.B. eine Morddrohung pr. SMS eine ernste Sache ist. Es geht hier also vielleicht nicht unbedingt um krimineller Energie, sondern eher um Verfremdung durch Technik?
[url=http://www.helbo.org]www.helbo.org[/url] - [url=http://www.sallnet.dk]www.sallnet.dk[/url] - [url=http://www.salldata.dk]www.salldata.dk[/url] - [url=http://friskole.netau.net]www.frijsendal.dk[/url]
Liv uden Bevægelse kan være godt nok for gulerødder og kålhoveder, som ikke er bedre vant. - N.F.S.Grundtvig
Liv uden Bevægelse kan være godt nok for gulerødder og kålhoveder, som ikke er bedre vant. - N.F.S.Grundtvig
Hallöchen ihr Lieben!
Was heute als Mobbing bezeichnet wird, gab es auch schon in meiner Schulzeit (1966-1976 in Hamburg). In jener Zeit gab es regelmäßig "Backenfutter" (Prügel, Senge) von den Schülern der höheren Schulklassen. In den Hamburger Stadtteilen Horn und Billstedt war das völlig normal. Dieses Phänomen ist also nicht völlig neu. Gewalt üben ja meist Jugendliche aus, die selbst zu Hause Gewalt erlebt haben (Alkohol, Streit im Elternhaus). Ich weiß von Freunden in Dänemark, das Alkoholprobleme und Gewalt in der Familie auch in Dänemark verbreitet sind.
Ich selber habe mich frühzeitig entschieden, dieser Gewalt zu entsagen. Glücklicherweise kam damals die Hippiebewegung auf, die von Amerika nach Hamburg geschwappt war. "Make Peace not War", war damals die Devise. Habe mich seitdem nie wieder geschlagen (ausser in dem Boxclub in dem ich trainiere). Wäre schön, wenn sich die Jugendlichen heute, zu ähnlichen Aussagen bekennen würden (wehrhaft darf man dabei trotzdem bleiben).
))
Frank Spuhl
Was heute als Mobbing bezeichnet wird, gab es auch schon in meiner Schulzeit (1966-1976 in Hamburg). In jener Zeit gab es regelmäßig "Backenfutter" (Prügel, Senge) von den Schülern der höheren Schulklassen. In den Hamburger Stadtteilen Horn und Billstedt war das völlig normal. Dieses Phänomen ist also nicht völlig neu. Gewalt üben ja meist Jugendliche aus, die selbst zu Hause Gewalt erlebt haben (Alkohol, Streit im Elternhaus). Ich weiß von Freunden in Dänemark, das Alkoholprobleme und Gewalt in der Familie auch in Dänemark verbreitet sind.
Ich selber habe mich frühzeitig entschieden, dieser Gewalt zu entsagen. Glücklicherweise kam damals die Hippiebewegung auf, die von Amerika nach Hamburg geschwappt war. "Make Peace not War", war damals die Devise. Habe mich seitdem nie wieder geschlagen (ausser in dem Boxclub in dem ich trainiere). Wäre schön, wenn sich die Jugendlichen heute, zu ähnlichen Aussagen bekennen würden (wehrhaft darf man dabei trotzdem bleiben).

Frank Spuhl
hej
Was für ein Zufall. Gerade habe ich den Film " Drømmen" gesehen und fühlte mich in meine Schulzeit zurückversetzt.
Meine Schulzeit war 1973-..... und es war wirklich eine harte Zeit .
Nie werde ich das Lineal und den Zeichenstock vergessen. Da Prügel an der Tagesordnung waren , habe ich dreimal die Schule gewechselt und es wurde nicht besser. Ich war glücklich als ich nicht mehr die Schule besuchen mußte.
Nun ist zum Glück auch mein Sohn mit der Schule zu Ende, seid Sommer.
Es war eine der berühmten schlechten Schulen in Berlin. Wirklich Leute, mein Sohn und ich waren froh das es endlich vorbei ist. Es war nicht einfach ihn zu erklären das ein Abschluß wichtig ist und er durchhalten mußte.
Jetzt ist er in der Ausbildung und wirklich sehr glücklich.
Die Schulzeit ist eine sehr schwere Zeit und ich bin dankbar das er nicht den falschen Weg gegangen ist-also Drogen-Alkohol und mehr......
Also,-ich will nur sagen -in Berlin ist es auch nicht sehr schön mit den Schulen-denke es ist ein allgemeines großes Problem.
schönen Abend
wünscht Euch Petra
Was für ein Zufall. Gerade habe ich den Film " Drømmen" gesehen und fühlte mich in meine Schulzeit zurückversetzt.
Meine Schulzeit war 1973-..... und es war wirklich eine harte Zeit .
Nie werde ich das Lineal und den Zeichenstock vergessen. Da Prügel an der Tagesordnung waren , habe ich dreimal die Schule gewechselt und es wurde nicht besser. Ich war glücklich als ich nicht mehr die Schule besuchen mußte.
Nun ist zum Glück auch mein Sohn mit der Schule zu Ende, seid Sommer.
Es war eine der berühmten schlechten Schulen in Berlin. Wirklich Leute, mein Sohn und ich waren froh das es endlich vorbei ist. Es war nicht einfach ihn zu erklären das ein Abschluß wichtig ist und er durchhalten mußte.
Jetzt ist er in der Ausbildung und wirklich sehr glücklich.
Die Schulzeit ist eine sehr schwere Zeit und ich bin dankbar das er nicht den falschen Weg gegangen ist-also Drogen-Alkohol und mehr......
Also,-ich will nur sagen -in Berlin ist es auch nicht sehr schön mit den Schulen-denke es ist ein allgemeines großes Problem.
schönen Abend
wünscht Euch Petra