Planung: Auswandern

Fragen und Tipps: Bürokratie, dänisches Recht, usw.
Allegra

Beitrag von Allegra »

Hallo Hans!

"die dänsiche Grundeinstellung zur EU. Wenn man genau hinschaut, wird sie einem bei jedem Kaufmann vermittelt"

Was genau meinst Du damit? Da ist mir noch nie was aufgefallen...
Zuletzt geändert von Allegra am 18.10.2003, 01:40, insgesamt 1-mal geändert.
Lorenz

Beitrag von Lorenz »

Hallo!

Ich und meine Frau, wir ahben auch vor in naher Zukunft wieder nach Dänemark, Aarhus zu ziehen! Meine Frau ist Dänin und ich Deutscher. Wir haben bereits vor 5 Jahren ein Jahr dort verbracht, und sind dann nach Deutschland gegangen, um gemeinsam dort probieren glücklich zu leben! Wir waren i dieser Zeit bestimmt 20 Mal wieder oben bei Freunden und Familie und haben dieses Jahr dort geheiratet! Jetzt haben wir den Entschluss gefasst, und dauerhaft dort nieder zu lassen, weil es von Jahr zu Jahr ja auch nicht einfacher wird. Nach 2 1/2 Monate langem Probieren vom Versenden von Bewerbungen, muss man sagen, dass auch die Wirtschftskrise in Dänemark zu spüren ist!
Bin neu hier, und habe mit bEgeisterung dieses Forum gefunden, würde gerne in der nächsten Zeit rege mitdiskutieren und mehr über das Forum erfahren!
Grüße :-) Lorenz, P.S.: So warm ist es hier im Süden Deutschlands auch nicht (wohnen in Stuttgart, ich bin aber gebürtiger Rheinländer (Aachen). Die ltzten Tage hat es nachts bitter kalt bei minus 2 Grad gefrohren und tagsüber kommen die Temperaturen auch nicht über 7,8 Grad! Es hat sogar schon geschneit!
Zuletzt geändert von Lorenz am 18.10.2003, 12:24, insgesamt 1-mal geändert.
Hansi

Beitrag von Hansi »

@Allegra

Hallo Allegra,

ich meine damit, dass man überwiegend nur dänische Produkte in den Regalen findet, und darüber hinaus nicht unbedingt 5 Sorten von dem gleichen Produkt nur anderer Hersteller wie hier in Deutschland. Das bezahlst Du als Verbraucher nämlich alles mit. Tja, und dann hat Dänemark sozusagen einen "Ausnahmestatus" was die Beiträge an die EU betrifft. Und hoffentlich können Sie den noch lange erhalten ;-)

Gruss
Hans
Zuletzt geändert von Hansi am 18.10.2003, 23:22, insgesamt 1-mal geändert.
Ursel
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Beitrag von Ursel »

Hej hans!
Was die politischen Folgen der dänischen EU-Haltung angeht, dazu bin ich jetzt zu müde (eine mail ist mir schon hopsgegangen, weil ich den falschen Knopf drückte, grr, smile), aber nur soviel:
Wenn die 5 Produkte eines Herstellers zu Preisen wie in Dtld. führten, dann nähme ich diese 5 Produkte mit Handkuß in Kauf, denn mein Wirtschaftsgeld hier würde wesentlich länger reichen.
Im übrigen gibt es hier doch durchaus auch ausländische Produkte,sprich deutsche, italienische, englische, schwedische, niederländische etc. - mich wundert Deine Beobachtung.
Wo kaufst Du ein?
Eine gute Nacht wünscht Ursel,die erst letzten Montag in Flensburg wieder Preise vergleichen konnte.
Zuletzt geändert von Ursel am 18.10.2003, 23:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Ob man 20 verschiedene Sorten jeder Artikel braucht weis ich nicht. Eigentlich denke ich aber nicht, daß der Auswahl in DK - in Städten vergleichbarer Größe!! - wesentlich kleiner ist. Viel wichtiger ist aber der Tatsache, daß die Verbraucherpreise in DK (bei Alltagssachen wie z.B. Lebensmittel) rund 13% höher als in Deutschland liegen - und dabei sind die höhere MwSt. u.s.w. NICHT mitgerechnet.

Der grund ist, daß der Wettbewerb im Einzelhandel nicht groß genug ist. Das könnte sich vielleicht (hoffentlich) ändern weil mehrere Deutsche Ketten (z.B. Liedl) dabei sind sich hier zu etablieren.

Wenn sich das wirklich ändern soll, dann brauchen wir aber unbedingt den Euro. Damit würden die Preise nämlich direkt vergleichbar und das würde den Wettbewerbsdruck dramatisch erhöhen.

Was die EU-Ausnahmen betrifft, dann gibt es ganz bestimmt KEINE "Ausnahmestatus was die Beiträge an die EU betrifft" (hast Du bestimmt mit England verwechselt). Was es gibt sind drei Ausnahmen was der Mitspracherecht betrift und eine Ausnahme, die total irreal ist.

Es geht darum, daß DK bei den Beratungen und Entscheidungen in Sachen Euro, gemeinsame Verteidigung und gemeinsame Polizei-Arbeit nicht teilnimmt. Das hat aber mit Beiträgen nichts zu tun. Außerdem gibt es ein Vorbehalt gegen die Unions-Bürgerschaft, die ist aber ohne Inhalt, weil inzwischen sowieso von allen Seiten festgestellt wurde, daß die Unions-Bürgerschaft nicht die nationalen Statsangehörigkeiten ersetzen soll, sie ist nur eine Ergänzung.

Wenn der neue Traktat irgendwann fertig ist (mit der "Fleiß" Berlusconis wird das wohl erst im April werden), wird es hier in DK eine Volksabstimmung geben. Es könnte gut im September/Oktober 2004 werden. Dabei wird der neue Traktat angenommen und die Ausnahmen werden beseitigt - mit eine Ausnahme. Statt der Vorbehalt gegen die gemeinsame Polizei/Juristiche Vereinbarungen, wird es ein eingeschränkter Vorbehalt gegen die Gemeinsame Ausländer- und Asyl-Politik geben. Die wird genau so aussehen, wie die Vorbehalte, die England und Irland schon jetzt haben.
Zuletzt geändert von Lars J. Helbo am 19.10.2003, 00:11, insgesamt 1-mal geändert.
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liseha
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Beitrag von liseha »

Hej..
Wenn ihr Dänische Preisse mit Deutschland vergleichen, hab ihr dann auch eure einkommen verglichen???
Immer diese debatte... "DK ist ja sooo teuer", "ich habe wieder preisse verglichen", "wenn ich in D. bin kaufe ich das Auto voll"... Usw.
Ihr verdient ja auch viel mehr in DK als D. wozu dann diese preissverglichung???
Fahr nach Schweden, da ist es noch teure oder wie wär´s mit Finland??
Billiger ist es dann in polen, fahr doch da zum einkaufen..!!
Lise,
..die ein wenig genervt ist von der typische Deutsche presissverglichung..
Zuletzt geändert von liseha am 19.10.2003, 00:57, insgesamt 1-mal geändert.
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evi jensen
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Beitrag von evi jensen »

hej liseha,
nun weiss ich nicht genau, woher du deine kenntnisse über die gehälter in dk beziehst.
teilweise hast du recht. in den "niedrigen lohnklassen", da sind die einkommen höher als in den niedrigen lohnklassen in deutschland.
mit den oberen klassen kenne ich mich nicht aus. aber die mittlere region - und der gehören hier ja richtig viele an - haben vielleicht einen höheren bruttolohn, aber nach der steuer ist da kaum noch ein unterschied zum deutschen. ich bin seit 5 jahren erzieherin, kenne auch viele erzieherinnen in deutschland, und wir haben schon oft gehälter verglichen. wenn ich meinen stundenlohn sage, werden sie blass vor neid. aber wenn ich dann den gehaltszettel finde, wo der nettolohn draufsteht, hat es sich bisjetzt jedesmal gezeigt, dass wir in etwa dasselbe ausbezahlt bekommen. wenn wir dann manchmal noch weitergerechnet haben und feste unkosten abgezogen haben, hab ich wesentlich schlechter abgeschnitten, als meine deutschen kolleginnen. ich denke also, dass es vielleicht den einen oder anderen nervt, wenn wir immer wieder auf die preissunterschiede aufmerksam machen, dass es aber meiner meinung nach nur anständig ist, zukünftige einwanderer darauf aufmerksam zu machen, und - ganz nebenbei - für uns nötig sein kann, auch mal "luft abzulassen".
an hansi:
ich vermisse hier die auswahl - es kann ja sein dass ich aus irgendeinem grund die molkereiprodukte von arla nicht kaufen möchte, und dann muss ich von pontius zu pilatus fahren, damit ich was anderes finde, dies nur als beispiel.
man kann zur eu stehen wie man will, aber soviel wage ich zu behaupten: die dänsiche einstellung macht es für uns deutsche hier in dk nicht gerade leichter. zb hat duetschland mit einigen anderen eu staaten ein abkommen getroffen, nachdem ich wenn ich in einem dieser länder leben würde, die doppelte staatsangehörigkeit bekommen könnte. da beisse ich in dk auf granit, schade, ich denke nämlich dass es vielen leuten helfen würde, mit identitetsproblemen fertig zu werden, wenn anerkannt würde, dass sie nicht "neudänen" sind, sondern zb deutsche, die in dk leben, sich dort wohl und zuhause fühlen, auch gerne die staatangehörigkeit hätten, aber trotzdem deutsche bleiben dürfen. aber das ist eben eine politische frage, zu der jeder eine andere meinung hat.
so, mein sohn - der durch geburt beide staatsangehörigkeiten hat, aber nach dänischen recht mit 18 sich entscheiden muss (doch, ursel, muss er), will mit mir spielen.
euch allen einen schönen sonntag noch, tschüssle, evi
Zuletzt geändert von evi jensen am 19.10.2003, 08:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

En Vergleich zwischen Einkommen ist immer sehr problematisch. Erstens ist die Besteuerung (sowie Kranken- Rentenversicherung etc.) sehr unterschiedlich. Zweitens muß man ja dann auch noch die feste Kosten berücksichtigen (Autos, Mieten, Kindergartenplätze etc.). Drittens gibt es Kosten, die manchmal ganz vergessen werden. Beispielsweise können wir ja über die Deutsche Reform der Krankenversicherung nur milde lächeln. Hier mußten wir immer Zahnersatz und Brillen weitestgehend selber bezahlen.

Was ich aber bei Hansi's Beitrag nicht begriffen habe ist was an ein kleinerer Auswahl an sich so toll sein soll. Ich könnte durchaus mit der Dänische Auswahl leben, aber warum muß ich dafür 13% höhere Preise bezahlen? Dann habe ich doch lieber eine etwas größere Auswahl und zahle kleinere Preise - oder kann mir jemanden das anders erklären?
Zuletzt geändert von Lars J. Helbo am 19.10.2003, 10:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Allegra

Beitrag von Allegra »

@maybritt

Auf meine Frage vom 16.10. in diesem thread habe ich heute von Dir (leider per mail) eine Antwort bekommen - erst mal vielen Dank dafür.

Ich muß Dir allerdings sagen - und das tue ich lieber öffentlich - daß ich es geradezu lächerlich finde, daß Du diese beiden kleinen Beiträge (einer von mir, der andere - glaube ich - von Hans) gelöscht hast. Und dazu noch so schnell...

Es handelte sich - damit die anderen wissen, wovon die Rede ist - bei beiden Beiträgen um eine kurze Bemerkung zu dem von Ursel erwähnten "Warzenentferntag" - ein, wie maybritt meint, Abschweifen vom Thema...

Ich habe es an anderer Stelle schon erwähnt - die Art, wie Du hier mit einzelnen Nutzern umspringst, gefällt mir gar nicht. Offensichtlich stehe ich nun auch auf Deiner "schwarzen Liste" - hat das vielleicht mit oben genannter Kritik zu tun?
Zuletzt geändert von Allegra am 19.10.2003, 12:08, insgesamt 1-mal geändert.
Hansi

Beitrag von Hansi »

@Lars

In einem Land zu leben, dass derzeit 46-48% der gesamten EU-Beiträge alleine bezahlt wie D, schlägt sich mit Sicherheit auf das gesamte Lebens-Niveau nieder. Wo holt sich denn D die Beiträge wieder ? Wohl nicht bei den Parlamentsbezügen ?!?!?
Unsere Preise haben sich seit Einführung des Euro nahezu verdoppelt, auch wenn die Politiker das mit Erhebungs-Statistiken bestreiten. Logisch - im bundesweiten Durchschnitt mag das so sein, da fallen Lebensmittepreiserhöhungen ja auch nur mit 5% in die Statistik. Aber das genau ist es, was den Verbraucher am meisten betrifft, der täglich einkaufen geht. Dazu, aber mehr für Ursel, es ist träumerisch zu glauben, dass mehr Angebote die Preise für den einzelnen Artikel nach unten drücken. Das ist zwar betribeswirtschaftlich korrekt, aber die Praxis zeigt jeden Tag, dass das nicht stimmt. Machen wir mal eine andere Logik auf: Mehr Artikel der gleichen Sorte aber verschiedener Hersteller, brauchen auch mehr Platz im Regal. Also größere Regale. Die brauchen mehr Stellfläche, damit größere Läden. Die kosten mehr Pacht - und wer bezahlt die ? Die Verbraucher. Also, glaub nicht, dass die Preise in DK fallen wenn sie das gleiche Angebot wie in D haben. Lars hat ein Stück weit recht - sie werden fallen wenn sich große Ketten etablieren wie Lidl etc. Das halte ich durchaus für möglich.

Ok, und was in D im Schnitt 13% billiger ist, darfst Du an Sozialversicherungsabgaben usw. (siehe 10 Euro für Arztbesuch seit neuestem) usw. getrost 3mal wieder draufrechnen. DK erscheint den geutschen Touristen ja nur teurer, weil sie ja ihre Kosten in D auch noch haben. Aber insgesamt, ohne die "deutschen Nebenkosten" erscheint mir dass doch preiswerter. Netto hat man vermutlich in DK, trotz 25% Mehrwertsteuer und die Kosten mit den Autos, bei gleichem Einkommen mehr in der Tasche.

Gruss
Hans
Zuletzt geändert von Hansi am 19.10.2003, 15:18, insgesamt 1-mal geändert.
Ursel
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Beitrag von Ursel »

Hejhans!
Nur zwei Klarstellungen:
Erstens hast Du einen Zusammenhang hergestellt zwischen einem großen Warenangebotund Preisen.
Mir istdurchaus klar, daß mehr Sorten die preise nicht unbedingt drücken (oder vielleicht doch, smile?), mein Beitrag gestern nacht war so gemeint: Wäre da wirklich ein derartiger Zusammenhang - daß nämlich wie in Dtld. die Sorten vielfältiger sind bei deutschen Preisen, dann nähme ich die Mehr-Sorten gern in Kauf, smile.
Entschudlige, daß ich so undeutlich war.

Und zum andern: Deutsche Touristen können DK als Urlaubsland ja teuer oder billig finden ... ich aber lebe hier, habe sowohl in Dtld. als auch hier meinen eigenen Haushaltgeführt, Krankenhausbesuche hinter mich gebracht etc. - und erlaube mir daher,anders zu vergleichen als die deutschen Touristen.
Dennoch widerspreche ich den dänischen Nachrichten nicht, die da besagen, daß die Lebenshaltungskosten ungewöhnlich (unerklärlich?/unnötigerweise?) im Vergleich zu anderen EU-Ländern hoch sind.

Und drittens: Ich möchte dies gar nicht als Gejammer aufgefaßt sehen,sondern nur als Entgegnung zu den manchmal euphorischen und/oder fehlartigen Einschätzungen deutscherTouristen. genauso breche ich hier ja für Dtld. eine Lanze,wenn die Däninnen z.B. meinen, eskoste nichts, in Dtld. den Erziehungsurlaub auf 3 Jahre bis zum KIGA-Alter auszudehnen.
Ich denke,wie Evi, daß Menschen, die ernsthaft auswandern wollen, sowas wissen müssen, um wirklich abwägen zu können, was sie möchten, wo ihre eigenen Prioritäten liegen und ob sie dafür Nachteile,die sie bisher weder als Touristen gesehen/erlebt noch in Dtld. erfahren haben, "ertragen" bzw. gegen die andersgearteten deutschen Nachteile eintauschen möchten.
Und dazu gehört m.E., Maybritt und Allegra - die Kontroverse zwischen Euch scheint sich wg. meines Beitrags entsponnen zu haben (was mir leidtut), auch, daß das hiesige Gesundheitswesen trotz bekanntermaßen hoher bgaben (eben AUCH für selbiges Gesundheitswesen) Abgaben noch immer unzulänglicher im Vergleich zu dem ist, was Dtld. zu bieten hat.

grüße aus dem heute leider regnerischen DK - Ursel
Zuletzt geändert von Ursel am 19.10.2003, 16:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Ursel
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Beitrag von Ursel »

Hej allesammen!
Mir fällt gerade noch ein: ich würde sehr gern mal die wirklich positiven Seiten aufführen --- leider werden viele, die hier leben, von der etwas unfundierten Touristeneuphorie auf deutscher Seite derart erschlagen, daß wir so schwarzmalen "müssen". Dadurch entsteht leider so ein Meckereindruck, dem ich sonst gar nicht entspreche.
Diesnur mal so allgemein in die Runde (vielleicht könnte ein Turist mal so richtig über schlechte Erfahrungen sprechen - die rücke ich dann ebenso gerne positiv gerade, smile!!!) - Ursel
Zuletzt geändert von Ursel am 19.10.2003, 16:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Lieber Hanse, ich frage mich ehrlich gesagt, ob wir Dein Beitrag ernst nehmen soll?

Ja, Deutschland zahlt ein großer Teil der EU-Beiträge - WEIL Deutschland das mit Abstand am reichsten und größten Land der EU ist. Deutschland ist als großer Zentral in Europa gelegene Industrienation das Land, daß mit Abstand am meisten vom EU-Binnenmarkt profitiert - es gibt also kein Grund zu jammern.

Seid der Euro eingeführt wurde ist die Inflation in Deutschland so niedrig wie noch nie zuvor. Deine Behauptungen wegen Preissteigungen stimmen also einfach nicht - und Deine vorsorgliche Ausreden zeigen wohl deutlich, daß Du das schon weist - es gibt also kein Grund zu jammern.

Was die Selbsbeteiligungen im Gesundheitswesen betrifft. Daß was jetzt so langsam in Deutschland eingeführt wird, gibt es in DK schon seid vielen Jahren. Als ich 1982 nach D kam war ich total überrascht, daß man beim Zahnartzt gar nicht bezahlen mußte, sowas hat es hier niemals gegeben - es gibt also kein Grund zu jammern.

Es mag ja träumerisch sein zu glauben, daß ein größeres Angebot zu niedrigere Preise führt. Dein Argument, daß größere Stellflächen etc. mehr Kosten verursachen, scheinen ja auf den ersten Blick plausibel. Ein Vergleich zwischen DK und D beweist aber etwas anderes. Die Verbraucherpreise in DK sind nachweislich 13% höher als in D - OHNE MwSt und andere Abgaben. - es gibt also kein Grund zu jammern.

Wie die Preise den Deutschen Touristen erscheinen ist mir unbekannt. Ich beziehe meine Kenntnisse teils aus den Amtlichen vergleichen, teils aus eigener Erfahrung (habe von 1982-90 in D gelebt und fahre jetzt regelmäßig unter anderem zum Eikaufen hin).

Wie gesagt halte ich ein umfassender Vergleich von Lebenshaltungskosten für schwierig und gewagt. Es gibt einfach zu viele Faktoren, die dann berücksichtigt werden müßte. Ich denke aber, die Deutschen jammern im Moment insgesamt etwas zu viel. Tatsache ist immer noch, daß Deutschland eins der reichsten Länder überhaupt ist, daß es so gut wie kein Inflation gibt (es ist ja sehr sonderbar, daß man gleichzeitig von "Teuro" und eine reelle Reflationsgefahr sprechen kann), daß die Reformen im Gesundheitswesen, die jetzt gaaaanz langsam angegangen werden, längst überfällig waren und daß diese Reformen eigentlich nur das Deutsche Niveau _teilweise_ an dem Europäischen (darunter DK) Niveau angleichen werden.
Zuletzt geändert von Lars J. Helbo am 19.10.2003, 16:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Hansi

Beitrag von Hansi »

Hej Lars,

jetzt muß ich das Ganze ein bißchen sortieren - aber bitte sieh mir nach, dass ich nur einen Teil davon rausnehme:

>Ja, Deutschland zahlt ein großer Teil der EU-Beiträge - WEIL Deutschland das mit Abstand am reichsten und größten Land der EU ist.<
Letzteres ist der "gespielte Witz" und wird nur im europäischen Ausland so gesehen. Deutschland wird dieses Jahr, und auch im nächsten Jahr die Bedingungen der europäischen Währungsunion nicht erfüllen können. Wie auch, bei der Wirtschaftslage...

>Seid der Euro eingeführt wurde ist die Inflation in Deutschland so niedrig wie noch nie zuvor. Deine Behauptungen wegen Preissteigungen stimmen also einfach nicht - und Deine vorsorgliche Ausreden zeigen wohl deutlich, daß Du das schon weist - es gibt also kein Grund zu jammern.<
Dann frag mal die Deutschen die hier in D leben, ob das Leben preiswerter geworden ist. Es mag ja sein, dass die Inflation so niedrig wie nie zuvor ist, das ist das Bruttoinlandsprodukt aber auch ;-), und es interessiert den Verbraucher kaum, wenn er beim Kaufmann an der Ecke fast alles zwischenzeitlich DM/Euro 1:1 bezahlen darf. Oder was er dafür bezahlt, wenn er mit seiner Familie heute hier essen geht. Frag einfach mal in die Runde, welche Währung "billiger" war...du zitierst nämlich genau die Statistiken unserer Politiker...und dazu brauch ich keine vorsorglichen Ausreden ;-)

>Was die Selbsbeteiligungen im Gesundheitswesen betrifft. Daß was jetzt so langsam in Deutschland eingeführt wird, gibt es in DK schon seid vielen Jahren. Als ich 1982 nach D kam war ich total überrascht, daß man beim Zahnartzt gar nicht bezahlen mußte, sowas hat es hier niemals gegeben - es gibt also kein Grund zu jammern.<
Ok, hier gebe ich Dir recht, allerdings befindet sich der Sozialstaat Deutschland auf dem absteigenden Ast, und ich frage mich, wie lange sich das sozial schwächere Schichten (die es auch noch gibt) noch leisten können.

>Die Verbraucherpreise in DK sind nachweislich 13% höher als in D - OHNE MwSt und andere Abgaben. - es gibt also kein Grund zu jammern.<
Das habe ich nie bestritten, ich gebe Dir auch recht, dass hier zuviel gejammert wird. Aber D erscheint Dir beim Einkauf natürlich preiswerter, weil Du alle sonstigen Kosten nicht tragen mußt. Seit 1990 hat sich viel verändert...

Reden wir mal nicht von den Sozialleistungen, Nimm mal die Steuern. Die Steuerreform kommt nicht in die Gänge, Du darfst Steuern zahlen für Dinge die 1.) zum Teil total veraltet sind, und zum zweiten völlig überzogen. Weißt Du, was alleine ein Haus zu kaufen hier an Grunderwerbssteuer kostet ? Und das ist Geld wo Du keine Chance hast, es irgendwann mal wieder zu sehen. Oder den Soli, der eigentlich nur vorübergehend gedacht war...und...und...und... Deutschland ist nicht so preiswert wie es vermeintlich erscheint.

Entschuldige Ursel, noch eine Antwort zu Dir:
Mir ist völlig klar, dass überall nicht "alles Gold ist was glänzt" und man nicht zu euphorisch über manche Dinge denken sollte. Mir ist auch völlig klar, dass nicht alles so "schwarz" ist, wie ich es vielleicht in der Diskussion mit Lars darstelle ;-)- aber alleine darüber zu reden und dass diese Dinge mehr und mehr Raum im täglichen Leben einnehmen, zeigt doch schon dass nicht alles sooo richtig "rund läuft". Es gibt wahrscheinlich kein Patentrezept, leider, und ich glaube nicht, dass ich der Einzige in D bin der so denkt.

Bitte, ich möchte auch klarstellen: Nichts was ich hier schreibe soll ein persönlicher Angriff sein, und wir diskuttieren nur ein bißchen frisch, ja ?

Viele Grüße
Hans







Bearbeitet von - Hansi am 19.10.2003 18:00:05

Bearbeitet von - Hansi am 19.10.2003 18:09:05
Zuletzt geändert von Hansi am 19.10.2003, 17:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Das D Probleme mit den Maastricht-Kriterien hat, liegt nicht daran, daß D arm ist. Es geht ja darum, daß das Haushaltsdefizit zu groß ist. D.h. Die Öffentliche Ausgaben sind zu groß und die Einnahmen zu klein. Das kann man ändern indem man die Steuern erhöht oder beim Einsparen in den öffentlichen Haushälten - also genau mit den Maßnahmen, die man jetzt viel zu spät angefangen hat.

Was sich hier zeigt ist nicht Deutscher Armut, sondern daß D über seine Verhältnisse lebt. Es mag schmerzlich sein, sich an seine Verhältnisse anpassen zu müssen. Es ist aber notwendig. Hier in DK geschah es in den späten 80'er Jahren und war auch nicht angenehm. Oder frag mal den Schweden, wie sowas geht.

Es mag ja sein, daß manche Deutsche subjektiv empfinden, daß alles mit den Euro teurer geworden ist. Objektiv stimmt das aber nicht. Bei einer Infaltionsrate unter 1% kannst Du doch nicht behaupten, daß alles um 92% teurer geworden ist. Das kommt doch einfach nicht hin.

Deutschland erscheint mir beim Einkaufen nicht nur preiswerter - es IST preiswerter als DK - und darum ging es doch, es ging darum, ob ein kleinerer Auswahl an Waren von Vorteil ist, weil man dadurch kleinere Preise erzielen kann. Praksis zeigt, daß es so nicht ist. Deutschland hat größere Auswahl UND kleinere Preise. Wir wollen jetzt den Euro, damit wir daran auch Anteil haben können.
Zuletzt geändert von Lars J. Helbo am 19.10.2003, 19:01, insgesamt 1-mal geändert.
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