Georg Ferdinand Duckwitz

Beiträge für beide Zielgruppen: Deutsch und dänisch.
Indlæg for begge målgrupper: Dansk og tysk
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Tatzelwurm__1

Georg Ferdinand Duckwitz

Beitrag von Tatzelwurm__1 »

Hej,

ein Anstoss oder Schubser.
Gestern abend im Fernsehen (ZDF-Historie),
leider zu spät gesehen um im Forum bekannt zumachen.

Herr Duckwitz ist in Dänemark bekannter, als in Deutschland.
Das mag verschiedene Gründe haben, aber trotzdem ganz interresant die Dänisch-Deutsche Geschichte, mal nicht nur von der Urlaubsseite, sprich rosaroten Brille, beleuchtet zu sehen.
Suchen müsst ihr schon selber.

Waren übrigens schöne Bilder aus dem alten Dänemark dabei.

Detlef
xbus

Beitrag von xbus »

(Duckwitz: Junger Mann, der fuer die NS eiferte, sich aber dann innerlich von diesen abkehrte und fuer die Firma...
...Kaffee Hag ...arbeitete) , für die er 1928 als Niederlassungsleiter nach Kopenhagen ging. Zunächst war er von den Ideen Hitlers begeistert und wurde schon 1932 Mitglied der NSDAP. Er arbeitete seit 1933 im "Außenpolitischen Amt" der nationalsozialistischen Partei und war dort als Skandinavienreferent tätig. Nach der als "Röhm-Putsch" bemäntelten Mordaktion der NSDAP-Führung gegen innerparteiliche Opponenten begann Duckwitz sich innerlich von der Partei abzuwenden, ohne aber auszutreten. 1935 quittierte er den Dienst für die NSDAP und wechselte ins Reedereigeschäft, was zum Umzug nach New York City führte, wo er für die Hamburg-Amerika-Linie arbeitete.

Zum 1. September 1939 trat Duckwitz in den Dienst des Reichsverkehrsministeriums ein, das ihn in Kopenhagen als Schifffahrtssachverständigen einsetzte. 1941 wechselte er in den Zuständigkeitsbereich des Auswärtigen Amts.

Im Rahmen dieser Tätigkeit gab er im September 1943 sein Wissen über deutsche Pläne, Juden aus Dänemark zu deportieren weiter, wobei er seine Kontakte zu dänischen Reedern nutzen konnte.

Er half durch seine Verhandlungspolitik Juden, nach Schweden zu fliehen. Nachdem der Deportationsbefehl am 18. September 1943 beim deutschen Gesandten in Kopenhagen Werner Best eingegangen war, verhandelte Duckwitz bereits drei Tage später in Stockholm mit der schwedischen Regierung über die Aufnahme jüdischer Flüchtlinge.

Damit konnten 7.000 dänische Juden vor der Deportation gerettet werden, lediglich ca. 500 wurden in das KZ Theresienstadt abtransportiert, aber auch von diesen überlebten 90 %. Dafür wurde er 1971 von der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem als Gerechter unter den Völkern ausgezeichnet. Die Jüdische Gemeinde Berlin verlieh ihm für seinen Einsatz 1970 den Heinrich-Stahl-Preis. Bereits 1953 hatte ihm Dänemark das Komturkreuz des Dannebrogordens verliehen....
:wink:
(aus: Wikipedia)
runesfar

Beitrag von runesfar »

Mein Vater war damals "Schleuser". Ende April hat ein Deutscher Marinesoldat der Alte gefragt ob er Ihn verstecken konnte, bis der Krieg zuende war.

Es wurde ziemlich schnell klar, das der Typ alles über eine die Wichtigsten Schweden-ruten der Wiederstand wusste, aber nie ein wort gesagt hat und definitiv keiner verraten hat. Der wollte halt nur nach Hause, zur Hamburg.

Also hat die Gruppe ein Unterbringung für Ihn gefunden, an ein Bauernhof. Der abend vor sein Fahnenflucht bietet er seine beste Freund an, das er mitkommen darf. Und wird angezeigt. Der tag vor dir Befreiung wird er hingerichtet.

Ich habe der Guido Knopp-arbeit gesehen - war aber nicht beeindruckt.
xbus

Beitrag von xbus »

---ohne worte---
...---...


:|
Tatzelwurm__1

Beitrag von Tatzelwurm__1 »

Hej Runesfar,

man mag zu Guido Knopp`s Arbeit stehen wie man will,
(deine politische Denkweise ist mir wohl bekannt) aber
man muss auch mal sehen, dass auf diese Art und Weise
vielen Fernsehkonsumenten etwas Geschichte und
Geschichtsbewusstsein eingetrichtert wird.
Das das nicht ganz ohne Subjektivität (ZDF) vonstatten geht
und nicht ganz deine Meinung trifft, muss man dabei in Kauf nehmen.

Ein bißchen ist besser als garnichts.
Da ich kein Spezialist auf diesem Gebiet bin, ein Grund
für mich,
mich in der nächsten Zeit mit dieser Zeit der
deutsch-dänischen Gemeinsamkeit objektiv auseinander zusetzen.

Detlef
Danebod

Beitrag von Danebod »

Duckwitz war nach dem Krieg der erste Botschafter der Bundesrepublik in Dänemark. Aufgrund seiner bekannten Vorgeschichte hochangesehen in Dänemark.
runesfar

Beitrag von runesfar »

Tatzelwurm hat geschrieben:(deine politische Denkweise ist mir wohl bekannt)
Oouch. Abgesehen davon das Ich Gesichte studiert habe und das diese aktion der Wiederstand eine sehr wichtige Teil meine Familiebiographie ist - beide elternseiten - habe Ich wahrscheinlich nicht genug Wissen um die Genialität von Guido Knopp zu verstehen.

Und was ist meine Politische Denkweise????
Zuletzt geändert von runesfar am 23.01.2007, 15:00, insgesamt 1-mal geändert.
annikade
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Beitrag von annikade »

runesfar hat geschrieben:Abgesehen davon das Gesichte studiert habe und das diese aktion der Wiederstand eine sehr wichtige Teil meine Familiebiographie ist - beide elternseiten - habe Ich wahrscheinlich nicht genug Wissen um die Genialität von Guido Knopp zu verstehen.
*LACH*

/annika
galaxina
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Beitrag von galaxina »

runesfar hat geschrieben:
Tatzelwurm hat geschrieben:(deine politische Denkweise ist mir wohl bekannt)
Und was ist meine Politische Denkweise????
es handelt sich wohl um einen tippfehler... er meinte politischen standpunkt nicht denkweise...komisch, dass mir das auffaellt und nicht jemanden von denen, die sich sonst durch kleinkarierte denkweisen hervortun...
Tatzelwurm__1

Beitrag von Tatzelwurm__1 »

Hej,

ja,
mit solchen Dingen kann ich leider nicht aufwarten.
Meine Eltern waren nicht beim Widerstand und ich habe auch
nicht Geschichte studiert.
Gerade deshalb begnüge ich mit einfachen Zusammenhängen.

Übrigens waren nach dem Kriegsende
:oops: 60% der Deutschen vorher beim Widerstand :oops:

Die Anderen 80% waren in der Partei.
Merkste du was?

Ich will auch keine alten Wunden aufreissen, aber auch nicht alle Dänen
waren gegen Hitlerdeutschland.

Detlef

Nachtrag: Mein Vater war genau sechs Wochen im Krieg und hat Dänemark erobert. Danach an der "Heimatfront" gearbeitet, weil als Soldat ungeeignet.
runesfar

Beitrag von runesfar »

Tatzelwurm hat geschrieben:auch nicht alle Dänen waren gegen Hitlerdeutschland.
Ist mir völlig klar. Mein Onkel hatte lebenslang ein KZ-syndrom....wurde von Dänische Polizisten verhaftet und von ein Dänische Richter verurteilt - und sass in Nyborg.

Mein Vater hatte viel mehr angst vor Dänische polizisten als vor die Gestapo.....das gehört wohl auch zum Bild.
Martin Hofer

Beitrag von Martin Hofer »

Knopp ist nicht unumstritten. Wichtig ist zunächst, dass er nicht in erster Linie Historiker ist, sondern Filmemacher (plus "Begleitliteratur"). In seinen Filmen kommen viele Augenzeugenberichte vor, was ihm gelegentlich den Vorwurf einbringt, in seinen Dokumentationen kämen zu viele "gute Deutsche" vor. Klar: Welcher damals unzweideutig "böse" Deutsche wird sich als Augenzeuge interviewen lassen?

-- Martin
Danebod

Beitrag von Danebod »

Und welcher ein-eindeutig gute Deutsche wird sich interviewen lassen? Frag mal in der CDU-Seniorenvereinigung...
Martin Hofer

Beitrag von Martin Hofer »

Ich könnte jetzt anmerken, dass ich Deinen Einwurf nicht verstanden habe. Aber ich habe das Gefühl, ich sollte lieber nicht nachfragen ... :roll:

-- Martin
xbus

Beitrag von xbus »

...mein Vater war im Krieg in der Eifel "stationiert" - und
der hat soviel scheisse gebaut, dass ihm weil er besoffen zuspaet in seine kaserne gekommen ist, die offizierslitzen abgerissen wurden und er wurde wieder zum kl. unteroffizier -
deshalb ist er nicht nach russland gekommen und hat gegen die amis gekaempft...mit holzkarabiner und unterzahl.
er hat nach dem krieg ca. 1 jahr auf den rheinwiesen gegen das verhungern gekaempft und das rueckwaerts vor entkraeftung in die kloake fallen, das schlamm ertrinken, wenn nachts die loecher in die man sich gelegt hatte, zugerutscht sind und die leute sind darunter erstickt.

Mein Onkel war damals 17 und musste nach norwegen - wer nicht kam, wurde gleich erschossen oder nach russland gesendet - DER HATTE dann in Oslo 2 jahre eine freundin - die finnen in trondheim und oben in den lofoten haben zumschluss die bomben gegen die deutschen extra daneben geworfen...die hatten einfach keine lust auf russland, hatten vorher mit den dt. soldaten zusammengekaempft.

Wiederrum der vater ein bekannten ist von russland nach hauseglaufen der war 16 und hat in scheunen geschlafen und hat s noch im kriege nach hause geschafft.
Ein bruder von meiner oma ist 1943 in russland "gefallen"...
Die schwester meiner oma wurde in neuguinea von den japanern interniert.
Ein anderer Onkel wusste zu berichten, dass ein junger ss-mann nicht mehr zurueck wollte , der war einfacher bauer, der hat sich erhaengt in der scheune zu hause.

noch einer in der familie war als junger fahrer in griechenland und hat sofort nach kriegsende den schluessel hingeworfen.
mein lateinlehrer war flakhelfer und hat nur noch den kopf geschuettelt ueber das ungeheuer krieg.
Der mann meiner tante war auch fahrer, hat sich nach kriegschluss einen vollgetankten lastwagen gestohlen und ist aus dem oestlichen teil deutschlands abgehauen.
Mein Opa hat geweint als die geplante reichskristallnacht "PASSIERTE"...
DER hat 2 seiner freunde dabei erkannt.
Eine bekannte spedition damals hat nachts "juden" abtransportiert und zum bahnhof gebracht - schoen nachts, damit keiner was merkt.
Meine oma hat das hinter dem vorhang mitbekommen...

Es gibt genug erlebnisse und fakten - mein vater meinte auch, dass es wie ueberall "schweine" gab...die sich nach oben dienten durch grausamen dienstgehorsam.

Der Ortsvorsteher von dem kleinen staedtchen musste nach dem krieg absehbar schleunigst abhauen, den haette man sonst aufgehaengt.
...
Entschuldigen laesst sich damit nix...
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