"SALE" ich HASSE es !

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Rørviger

Beitrag von Rørviger »

Pitti hat geschrieben:Ich finde es ja auch total bekloppt. Ich komme z.B. täglich an ein Geschäft namens "Kids Corner Boys" vorbei.

Aber was soll man tun?
sich aktiv WEHREN !

Geschäfte mit diesem linguistischem Quatsch meiden !

Es laut sagen !
annanna
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Beitrag von annanna »

CAY hat geschrieben:
galaxina hat geschrieben:So ist es Jutta.
Eine andere Unsitte ist, dass jeder der sonst auch kein Englisch spricht ein Händy hat...
Ätzend, ne? Dazu eine Anmerkung: In England ist ein "Handy" gänzlich unbekannt, "handy" heißt übersetzt "praktisch" (z.B. "it comes in quite handy" = "das ist ganz praktisch"). Handies (oder wie man bei uns schreibt: Handys *fußnägelaufroll*) heißen in England "mobile phone" oder auch nur kurz "mobile". In Kanada übrigens "cellphone".
Und somit ist "Handy" doch ein deutsches Wort, das sich im Sprachgebrauch fuer einen zuvor unbekannten Gegenstand durchgesetzt hat.
Ich finde diese ganzen deutschen (!) Woerter, die englisch klingen, aber im Englischen nicht existieren, super.
Andere prominente Beispiele sind Showmaster oder Beamer, die im Englischen auch nicht existieren.

Mit "sale" ist das sicher anders, da das tatsaechlich ein englischer Begriff ist, der einen deutschen (SSV) verdraengt.
geloescht20

Beitrag von geloescht20 »

Ganz lässt sich das aber nicht mehr vermeiden.
Dann dürfte man viele Lebensmittel nicht mehr kaufen, nicht in den Penny-Markt gehen etc.
Das Problem ist, viele denken über den ganzen Wortunsinn gar nicht mehr nach.
Es laut sagen !
Damit wird sich aber nichts ändern, die Werbebranche hört dir/ uns garantiert nicht zu. Außerdem gab es diese Übernahme von "Fremdwörtern" schon zu jeder Zeit.
Zuletzt geändert von geloescht20 am 11.07.2007, 13:54, insgesamt 1-mal geändert.
Rørviger

Beitrag von Rørviger »

annanna hat geschrieben:Ich finde diese ganzen deutschen (!) Woerter, die englisch klingen, aber im Englischen nicht existieren, super.
Ich so ganz absolut NICHT, ich finde sie beknackt, total beknackt...

Und sowas wie "Service Points" bei der Bahn (Früher hiess das Fahrkartenschalter) finde ich ausserdem extrem PEINLICH.

Und "nightshirts" im Kaufhof sind einfach nur noch zum Schreien.

.....
pipeline
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Beitrag von pipeline »

semmel hat geschrieben:Willkommen im Club der denglish sprechenden Gemeinde.
sieht so aus, als ob es jetzt auch in DK Bekloppte gibt, die der dänischen Sprache nicht mächtig sind und es nun in English versuchen.
In D gibt es die zu Hauf. Warum sonst musste die Rechtschreibung geändert werden.
Kennt irgendein echter Engländer die Worte: in- und outsourcing??
Seht ihr....
Semmel, ja, einer von den Bekloppten bin doch ich! :oops: :mrgreen:
Waren wir heute fein zusammen bei der Polizei (DAS war die Polizei???? :shock: ) und mein Mann hat geredet, ich hab brav zugehoert, und als es ans Erklaeren eines Dokumentes ging hab ich englisch gesprochen - die nette Dame gleich mit - ich bot ihr dann an wir koennten auch Deutsch reden, ich bin zweisprachig, bloss kein Daenisch. Sie fand es witzig...

Uebrigens in- und outsourcing sind tatsaechlich weit gebraeuchlich im englischsprachigen Raum... nur "handy's" eher nicht :mrgreen:

Oh und an den Laeden in Sonderborg wo wir heute waren steht draussen zwar "Sale" in den Fenstern, drinnen aber "udsalg" oder auch "tilbud"... ich denke mal, wenn man Sale schreibt, kann man die Buchstaben groesser machen im Schaufenster... alles marketing! :wink:

Und heute war ich gaaaanz alleine bei Superbrugsen einkaufen und hab die Kassiererin nicht mal bitten muessen, ins Deutsche zu schwenken - nur die Summenanzeige ihrer Kasse musste sie schwenken :mrgreen:
annanna
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Beitrag von annanna »

Rørviger hat geschrieben:
annanna hat geschrieben:Ich finde diese ganzen deutschen (!) Woerter, die englisch klingen, aber im Englischen nicht existieren, super.
Ich so ganz absolut NICHT, ich finde sie beknackt, total beknackt...

Und sowas wie "Service Points" bei der Bahn (Früher hiess das Fahrkartenschalter) finde ich ausserdem extrem PEINLICH.

Und "nightshirts" im Kaufhof sind einfach nur noch zum Schreien.

.....
du hast mich falsch verstanden, "nightshirts " ist englisch und dafuer kann man auch Nachthemd sagen und hier wird das deutsche Wort verdraengt.

ABER: Handy ist ein deutsches Wort, kein englisches, das gleiche gilt fuer Showmaster, das ist ebenfalls ein deutsches Wort etc.
Simba
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Beitrag von Simba »

Also ich bleib dabei, es gab immer schon Veränderungen in der Sprache. Das ist keine neuen Erscheinung. Denkt an die Wörter, die aus dem Lateinischen abstammen, die französisch-eingedeutschten Wörter, paraply, paternoster, baguette, büro, milieu, boutique...
Die Sprachen (und zwar alle) werden geschichtlich beeinflusst. Heutzutage ist es halt englisch, das die dänische und die deutsche Sprache beeinflusst. Aber deshalb davon zu sprechen, dass die Sprachen sich langsam aber sicher verlieren, halte ich für sehr übertrieben.

Was Geschäftsnamen wie "Kids Corner Boys" betrifft, da ist die Frage, ist das überhaupt ein urdeutsches Geschäft oder hängt das vielleicht mit einer Kette zusammen. Andere Frage auch, hat dieses Geschäft vielleicht vor, sich auch auf dem internationalen Markt zu etablieren (hoppla, noch so ein nichtdeutsches Wort).
Übrigens, Jysk will doch die "dänischen Bettenlager" in D nun auch Jysk nennen so wie hier in DK. Ohoh, noch mehr ausländisches Kauderwälsch, oder gibt es da einen Unterschied zwischen Kids Corner Boys und Jysk? Naja, im DK-Forum wahrscheinlich schon. :wink:

LG Simba, die sich da gerne Annikas Meinung anschliesst
Es gibt aber Schlimmeres.....
Berndt

Beitrag von Berndt »

Eigentlich sind die englischsprachichen Bevölkerungen sprachlich gesehen ziemlich "arm". Sie haben ja keine "fancy words", wie wir. Alle Begriffe, die wir in der englischen Form sehr "exotisch" finden, sind ja für die Englischsprachigen ein Teil des Alltags.

Mir fallen momentan 2 deutsche Begriffe ein, die tatsächlich zur englischen Alltagssprache gehören: Hinterland ("Land hinter der Küste"), bzw. Kindergarten ("Schule für sehr junge Kinder").

Es gibt folgende dänisch-konstruierte Bezeichnungen, die in Englisch was ganz anderes bedeuten, oder sogar ganz unbekannt sind:

Choker - Speaker - Dressman - bigshopper - bodyguide - longjohn - monkey class - sixpence - speeder - babylift - smoking - grillparty - stationcar - case story - cottoncoat - drop - struggler - butterfly.

Was soll das :?: Englischklingende Bezeichnungen, die in Großbritannien / U.S.A. unbekannt sind :roll:
Es ist lächerlich :!:
semmel
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Beitrag von semmel »

Hej Corinna,
dich meinte ich aber jetzt nicht damit... [img]http://www.cosgan.de/images/smilie/liebe/a010.gif[/img] , sondern die wirklichen Erfinder solcher Entgleisungen..... [img]http://www.cosgan.de/images/more/bigs/c007.gif[/img]
Torsten
sankthansorm
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Beitrag von sankthansorm »

Ich kann mich dem Ganzen nur anschließen. Wenn es angemessen ist, dann sollen fremdsprachige Wörter in die jeweils andere Sprache eingedeutscht, eingedänischt, oder wie auch immer werden. Für Online oder Internet können gerne Englisch beibehalten werden, nur soetwas überflüssiges wie Workflow ( wir hatten im Studium mal ein absolut überflüssiges Seminar, in dem der Workflow verbessert werden sollte) sollte weiterhin der Arbeitsablauf blieben.
lillebaek

Beitrag von lillebaek »

Rørviger hat geschrieben:
annanna hat geschrieben:Ich finde diese ganzen deutschen (!) Woerter, die englisch klingen, aber im Englischen nicht existieren, super.
Ich so ganz absolut NICHT, ich finde sie beknackt, total beknackt...

Und sowas wie "Service Points" bei der Bahn (Früher hiess das Fahrkartenschalter) finde ich ausserdem extrem PEINLICH.

Und "nightshirts" im Kaufhof sind einfach nur noch zum Schreien.

.....
Die Bahn eines der schlimmsten Unternehmen. Was ist überhaupt mit dem Spruch "mobility networks logistics" gemeint? Zusammen mit dem anderen ehemaligen Staats-Unternehmen Telekom(oder T-home) oder was das momentam heisst, finde ich es zum Kotzen.

Versuch mal durch Web´n´walk, Cal´n´surf und ähnliches zu durchschauen...
Kanelstang
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Beitrag von Kanelstang »

Sich über Leute, die das Wort "Handy" für ein mobiles Telefon benutzen, zu mokieren, ist übrigens genauso *gähn* und angestaubt, wie Leute, die andere permanent darüber belehren müssen, dass die Zeit zwischen 2 olympischen Spielen Olympiade heißt und nicht etwa die große internationale Sportveranstaltung an sich. :wink:

Ist nun schon wirklich ein alter Hut.

Genauso haben wir auch alle schon vor 2 Jahren ganz doll darüber gelacht, dass die Bodybags (also diese Rucksäcke, die irgendwie komisch quer über die Brust gespannt werden) im englischen ja Leichensäcke heißen.
Hach, da kann man sich ja wieder vortrefflich über Leute beömmeln (will sagen: erheben), die etwas FALSCHES gesagt haben oder verwenden, weil man selber ein wahrer Globetrotter ist und sich gut auskennt. :wink:

Mich stört auch etwas die inflationäre Überschwemmung englischer Begriffe, vor allem bei Berufen.
Ist hier noch wer Abteilungsleiter?
Oder sind etwa alle schon Assistant Manager? :wink:

Wie auch immer: Sprache ist etwas dynamisches, etwas, was sich permanent in Bewegung und Veränderung befindet.
Damit muss man leben und auch damit, dass sich vielleicht das eine oder andere Wort "einschleicht", was man persönlich unsinnig, nicht schön oder vielleicht auch sogar als falsch entlarven kann.

Wie auch immer, mein Handy klingelt :oops: gerade und ich schließe mit den Worten: Bitte sich nicht immer über andere erheben, denn das ist in etwa genauso stillos wie das Verwenden von Lehnwörtern einer anderen Sprache. :wink:
pipeline
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Beitrag von pipeline »

Berndt, ich haette da noch das Wort "abseil" fuer dich, dass im Englischen unter Bergsteigern durchaus gebraeuchlich ist, und das Wort "über", das gerne vor alles gehaengt wird, wo man ansonsten "super" sagen wuerde, aber mit einem sarkastischen Beiklang (z.B. der Zahnarzt der sich ueber seine neue nervtoetend-effektive Assistentin mit der Bezeicnung "überassistant" aufregt - Beispiel fiel mir gerade beim Ansehen einer Fernsehserie ein... :wink: )

Gestern um die Mittagszeit war ich nun also erstmals im Zentrum von Sonderborg, so zum Umschauen und Besorgen von versprochenen Postkarten und so... und ich muss ganz ehrlich zum Threadthema erwaehnen, dass ich in Sonderborg nicht ein einziges "SALE"-Schild gesehen habe, aber hunderte von "Udsalg"s... dass ich also aus dieser Gegend hier die ganze Aufregung nicht wirklich nachvollziehen kann... aber vielleicht ins Sonderborg halt noch ein paar Jahre am Hinterherhinken... :wink:
Berndt

Beitrag von Berndt »

Ich weiß nicht, ob es eine Anekdote ist. Aber die Geschichte fällt mir eben ein:

In Esbjerg wurde eine Wäscherei eröffnet. Sie sollte "Sofort-Rens" heißen. Es kamen nur wenige Besucher. Der Inhaber wurde gefragt, warum er diesen fremdklingenden Namen gewählt habe.
Er antwortete, daß die Wäschereien mit dem Namen "Quick-Rens" ja einen eben so fremdklingenden Namen tragen.
Wieder diese Neigung an englische Benennungen.
Martin Hofer

Beitrag von Martin Hofer »

Die Begründung von Jysk hinkt jedenfalls etwas. Ich war heute zufällig in einem "Dänischen Bettenlager", da gab es nur "SSV"-Plakate.

-- Martin
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