Gartenlokale - Mangelware?

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testmod
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Beitrag von testmod »

Fabula hat geschrieben:

Fisch.

Ein sehr leidiges Thema. Ich glaube, an der Nordsee findet man häufiger frischen Fisch als an der Ostsee.

Da hast du recht!Also im Bereich Ringkøbing Fjord/Hvide Sande,wo wir immer sind,hab ich keine Probleme Fisch zu kekommen,sogar vom Kutter.Wir essen sehr viel Fisch,wenn wir dort sind.
lillebaek

Beitrag von lillebaek »

Fabula hat geschrieben:@MichaelD: du sprichst ein Thema an, das uns hier auch beschäftigt.

Die typischen Dorfkneipen verschwinden. Es gibts sie kaum noch. Und wenn ein solches Lokal von einem anderen übernommen wird, ist es meist ein Italiener, Spanier, Chinese, egal. Aber nicht von einem typischen "Dorfkneipenwirt" und es ist dann auch keine "Dorfkneipe" mehr, nicht mal mehr im weitesten Sinn.

Worans liegt? Wir hatten hier bei uns die Diskussion und kamen teilweise zu dem Resultat, dass es vermutlich am Fernsehen, am PC liegt, keine Ahnung. Das Familienleben hat sich ja auch völlig verändert, die meisten hocken ja abends vorm TV und "entspannen" auf diese Art und eine Kneipe im eigentlich Sinn wird nicht mehr gebraucht. :(

Ob es in DK auch so ist..... wahrscheinlich.

Wenn ich so lese, was du geschrieben hast, ist in diesem Fall der Unterschied so riesig auch wieder nicht. :? Zumindest nicht in dieser Hinsicht.
Das ist meiner Meinung nach so nicht richtig. In Deutschland haben die meisten Dörfer immer noch ihre Kneipe(oder Italiener/Grieche/Chinesen). Es mag sein, dass es bergab geht, aber es ist immer noch viel mehr als in DK.

Übrigens finde ich auch so den Zusammenhalt auf den Dörfen grösser in D als in DK. Ich war zum Beispiel auf ein Schützenfest letzte Woche, was da alles organisiert war und was da los war in einem 400-Seelen-Dorf fand ich heftig - aber sehr gut und lustig!

Ich glaube aber, dass es in Deutschland eine grössere Stadt/Land. Gefälle gibt. Es ist ja bekannt, dass man in Deutshland nicht so oft umzieht wie in DK, deswegen sind das wahrscheinliche auch dieselben 50 Familien mit Kindern und Enkel die seit ewig an diesen Schützenfesten teilnehmen. In den grossen Städten finden ich es aber viel ausgeprägter, dass man in Deutschland einfach in ruhe leben möchte und seine Nachbarn kaum kennen
Ursel
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Beitrag von Ursel »

Hej lillebaek!
Übrigens finde ich auch so den Zusammenhalt auf den Dörfen grösser in D als in DK. Ich war zum Beispiel auf ein Schützenfest letzte Woche, was da alles organisiert war und was da los war in einem 400-Seelen-Dorf fand ich heftig - aber sehr gut und lustig!
Dem muß ich aber sehr aus meiner Erfahrung widersprechen!
Zumindest wenn Du das an Dorffesten ausmacht, dann gibt es doch auch in DK große Feste und kleinere Treffs:

Das wöchentliche Bankospiel im Versammlungshaus ist ein fester Bestandteil nicht nur der alten Generation;
die Kinderfeste wie "Juleträsfest", "Höstfest", Hlg.-Drei-Königsfest und nicht zuloetzt Karneval sind wiederkehrende Begebenheiten, die Eltern und Alte des Dorfes für die ganze Kinderschar ausrichten.
Das Rockfestivall neulich in unserem Dorf (10j. Jubiläum) ist inzwischen überdie Dorfgrnze berühmt und verinit alle Genereation - von der Kinderfamilie mit über Teenager bis hin zur Eltern- und Großelterngeneration.
Nicht zu vergessen Sct-Hans mit gemeinsamem Essen vorneweg oder extra anberaumte gemeinsame Mahlzeiten im Versammlungshaus oder in der Schule. :D

Immer wieder treffen sich die Mannschaften zum Herren-, Damen-, Kinderfußball und -handball, auch hierzu gibt es jährlich Abschluß- und Auftaktfestlichkeiten.

Aus meinem süddeutschen Dorf kenne ich das nicht so - und auch meine Freunden norddeutschen Dörfern haben da weniger und höchstens genausoviel Aktivität.

Daß man sich unter der Dorfe außerhalb der Sportaktivitäten wenig trifft, haben wir ja oben schon genannt; es ist ja auch schwierig, wenn alle (zu verschiedenen Zeiten) arbeiten fahren - eben außerhalb desDorfes in viele Richtungen und dann erst noch Familie, Haus und Garten betreuen müssen und wollen.

Im Laufe der Jahre, die wir hier leben, hat sich die Zusammensetzung im Dorf enorm geändert - viele Alte sind weggezogen oder weggestorben, junge Leute mit Kindern und Kinderplänen sind zugezogen --- der Zusammenhalt ist der gleiche.
Voraussetzung, um in die Gemeinschaft auch nur andeutungsweise reinzukommen, ist natü+rlich, daß man sichengagiert - entweder beim Bank, beim Sport oder in der Kirche oder was sonst so anfällt und vorhanden ist.
Das ist keine Garantie für guten Anschluß, aber es erleichtert die Sache doch erheblich.

"Die kleine Kneipe" stirbt überall wohl langsam aus, weil die Menschen sich ihre Sorgen im Internet wegchatten oder beim TV verdrängen und weil Zeit eben überall knapper wird, denke ich.

Und die Fischgeshchäfte - tja, mein nächstes wäre wohl inSkanderborg, Aarhus oder Silkeborg, alles zuweit weg, um mal eben einzukaufen.
Also muß ich michweiterhin mit dem kleinen Angebot des Fischwagens auf dem "Wochenmarkt" bescheiden, leider :(

Die kulturellen Unterschiede lernt man wirklich nur richtig kennen, je tiefer man eintaucht und noch besser, wenn man die Sprache kann --- sie wird zu Recht als verbindendes Element bei der Integration gesehen, kann einem aber auch manchmal zum Haareraufen deutlich machen, wie weit Dänen und Deutsche manchmal auseinander sind.

Und kleine Ursachen haben dann "große" Wirkung... der Schneeballeffekt eben.
(Oder man konstatiert nur das Fehlen oder Vorhandensein mancher Dinge oder Haltungen oder Handlungsweisen - besser ist es natürlich, den Sachen so wie Fabula auf den Grund zu gehen. :wink: )

Gruß Ursel, DK - mit regem Dorfleben! :D
""Den virkelige opdagelsesrejse går ikke ud på at finde nye lande,
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Hellfried
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Beitrag von Hellfried »

Fabula hat geschrieben:
Hoffentlich bleibt Dänemark einfach Dänemark
Ja, das soll es auch. Es ist halt nur so was gemütliches, und deshalb ist mir aufgefallen, dass es in diesem "hyggeligen" Land so etwas nur selten gibt.

Übrigens in Norwegen und Schweden sind mir derartige Lokalitäten auch nicht sehr häufig über den Weg gelaufen (dort aber schon eher wegen des Wetters :wink: )

Fisch.

Ein sehr leidiges Thema. Ich glaube, an der Nordsee findet man häufiger frischen Fisch als an der Ostsee. Oft ist es uns in den letzen Jahren nur an "Fischwagen" vor dem Supermarkt gelungen, frischen Fisch zu bekommen. So z.b. auf Samsø, wo es allen Ernstes kein Fischgeschäft gibt! :?
Also wenn ich in Bornholm leckeren Fisch essen will gehe ich in Snogebæk
immer in die Räucherei und nehme das Fischbuffet für 95 Kr. Da kann man so viel essen wie man möchte und die Auswahl ist auch ok. Bei meinem Appetit ist das auch eindeutig die billigste Variante. Ich glaube das es sicher mehrfach so teuer wäre, wenn ich den dort verzehrten Fisch einzeln kaufen würde :D
Rørviger

Beitrag von Rørviger »

Ursel hat geschrieben:Hej lillebaek!

Dem muß ich aber sehr aus meiner Erfahrung widersprechen!
ich auch.

Wir wohnen in einem dorf mit unter 1000 festen Einwohnern, und sogar ausserhalb der Touristensaison, wo es hier gottseidank recht stille ist, brodelt es hier von Aktivität.

Wir haben Kneipe (auch "inoffizielle" :wink: ...ein typisch dänisches Phänomen, man nennt es auch "smugkroer", kann das Hinterstübchen des lokalen Kaufmanns sein, ein Sport- Schützen, angler- oder Sonstwas-Verein), Metzger, Supermarkt, Fischhändler, Alles...und, besonders im WINTER, unzählige kulturelle und gesellschaftliche aktivitäten. Ach ja, und dann haben wir sogar auch ein 4 Kokkehuer Restaurant. :D

http://www.roervigkro.dk/Velkommen.html

http://www.roervigkro.dk/Restaurant_files/Scan.pdf

Es lebt und brummt hier VIEL mehr als in der Kopenhagener vorstadt, wo wir bis 2003 lebten.

Und wir sind natürlich auch Mitglied in diversen Vereinen und Organisationen, so trifft man Leute und findet Freunde.

Man kennt sich, und das ist gut so....und da macht es noch nicht einmal was, wenn ich als "Ham Tyskeren" bezeichnet werde, zudem es hier noch mehrere davon gibt. :D
Ingrid A.
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Beitrag von Ingrid A. »

Je nun, so ganz ist meine Frage nun nicht beantwortet worden. :roll:

Ich versuchs mal, rauszu"friemeln".... :wink:

Also:

Der wahrscheinlichste Grund sind die Preise.
Dann das Wetter (glaub ich aber doch nicht so richtig, oder doch?? :?: )

Denn dass es an dem "Ungeselligsein" der Dänen liegen soll, glaub ich erst recht nicht. Denn diesen Eindruck hatten wir in all den vielen Jahren wirklich nicht, eher im Gegenteil.

Na egal.

Bei unserem nächsten DK-Urlaub weiß ich jedenfalls ein wunderschönes Gartenlokal. Vielleicht eines der schönsten, von den wenigen, die wir in DK überhaupt gefunden haben:

Und das ist "Lolles Gard" auf der kleinen Insel Nyord, gar nicht weit von unserem nächsten Ferienhaus entfernt.

Noch lange hin, bis dahin... :roll:
Ursel
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Beitrag von Ursel »

Hej fabula!

Auch wenn Du dann warum-auch-immer wieder mit Steinchen nach mir wirfst:

Niemand hat gesagt, die Dänen seien ungesellig.
Der (Kultur-)untershcied :idea: liegt darin, daß sie diese Geselligkeit anders ausüben - eben nicht in so sehr in Straßencafés, Restaurants (sieht man von offizielleren Einladungendorthin mal ab) oder Kneipen.
Zumindest nicht in Jütland :mrgreen: :mrgreen:
Kopenhagener sind ja ein eigenes Großstadt-Völkchen.

nd so bedeutet das Wort "hyggelig" auf dänisch etwas anderes als "gemütlich"Was wir Deutsche als gemütlich ansehen, ist es eben nicht zwangsläufig auch für Dänen.
Das gilt natürlich auch für viele andere Dinge.

ich habe die mehr als häufige rfahrung gemacht, i nDtld. eine Rabenmutter zu sein, weil ich ees wagte, mein Kind sehr dänisch - skandinavisch) bei Minusgraden i mkinderwagen draußen schlafen zu lassen.
Frieren, Rabenmutter odersowas wird also je nach Kultur anders interpretiert.
Genauso waren wir deutschen Mütter, die ihre Kinder mind. bis zum KIGA zuhause betreuten, keine guten Mütter, weil wir unsere Kinder zu unsozialen Wesen gerade heranzogen - in Dtld. verläuft die Diskussion eher umgekehrt.
Auch über den Geshcmack beim Essen kann man sich auch aus kulturellen Hintergründen heraus streiten (oder eben nicht):
Jedenfalls wird sicher hier wie dort manches "lecker-lækker" unterschiedlich interpretiert.

ich habe jedenfalls noch keinen Jütländer getroffen, der auch bei schönem Wetter eine Sehnsucht nach einem deutschen Straßencafé geäußert hat.
Kennen sie diese aus südlichen Urlauben, so gehören die damit eben zum Urlaubsbild und sind nicht direkt üertragbar auf dänische Gepflogenheiten.

Also, Wetter und Preise sind das eine; -die jahrzehnte-, vielleicht sogar jahrhundertelange Gewohnheit sind das andere.
Es spielt eben vieles untrennbar zusammen.

Gruß Ursel, DK - schon wieder bei absolutem Nicht-Draußencafé-Wetter. :(
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Ingrid A.
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Beitrag von Ingrid A. »

Möchtest du von mir eine Antwort darauf haben, @ursel?

Ich hoffe nicht.

Ich habe zu diesem Thema alles gesagt, was ich zu sagen hatte.

Danke nochmals für eure Meinungen.

Was ich noch sagen wollte: Auch wenn ich nicht in Dänemark lebe, ist es für mich einfach interessant, so viel wie möglich über dieses Land und seine Bewohner zu erfahren.
Wir reden zu Hause auch sehr viel über Dänemark, daher kommen auch oft meine vielleicht "seltsamen" Fragen. So wie diese mit den Gartenlokalen. :wink:

LG Fabu - die gestern wieder in einem sehr schönen gesessen hat. 8)
Ursel
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Beitrag von Ursel »

Hej Fabula!

Keiner MUSS hier antworten.
(Sagt Ihr selber ja oft genug.)
Wieso Du so merwürdig reagierst, kann ich höchstens ahnen.

Ich habe Antwort ebenso ernsthaft gemeint wie Du Deine Frage, und ich fand die Frage weder seltsam noch sonstwas, sondern sogar sehr interessant, weil sie eben wirklich aufzeigt, wie unterschiedlich die Menthalitäten und daraus resultierenden Gewohnheiten letztendlich doch sind - nicht immer ist einem auf Anhieb klar, daß es sich um völkereigene Eigenschaften handelt, die historisch irgendwie gewachsen sind.

(Was mir in völlig anderem Zusammenhang als Gartenlokalen z.B. bei dem Roman von "Carsten Jensen: Vi de druknede" sehr auffiel, weil dort fast ausschließlich Fischerleben vor mehr als 100 Jahren aufwärts erzählt wird. Vieles davon ist einer Landratte wie mir dann erstmal --- fremd, ungewohnt --aber bei vielem erschließt sich mir dann auch ein Zusammenhang mit dem Unterschied zwischen Westküste und z.B. meiner eher bodenständigen Schwiegerfamilie und ihren Freunden und Bekannten hier mitten im östlichenJütland, also auch nicht direkt an der Ostküste.)

Ich kenne viele, die mit Dänen, Franzosen, Engländern etc. verheiratet sind und das erlebt haben, was mein Mann und ich auch lernen mußten: Daß nämlich so manche Meinungs-Verschiedenheit, manche Auseinander-Setzung und ja, auch mancher Streit nicht daher rührten, daß man Mann und Frau ist oder daß man aus Stadt und Land kommt oder daß man einfach zu verschieden aufgrund der Persönlichkeit und Gene ist (wie es Menschen gleicher Nationalität ja auch sein können), sondern daß es "einfach" auch noch landesspezifische Sichtweisen, Verhaltensweisen und Traditionen/Gewohnheiten gibt, die zu durchschauen anfangs gar nicht so leicht sind!

Will man aber wirklich das Wesen eines Volkes erfassen, gehören genau diese kleinen Dinge dazu, weil sie oft wirklich kultur-historisch gewachsen sind.
Und da lerne zumindest ich nie aus, scheint mir.

Gruß Ursel, DK
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dina
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Beitrag von dina »

Über alle Ländergrenzen hinweg ist es auch eine Frage des persönlichen Geschmacks,ob man Gartenlokale etc. nun mag oder nicht.
Das Thema war bei uns dieses WE anlässlich des ansonsten sehr lieben Familienbesuchs aus Bayern wieder aktuell.

Wir waren mehr oder weniger von Freitag vormittag bis Sonntag nur unterwegs von einer Lokalität in die andere.

Für meinen Mann und mich der blanke Horror,er war froh, am Sonntagmittag wieder nach DK zu kommen.

Für uns ist es gemütlich,zu Hause,im Garten,irgendwo im Grünen selbstgemachtes oder mitgebrachtes ganz in Ruhe zu verzehren.

Auch die Pizza nehm ich lieber mit und esse sie gemütlich zu Hause als in der Pizzeria.

Mit mir völlig fremden Menschen um mich herum in einem Lokal zu sitzen kann ich nicht als gemütlich empfinden.

Dazu kommt auch noch,das wir bei Familientreffen gern intensiv und oft auch mal laut diskutieren(nicht mit streiten zu verwechseln :!: ),das auch völlig nüchtern :) .Das mag ich dann,mit Rücksicht auf andere,nicht so gern in der Öffentlichkeit :oops:
Aber bei uns gibts da schon innerhalb der Familie Riesenunterschiede,
eigentlich sind mein Mann und ich die einzigen ,die nicht gerne Auswärts essen und trinken.
Egal wo wir im Norden unterwegs waren,haben wir uns oft gesagt :"Hier würde in D schon längst einAusflugslokal stehen,hier ist das Gottseidank nicht so!"
Ausserdem sparen wir so auch noch eine Menge Geld
:)
LG Tina
Bruno

Re: Gartenlokale - Mangelware?

Beitrag von Bruno »

Rørviger hat geschrieben:Genauso wie ich dran arbeite, dass man in DK ENDLICH mal FISCHBRÖTCHEN bekommt, ich FASSE es nicht, dass ich hier ohne sie leben muss.
In Blåvand stand dieses Jahr ein Wagen mit Fischbrötchen vor dem Edeka (ex Rema1000) :)
Ursel
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Beitrag von Ursel »

HejTina!

ich finde, Du triffst es ganz genau.
Deine Erklärungen dazu, wie unterschiedlich man eben auch im deutschen "gemütlich" bereits auslegen kann, zeigen ja die Vielfalt der Sprache, aber auch der gefühle.
Und daß es bei einemdänischen Wort eben erstmal nach der dänischen Gemütlichkeit bzw. dem dänischen Gemütlichkeitsempfinden gehen muß, ist eben überhaupt die Grundlage für die Annäherung an die Frage.

So wie i nanderen Diskussionen eben erstmal geklart werden muß, was für einen Deutschen schrecklich, beleidigend, freundlich oder dankbar etc. bedeutet und was dasselbe ( :?: ) für einen Dänen beinahltet.
Da können ja auch Unterschiede bestehen!

Es ist ja nun auch deutlich, daß die meisten Dänen anscheinend so oder ähnlich fühlen Du und Dein Mann, also hat es ja auch durchaus noch mit etwas anderem zu tun als individuellem Empfinden wie bei Euch, denn es eint quasi die Volksseele :D
Und wiederum muß ja einen kulturhistorischen Hintergrund irgendeiner Art haben, den e sin Dtld. so nicht gibt - bzw. er hat dann zu anderem Ergebnis geführt.

Deshalb finde ich solche Fragen so interessant! :D

Gruß Ursel, DK
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mapi

Beitrag von mapi »

Hej,

auch ich gehöre wie Tina zu den wahrscheinlich wenigen Deutschen, die Gartenlokale - besonders mitten in der Natur - nicht gerade reizvoll finden.

Die dänischen Wälder beziehungsweise Klitplantagen liebe ich eigentlich gerade deshalb, weil es sich nicht lohnt, in ihnen Gaststätten zu betreiben, denn wenn ich durch die dänische Natur wandere, treffe ich so gut wie nie einen Menschen und das finde ich gut so!

Eine hübsch gelegene Picknick-Stelle, von denen in Jütland viele zu finden sind, nutze ich dagegen liebend gerne.

Da hat man beim Rasten nicht nur eine phantastische Aussicht, sondern man riecht, fühlt und hört auch die Natur!

Ein Gartenlokal am Rande einer Ortschaft stört mich dagegen überhaupt nicht.

Gruß!
Marion
dina
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Beitrag von dina »

Nicht zu Vergessen die vielen ,schönen Grillplätze,oft an einem See gelegen
und mit Holz zur freien Verfügung.
Die werden auch mehr von den Einheimischen genutzt als von Touristen.
Da sieht man oft ganze Familienclans samt Hunden,es wird gegrillt,gebadet,geangelt und natürlich gegessen und getrunken,alles ganz zwanglos.
Genauso haben wir es auch in Norwegen und Schweden erlebt.

LG Tina
mapi

Beitrag von mapi »

Die Grill- und Picknickplätze sind bei den Dänen scheinbar sehr beliebt.
Besonders an Sonn- und Feiertagen haben wir auch schon oft größere Gruppen von Dänen gesehen, die dort nicht nur gegessen haben, sondern die sich dort für einen längeren Zeitraum mit Spiel - und Sportgerät eingerichtet haben – man kann auch sagen, es sich dort „gemütlich gemacht“ haben.

In dieser Art und Häufigkeit kenne ich das aus Deutschland nicht.

Es hat wohl so jeder Mensch ganz individuell seine eigene Auffassung von Gemütlichkeit!
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