Badeunglück in Hvide Sande

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dina
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Beitrag von dina »

In D im Gebirge passiert doch genau das gleiche, jedes Jahr sterben oder verletzen sich viele Menschen, weil sie, entgegen aller Warnungen, in Turnschuhen oder Sandalen, unvorbereitet und untrainiert in den Bergen rumkraxeln, teilweise sogar Kleinkinder mitschleppen. An Wetterumschwünge, Entkräftung und Unterkühlung wird nicht gedacht.
Im Notfall kommt ja die Bergrettung.
Gewarnt wird hier eigentlich genug. An den Strandzugängen stehen Warntafeln mit Verhaltenshinweisen, auch auf deutsch,und oft warnen dänische Strandgäste leichtsinnige Urlauber und verfolgen das Geschehen aufmerksam. Manche werden richtig sauer, wenn sie sehen, das Badende sich zu weit rauswagen.
Ich denke auch, Eigenverantwortung ist das, was fehlt.
Ist genauso wie beim Autofahren, wer rast und riskant fährt, riskiert sein eigenes und das Leben anderer.

LG Tina
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hasi
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Beitrag von hasi »

Es ist ja nicht so das nur in Dänemark welche ertrinken.

Nach Schätzungen der non-profit-Organisation „Blausand.de“, die sich für mehr Badesicherheit einsetzt, kommen jedes Jahr allein in Europa mindestens 20.000 Menschen bei Badeunfällen ums Leben.

Die wenigsten davon im Meer.
freshair(gelöscht)

Beitrag von freshair(gelöscht) »

....ok...ich will mich jetzt nicht auf eine grundsatzdiskussion einlassen, wann wo unter welchen örtlichen begebenheiten der nichteinheimische wegen fehlendem wissen stärker "an die hand genommen werden sollte" als der einheimische, der bestimmte besonderheiten und gefahren aufgrund örtlicher nähe und gewohntem umgang besser kennt...

...auch will ich nicht das gesellschaftliche problem des allgemeinen nachlassen der eigenverantwortlichkeit dahingehend untersuchen, ob es sich bei dieser entwicklung um ein spezifisch deutsches phänomen handelt oder ob dies auch angehörige andere nationen betrifft...

...aber ich will eins klar stellen...hier sind zwei menschen ertrunken und einer davon war noch ein kind...und wenn diese beiden nur durch aufstellung eines zusätzlichen schildes hätten gerettet werden können, wäre die ganze diskussion hier überflüssig...
benniksgaard
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Beitrag von benniksgaard »

...aber ich will eins klar stellen...hier sind zwei menschen ertrunken und einer davon war noch ein kind...und wenn diese beiden nur durch aufstellung eines zusätzlichen schildes hätten gerettet werden können, wäre die ganze diskussion hier überflüssig...
Aber wo hätte dieses Schild stehen müssen? Bei allem Respekt für Dein zweifellos richtiges und angebrachtes Mitgefühl, Du wirst nie alle erreichen. Aus diversen Gründen. Der Vater in dem genannten TV-Beitrag spricht es doch aus: "Ja, aber..."

helsingør

Robert

P.S. Trotz regelmäßigen Hinweisen, dass Klein-Großschreibung in Foren die Lesbarkeit von Beiträgen spürbar verbessert, wird auch dieses immer wieder ignoriert.

SCNR
Bruno

Beitrag von Bruno »

benniksgaard hat geschrieben:Aber wo hätte dieses Schild stehen müssen?
[Ironiemodus]
Ein Schild reicht natürlich nicht. Die einzige gangbare Lösung wäre wohl, soviele Schilder (Kante an Kante) aufzustellen, damit keiner mehr ins Meer reinkommt.
[/Ironiemodus]
Dagobert
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Beitrag von Dagobert »

Hallo Leute,

ich denke auch, dass bei der Betrachtung dieses tragischen Unfalles ein
wenig Mitgefühl nicht schaden würde. 2008 ertranken an den Dänischen Küsten 19 Urlauber davon 5 Deutsche. Es ist also so das nicht nur deutsche Urlauber ertrinken. Scheinbar ist es so, das Menschen im allgemeinen die Gefahrenlage immer wieder unterschätzen. Gerade an der Nordsee. Ich bin der Meinung das nach einem Unfall hinterfragt werden sollte ob die Informationen ausreichend sind oder ob sie noch verbessert werden können. Vielleicht ist es einfach nicht ausreichend die Anzahl der Broschüren und Flyer zu erhöhen. Es ist evtl.
nötig über deren Qualität nachzudenken.

http://www.focus.de/reisen/reisefuehrer/skandinavien/daenemark-zu-viele-deutsche-ertrinken_aid_326816.html

Gruß Alex
Bruno

Beitrag von Bruno »

@Dagobert
Prinzipiell gebe ich dir natürlich recht. Jeder Todesfall ist einer zuviel.
Leider sagen aber solche Zahlen nicht viel aus. 19 Menschen. In welchem Verhältnis, wieviele wurden gerettet und sind nicht ertrunken? Wieviele haben sich dank der bestehenden Informationen gar nicht in Gefahr begeben? Wichtiger finde ich da eine solche Aussage (aus deinem Link):
Durch Aufklärungsarbeit habe sich jedoch die Gesamtzahl der tödlichen Badeunfälle seit 1982 von damals 77 auf jetzt ein Drittel reduziert.
D.h. es haben eine Menge Leute die bestehenden Informationen verstanden und beherzigt und es gibt Erfolge.
Wenn Informationen (Tafeln/Broschüren/Hinweise) verbessert werden können und Rettungsgeräte vermehrt zum Einsatz kommen ist das sicher unterstützenswert. Aber das war nicht das Problem. Das Problem ist, dass es immer wieder Leute gibt, die Hinweise mutwillig überlesen und ignorieren und damit sich und andere (Familienmitglieder, Rettungskräfte) in Gefahr bringen. Und das ist m.E. mindestens fahrlässig. (Diese Fahrlässigkeit findet ja nicht nur beim Baden statt, sondern überall. Egal ob beim Bergsteigen/wandern, Skifahren oder anderen Sportarten/Tätigkeiten. Es werden elementarsten Regeln und Gebote missachtet mit dem Vertrauen darauf, dass einem selbst ja sicher nichts passiert und wenn, wird man dann schon gerettet - egal was andere dafür für Risiken eingehen müssen).

Bezüglich Qualität der Hinweise. Ich weiss nicht, wie die Infos am Fjord aussehen. In Blåvand stehen an jedem "offiziellen" Strandzugang grosse Hinweistafeln in verschiedenen Sprachen mit einfachen gut verständlichen Zeichnungen, die das Problem simpel erklären. Wie du das qualitativ noch verbessern willst, damit es für alle Urlauber verständlich bleibt, weiss ich nicht. Und wie man daran vorbeigehen kann ohne es mindestens einmal zu lesen ist mir auch ein Rätsel (falls man vorher schon die Hinweise in den Hausunterlagen und in der Touristenavis überlesen hat).


Gruss
Bruno
mieke
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Beitrag von mieke »

@ Dagobert

Wie bitte sieht denn "ausreichende Information" Deiner Meining nach aus?

Tatsache ist nun mal, dass viele um die Gefahr wissen, und diese, wie Bruno schon sagte, schlicht ignorieren.
Schönes Beispiel aus S-H: Timmendorfer Strand, Jugendlicher springt von Brücke in zu flaches Wasser- Krankenhaus-Verdacht auf Querschnitt- einenTag später: Bademeister betet sein tägliches lasst-das-sein-ist-gefährlich-Mantra zu anderen Jugendlichen-Ergebnis: Teenies springen weiter fröhlich von der Brücke. It´s cool man.
Die Hauptsache ist, dass man sagen kann, mir hat es Spaß gemacht...
Ach ja, Prügel wurden dem Bademeister wohl auch schon wegen seiner Einmischung angedroht.

Ab einem gewissen Punkt ist jeder für sich selber verantwortlich.
Klingt nach wenig Mitleid, ist aber so

Und "Schwimmen auf eigene Gefahr" gilt nun mal besonders an Stränden/Gewässern ohne Aufsicht.


hilsen mieke
Würde Hirnlosigkeit vor Kopfschmerzen schützen, könnten die Aspirin-Produzenten ihre Läden schließen.
Gabriel Laub, poln.-dt. Schriftsteller 1928-1998

Der Verstand und die Fähigkeit ihn zu gebrauchen, sind zweierlei Fähigkeiten.
Franz Grillparzer, öster. Dramatiker 1791-1872
julemann
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Beitrag von julemann »

Allmählich schüttelt man hier den Kopf über die deutsche Besserwisserei. Zu lesen in der letzten Ausgabe von "Turistnyheder´, Ringkøbing-Skjern".

Troldmor[/quote]

ich denke mal das Troldmor der größte Besserwisser hier im Forum ist.
Anstatt hier die Leute noch anzugreifen solltest du lieber etwas Mitleid empfinden aber nein die Leute hier musst du noch noch zurecht stutzen.
Tolle Leistung Troldmor :shock: :( :x
julemann
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Beitrag von julemann »

Allmählich schüttelt man hier den Kopf über die deutsche Besserwisserei. Zu lesen in der letzten Ausgabe von "Turistnyheder´, Ringkøbing-Skjern".

Troldmor[/quote]

ich denke mal das Troldmor der größte Besserwisser hier im Forum ist.
Anstatt hier die Leute noch anzugreifen solltest du lieber etwas Mitleid empfinden aber nein die Leute hier musst du noch noch zurecht stutzen.
Tolle Leistung Troldmor :shock: :( :x
mieke
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Beitrag von mieke »

Anstatt hier die Leute noch anzugreifen solltest du lieber etwas Mitleid empfinden aber nein die Leute hier musst du noch noch zurecht stutzen.
:roll: :roll:

Meinst Du jetzt den Vater mit den Kindern, der trotz Warnung und eben erlebter, leider erfolgloser Rettungsaktion, leichtfertig durchs Meer hüpft??
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runesfar

Beitrag von runesfar »

Hatte vor eine woche in Løkken eine ziemlich erschytterndes erlebnis.

Die wind geht stark von Land weg. Ein mann steht am Strand und guckt nach seine zwei 10-12 jahre alten Kids.....die an eine Luftmatraze sind

Meine Sohn - 8 - sieht das und sagt mir, das Ich was tun muss. Also gehe Ich zum Typ, der ist Deutscher - und sagt Ihn, das es einfach zu gefärlich ist.

Die ergebnis: Der regt sich mächtich auf.
goldenmole
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Beitrag von goldenmole »

Es gibt (zumindest in Englisch) viele gute Infos zu "Rip currents" z.B. http://en.wikipedia.org/wiki/Rip_current und einige der weiterfuehrenden Links.
mieke
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Beitrag von mieke »

Die ergebnis: Der regt sich mächtich auf.
Und wären die Kids abgesoffen, weil kein Rettungschwimmer in der Nähe war, hätte er sich vermutlich darüber aufgeregt und mit ihm die deutsche Boulevardpresse.
Würde Hirnlosigkeit vor Kopfschmerzen schützen, könnten die Aspirin-Produzenten ihre Läden schließen.
Gabriel Laub, poln.-dt. Schriftsteller 1928-1998

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udo66

Beitrag von udo66 »

Meiner Meinung nach gibt es in Daenemark zu wenig Information sei es auf Papier, Broschueren oder direkt am Strand, wie gefaehrlich das Wasser an der Westkueste sein kann.

Natuerlich ist jeder sich selbst der Naechste und eigenverantwortlich, aber wie in DAGOBERTS Beitrag kann ich nur der Dame zustimmen, dass auch aus meiner Sicht zu wenig
zur Sicherheit beigetragen wird.
In Holland gab es zu meiner Kindheit abgesteckte Badestraende m i t Ebbe- und Flutflaggen, rot bei Gefahr, blau bei Baden erlaubt und gut moeglich.
Die Strandwacht war gut organisiert und auch damals gab es Prile und Sandbaenke mit Stroemungen.
Es gabe Warnschllder, auch die Duenen sind durch Draht beschuetzt und es wird erklaert, dass die Duenen lebenesnotwendig sind fuer die Inselbewohner.
7500 km daen. Badestrand/Kueste kann man nicht bewachen, und es sind ja nicht nur dt. Touristen, die ertrinken.

Vielleicht sollte man Artikel in Deutschland in alle Zeitungen setzen und zur Pflicht machen, dass jedes Ferienhaus grosse sichtbare Schilder enthalten, die Ermahnen, beim Baden vorsichtig zu sein.

(Gebrauchsanleitungen sind ja nur dafuer gemacht worden, damit die Produzenten nicht verklagt werden koennen.)
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