Verfasst: 12.02.2011, 20:59
Hej @ Reinhild,
ich war als Kind schon in den 60er-Jahren mehr oder weniger regelmäßig in Dänemark.
Damals vorzugsweise an der Ostsee, denn Westjütland war (bis auf die Gegend um Skagen) touristisch noch nicht so erschlossen wie heute.
Also in die damaligen Häuser würden heute nicht einmal mehr trinkfreudige Jugendgruppen einziehen wollen.
Viele Ferienhäuser waren mehr oder weniger in Eigenarbeit provisorisch zusammengebastelte Holzhütten ohne irgendeine Spur von Komfort.
Einige Häuser hatten noch nicht einmal Stromanschluss, so dass die Lebensmittel in einer Grube unter dem Küchendielen gelagert werden mussten.
Kochen und Beleuchtung erfolgte über Gas oder Petroleum, schon ein Kofferradio war Luxus.
In den winzigen Zimmern schlief man in 3 schmalen, kurzen und furchtbar unbequemen Betten übereinander, die Möbel bestanden aus bereits mehrfach ausgemusterten und provisorisch repariertem "Sperrmüll".
Und wer ganz viel Glück hatte, der hatte ein Klo mit Wasserspülung und eine "Indoor-Dusche", allerdings eher selten mit warmem Wasser.
Ein oder zweimal die Woche kam der rollende Kaufladen, einmal wöchentlich der mobile "Slagter" mit seinem knallroten Fleisch.
Ansonsten lebte man von den mitgebrachten, haltbaren Nahrungsmitteln oder dem bescheidenen Angebot des kleinen Kiosk im Ferienhausgebiet.
Und trotzdem haben wir Kinder es nie erwarten können bis es im Sommer endlich gen Norden ging.
Die Hütten waren uns Kindern nämlich vollkommen egal.
Denn wenn in der Erinnerung anscheinend nur die sonnigen Tage erhalten geblieben sind, so waren wir doch bei JEDEM Schietwettwer den ganzen Tag draussen, und die Eltern sahen ein bestenfalls mal kurz zur Essenszeit.
Man traf auch fast jedes Jahr dieselben Kinder wieder und zog in ganzen Horden durch Gegend.
Langeweile war uns völlig unbekannt .
Nicht einmal das Fernsehen vermissten wir, denn zu der Zeit gab es ohnehin nur maximal 2 Programme die erst spät am Nachmittag begannen und hauptsächlich für die Erwachsenen gemacht wurden.
Da waren Basteln mit "Tante Erika" und der "Hase Caesar" schon echte Highlights.
Ich denke mal das Kinder die heute ohne nicht mehr ohne 25 Kabelkanäle, Handy, MP§-Dauerberieselung, Gameboy, PSP und "Social Netwerk" wissen was sie mit ihrer Freizeit anfangen sollen dies wohl nicht einmal ansatzweise nachvollziehen können
Ich muss aber zugeben das ich heute auch wesentlich fauler und auch anspruchsvoller geworden bin.
Seit ich auf den Geschmack gekommen bin geht ohne Sauna bei mir nichts mehr.
Und auf die gewohnten elektrischen Helferlein mag ich auch nicht mehr verzichten.
Nur das Fernsehen ist mir im Urlaub relativ gleichgültig, denn wenn das Wetter schön ist geniesse ich mit meinem GöGa die hellen, lauen Sommerabende auf der Terrasse, und wenn es mal nicht so schön ist dann sitzen wir am Bollerofen, trinken einen superleckeren Rioja Reserva, lesen oder reden über Gott und die Welt.
Wobei besonders das Letztere diesen Sommer wohl besonders intensiv sein wird, denn mein Mann ist in seinem neuen Job ja sehr oft in Indien, China und anderswo unterwegs, und was er dort an Armut und Elend so alles zu sehen bekommt belastet ihn doch offensichtlich mehr als er es zugibt.
Selbst sein bisher liebstes Hobby, nämlich hier fleissig im Forum zu schreiben, macht ihm anscheinend keinen richtigen Spass mehr.
Dafür schreibt er gerade an einem Buch dessen Inhalt nicht einmal ich erfahren darf.
Wie auch immer, diesen Sommer geht es nach 2 Jahren Zwangspause endlich wieder nach Dänemark.
Und zwar nach Bork Havn, welches wir zwar schon von Ausflügen her kennen aber ansonsten Neuland für uns ist.
LG
Heike
ich war als Kind schon in den 60er-Jahren mehr oder weniger regelmäßig in Dänemark.
Damals vorzugsweise an der Ostsee, denn Westjütland war (bis auf die Gegend um Skagen) touristisch noch nicht so erschlossen wie heute.
Also in die damaligen Häuser würden heute nicht einmal mehr trinkfreudige Jugendgruppen einziehen wollen.
Viele Ferienhäuser waren mehr oder weniger in Eigenarbeit provisorisch zusammengebastelte Holzhütten ohne irgendeine Spur von Komfort.
Einige Häuser hatten noch nicht einmal Stromanschluss, so dass die Lebensmittel in einer Grube unter dem Küchendielen gelagert werden mussten.
Kochen und Beleuchtung erfolgte über Gas oder Petroleum, schon ein Kofferradio war Luxus.
In den winzigen Zimmern schlief man in 3 schmalen, kurzen und furchtbar unbequemen Betten übereinander, die Möbel bestanden aus bereits mehrfach ausgemusterten und provisorisch repariertem "Sperrmüll".
Und wer ganz viel Glück hatte, der hatte ein Klo mit Wasserspülung und eine "Indoor-Dusche", allerdings eher selten mit warmem Wasser.
Ein oder zweimal die Woche kam der rollende Kaufladen, einmal wöchentlich der mobile "Slagter" mit seinem knallroten Fleisch.
Ansonsten lebte man von den mitgebrachten, haltbaren Nahrungsmitteln oder dem bescheidenen Angebot des kleinen Kiosk im Ferienhausgebiet.
Und trotzdem haben wir Kinder es nie erwarten können bis es im Sommer endlich gen Norden ging.
Die Hütten waren uns Kindern nämlich vollkommen egal.
Denn wenn in der Erinnerung anscheinend nur die sonnigen Tage erhalten geblieben sind, so waren wir doch bei JEDEM Schietwettwer den ganzen Tag draussen, und die Eltern sahen ein bestenfalls mal kurz zur Essenszeit.
Man traf auch fast jedes Jahr dieselben Kinder wieder und zog in ganzen Horden durch Gegend.
Langeweile war uns völlig unbekannt .
Nicht einmal das Fernsehen vermissten wir, denn zu der Zeit gab es ohnehin nur maximal 2 Programme die erst spät am Nachmittag begannen und hauptsächlich für die Erwachsenen gemacht wurden.
Da waren Basteln mit "Tante Erika" und der "Hase Caesar" schon echte Highlights.
Ich denke mal das Kinder die heute ohne nicht mehr ohne 25 Kabelkanäle, Handy, MP§-Dauerberieselung, Gameboy, PSP und "Social Netwerk" wissen was sie mit ihrer Freizeit anfangen sollen dies wohl nicht einmal ansatzweise nachvollziehen können
Ich muss aber zugeben das ich heute auch wesentlich fauler und auch anspruchsvoller geworden bin.
Seit ich auf den Geschmack gekommen bin geht ohne Sauna bei mir nichts mehr.
Und auf die gewohnten elektrischen Helferlein mag ich auch nicht mehr verzichten.
Nur das Fernsehen ist mir im Urlaub relativ gleichgültig, denn wenn das Wetter schön ist geniesse ich mit meinem GöGa die hellen, lauen Sommerabende auf der Terrasse, und wenn es mal nicht so schön ist dann sitzen wir am Bollerofen, trinken einen superleckeren Rioja Reserva, lesen oder reden über Gott und die Welt.
Wobei besonders das Letztere diesen Sommer wohl besonders intensiv sein wird, denn mein Mann ist in seinem neuen Job ja sehr oft in Indien, China und anderswo unterwegs, und was er dort an Armut und Elend so alles zu sehen bekommt belastet ihn doch offensichtlich mehr als er es zugibt.
Selbst sein bisher liebstes Hobby, nämlich hier fleissig im Forum zu schreiben, macht ihm anscheinend keinen richtigen Spass mehr.
Dafür schreibt er gerade an einem Buch dessen Inhalt nicht einmal ich erfahren darf.
Wie auch immer, diesen Sommer geht es nach 2 Jahren Zwangspause endlich wieder nach Dänemark.
Und zwar nach Bork Havn, welches wir zwar schon von Ausflügen her kennen aber ansonsten Neuland für uns ist.
LG
Heike