friværdi?

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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Kannst Du mir sagen, was im Falle meiner Tante daran falsch ist?

Nach mener Meinung wäre es im Gegenteil eckt beschäuert, wenn sie die Kredit zurückzahlen würde. Was in aller welt hätte sie davon?

Klar gibt es bestimmt Menschen, die ihre finanzielle Angelegenheiten nicht in den Griff haben. Es ist immer schwierig die Leute gegen ihre eigene Dummheit zu schützen.

Übrigens wird gerade etwas getan. In Zukunft dürfen die Magler nur ihre Finanzierungspläne auf Grund von normale 30-Jährige Festverzinnsliche Krediten machen.
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Nynne (Bodil)
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Beitrag von Nynne (Bodil) »

Ich denke, für Deine Tante war es evtl. das Richtige, weiss ich natürlich nicht, ich hab ja auch die ganz jungen Leute gemeint (keine Beleidigung seitens Deiner Tante!!!!!).
die Jungen haben ihr Leben noch vor sich, haben evtl. noch ganz kleine Kinder und verbauen sich damit vielleicht ihre Zukunft,weil sie alles wieder verlieren und trotzdem ihre Schulden am Hals haben, mehr habe ich damit nicht gemeint!!!!!!!!!!!!!!! :D
God nat, sov godt
:D
hilsen
Bodil


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At vove er at miste fodfæstet et øjeblik, ikke at vove er at miste sig selv.
Søren Kirkegaard 1813 - 1855

Livet kan være kort. Så kys langsomt, elsk meget, le højt, tilgiv dumheder og fortryd aldrig noget der fik dig til at smille

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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Aber eigentlich ging es ja darum, was friværdi ist, und was daran so toll ist. Vielleicht sollten wir das auch ein wenig erläutern.

Stellen wir uns vor, ich habe ein Haus für 500.000 Kronen gekauft. Ich habe dafür ein normaler 30-Jähriger Kredit von 400.000 Kr. Ein 15-Jähriger Zusatzkredit bei der Bank von 50.000 Kr. und ich hatte selber 50.000 gespart.

Nachdem ich in dem Haus 15 jahre lang gelebt habe, sieht die Lage ja etwas anders aus. Das Haus ist im Wert gestiegen, ist jetzt 2 Millionen wert. Der kleine Kredit ist abbezahlt und von dem großen sind die restschulden auf 250.000 reduziert. Von dem 2 Millionen, die das haus wert ist, gehören mir also nun 1,75 Millionen. Davon habe ich aber herzlich wenig. Nach dem typisch deutschen Model kann ich mich nur darauf freuen, daß ich in 15 Jahren Schuldenfrei bin. Zu der Zeit ist das Haus vielleicht 4 Millionen Wert. Davon habe ich aber auch nichts. Erst wenn ich das Haus verkaufe, um ins Pflegeheim zu ziehen, und dann ist es zu spät.

Hier kommt nun der Freiwert. Nachdem ich 15 Jahre in dem Haus gelebt habe, gehe ich zur Bank und nehme ein Zusatzkredit, vielleicht 500.000. Das Haus ist also jetzt 2 Millionen Wert, Gesamtschulden sind 750.000. Ich habe gleichzeitig den gesamten Kredit auf 30 Jahre verlängert. Damit ist die monatliche Leistung nicht viel größer als ganz am Anfang, wobei ich ja vermutlich auch mehr verdiene.

Also, das Haus ist 2 Millionen wert, davon gehören mir 1,25 Millionen, aber ich habe 500.000 in Bar, die ich z.B. für ein Anbau, eine Renovierung oder ein neues Auto nehmen kann.
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tømrermester
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Beitrag von tømrermester »

hier kommen auch die verschiedenen mentalitäten deutschlands und dänemarks zu tragen. in dänemark gibt es verschwindend wenige die keine schulden auf ihr haus haben, weil sie es als investition sehen. in deutschland versucht man eher sein haus so schnell wie möglich abzubezahlen um die monatlichen kosten der familie zu reduzieren.

nun kommt es auch darauf an, wo man in dk ein haus kauft. es gibt gegenden, wo die häuser sehr günstig sind und die deshalb auch sehr langsam und wenig an wert steigen, wenn überhaupt. dörfer im umkreis von 50 km zu einer grossstadt steigen momentan am besten, weil viele es sich nicht leisten können in der stadt zu wohnen.

den wert eines haus bestimmt übrigens ein realkreditinstitut von dem es mehrere gibt. um den "friværdi" rauszufinden lohnt es sich immer alle institute zur bewertung einzuladen. diese institute haben absprachen mit eigene makler und banken. deshalb wechseln die dänen auch so oft die banken

die banken haben jahr für jahr steigende rekordmilliardengewinne aufgrund der häufigen immobiliengeschäfte. zu verschenke haben sie nichts!

man muss sich schon ein bisschen im immobilienbereich auskennen um eine gute investition (hauskauf) zu tätigen.
redhair
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moin moin

Beitrag von redhair »

erstens: wieder was gelernt, hört sich für uns super an, denn für mich ist ein haus nichts für die ewigkeit, sondern es ist ein ort zum wohnen, den ich nutze, solange ich dort arbeite/bin, es mir gefällt etc.... genau diese "mentalität" der deutschen banken nervt nämlich tierisch, in D wird ein Haus als lebenslang angesehen und wehe du kannst das nit in 10 jahren abbezahlen, verdienst keine euro 4000 netto im monat und kannst 50% cash auf den tisch legen, in D ist ein haus zu haben eine "ehre" was gaaanz tolles, und als hausbesitzer ist man der king! wie bescheuert, sorry. ich sehe es nämlich auch so, wenn ich das haus nicht mehr will, dann wird es einfach verkauft! normalerweise bringt es dann mehr als vorher, sollte es zumindestens und dann suche ich mir was neues. Deutschland ist jedoch eher eine "mietwohnungsgesellschaft" geworden, was natürlich auch am wenigen platz liegt, den wir im prinzip nur noch zur verfügung haben, DK ist dünner besiedelt, mehr platz, logiscsh dass da häuser vorrangig gebaut werden.
Ulli S

Re: moin moin

Beitrag von Ulli S »

[quote="redhair"]in D wird ein Haus als lebenslang angesehen und wehe du kannst das nit in 10 jahren abbezahlen, verdienst keine euro 4000 netto im monat und kannst 50% cash auf den tisch legen, in D ist ein haus zu haben eine "ehre" was gaaanz tolles, und als hausbesitzer ist man der king! wie bescheuert, sorry. quote]

Wo hast Du denn die "Infos" her?
Da ich in der Baubranche arbeite, muß ich sagen , das das so nicht richtig ist. Die Hypthekendarlehen sind in der Regel auf 30 Jahre kalkuliert.
Und der durchschnittliche Bauherr als Familienvater mit Frau und 2 Kindern hat wohl keine 4000€ netto, und es rechnet sich trotzdem.

Aber zurück zu friværdi:
Da die Rente im Normalfall geringer ist wie der Arbeitslohn, möchte ich nicht noch die Abzahlung für mein Haus davon bezahlen müssen.

Hat nicht die EU Vorschriften über die Absicherung von Krediten erlassen?
Ist Dänemark mal wieder die Ausnahme?
Gruß
Ulli
Danebod

Beitrag von Danebod »

Also auf mich wirkt das System spekulativ. Es funktioniert anscheinend, solange die Immobilien im Wert steigen.

Sobald der Wirtschaftsboom nachlässt, werden sie aber wieder fallen, der Mehrwert ist hin und der Kredit nicht mehr durch den gestiegenen Wert abgesichert. Nun kommt die Bank und will ihr Geld zurück, denn sie hat ja nicht mehr dieselbe Sicherheit wie zuvor.

Im Moment wird also eine Spekulationsblase aufgebaut, Immobilien sind eine lohnende Anlage und steigen alleine durch die dadurch steigende Nachfrage im Wert, sie steigen überproportional zum tatsächlichen materiellen Wert. Sie steigen auch ohne vorgenommene Verbesserungen, Renovierungen etc.

Und eines Tages rächt sich das, man hat in anderen Ländern schon gesehen, was passierte, wenn aus ähnlichen Spekulationsblasen die heiße Luft rausgelassen wurde.
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Nynne (Bodil) hat geschrieben: die Jungen haben ihr Leben noch vor sich, haben evtl. noch ganz kleine Kinder und verbauen sich damit vielleicht ihre Zukunft,weil sie alles wieder verlieren und trotzdem ihre Schulden am Hals haben, mehr habe ich damit nicht gemeint!!!!!!!!!!!!!!! :D
Das verstehe ich nicht. Die Realkreditinstitute dürfen ja höchstens bis zu 80% des Wert des Hauses beleihen. Wenn das Haus verkauft wird, müßte also mindestens 20% übrig bleiben - egel welche Art von Kredit gewählt wurde.

Wenn sie mit Schulden ausziehen müssen, dann ist die Ursache wohl eher, daß sie viel zu teuer gekauft haben oder das Haus nicht in Stand gehalten haben? Natürlich kann man in eine Zeit mit Preisfall Probleme bekommen. Das hat es aber seid 1990 nicht gegeben.

Kann es sein, daß Du von ein schlecht kalkulierter Sommerhausprojekt sprichts? Dort wo die Mieteinnahmen in dem Budget viel zu hoch kalkuliert waren?

Für mich ist die Lage für junge Leute mit Kinder in DE viel trauriger. Die müssen erst in eine kleine Mietwohnung leben und sparen, sparen, sparen. Irgendwann kann ein kleines Haus gebaut werden und danach muß wieder gespart und gespart werden um die Schulden abzubezahlen. Von Anbau oder umziehen in ein größeres Haus kann natürlich keine Rede sein.

D.h. die Familie hat eigentlich immer zu wenig Platz und Geld. Ein Garten steht erst zur verfügung, wenn die Kinder groß sind und dort nicht mehr spielen. Ein Anbau kommt erst in Frage, wenn die Kinder ausgezogen sind. Als Rentner sitzen die Eltern dann in ein großes schuldenfreies Haus. Was ist daran so toll?

Das Problem ist, daß man in DE viel zu ausschlieslich auf der Abbau der Nominelle Restschuld fokuziert. Bei Baukrediten gibt es aber mehrere wesentliche Faktoren.

Wichtig ist erstens die monatliche Belastung. Ich muß in der Lage sein jeden Monat Tilgung und Zinsen zu bezahlen. Dies sollte auch nicht zu knap bemessen sein. Wenn ich nämlich 2 Monate Arbeitslos bin, sollte ich trotzdem durchkommen, ohne das Haus sofort verkaufen zu müssen.

Wichtig ist aber auch der relative Restschuld. Das ist genau das, was mit dem Freiwert erfaßt wird. Wenn das Haus 100.000 wert ist und man gleichzeitig 200.000 Restschulden hat, dann hat man ein echtes Problem. Ist das haus dagegen 1 Million Wert, dann sind Restschulden von 200.000 doch nicht die rede wert. D.h. wer nur auf die Höhe des Restschuldens fokuziert (so wie in DE üblich) und dabei der Wert des Hauses außer acht läßt, der verkennt die tatsächlich Lage.

Was dagegen weniger wichtig ist, ist die Restlaufzeit. Das spielt höchstens in Verbindung mit der zu erwartende monatliche Belastung eine Rolle. In 20 Jahren bin ich Rentner und dann sollte die monatliche Belastung mein Einkommen zu der Zeit angemessen sein.

Ergänzung: Dabei sollte man übrigens nicht übersehen, daß viele Rentner mehr Geld zur verfügung haben als viele Familien mit Kinder (weil Kinder kosten). Deshalb kann es durchaus sinnvoll sein, durch länger laufende Kredite die Kosten bis ins Rentenalter zu verschieben. Man sollte auch überlegen, daß man als Rentner vielleicht so oder so das Haus verkauft und in eine kleine Wohnung im Stadtzentrum zieht. Dann spielen die nominellen Restschulden so oder so keine Rolle.

Oder anders formuliert: Was ist wichtiger: Das die Kinder ihre Geigen- und Reitstunden bekommen, oder daß ich den Baukredit ein paar Jahre eher abbezahlt habe?
Zuletzt geändert von Lars J. Helbo am 08.01.2007, 13:33, insgesamt 2-mal geändert.
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redhair
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Ulli S

Beitrag von redhair »

das ist realität


lars: schön geschrieben *zustimm*
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Lars J. Helbo
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Re: moin moin

Beitrag von Lars J. Helbo »

Ulli S hat geschrieben: Aber zurück zu friværdi:
Da die Rente im Normalfall geringer ist wie der Arbeitslohn, möchte ich nicht noch die Abzahlung für mein Haus davon bezahlen müssen.
Wenn Du Rentner bist hast Du aber auch weniger Kosten.
Ulli S hat geschrieben: Hat nicht die EU Vorschriften über die Absicherung von Krediten erlassen?
Ist Dänemark mal wieder die Ausnahme?
Was meinst Du damit? Der Kredit darf ja höchstens bis zu 80% der Wert des Hauses betragen. Damit ist der doch voll abgesichert.
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Danebod hat geschrieben: Sobald der Wirtschaftsboom nachlässt, werden sie aber wieder fallen, der Mehrwert ist hin und der Kredit nicht mehr durch den gestiegenen Wert abgesichert.
Teoretisch gesehen hast Du recht. So viel ich weis ist es aber nur zwei mal passiert, daß die Immobilienpreise in DK tatsächlich gefallen sind. Das waren 1814 und 1986.

Ich sehe aber in der jetzige Lage keine Ähnlichkeit dazu. Mag sein, daß die preise in den kommenden Jahren langsamer steigen werden als in den letzten 3-4 Jahren. Ich sehe aber kein Anzeichen, daß sie direkt fallen sollten.

Ausgenommen sind vielleicht einige extrem teure Objekte in Kopenhagen, die einfach so teuer geworden sind, daß sich niemanden die leisten kann. Aber auch hier glaube ich höchstens auf kurzfristige Anpassungen.
Danebod hat geschrieben:Nun kommt die Bank und will ihr Geld zurück, denn sie hat ja nicht mehr dieselbe Sicherheit wie zuvor.
Das kann der Bank aber nicht. Ich habe ja ein Kreditvertrag und generel fallende Immobilienpreise ist kein Kündigungsgrund.
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Beitrag von judie »

Vielen Dank für die Informationen - ich hab jetzt zumindest verstanden was der friværdi ist...

So wie es bei uns derzeit aussieht wären wir nicht scharf darauf - aber wer weiss wie das in ein paar Jahren aussieht und wenn man erstmal die Scheu vor dem generellen "Geldaufnehmen" abgelegt hat...
Die letzten Jahre haben wir zu sehr auf das Geld gucken müssen, als dass wir jetzt ein gutes Gefühl dabei hätten, Schulden zu haben und nicht abzubauen.

Generell ist das ein interessantes Konzept - uns nur einfach völlig neu.

Vielen Dank euch allen!
Ein tolles Forum!
Danebod

Beitrag von Danebod »

@Lars
Ich habe ja ein Kreditvertrag und generel fallende Immobilienpreise ist kein Kündigungsgrund.
Was Kündigungsgründe sind, steht im Vertrag und im Gesetz. Der Vertrag hat eine Laufzeit, nach deren Ende die Bank ihr Geld wiederhaben will oder den Kredit verlängert, und spätestens wenn die Situation dann ungünstiger ist, entweder allgemein oder auch nur speziell bei dem Kreditnehmer, wird es keine Kreditverlängerung geben. Oder nur eine zu deutlich ungünstigeren Konditionen. Dann sind nur die Zinsen, aber kaum oder gar keine Raten bezahlt, und wer nicht zurückzahlen kann, dem nimmt die Bank die Immobilie weg, denn sie ist ja die Sicherheit.
tømrermester
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Beitrag von tømrermester »

Danebod hat geschrieben:
und wer nicht zurückzahlen kann, dem nimmt die Bank die Immobilie weg, denn sie ist ja die Sicherheit.
genau so ist es - auch im sicherheitsorientierten deutschland.

mir wurden in deutschland sogar hauskreditverträge von der bank gekündigt obwohl ich in der ganzen laufzeit nicht ein einziges mal die raten nicht bezahlt habe. dass es ungesetzlich war, störte diese bank nicht und das war das startsignal für meine auswanderung nach dänemark.
reimund1012

Beitrag von reimund1012 »

Hej @ Lars,

[quote="Lars J. Helbo]Ergänzung: Dabei sollte man übrigens nicht übersehen, daß viele Rentner mehr Geld zur verfügung haben als viele Familien mit Kinder (weil Kinder kosten). Deshalb kann es durchaus sinnvoll sein, durch länger laufende Kredite die Kosten bis ins Rentenalter zu verschieben. Man sollte auch überlegen, daß man als Rentner vielleicht so oder so das Haus verkauft und in eine kleine Wohnung im Stadtzentrum zieht. Dann spielen die nominellen Restschulden so oder so keine Rolle.

Oder anders formuliert: Was ist wichtiger: Das die Kinder ihre Geigen- und Reitstunden bekommen, oder daß ich den Baukredit ein paar Jahre eher abbezahlt habe?[/quote]

Das Rentner mehr Geld zur Verfügung haben, weil keine Kinder mehr zu versorgen sind, halte ich schlicht für ein Gerücht.
Ich weiss ja nicht wie es in DK gehandelt wird, aber in Deutschland kommst Du als Familie oft nur über die Runden wenn die Großeltern ihre Enkel großzügig "sponsorn".
Ausserdem ist die Rente ERHEBLICH geringer als das letzte Nettoeinkommen.
Tendenz kräftig fallend !

Was die Priorität von Geigenunterricht und Reitstunden angeht, so ist es doch unter dem Strich so, dass ich nach Deiner Rechnung diese Ausgaben de fakto über einen langjährigen Kredit finanziere.
Weil das Geld, das ich durch diese Endlosfinanzierung SCHEINBAR mehr zur Verfügung habe, ja letztendlich die Finanzierung der Immobilie künstlich verlängert.

Also ich finde unser altmodisches deutsches System schon besser.
Meine ETW war nach 15 Jahren bezahlt, mit dem Geld welches ich dadurch JETZT einspare, finanziere ich das Studium der Kinder.
Und wenn ich meine Rente noch erleben sollte, dann kann ich die Hütte immer noch verscherbeln, mir eine kleine Wohnung (vielleicht im Süden) mieten und mit dem Verkaufserlös meine karge Rente aufstocken.

Aber jeder soll es halt so machen wie er es für richtig hält.

Hilsen

Reimund
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