Also klar: Inseln sind nie besonders gut mit Krankenhaeusern: dort gibt es nur die Basisbehandlung. Mit 40,7 Fieber haette jeder Arzt hellhoerig werden muessen!pontits hat geschrieben:Diesem Bericht möchte ich mich nur anschliesen und auch wirklich nur hoffen, das ein gesundheitlicher Ernstfall hier in Dänemark insbesondere hier auf Ærø nicht eintritt. Meine Erfahrung schreibe ich mal eben hier nieder.
Letzte Woche Dienstag erkrankte unser 5jähriger Sohn mit Fieber und allem was zu einer Erkältung? dazu gehört, Mittwoch zum sogenannten Hausarzt( nur mit Termin)keine Untersuchung vom Arzt, sondern nur ein paar Tropfen Blut aus dem Finger entnommen. Blut wurde untersucht und es wurden keine Bakterien gefunden, der Arzt sagte nur zu uns, es ist nur eine normale Erkältung ist in 1-2 Tagen wieder vorbei. Donnerstagabend nach vielen Telefonaten einen Notarzt kommen lassen, unser Junge lag mit 40,7 Grad im Bett. Notarzt untersuchte ihn wenigstens, sagte dann zu uns, das er etwas rote Mandeln hätte, ist jedoch nicht so schlimm, ist von alleine gekommen und geht auch von alleine wieder weg, wir könnten ihm ja Fiebersenkende Zäpfchen geben. Gestern war unser Junge immer noch krank und lag nur noch im Bett, wollte nichts mehr essen und trinken, da haben wir unseren alten Kinderarzt in Deutschland angerufen, dieser hatte sich am Telefon von alles erzählen lassen und meinte es könnte ein Drüsenfieber mit Mandelentzündung sein. Heute dann wieder zum Hausarzt(nur mit Termin) hier auf Ærø, da meinte dann der Arzt zu meiner Frau, es könnte das Pfeifferische Drüsenfieber sein, jedoch gibt es dafür keine Medikamente, es geht nach max. 3 Wochen von alleine weg. Zu den entzündeten Mandeln äusserte er sich nicht, also wieder keine Medikamente. Ich stand schon kurz davor den so genannten Hausarzt in der Luft zu zerreissen, wir raus aus der Praxis und ins Krankenhaus. Dort wurde dann unser Junge, nachdem die Ärzte ihr Mittagspause beendet hatten wenigstens richtig untersucht, es wurde wirklich das Pfeiferische Drüsenfieber festgestellt, jedoch wurde dringenst ein Antibiotikum benönigt, weil unser Junge noch eine eitrige Mandel.- und Nasennebenhöhlenentzündung hat. Nach mehr als einer Woche wurde dann unser Junge mal richtig untersucht und bekam dann auch mal die benötigten Medikamente.
Ich möchte mit diesem hier geschriebenen nur mal erwähnen, wie katastrophal hier die ärztliche Versorgung wirklich ist. Ich möchte das nicht auf ganz Dänemark beziehen, jedoch hier auf der Insel ist es mehr als schlimm. Die können auch noch nicht einmal einen ganz normalen Bruch am Finger hinbekommen, selbst erlebt, da mein Finger steif bleibt.
Ich hoffe, das ich euch alle jetzt nicht zu sehr damit gelang weilt habe, musste meinen Unmut nur mal an die Allgemeinheit weiter geben. Werde jedoch mit dem hier erlebten mit Sicherheit noch ein paar Türen weiter gehen oder auch eintreten.
Ob das alles so richtig war oder ist, das wir hier hin gegangen sind, ich weiss es nicht. Es ist eben nicht alles Gold, was glänzt.
Mit freundlichem Gruss
Pontits
carinatietz hat geschrieben:Also kurz um: Die Notfallversorgung in Dänemark ist katastrohal. Es dauerte mehr als zwei Stunden, bis ich einen Arzt fand, der meinen dreijährigen Sohn, der an einer Vergiftung durch Schilddrüsenhormone litt, untersuchte. Jedoch nur laienhaft helfen konnte und schließlich per Telefon versuchte Spezialisten in Kopenhagen zu erreichen. Hilflos und überfordert behandelte er ihn mit Kohle und schickte uns wieder nach Hause. Erwähnenswert sei noch, dass er ihn wenigstens abgehört hat. Wir sprechen Dänisch und so liegt wohl kaum ein ausländerfeindlicher Hintergrund vor. Wir sind dann nach Deutschland gefahren (200 Kilometer weit ) und haben unseren Sohn dort behandeln lassen. Privat!! Es wurde alles erdenkliche getan und es wurden sofort alle notwendigen Untersuchungen eingeleitet und er wurde mit entsprechenden Medikamenten versorgt. Das war übrigens nicht das einzige negative Erlebnis mit dem dänischen Gesundheitssystem. Wir hoffen alle, dass der Ernstfall nie eintritt und immer noch genügend zeit bleibt, um ein deutsches Krankenhaus zu erreichen.
DEIN steifer Finger haette 1-2 tage spaeter auf dem Festland nochmals nachgeschaut werden muessen.
Carinatietz: DK ist kein gefaehrliches Land - es gibt aber Faelle, in denen man entweder den Arzt wechseln kann und auch sollte.
DK hat auf Sparen und Effizienz gesetzt - es gibt mittlerweile soviel Standardblutproben dass es nicht mehr schwer ist, so eine Krankheit oder Vergiftung zu entdecken.
In einer Grossstadt waere dir das nicht passiert - auf dem Lande oder einer Insel schon eher.
Notfall: Du musst nie selber bezahlen - deine Versicherungskarte deckt alle Behandlungen.
DK ist nicht DE und du solltest dich daran gewoehnen - oder fuer bestimmte Behandlungen nach DE ausweichen.
Ansonsten kannst du Aehnliches auch locker in DE erleben.
Die Strukturen hier sind anders - die sollte man kennen wenn man hier wohnt und lebt.