Deutsch-dänische Vorurteile
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Hej
@Klemens: Na, sicher gibt’s Bereiche die lockere sind. Ich habe z.B auch im Internetbereich gearbeitet und dort ging es ziemlich locker vor sich, das habe ich als sehr angenehm empfunden.
Ich denke schon das jeder, der als „Ausländer“ in einem anderen Land ist so ähnliche Erfahrungen macht wie ich.
Bei der Ausländerbehörde hatte ich (wie schon geschrieben) immer das Gefühl als Feind gesehen zu werden - so nach dem Motto: „Was wollt ihr hier in UNSEREM Land?!“
Diese hat mich immer sehr aufgeregt.
Ich möchte wie einen ganz normalen Menschen behandelt werden, schließlich lebe/wohne und arbeite ich hier, genau wie die deutschen auch. Für mich gibt’s keinen Unterschied.
Gruß
Maybritt
<font color=red>moderator</font id=red>
@Klemens: Na, sicher gibt’s Bereiche die lockere sind. Ich habe z.B auch im Internetbereich gearbeitet und dort ging es ziemlich locker vor sich, das habe ich als sehr angenehm empfunden.
Ich denke schon das jeder, der als „Ausländer“ in einem anderen Land ist so ähnliche Erfahrungen macht wie ich.
Bei der Ausländerbehörde hatte ich (wie schon geschrieben) immer das Gefühl als Feind gesehen zu werden - so nach dem Motto: „Was wollt ihr hier in UNSEREM Land?!“
Diese hat mich immer sehr aufgeregt.
Ich möchte wie einen ganz normalen Menschen behandelt werden, schließlich lebe/wohne und arbeite ich hier, genau wie die deutschen auch. Für mich gibt’s keinen Unterschied.
Gruß
Maybritt
<font color=red>moderator</font id=red>
Zuletzt geändert von maybritt h am 12.02.2003, 10:37, insgesamt 1-mal geändert.
"Think twice before posting.
If you don't want your future boss to read it,
don't post it."
If you don't want your future boss to read it,
don't post it."
Ich habe die letzten Einträge mit Spannung verfolgt und habe auch noch mal einige Fragen an Maybritt. Du bist 92 direkt von DK nach Berlin, mal abgesehen davon das ich natürlich neugierieg bin, warum man einen solchen Entschluss trifft, würde mich mal interessieren wie die die Ost/West Problematik so kurz nach der Wende und als Dänin mitbekommen hast. Ich denke ja immer die Ostdeutschen haben ein besonderes Verhältniss zu den Dänen bzw. auch umgekehrt, man denke nur wie oft die Olsenbande im Fernsehen der DDR lief. Auch von den Dänen hier habe ich diesbezüglich schon einiges mitbekommen...
Gruß Seba
Gruß Seba
Zuletzt geändert von Seba am 12.02.2003, 15:16, insgesamt 1-mal geändert.
Hej Seba! Also ich kann nur bestätigen, daß die Olsenbande bei uns Kult war und bei der reiferen Generation noch ist.
Daß die Dänen zwischen ost- und westdeutsch unterscheiden( mal ganz diplomatisch ausgedrückt)hat mir ein Däne gesagt. Er meinte, daß die Ostdeutschen bescheidener wären und eben anders auftreten...
Daß die Dänen zwischen ost- und westdeutsch unterscheiden( mal ganz diplomatisch ausgedrückt)hat mir ein Däne gesagt. Er meinte, daß die Ostdeutschen bescheidener wären und eben anders auftreten...
Zuletzt geändert von Franziska am 12.02.2003, 15:44, insgesamt 1-mal geändert.
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@seba: Gute fragen!
Ich bin 92 nach Berlin gekommen, weil ich hier einen Job als Architektin bekommen habe. Ich hatte gerade mein Diplom gemacht und habe mich dann 4 Monate in DK beworben - brachte mir nichts, weil alle Firmen Leute mit 8 - 10 Jahre Erfahrung haben wollten.
Ich habe dann bei meiner Gewerkschaft gehört in Deutschland sei „Bauboom“ - als ich die vielen Jobanzeigen gesehen habe, war für mich klar ich bewerbe mich in Deutschland.
Dass es gerade Berlin wurde, war eigentlich eher Zufall - aber heute bin ich froh das es so kam. Ich hatte mich auch auf Stellen in der Umgebung von Rostock beworben (weil es näher an Dänemark ist).
Von der Ost/West Problematik habe ich eigentlich nicht viel mitbekommen - nur beim telefonieren von West nach Ost gab es ständig Probleme mit den Leitungen. Von Stadtbild her war ja deutlich zu sehen, wo die Mauer gestanden hatte.
Ich muss auch sagen, ich habe nie dieses „Ossi/Wessi“-Verhalten verstehen können, weil es für mich diese Trennung nie gab! Wenn Freunde mich gefragt haben „Ist das ein Ossi?“ wusste ich nie was sie meinten.
Heute denke ich, verstehe ich was sie meinen, aber auch nur - weil sie mir das sooo oft erklärt haben was „Ossi/Wessi“ für sie bedeutet.
Ich habe genau so viele „West-Freunde“ als „Ost-Freunde“ - ich kann es nicht allgemein sagen, aber ich empfinde die Ost-Deutschen als genügsamer als die West-Deutschen (oder Menschen die im Westen augewachsen sind). Sie legen auch nicht so einen Wert auf Materielle Sachen und auf irgendwellche Titel (Dr./Prof......). Sie können sie auch eher über „die kleinen Dinge des Lebens“ freuen, weil es nicht immer alles zu kaufen gab - wie bei uns!
Gruß
Maybritt
<font color=red>moderator</font id=red>
Ich bin 92 nach Berlin gekommen, weil ich hier einen Job als Architektin bekommen habe. Ich hatte gerade mein Diplom gemacht und habe mich dann 4 Monate in DK beworben - brachte mir nichts, weil alle Firmen Leute mit 8 - 10 Jahre Erfahrung haben wollten.
Ich habe dann bei meiner Gewerkschaft gehört in Deutschland sei „Bauboom“ - als ich die vielen Jobanzeigen gesehen habe, war für mich klar ich bewerbe mich in Deutschland.
Dass es gerade Berlin wurde, war eigentlich eher Zufall - aber heute bin ich froh das es so kam. Ich hatte mich auch auf Stellen in der Umgebung von Rostock beworben (weil es näher an Dänemark ist).
Von der Ost/West Problematik habe ich eigentlich nicht viel mitbekommen - nur beim telefonieren von West nach Ost gab es ständig Probleme mit den Leitungen. Von Stadtbild her war ja deutlich zu sehen, wo die Mauer gestanden hatte.
Ich muss auch sagen, ich habe nie dieses „Ossi/Wessi“-Verhalten verstehen können, weil es für mich diese Trennung nie gab! Wenn Freunde mich gefragt haben „Ist das ein Ossi?“ wusste ich nie was sie meinten.
Heute denke ich, verstehe ich was sie meinen, aber auch nur - weil sie mir das sooo oft erklärt haben was „Ossi/Wessi“ für sie bedeutet.
Ich habe genau so viele „West-Freunde“ als „Ost-Freunde“ - ich kann es nicht allgemein sagen, aber ich empfinde die Ost-Deutschen als genügsamer als die West-Deutschen (oder Menschen die im Westen augewachsen sind). Sie legen auch nicht so einen Wert auf Materielle Sachen und auf irgendwellche Titel (Dr./Prof......). Sie können sie auch eher über „die kleinen Dinge des Lebens“ freuen, weil es nicht immer alles zu kaufen gab - wie bei uns!
Gruß
Maybritt
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Zuletzt geändert von maybritt h am 13.02.2003, 11:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Ich habe zwar (noch) deutlich weniger Erfahrung als einige von euch, aber die Menschen, denen ich bisher in Dänemark begegnet bin, waren alle unglaublich freundlich und offen zu mir. Die Familie meiner Freundin unterstützt mich wo es nur geht, sie integrieren mich und helfen mir. Und abends sitzen wir alle zusammen, so wie mit meiner "anderen" Familie hier in Deutschland. Ich bin froh, dass ich Dänemark nun näher kennenlerne und freue mich riesig auf meine Zeit dort. Da ich in einem halben Jahr umziehen werde, wirds nun langsam ernst 
Vorurteile ansonsten? Ich habe gegenüber Dänen kaum Vorurteile. Und wenn, dann nur positive. Andersrum gibts sicher diese typischen Ansichten für Deutsche. "Ordnung muss sein" höre ich öfters mal scherzhaft von meinen "Schwiegereltern"
Von Nazi Deutschland hab ich bisher noch gar nichts gehört und bin auch sehr froh darüber. Ich habe keine Lust mich für Leute zu rechtfertigen, die absolute jenseits aller Vorstellungen gedacht haben.
Wie gesagt, mein deutsch-dänisches Verhältnis verdient die Note sehr gut

Vorurteile ansonsten? Ich habe gegenüber Dänen kaum Vorurteile. Und wenn, dann nur positive. Andersrum gibts sicher diese typischen Ansichten für Deutsche. "Ordnung muss sein" höre ich öfters mal scherzhaft von meinen "Schwiegereltern"

Von Nazi Deutschland hab ich bisher noch gar nichts gehört und bin auch sehr froh darüber. Ich habe keine Lust mich für Leute zu rechtfertigen, die absolute jenseits aller Vorstellungen gedacht haben.
Wie gesagt, mein deutsch-dänisches Verhältnis verdient die Note sehr gut

Zuletzt geändert von raidsch am 13.02.2003, 17:49, insgesamt 1-mal geändert.
In Polen ist Dänemark sehr unbekannt.... für die Turistischen Zwecke zu teuer und auch mit dem Wetter ist das nicht so 100%.... und wie ist das mit den Deutschen in Polen? Die älteren Menschen mögen diese Nation nicht (als mein Onkel erfuhr das ich einen Deutschen geheiratet habe... na ja, seit dem spricht er nicht mehr mit mir) aber die jungen Leute sind sehr offen die Sache von wegen Nazi, Mörder und Kriegsverbrecher gibt´s da eigentlich nicht mehr.
Ich mag die Dänen sehr.Ich habe viele Jahre Katzen gezüchtet und habe einige nach DK verkauft. Mit einer netten Familie aus Randers habe ich länger Kontakt gehabt. ich fand so süß, dass sie überlegten, ob sie deutsch oder polnisch lernen sollten um sich mit mir zu verständigen <hehehe>.
Ich mag die Dänen sehr.Ich habe viele Jahre Katzen gezüchtet und habe einige nach DK verkauft. Mit einer netten Familie aus Randers habe ich länger Kontakt gehabt. ich fand so süß, dass sie überlegten, ob sie deutsch oder polnisch lernen sollten um sich mit mir zu verständigen <hehehe>.
Zuletzt geändert von Terzia am 19.05.2003, 21:18, insgesamt 1-mal geändert.
Hallo!
Ich habe 1998 ein deutsch/dänisches Sprach- und Kulturseminar in der Höjskolen Östersöen besucht. Dieses Seminar bestand aus 50% Dänen und 50% Deutschen. Vormittags getrennter Sprachunterricht, nachmittags gemeinsamer Kulturaustausch.
Eine der ersten Fragen von dänischen Kursteilnehmern war:"Warum wollt ihr Deutschen dänisch lernen? Es gibt doch viel weniger Dänen! Da ist es doch einfacher, wenn wir Dänen deutsch lernen!"
Die, fast einstimmige, Antwort der Deutschen war:" Um Land und Leute besser kennen zu lernen!" Diese Antwort wurde schmunzelnd akzeptiert, doch man merkte im Laufe des Seminars, das wir freundlich aufgenommen wurden im Kreis der "lernwütigen" aber doch eher als "Exoten" betrachtet wurden. Exoten insofern, als das man "anscheinend" in DK den "normalen" Deuschen eher als typischen Touristen kennt!
Eine Einladung eines benachbarten Segelvereins zum Midsommer/Sankt Hans verdeutlichte unsere Antwort in Bezug auf Land und Leute. Als Tourist hat man doch eher selten die Möglichkeit bei einer recht privaten Feier dabei sein zu dürfen, Traditionen kennen zu lernen und zu verstehen.
Lange Rede, kurzer Sinn. Dieses Seminar hat super viel Spaß gebracht und war eine der schönsten und interessantesten Wochen die ich im Laufe meines Lebens in Dänemark verbracht habe.
Viele Grüße
Ulli
Ich habe 1998 ein deutsch/dänisches Sprach- und Kulturseminar in der Höjskolen Östersöen besucht. Dieses Seminar bestand aus 50% Dänen und 50% Deutschen. Vormittags getrennter Sprachunterricht, nachmittags gemeinsamer Kulturaustausch.
Eine der ersten Fragen von dänischen Kursteilnehmern war:"Warum wollt ihr Deutschen dänisch lernen? Es gibt doch viel weniger Dänen! Da ist es doch einfacher, wenn wir Dänen deutsch lernen!"
Die, fast einstimmige, Antwort der Deutschen war:" Um Land und Leute besser kennen zu lernen!" Diese Antwort wurde schmunzelnd akzeptiert, doch man merkte im Laufe des Seminars, das wir freundlich aufgenommen wurden im Kreis der "lernwütigen" aber doch eher als "Exoten" betrachtet wurden. Exoten insofern, als das man "anscheinend" in DK den "normalen" Deuschen eher als typischen Touristen kennt!
Eine Einladung eines benachbarten Segelvereins zum Midsommer/Sankt Hans verdeutlichte unsere Antwort in Bezug auf Land und Leute. Als Tourist hat man doch eher selten die Möglichkeit bei einer recht privaten Feier dabei sein zu dürfen, Traditionen kennen zu lernen und zu verstehen.
Lange Rede, kurzer Sinn. Dieses Seminar hat super viel Spaß gebracht und war eine der schönsten und interessantesten Wochen die ich im Laufe meines Lebens in Dänemark verbracht habe.
Viele Grüße
Ulli
Zuletzt geändert von Ulli am 19.05.2003, 23:30, insgesamt 1-mal geändert.
Hallo,
ich denke,
das mit den Vorurteilen ist so eine Sache. Wohl niemand wird ernstlich behaupten, dass er sich völlig frei von Vorurteilen bewegt. Dazu werden wir tagtäglich mit zuvielen Informationen bombardiert, die wir nicht prüfen können. Auf der anderen Seite werden wir aber tagtäglich genötigt, Stellung zu beziehen.
Die Dänen, und gerade die Dänen in Südjylland wurden durch den jahrhunderte langen Abgrenzungsprozess von Deutschland geprägt. Dieser hat auch wesentlichen Anteil an der Nationenfindung Dänemarks (neben zBsp. Schweden). Ähnlich ist es auch mit den Niederlanden. Ich konnte aber keine Vorurteile vorfinden, die ich nicht auch akzeptieren, bzw. ggfs. ausräumen konnte (die meiste Zeit hielt ich mich in Sydjylland auf). Entscheidend finde ich,dass man sich trotz Vorurteilen ein eigenes Bild macht. Aufgrund der Geschichte kann ich nachvollziehen, dass es gerade ältere Leute aus Dänemark, Frankreich, den Niederlanden und Polen etc. schwer haben. Wer will ihnen das verdenken. Und wenn nun das Land im Fußball gegen den "großen Nachbarn" gewinnt und noch 10 Jahre später singt:"Deutschland Deutschland alles ist vorbei", dann kann ich mich dafür freuen.
Ich versuche die anderen Kulturen zu erlernen und habe deshalb Dänisch, Schwedisch, Niederländisch, Französisch und ein wenig Finnisch gelernt. Dann begegnen einen die Leute schon ganz anders.
Und wer seine Vorurteile in Berlin über Deutschland verliert.. der sollte mal aufs Land fahren.. dort findet er sie wahrscheinlich bestätigt.
Jeg elsker Danmark i hver tilfæld.
Hilsen
OLI
ich denke,
das mit den Vorurteilen ist so eine Sache. Wohl niemand wird ernstlich behaupten, dass er sich völlig frei von Vorurteilen bewegt. Dazu werden wir tagtäglich mit zuvielen Informationen bombardiert, die wir nicht prüfen können. Auf der anderen Seite werden wir aber tagtäglich genötigt, Stellung zu beziehen.
Die Dänen, und gerade die Dänen in Südjylland wurden durch den jahrhunderte langen Abgrenzungsprozess von Deutschland geprägt. Dieser hat auch wesentlichen Anteil an der Nationenfindung Dänemarks (neben zBsp. Schweden). Ähnlich ist es auch mit den Niederlanden. Ich konnte aber keine Vorurteile vorfinden, die ich nicht auch akzeptieren, bzw. ggfs. ausräumen konnte (die meiste Zeit hielt ich mich in Sydjylland auf). Entscheidend finde ich,dass man sich trotz Vorurteilen ein eigenes Bild macht. Aufgrund der Geschichte kann ich nachvollziehen, dass es gerade ältere Leute aus Dänemark, Frankreich, den Niederlanden und Polen etc. schwer haben. Wer will ihnen das verdenken. Und wenn nun das Land im Fußball gegen den "großen Nachbarn" gewinnt und noch 10 Jahre später singt:"Deutschland Deutschland alles ist vorbei", dann kann ich mich dafür freuen.
Ich versuche die anderen Kulturen zu erlernen und habe deshalb Dänisch, Schwedisch, Niederländisch, Französisch und ein wenig Finnisch gelernt. Dann begegnen einen die Leute schon ganz anders.
Und wer seine Vorurteile in Berlin über Deutschland verliert.. der sollte mal aufs Land fahren.. dort findet er sie wahrscheinlich bestätigt.
Jeg elsker Danmark i hver tilfæld.
Hilsen
OLI
Zuletzt geändert von musel28 am 27.05.2003, 13:14, insgesamt 1-mal geändert.
Hallo,
ich habe hier im Forum schon eine Weile mitgelesen, aber nun möchte ich mich auch dazu äußern.
Wie schon zuvor gepostet worden ist, entstehen Vorurteile durch fehlende Verständigung = fehlende Sprachkenntnisse.
Es war mir immer ein wenig unangenehm, dass ich mich beim einkaufen etc. nicht verständigen konnte. Vor einem halben Jahr habe ich daher angefangen, Dänisch zu lernen, denn ich möchte den Menschen dort respektvoll entgegen treten und sie in ihrer Sprache ansprechen. Schließlich müssen sie ja häufig genug Landsleute ertragen, die sich völlig daneben benehmen
.
Die Leute, mit denen ich zusammen lerne, haben fast alle die gleiche Leidenschaft für unseren nördlichen Nachbarn im Herzen; und wir wollen auch gemeinsam eines von diesen deutsch-dänischen Seminaren besuchen. Darauf freue ich mich schon sehr. Ich hoffe, dass dies dazu beiträgt, zumindest im Kleinen Vorurteile auf beiden Seiten abzubauen.
hilsen
Zora
ich habe hier im Forum schon eine Weile mitgelesen, aber nun möchte ich mich auch dazu äußern.
Wie schon zuvor gepostet worden ist, entstehen Vorurteile durch fehlende Verständigung = fehlende Sprachkenntnisse.
Es war mir immer ein wenig unangenehm, dass ich mich beim einkaufen etc. nicht verständigen konnte. Vor einem halben Jahr habe ich daher angefangen, Dänisch zu lernen, denn ich möchte den Menschen dort respektvoll entgegen treten und sie in ihrer Sprache ansprechen. Schließlich müssen sie ja häufig genug Landsleute ertragen, die sich völlig daneben benehmen

Die Leute, mit denen ich zusammen lerne, haben fast alle die gleiche Leidenschaft für unseren nördlichen Nachbarn im Herzen; und wir wollen auch gemeinsam eines von diesen deutsch-dänischen Seminaren besuchen. Darauf freue ich mich schon sehr. Ich hoffe, dass dies dazu beiträgt, zumindest im Kleinen Vorurteile auf beiden Seiten abzubauen.
hilsen
Zora
Zuletzt geändert von Zora am 27.05.2003, 19:48, insgesamt 1-mal geändert.
Hi ihr lieben,
also das mit dem Nazionalsozialismus von damals ist in meinen Augen längst vorbei.
Ich bin 19 Jahre und fand das Thema in der Schule total schrecklich, wir mussten uns Bilder von Massengräbern angucken und uns wurden die schrecklichen Taten genau geschildert. Es war der Horror. Da ich oft im Ausland bin werde ich noch manchmal drauf angesprochen. Ich war doch gar nicht dabei und habe nicht mit gemacht. Außerdem war Hitler doch aus Österreich und nicht aus Deutschland. Klar waren seine Anhänger Deutsche, aber ob die alle so freiwillig dabei waren?????
Die heutigen leute können doch nichts mehr dafür....
Ich kann nicht sagen ich liebe alle Dänen (ich kenn ja nur ein paar
) ) Aber die, die ich kenne mag ich und ich bin gerne in DK.
Auch noch ein großes Lob an das Forum, ich liebe es hier zu sein.... (fast wie in DK )
)
Alles Liebe Vera
also das mit dem Nazionalsozialismus von damals ist in meinen Augen längst vorbei.
Ich bin 19 Jahre und fand das Thema in der Schule total schrecklich, wir mussten uns Bilder von Massengräbern angucken und uns wurden die schrecklichen Taten genau geschildert. Es war der Horror. Da ich oft im Ausland bin werde ich noch manchmal drauf angesprochen. Ich war doch gar nicht dabei und habe nicht mit gemacht. Außerdem war Hitler doch aus Österreich und nicht aus Deutschland. Klar waren seine Anhänger Deutsche, aber ob die alle so freiwillig dabei waren?????
Die heutigen leute können doch nichts mehr dafür....
Ich kann nicht sagen ich liebe alle Dänen (ich kenn ja nur ein paar

Auch noch ein großes Lob an das Forum, ich liebe es hier zu sein.... (fast wie in DK )

Alles Liebe Vera
Zuletzt geändert von Sunshinegirl am 28.05.2003, 11:16, insgesamt 1-mal geändert.
Hej,
also ich komme aus Sønderjylland, genauer aus Nordfriesland, also aus der unmittelbaren Grenzregion, gehöre also zu den ganz oben genannten 700.000 Einwohnern, die genannt worden sind. Ich habe also so einige Erfahrungen, denn ich bin dort aufgewachsen. Meine Erfahrungen sind unterschiedlich, zum einen merken wir immer wieder, wie sich, gerade die Älteren Leute streuben, mit uns Deutsch zu reden, auch wenn sie es können, das kommt sicherlich, denke ich, aufgrund der "Altlasten", die Deutschland den Dänen angetan hat, ich nenne nur die Stichworte "Düppeler Schanzen" und natürlich nicht zu vergessen den Nationalsozialismus, der eine ganze Menge kaputt gemacht hat. Trotzdem ist es auf der anderen Seite so, daß ein inzwischen sich wieder sehr enges Verhältnis in der Grenzregion aufbaut, sei es wirtschaftlich, die Grenzkreise auf beiden Seiten haben gemeinsame Arbeitskreise für die Wirtschaft und Natur gegründet, zum anderen haben wir die Möglichkeit dänische Schulen zu besuchen, Dänisch in der Schule zu lernen, wir haben den SSW, der nicht an die 5% - Hürde für die Landtagswahlen gebunden ist und inzwischen kann der in ganz Schleswig - Holstein kandidieren und nicht nur im Landesteil Schleswig. Die Grenzschulen also in Sydslesvigland haben Partnerschulen in Dänemark, so findet regelmäßig ein Schüleraustausch statt, wo beide Seiten zum einen mit zur Schule gehen und in den Gastfamilien leben, so hatte meine Schule z.B. eine Partnerschule in Them.
Ich bin Deutsche, habe immerhin noch ein Viertel dänisches Blut in mir, leider fehlt mir ein Viertel zur Hälfte, also auch zum dänischen Paß, aber ich fühle mich mehr als Dänin als als Deutsche.
Was Vorurteile allgemein betrifft, also nicht nur die zwischen Dänen und Deutschen, es kommt immer drauf an, was den Leuten erzählt wird und welche Erfahrungen sie gemacht haben. Wie gesagt, ich habe zum einen, einen Teil der älteren Dänen kennengelernt, die immer noch nicht wahrhaben wollen, daß sich die Zeiten geändert haben, wobei ich ihnen auch nicht verdenken kann, daß sie uns den Nationalsozialismus immer wieder vorhalten, allein in Anbetracht der immer wieder aufkommenden rechtsextremen Handlungen in Deutschland, aber auf der anderen Seite waren auch viele Ältere dabei, die tolerant sind und sagen, das war, jetzt ist ein "anderes Deutschland" da und man kann es nicht mit früher vergleichen. Aber das gilt nicht nur für die Älteren, sondern natürlich auch für die Jüngeren, denn die Vorurteile werden durch Medien und natürlich auch Überlieferungen bzw. den Unterricht geschürt. Klar, was die Autobahnen angeht, da kommen die Skandinavier allgemein gerne zu uns, denn dort gibt es überall auf den Autobahnen Geschwindigkeitsbegrenzungen.
Trotzdem hier nur von Hot - Dogs und Urlaubsland die Rede ist, wissen viele Grenzbewohner eine ganze Menge mehr über Dänemark, allein eben durch den Schulunterricht, das fängt schon in der Grundschule an und zieht sich eben durch unsere ganzen Schuljahre und viele denken so wie ich und wollen wieder zu Dänemark gehören, aber da wird wohl die Bundesregierung nicht mitmachen - leider.
Ich könnte jetzt die Liste vervollständigen, dänische Butter von Lurpak jetzt Arla, Buko, Rød Grød, aber das ist nicht alles, was Dänemark ausmacht.
also ich komme aus Sønderjylland, genauer aus Nordfriesland, also aus der unmittelbaren Grenzregion, gehöre also zu den ganz oben genannten 700.000 Einwohnern, die genannt worden sind. Ich habe also so einige Erfahrungen, denn ich bin dort aufgewachsen. Meine Erfahrungen sind unterschiedlich, zum einen merken wir immer wieder, wie sich, gerade die Älteren Leute streuben, mit uns Deutsch zu reden, auch wenn sie es können, das kommt sicherlich, denke ich, aufgrund der "Altlasten", die Deutschland den Dänen angetan hat, ich nenne nur die Stichworte "Düppeler Schanzen" und natürlich nicht zu vergessen den Nationalsozialismus, der eine ganze Menge kaputt gemacht hat. Trotzdem ist es auf der anderen Seite so, daß ein inzwischen sich wieder sehr enges Verhältnis in der Grenzregion aufbaut, sei es wirtschaftlich, die Grenzkreise auf beiden Seiten haben gemeinsame Arbeitskreise für die Wirtschaft und Natur gegründet, zum anderen haben wir die Möglichkeit dänische Schulen zu besuchen, Dänisch in der Schule zu lernen, wir haben den SSW, der nicht an die 5% - Hürde für die Landtagswahlen gebunden ist und inzwischen kann der in ganz Schleswig - Holstein kandidieren und nicht nur im Landesteil Schleswig. Die Grenzschulen also in Sydslesvigland haben Partnerschulen in Dänemark, so findet regelmäßig ein Schüleraustausch statt, wo beide Seiten zum einen mit zur Schule gehen und in den Gastfamilien leben, so hatte meine Schule z.B. eine Partnerschule in Them.
Ich bin Deutsche, habe immerhin noch ein Viertel dänisches Blut in mir, leider fehlt mir ein Viertel zur Hälfte, also auch zum dänischen Paß, aber ich fühle mich mehr als Dänin als als Deutsche.
Was Vorurteile allgemein betrifft, also nicht nur die zwischen Dänen und Deutschen, es kommt immer drauf an, was den Leuten erzählt wird und welche Erfahrungen sie gemacht haben. Wie gesagt, ich habe zum einen, einen Teil der älteren Dänen kennengelernt, die immer noch nicht wahrhaben wollen, daß sich die Zeiten geändert haben, wobei ich ihnen auch nicht verdenken kann, daß sie uns den Nationalsozialismus immer wieder vorhalten, allein in Anbetracht der immer wieder aufkommenden rechtsextremen Handlungen in Deutschland, aber auf der anderen Seite waren auch viele Ältere dabei, die tolerant sind und sagen, das war, jetzt ist ein "anderes Deutschland" da und man kann es nicht mit früher vergleichen. Aber das gilt nicht nur für die Älteren, sondern natürlich auch für die Jüngeren, denn die Vorurteile werden durch Medien und natürlich auch Überlieferungen bzw. den Unterricht geschürt. Klar, was die Autobahnen angeht, da kommen die Skandinavier allgemein gerne zu uns, denn dort gibt es überall auf den Autobahnen Geschwindigkeitsbegrenzungen.
Trotzdem hier nur von Hot - Dogs und Urlaubsland die Rede ist, wissen viele Grenzbewohner eine ganze Menge mehr über Dänemark, allein eben durch den Schulunterricht, das fängt schon in der Grundschule an und zieht sich eben durch unsere ganzen Schuljahre und viele denken so wie ich und wollen wieder zu Dänemark gehören, aber da wird wohl die Bundesregierung nicht mitmachen - leider.
Ich könnte jetzt die Liste vervollständigen, dänische Butter von Lurpak jetzt Arla, Buko, Rød Grød, aber das ist nicht alles, was Dänemark ausmacht.
Zuletzt geändert von Snoopy1 am 28.05.2003, 21:01, insgesamt 1-mal geändert.
Ich habe noch etwas vergessen:
Was definitiv zum Vorurteilabbau dient, ist das wir dänische Zeitungen bekommen, unsere Tageszeitungen auch dänische Artikel erhält und das dänische Fernsehen und Radio empfangen können und das ist auf dänischer Seite in der Grenzregion nicht anders. Also es wird von beiden Seiten auch etwas gegen die Vorurteile getan, eben leider meistens nur in der Grenzregion, vielleicht noch bis Hamburg, aber dann hört es leider auch auf.
Was definitiv zum Vorurteilabbau dient, ist das wir dänische Zeitungen bekommen, unsere Tageszeitungen auch dänische Artikel erhält und das dänische Fernsehen und Radio empfangen können und das ist auf dänischer Seite in der Grenzregion nicht anders. Also es wird von beiden Seiten auch etwas gegen die Vorurteile getan, eben leider meistens nur in der Grenzregion, vielleicht noch bis Hamburg, aber dann hört es leider auch auf.
Zuletzt geändert von Snoopy1 am 28.05.2003, 21:11, insgesamt 1-mal geändert.
Hallo,
alles, was du schreibst, ist sicher richtig, du erlebst es so. Mich wunderte bei dem Ausgangsartikel, auf den ich zu Beginn dieser Diskussion hingewiesen hatte, dass die befragten Schüler aus den Grenzregionen stammten. Bestimmt erleben die meisten von ihnen das Nachbarland aus vielfältigen Kontakten. Worauf gründen dann die noch immer vorhandenen Vorurteile?
alles, was du schreibst, ist sicher richtig, du erlebst es so. Mich wunderte bei dem Ausgangsartikel, auf den ich zu Beginn dieser Diskussion hingewiesen hatte, dass die befragten Schüler aus den Grenzregionen stammten. Bestimmt erleben die meisten von ihnen das Nachbarland aus vielfältigen Kontakten. Worauf gründen dann die noch immer vorhandenen Vorurteile?
Zuletzt geändert von Klemens am 02.06.2003, 15:51, insgesamt 1-mal geändert.
Hej Klemens,
sicher, ich kann nur für mich und mein Umfeld schnacken... Und es ist bestimmt auch richtig, daß es immer noch Leute, nicht nur Jugendliche gibt, die meinen Dänemark ist "nur" Urlaubsland mit dem Hauptgericht Hot - Dog. Aber ich denke, es ist die Minderheit, genauso wie es die Minderheit auf der dänischen Seite ist, die bei Deutschland in erster Linie an Lederhosen, Dirndl und Autobahnen und Sauerkraut denken.
Vorurteile wirst Du nie aus den Köppen der Leute rauskriegen - leider, auch wenn noch so viel dafür getan wird. Dafür spielen zu viele Faktoren darein. Ich kenne auch Leute, die sagen "Laß uns mit den Dänen in Frieden, erst Recht jetzt nach dem Irak - Krieg", aber die wirst Du in jeder Grenzregion finden - meiner Meinung nach, an der polnischen Grenze mit den Polen, an der holländischen mit den Holländern. Vorurteile werden leider nie abgebaut werden können, denn dazu sind manche Menschen, egal welcher Nation sie angehören einfach zu verbohrt. Wobei, wie oben schon gesagt wurde, wir Norddeutschen, vor allem in der Grenzregion, mit den Dänen meiner Meinung nach viel Ähnlichkeit haben, was auch kein Wunder ist, schließlich waren wir ja bis 1861 dänisch. Das Vorurteil mit den "Friesennerzen" kommt ja nicht nur von dänischer Seite, sondern auch von Deutschen, die hinter Hamburg wohnen *lach*. Vorurteile beruhen auf Erfahrungen und Erziehung und es liegt an einem jeden selbst, diese abzubauen. Die Schulen und die Politik sowie viele Organisationen tun das ihrige dazu, aber an erster Stelle muß derjenige an sich selbst arbeiten. Zumal es in meinen Augen auch noch eine recht einseitige Umfrage war, denn es gibt schließlich nicht nur Gymnasien bei uns, sondern auch Realschulen, Grund- und Hauptschulen und Sonderschulen.
Viele, die jetzt nicht die Möglichkeit haben, ein Austauschprogramm mitzumachen, kennen wirklich nur den kleinen Grenzhandel, die Hot-Dogs und die Urlaube in DK, mehr nicht, andere die sich mit der Geschichte ihrer Region beschäftigen, kennen mehr, aber das ist überall so. Viele Jugendliche gehen bei uns in die dänische Bibliothek, die wir bei uns haben oder in das dänische Theater.
Also, es gibt solche und solche und jeder ist gefragt nicht nur bei sich selbst an den Vorurteilen zu arbeiten, sondern auch die anderen auf die anderen Werte auf der anderen Seite der Grenze aufmerksam zu machen.
Noch schnell eine Anmerkung zum 01. Mai und dem Nationalsozialismus. Ich wußte es bis zu diesem 01.05. auch nicht, der "Tag der Arbeit" wurde von den Nazis ins Leben gerufen, damals hieß er "Tag der nationalen Arbeit". Also es wurde 1945 einfach nur das "national" weggelassen. Das erklärt auch die Reaktionen in Berlin, denke ich. Ich konnte es genauso wenig glauben, daß Deutschland, was sich ja immer mit seiner Demokratie, die ich sowieso ab und an in Frage stelle, brüstet (in meinen Augen hat DK eine richtige Basisdemokratie und nicht Deutschland, siehe die unterschiedliche Handlungsweise zur Einführung des Euro, jup stimmt, in Deutschland ist Finanzpolitik der ausschließlichen Gesetzgebung des Bundes unterlegen, aber in solchen Sachen, als Beispiel jetzt gesehen, ist das für mich KEINE Demokratie und ich kann die Dänen gut verstehen, die dagegen waren), einen Feiertag der Nazis übernommen hat. In meinen Augen wäre ja nichts dagegen einzuwenden gewesen, wenn es so einen Tag auch im Nachkriegsdeutschland gibt, aber nicht genau an dem gleichen Tag. Das ist auch schon wieder so ein Beispiel, worauf sich ein Vorurteil gründen kann, Deutschland übernimmt einen Feiertag der Nazis, also haben sie sich immer noch nicht vom Nationalsozialismus losgesagt. Wenn man dann noch die Ausschreitungen gegen Ausländer sieht, ist das Bild "perfekt". Dann soll sich keiner wundern, daß diese Vorurteile auch noch Generationen nach meiner und ich bin gerade mal 1974 geboren, bestehen bleiben.
Hilsen
Snoop
sicher, ich kann nur für mich und mein Umfeld schnacken... Und es ist bestimmt auch richtig, daß es immer noch Leute, nicht nur Jugendliche gibt, die meinen Dänemark ist "nur" Urlaubsland mit dem Hauptgericht Hot - Dog. Aber ich denke, es ist die Minderheit, genauso wie es die Minderheit auf der dänischen Seite ist, die bei Deutschland in erster Linie an Lederhosen, Dirndl und Autobahnen und Sauerkraut denken.
Vorurteile wirst Du nie aus den Köppen der Leute rauskriegen - leider, auch wenn noch so viel dafür getan wird. Dafür spielen zu viele Faktoren darein. Ich kenne auch Leute, die sagen "Laß uns mit den Dänen in Frieden, erst Recht jetzt nach dem Irak - Krieg", aber die wirst Du in jeder Grenzregion finden - meiner Meinung nach, an der polnischen Grenze mit den Polen, an der holländischen mit den Holländern. Vorurteile werden leider nie abgebaut werden können, denn dazu sind manche Menschen, egal welcher Nation sie angehören einfach zu verbohrt. Wobei, wie oben schon gesagt wurde, wir Norddeutschen, vor allem in der Grenzregion, mit den Dänen meiner Meinung nach viel Ähnlichkeit haben, was auch kein Wunder ist, schließlich waren wir ja bis 1861 dänisch. Das Vorurteil mit den "Friesennerzen" kommt ja nicht nur von dänischer Seite, sondern auch von Deutschen, die hinter Hamburg wohnen *lach*. Vorurteile beruhen auf Erfahrungen und Erziehung und es liegt an einem jeden selbst, diese abzubauen. Die Schulen und die Politik sowie viele Organisationen tun das ihrige dazu, aber an erster Stelle muß derjenige an sich selbst arbeiten. Zumal es in meinen Augen auch noch eine recht einseitige Umfrage war, denn es gibt schließlich nicht nur Gymnasien bei uns, sondern auch Realschulen, Grund- und Hauptschulen und Sonderschulen.
Viele, die jetzt nicht die Möglichkeit haben, ein Austauschprogramm mitzumachen, kennen wirklich nur den kleinen Grenzhandel, die Hot-Dogs und die Urlaube in DK, mehr nicht, andere die sich mit der Geschichte ihrer Region beschäftigen, kennen mehr, aber das ist überall so. Viele Jugendliche gehen bei uns in die dänische Bibliothek, die wir bei uns haben oder in das dänische Theater.
Also, es gibt solche und solche und jeder ist gefragt nicht nur bei sich selbst an den Vorurteilen zu arbeiten, sondern auch die anderen auf die anderen Werte auf der anderen Seite der Grenze aufmerksam zu machen.
Noch schnell eine Anmerkung zum 01. Mai und dem Nationalsozialismus. Ich wußte es bis zu diesem 01.05. auch nicht, der "Tag der Arbeit" wurde von den Nazis ins Leben gerufen, damals hieß er "Tag der nationalen Arbeit". Also es wurde 1945 einfach nur das "national" weggelassen. Das erklärt auch die Reaktionen in Berlin, denke ich. Ich konnte es genauso wenig glauben, daß Deutschland, was sich ja immer mit seiner Demokratie, die ich sowieso ab und an in Frage stelle, brüstet (in meinen Augen hat DK eine richtige Basisdemokratie und nicht Deutschland, siehe die unterschiedliche Handlungsweise zur Einführung des Euro, jup stimmt, in Deutschland ist Finanzpolitik der ausschließlichen Gesetzgebung des Bundes unterlegen, aber in solchen Sachen, als Beispiel jetzt gesehen, ist das für mich KEINE Demokratie und ich kann die Dänen gut verstehen, die dagegen waren), einen Feiertag der Nazis übernommen hat. In meinen Augen wäre ja nichts dagegen einzuwenden gewesen, wenn es so einen Tag auch im Nachkriegsdeutschland gibt, aber nicht genau an dem gleichen Tag. Das ist auch schon wieder so ein Beispiel, worauf sich ein Vorurteil gründen kann, Deutschland übernimmt einen Feiertag der Nazis, also haben sie sich immer noch nicht vom Nationalsozialismus losgesagt. Wenn man dann noch die Ausschreitungen gegen Ausländer sieht, ist das Bild "perfekt". Dann soll sich keiner wundern, daß diese Vorurteile auch noch Generationen nach meiner und ich bin gerade mal 1974 geboren, bestehen bleiben.
Hilsen
Snoop
Zuletzt geändert von Snoopy1 am 02.06.2003, 18:26, insgesamt 1-mal geändert.
Hej allesammen!
Als ich die erste Volksabstimmung zu einemEU-Thema hier in DK miterlebte,war ich zunächst teief betroffen darüber,daß vor allem junge Leute gegeneine nähere Einbindung waren, vor allem, weil Dtld.s o groß war.
Da saßeine ganz tiefe Furcht vor den - durch die damals neu wiedervereinigten - Deutschen, die ich zunächst verstand (wir sind doch friedlich jetzt, smile).
Aber inzwischen weiß ich z.B. von österreich. Bekannten, die in Schweden leben,daß auchsie ganzanders fühlenals ich,die zwar mit einem "gestörten" Nationalbewußtsein aufgewachsen ist, aber dennoch aus einem großen Land stammt.
Da scheint eine Solidarisierung der Kleinen mit den anderen Kleinen und gegen die Großen stattzufinden.
Bei viele Dingen stutze ich offenbar (nur?), weil ich aus so einem großen Land komme; jemand aus einem kleinen Land versteht manches in einem anderen kleinen Land offenbar besser.
Mir hat dies sehr zu denken gegeben - es gibt viel mehr, als man sich träumen läßt, zwischen den Linien ...
Dennoch hoffnungsvolle Grüße in beide Länder - Ursel im DK mit typischem Junisommerwetter... seufz.
Als ich die erste Volksabstimmung zu einemEU-Thema hier in DK miterlebte,war ich zunächst teief betroffen darüber,daß vor allem junge Leute gegeneine nähere Einbindung waren, vor allem, weil Dtld.s o groß war.
Da saßeine ganz tiefe Furcht vor den - durch die damals neu wiedervereinigten - Deutschen, die ich zunächst verstand (wir sind doch friedlich jetzt, smile).
Aber inzwischen weiß ich z.B. von österreich. Bekannten, die in Schweden leben,daß auchsie ganzanders fühlenals ich,die zwar mit einem "gestörten" Nationalbewußtsein aufgewachsen ist, aber dennoch aus einem großen Land stammt.
Da scheint eine Solidarisierung der Kleinen mit den anderen Kleinen und gegen die Großen stattzufinden.
Bei viele Dingen stutze ich offenbar (nur?), weil ich aus so einem großen Land komme; jemand aus einem kleinen Land versteht manches in einem anderen kleinen Land offenbar besser.
Mir hat dies sehr zu denken gegeben - es gibt viel mehr, als man sich träumen läßt, zwischen den Linien ...
Dennoch hoffnungsvolle Grüße in beide Länder - Ursel im DK mit typischem Junisommerwetter... seufz.
Zuletzt geändert von Ursel am 07.06.2003, 22:01, insgesamt 1-mal geändert.
""Den virkelige opdagelsesrejse går ikke ud på at finde nye lande,
men at se med nye øjne."
---------------------------------------------------------Marcel Proust ...
men at se med nye øjne."
---------------------------------------------------------Marcel Proust ...