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Verfasst: 14.10.2007, 12:59
von tømrermester
Kiel-Petra hat geschrieben:nach süden hin ist damit ungefähr auf der höhe von schleswig schluss (glaube ich jedenfalls).
Es gibt in Deutschland z.Zt. 49 dänische Schulen. Eine davon in deiner Heimatstadt Kiel, Petra! :shock: :) und ist damit wohl geographisch die südlichste.

Klaus

Verfasst: 14.10.2007, 15:54
von Nicölsche
aarhusvinduet hat geschrieben:Ohhh jeee, Nicölsche, es sieht nicht aus als wenn du besonders viel weisst über die Schule und den Alltag, wo du deinen Sohn "vertrauensvoll" hingeschickt hast.
Auf den Satz hab ich gestern Nacht schon gewartet! :mrgreen:

Auch wenn hier niemanden mein Privatleben etwas angeht, hab ich doch irgendwie das Bedürfnis ein bißchen was klar zu stellen:
Mein Sohn ist seit zwei Monaten auf dieser Schule - davon waren zwei Wochen Praktikum, eine Woche Themenwoche und eine Woche war er krank.
Ganz am Anfang hat Thorsten uns erzählt, daß er da keinen versteht, weil die sowieso alle Dänisch sprechen - ja, ich habe das tatsächlich falsch verstanden, weil ich es auf den Unterricht bezogen habe!
Er hat damit allerdings die Schüler gemeint, die sich untereinander nur auf Dänisch verständigen - was Deine Frage bezüglich der "Schulhof-Sprache" wohl beantwortet.

Verfasst: 15.10.2007, 10:39
von Kiel-Petra
hej aarhusvinduet,

vielen dank, dass du meine falschmeldung richtig gestellt hast. das wusste ich nicht. meine "heimatstadt" eigentlich eher heimatgemeinde ist nämlich harrislee bei flensburg. dort bin ich zur schule gegangen und für uns kinder war es völlig normal im sport- oder musikverein auf kinder zu treffen, die auf die dänische schule in flensburg gingen.
schleswig lag in unserer kindheit ziemlich weit südlich :mrgreen: .
nach kiel bin ich erst später gezogen und kenne mich hier mit den schulen nun so gar nicht aus, da ich keine kinder habe.
ich wollte auch nur joerg darauf aufmerksam machen, dass in d dänische schulen und in dk deutsche schulen in der grenzregion üblich sind. ich hatte einfach sein posting vor mir so aufgefasst, als meinte er, dass urmel ihr kind auf eine dänische schule jenseits der grenze schicken anmelden wollte.

hilsen
petra

Verfasst: 15.10.2007, 10:54
von Sunny0205
Hej...
hvordan har De det? ;-)

ich habe ledier gerade erst mit meinem Dänischkurs angefangen, deshalb beschränken sich meine Kenntnisse gerade mal darauf,nach dem Befinden zu fragen oder zu sagen, wie ich heiße...

Da ich dänischen Grenzgebiet wohne, und hoffe, dass ich hier auch meine Zukunft verbringen darf, würde ich meine Kinder hier immer auf dänische Schulen schicken....nicht weil sie besser sind oder so....einfach nur, dass meine Kinder den Vorteil haben, zweisprachig aufzuwachsen....
denn Dänemark und Deutschland verbindet ja, da wo ich wohne, eine gemeinsame Geschichte....ich meine, wir haben schon öfters mal zu DK gehört, und somit sind sie irgendwie ein Teil von uns, oder :?: :!:

na ja, das wollte ich nur dazu sagen...

liebe Grüße an
alle

Verfasst: 15.10.2007, 10:58
von galaxina
was sunny geschrieben hat, find ich wenig ein bedenklich, denn die dänischen schulen sind schulen der nationalen minderheit aber keine sprachschulen. dänisch werden sie auch an den deutschen schulen lernen koennen, bei sunnies wohnortsitaution.

Verfasst: 15.10.2007, 11:14
von Kiel-Petra
hej galaxina,

deshalb suchen sich die schulleiter ja auch aus, welche kinder sie aufnehmen und welche nicht :wink: .
manchmal sind die schulen durch die kinder der dänischen minderheit besetzt, dann ist ja eh alles klar. aber wenn es noch freie plätze gibt, kann es doch durchaus mal vorkommen, dass auch deutsche eltern ihre kinder auf die dänische schule schicken können. dies mag dann im einzelfall an auflagen geknüpft sein (die dänische sprache schon beherrschen; sich an aktivitäten der dänischen minderheit beteiligen .... usw.), kann aber auch ohne bedingungen funktionieren.
wie gesagt:
in meiner kindheit (gefühlte 100 jahre her :mrgreen: ) waren viele kinder aus meiner gemeinde auf der dänischen schule. ob deren eltern zur dänischen minderheit gehörten weiß ich tatsächlich nicht. die meisten sprachen perfekt deutsch....
und urmel hat ja auch geschrieben, dass ihr die dänische botschaft die auskunft gab, dass es kein problem wäre, ihr kind zur dänischen schule zu schicken. dass hier der schulleiter anderer meinung war, konnte die botschaft für diesen einzalfall ja nun wohl nicht vorhersehen.
ich kann jedenfalls urmel verstehen, dass sie sich in ihrer situation geärgert hat, denke aber auch, dass der schulleiter wohl seine gründe hatte. ausserdem hat er ja das recht, diese entscheidung zu treffen, auch wenn es manchmal im einzelfall ärgerlich ist und pläne durcheinanderbringt.

hilsen
petra

Verfasst: 15.10.2007, 11:19
von galaxina
@ petra

dass die microschulen auch mit deutschen aufgefuellt werden ist ja kein grosses geheimnis und in sunnies situation wuerde ich meine kinder auch an die minderheitenschule geben, aber aus einer anderen motivation...denk da mehr an apm-gymnasium in schleswig ;-)

Verfasst: 15.10.2007, 12:34
von Simba
Ich glaube, eine deutsche Schule gibt einfach auch eine gewisse Sicherheit. Klar reden viele Auswanderer von "wir bleiben für immer", aber es bleiben eben nicht alle für immer. Man hält den Kinder sozusagen ein kleines Hintertürchen offen.
In einer deutschen Schule bekommen die Kinder Abschlüsse für beide Länder, sodass sie später bei der Berufs- oder Studienwahl natürlich eine grössere Auswahl haben. Dazu beherrschen sie dann beide Sprachen perfekt. Denn gerade junge Kinder, die noch keine Schule vorher besucht haben, verlieren oft schnell die eigene Sprache, bzw. sprechen sie nur schlecht, wenn sie im kompletten Umfeld ausser den paar Stunden daheim, nur dänisch hören. Das hab ich mehrfach erlebt, nicht nur bei uns selbst.
Für ältere Kinder wird der Wechsel leichter, weil sie sich leichter einfinden können, sowohl schulisch als auch sozial, eben durch die bekannte Sprache.

Grundsätzlich finde ich es komisch, dass es für Minderheiten normal sein soll, eine Kultur zu pflegen, in der sie schon lange nicht mehr leben, aber gerade frisch Zugezogene, die wirklich noch einen grossen Bezug zu D haben, sollen diese Kultur nicht mehr leben, sondern komplett in die unbekannte dänische einsteigen.

Ich denke mal, eine zweisprachige Schule (solche gibts in anderen Ländern ja auch), ist eigentlich eine Bereicherung für die Kinder und da ja der überwiegende Teil der Schüler dänisch ist, ist für ausreichende dänische Integration und Anschluss auch gesorgt.

LG Simba

Verfasst: 23.10.2007, 19:36
von Vilmy
Urmel hat geschrieben: Als Gründe wurden vorgetragen: er könne kein Dänisch ( ist klar, wir kommen aus NRW da sprechen die wenigsten dänisch :roll: ) , er hat keinen dänsichen KIGA besucht ( auch klar, da es so einen in NRW auch nicht gibt ) , wir nicht der dänischen Minderheit angehören ...
Dumm gelaufen.

Ich kann schon verstehen, dass euch die Lust auf die dänische Schule vergagen ist. Aber genau über die dänische Minderheit hättet ihr eine Hebel haben können. Es steht nämlich jedem Einwohner eurer neuen Heimatstadt frei, sich in die dänische Minderheit einzumelden und Sprachkurse zu belegen.

Und als Angehörige der Midnerheit steht ihr viel weiter vorne in der Wartelistenschlange bei der Aufnahme. Die dänischen Schulen in FL sind Schulen der Minderheit, und wäret ihr Angehöriger der Minderheit gewesen, hätte der Schulleiter euch nicht so einfach abwimmeln können.

Gruss, vilmy

Verfasst: 23.10.2007, 19:55
von Peter
die Situation hat sich in den letzten Jahren gravierend geändert.

damals wurden Kinder gern in den dänischen Schulen aufgenommen...

früher wurde es dann gern gesehen wenn mindestens ein Elternteil dänisch konnte......

heute ist es so daß man der dänischen Minderheit angehört und mindestens ein Elternteil fliessend dänisch spricht und der andere Teil einen Dänischkurs besucht.....

Aufgrund der Sachlage daß z.B. Elternabende in Dänisch sind wird dann natürlich auch vorausgesetzt daß die Eltern verstehen was da vorgetragen wird

Verfasst: 27.10.2007, 18:34
von Biko
Hallo,


auch meine beiden Maedchen besuchen die dtsch. Schule.....(die wiederum eng mit der daenischen kooperiert)
Ich habe ganz bewusst die dtsch Schule gewaehlt,da meine beiden nicht ein Wort daenisch konnten als wir hier her zogen.
Dies hat sich mittlerweile geaendert und dadurch das wir eine recht kleine Schule haben Kl. 1-7 und max 35 Kinder ist das lernen in allen Faechern sehr intensiv.
Auf dieser Schule gehen nicht ausschliesslich deutsche Kinder,es sind gut 80 % daenische Kinder...... diese wiederum profitieren von dem deutsch,der deutschen Kinder......
Ich finde das dies in der integrationszeit wichtig ist,Kinder nicht gleich ins kalte Wasser zu werfen....zummal danach ja auch noch Freizeitclub angesagt ist...... wuerden die Kinder nicht ein kuck verstehen,tja dann nutzt die schoenste arbeit und das beste Haus nichts.....denn als Familie soll man ja harmonisch funktionieren..........


bis zum ende der 7.Kl werden meine Kinder die deutsche Schule besuchen,ich denke danach sind sie "fit" genug um sich in einer daenischen Schule "durchzuschlagen"..........

ein schoenes rest Wochenende euch allen

Verfasst: 30.10.2007, 19:56
von SSLN
Hej Dagmar P.
ich bin neu hier und lese dieses sehr neugierig. Wir sehen das genauso wie ihr und wollen unsere Kinder auf eine dänische Schule schicken. Warum ins Ausland gehen um dann doch nur deutsch zu leben? Siehe die vielen Ausländer hier! Meine türkische Freundin spricht mit ihrem Sohn zu Hause nur türkisch hat ihn aber in einen ca. 3 km entfernten Kiga getan (wo er der einzigste Ausländer war), damit er deutsch, die deutsche Kultur, Traditionen und Religion (kath. Kiga im tiefen Bayern!) lernt und das hat wunderbar geklappt. Das ist Integration ohne sich dabei selbst aufgeben zu müssen. So wollen wir das auch machen.
Wie war das bei euch zu Beginn des ersten Schuljahres? Haben eure Kinder dänischen Sprachunterricht (-hilfe) bekommen? Wie machen die das in den Schulen? Würde meinen Kindern gerne was genaueres erzählen können.
Vielen Dank im vorraus! :D

Verfasst: 30.10.2007, 20:19
von Vilmy
Hej,

natürlich ist es eine sehr gute Idee, die Kinder in eine lokale Schule zu bringen, aber der letzte Beitrag zeigt mir, dass der Begriff "deutsche Schule" hier missverstanden wird.

Die deutschen Schulen in Dänemark sind, mit Ausnahme der Schule in Kopenhagen, Schulen der hier angestammten deutschen Minderheit, die von Einwanderern nur mitgenutzt werden. Wer annimmt, dass die deutschen Schulen besonders deutsch sind, der irrt. Sie sind vielmehr Ausdruck des bikulturellen Grenzlandes; beide Sprachen werden muttersprachlich unterrichtet und die Kulturvermittlung umfasst beide Kulturkreise.

Sie sind vom Unterricht den dänischen Schulen sehr ähnlich, sind aber auch an das Land Schleswig-Holstein gebunden. Darin ähneln sie den dänischen Schulen südlich der Grenze.

Gruss, vilmy

Verfasst: 31.10.2007, 10:57
von Mutig
:P Hallo!

Uff... Nun bin ich völlig überflutet,und weiß nichts mehr so genau!

Wir haben vor nächstes Jahr nach Dänemark zu ziehen. Ich habe 2 Söhne (11 und 13,5) Beide sind sehr kontaktfreudig. Der Große hat ADS und somit Lernschwierigkeiten,der Kleine tut sich mit Umstellungen schwer. Beide hassen es aber das Gefühl vermittelt zu bekommen Aussenseiter zu sein. Erst hab ich gesagt,sie gehen beide sofort auf eine dänische Schule,aber wenn ich das hier so lese bin ich mir da nicht mehr so sicher. Ich lerne mit Beiden hier Dänisch. Damit sie etwas verstehen können. Es macht ihnen sogar Spaß :o Ich habe aber große Sorge ,dass sie den Anschluß an den Lernstoff verpassen. Aber ich weiß auch,wenn der Große nicht genötigt wird die dänische Sprache anzuwenden,dass er es vermeiden wird. Der Kleine nicht. Der liebt Sprachen,mit Englisch hatte er auch noch nie wirklich Probleme.
Vielleicht kann mir ja jemand ein paar Tips geben! :D
Vielen lieben Dank.........

Verfasst: 31.10.2007, 11:17
von Ursel
Hej !

Ich versetze nmich mal versuchsweise in Deine Schhe, auch wenn das schwer möglich ist, aber ich würde die Kinder in eine dänische Schule geben, wenn Ihr nicht gleich wieder zurückzugehen gedenkt.

(Überall anderswo als in Sønderjylland müßtet Ihr das ja eh - und es müßte und würde gehen :wink: )

Dänischer Lehrstoff hinkt meiner Erfahrung nach (Vergleiche it dt. Kindern mahct´s möglich) lange Zeit hinter dem deutschen her.

Lernstil ist auch wesentlich entspannter und nicht zu sehr zensurenfixiert - die gibt es eh erst ab der 8. Kl.

ADHS und andere (Lern-)"Störungen" werden hier meistens gut aufgefangen, integriert, begleitet, und wenn nötig auch mit "støttepädagoger" unterstützt.

Ebenso werden Sprachprobleme bes. bei Neuhinzugezogenen aufgefangen - sofern dies nötig ist.

Zwar lernt ein 13-J. nicht so leicht mehr die Sprache wie ein 3-J., aber doch noch leichter als wir Großen - und sei Dir sicher: Im Kontakt mit anderen dänischen Kameraden geht das am schnellsten.
Und der 11-J. ist da noch besser dran, in diesem Alter spielen die Kinder noch mehr zusammen, bilden nicht zu sehr diese Jugend-Cliquen und haben auch noch große Chancen, sehr rasch reinzukommen.
schließt Euch ggf. auch noch einer Sportgruppe o.ä. an, dann steht Ihr sicher so offenkundig nicht außenvor.

Also, ich kann Euch da nur Mut machen - redet vorher mit dem Rektor und den Lehrern, wie alles gehandhabt wird, schaut Euch an , wie weit die übrigen Kinder sind und beschließt dann - aber ichf inde nicht, daß von Eurer Seite zuviel Beunruhigendes gegen eine dänische Schule spricht!
(Eher im Gegenteil!)

Gruß Ursel, DK - mit 2 Kindern an dänischer Folkeskole