Ich glaube, man kann diese Vermehrerei nur dann eindämmen, wenn es keine Käufer für solche Hunde mehr gibt. Tatsächlich gibt es einige Punkte, die man beachten kann, um nicht in eine Tierhändlerfalle zu tappen. Leider gilt für viele Leute aber, hauptsache nicht teuer, dass es später aber meist zu sehr hohen Tierarztkosten kommt, weil die Hund Krankheiten haben, wird da nicht bedacht.
Wir haben vor einigen Jahren per Zeitungsannonce einen Sheltie-Welpen in Ost-Deutschland gekauft. Sind hingefahren haben dort eine Bauruine vorgefunden mit mehr als 50 Tieren in verschiedenen Altersstufen.
Es sah für uns so aus, als wenn der Typ grad dabei ist eine Zwingeranlage zu bauen.
Egal ob das eine Bauruine war oder nicht, eigentlich hätte die Anzahl der Tiere schon ein lautes Warnsignal sein müssen. Dazu kommt, wenn ich gerade im Umbau bin, dann kann ich keine Welpen produzieren. Übrigens, Welpen im Zwinger aufzuziehen macht die Sache nicht besser. Solche Hunde sind ebenfalls nicht ausreichend sozialisiert.
Für mich gelten ein paar Grundregeln beim Welpenkauf:
- es dürfen nur ein, höchstens zwei Rassen gezüchtet werden.
- es muss eine überschaubare Menge an Welpen vorhanden sein (20 und mehr Welpen kann kein Mensch entsprechend sozialisieren)
- die Mutterhündin muss vor Ort sein, der Vater muss bekannt sein
- die Eltern- und am besten auch die Großelternhunde müssen vorher auf Erbkrankheiten untersucht worden sein. Gerade bei Moderassen wie Labrador, Golden Retriever, Schäferhund oder Chihuahua gibt es eine Menge Erbkrankheiten, die bei nicht Beachtung unkontrolliert weitergegeben werden.
- die Welpen müssen entwurmt, geimpft und im entsprechenden Alter bei der Abgabe sein (sprich mindestens 8 Wochen).
- es muss einen ordentlichen Vertrag geben, wo der Züchter auch für Krankheiten, die durch Verschulden des Züchters entstanden sind, haftet
- ein guter Züchter kann auch Antworten auf entsprechende Fragen über die spezielle Rasse geben, sollte im Normalfall auch für die Anfangszeit noch für Fragen zur Verfügung stehen
Diese Liste lässt sich bestimmt noch erweitern.
Für mich gilt auch, wer nicht soviel Geld ausgeben möchte, der sollte ein Tier beim Tierschutz holen (wobei man auch dort das ein oder andere schwarze Schaf treffen kann). Ein Tier aus Mitleid zu kaufen, ist zwar für den Moment eine verständliche Entscheidung, zieht aber eine Menge Konsequenzen nach sich. Angefangen vom Vermehrer, der wieder einen Platz mit einem neuen Welpen füllen kann bis hin zum Hund, der mit Krankheiten oder Verhaltensauffälligkeiten zu kämpfen hat.
LG Simba