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Anders als in Schweden, Norwegen und Finnland gilt in Dänemark nicht das s.g. Jedermannsrecht. Dies kann in Dänemark zu ganz unangenehmen Erfahrungen führen. Wir hatten Ende Juli in Vester Husby folgendes erlebt: Weil es selbst am Abend noch sehr warm war fuhren wir gegen 20.00 Uhr noch einmal mit dem Fahrrad, Sekt und Snacks zum Strand am Ende des Græmvej. Es standen noch zwei Autos auf dem Parkplatz, ein PKW und ein kleineres Wohnmobil (Camper). Vor dem Camper standen ein Klapptisch mit zwei Stühlen. Die Eigentümer schienen nicht da zu sein.
Wir machten eine sehr ausgiebige Strandwanderung und anschließend mit Heißhunger über das Picknick her. Ich sprang zuvor noch mal (nackt) in die Nordsee und musste anschließend um das Handtuch betteln auf dem meine Frau saß.
Wir genossen mit Sekt den schönen Sonnenuntergang und machten uns auf dem Heimweg.

Am Parkplatz angekommen standen nur noch unsere Fahrräder da und der Camper. Und ein jüngeres Paar war da am Toben. Warum? Es war nicht nur ein Ticket hinter der Windschutzscheibe was den Mann förmlich zum ausrasten brachte sondern eine Radkralle an einem Rad.
Was uns die beiden deutschen Touristen dann erzählten ließ unser Mitleid mit denen doch schnell abschwellen: Bereits wenige Tage zuvor geschah ihnen ähnliches auf einem anderen Strandparkplatz wo sie allerdings mit einer mündlichen Verwarnung davonkamen, die persönlichen Daten und das Kennzeichen aber notiert wurden.
Da war mir natürlich klar, warum hier jetzt derart drastisch durchgegriffen wurde.

Gut zu wissen in Dänemark: Wer einen Camper oder ein Wohnmobil auf einem Parkplatz oder sonstwo abstellt und vor dem Wagen Campingmöbel plaziert betreibt Camping insbesondere dann, wenn er/sie den Wagen verlässt und nicht anzutreffen ist.
Was ich mir allerdings nicht vorstellen kann ist, dass PKWs auf derartigen Parkplätzen nachts auch an die Kette gelegt werden. Zumeist weist nämlich ein Schild darauf hin, dass dieses Parkvervot für Wohnbobile in der Zeit von 21.00 Uhr bis 07.00 Uhr gilt (genau weiß ich jetzt die Zeitspanne nicht mehr).

https://www.camperboys.de/wildcampen-in ... was-nicht/

Das ist jetzt zb genau so ein Parkplatz um den es geht.
Camping verboten, das ist mir klar.
Aber darf man nun im PKW dort übernachten ohne jegliche Camping Ättuden?
Laut ADAC Hotline wäre das wildes Campen..
Im Hintergrund unser Wagen..

Ich würde mich da nicht hinstellen.

Zuelli hat geschrieben: ↑03.09.2022, 21:34 Ich würde mich da nicht hinstellen.

Warum nicht? Dänemark kennt auf seinen Verkehrsschildern sowohl Campingfahrzeuge als auch PKWs und nutzt diese Unterschiede auch auf Verkehrszeichen und Hinweisschildern. Im Beispiel von digitalray ist aber eindeutig ein Caravan abgebildet. Somit gilt das Campingverbot nach meinem Rechtsverständnis für PKWs nicht.
Aber wie das letztlich der Sheriff irgendwo in Dänemark sieht weiß ich nicht.

Man muss sich bei diesem Verbot auch mal vor Augen führen warum es diese Verbote gibt. Wenn es diese nämlich nicht gäbe würden derartige Parkplätze für Tagesgäste nämlich ganz schnell zu unerwünschten Null-Tarif-Campingplätzen. Und wie die früher aussahen weiß ich aus Erfahrungen in den 1990er Jahren in Südfrankreich und an der Atlantikküste: Solche Plätze verkamen zu regelrechten Kloaken. Da wurden nicht nur Essensreste in die Wallachei gekippt sondern auch die Chemietoilette einfach geleert. Zudem waren derartige Plätze ständig von Dauerparkern belegt. Aus diesem Grund sind da in den Urlauberregionen heute sehr viele Parkplätze an den Küsten und auch von Supermärkten mit Durchfahrsperren für größere fahrzeuge versehen.
Und "PKW-Camper" werden wohl eine absolute Minderheit sein.

Also nachdem ich nun in den letzten zwei Stunden die dänische Straßenverkehrsordnung komplett durchsucht habe steht fest:
Parken ist definiert als Bereitstellung eines Fahrzeugs mit oder ohne Personen.
Es geht also nur darum ob man an einer Stelle parken darf.
Das im Auto sitzen, liegen, schlafen oder ausruhen ist nicht verboten und deswegen auch nicht extra erlaubt.
Der Verkehrsminister darf darüber hinaus Sonderregelungen verabschieden, sowie die lokalen Straßenbauämter in Absprache mit der örtlichen Polizei, zb wegen temporären oder besonderen Parkverboten.
Sonstige lokale Sonderregelungen die generell gelten, werden auf der Webseite der Kommune veröffentlich, so dass sie jeder einsehen kann, wenn es welche gibt, sonstige Einzelregelungen werden durch Schilder vor Ort geregelt, z.b. parken nur zu bestimmten Zeiten oder für bestimmte Fahrzeugarten.
Hier an diesem Parkplatz gelten keine besonderen Regeln in der Straßenverkehrsordnung außer einer, und die besagt:
Beim Anhalten oder Parken auf einem Parkplatz, der sich außerhalb einer dichteren Bebauung in unmittelbarer Straßenanbindung befindet, hat der Fahrer möglichst den in Fahrtrichtung rechts gelegenen Parkplatz zu nutzen.
Das ist aber auch schon alles.
D.h. soviel wie: wenn man an einem Ort parken darf und auch keine Uhrzeit eingeschränkt ist, dann ist es egal ob sich Personen darin befinden, und ob diese lesen, schlafen, nachdenken etc.
Camping ist davon abgesehen etwas ganz anderes, nämlich das Abstellen eines Anhängers oder das Aufbauen eines Zeltes, also eine andere Nutzung als das Parken und das ist in diesem Fall z.b. durch ein extra Schild untersagt.
Fazit: Parken mit Pkw ohne Uhrzeitbeschränkung ist hier erlaubt, ob mit oder ohne Personen im Fahrzeug, es gibt keine generelle lokale Entscheidung die das verbieten würde, bei der Kommune ist nichts zu finden von Sonderregelungen,
Klappe zu, Affe zufrieden

Zusatz: Wenn das wirklich in Dänemark generell verboten wäre für PKW dann wäre das auch irgendwo ersichtlich. Es ist aber nur für Camping so und das ist auch der Unterschied zu Schweden und Norwegen mit dem Jedermannsrecht, wo man dazu sogar auf Privatgelände stehen darf mit bestimmten Vorgaben.
Im Grund ist es in Dänemark das selbe wie in Deutschland.
Bei uns gibt es einerseits Rastplätze für alle und dann eben Parkplätze mit WC z.b., wo sich Wohnmobile auch öfter nicht hinstellen dürfen oder nur zu bestimmten Zeiten.
Bei uns ist ja auch nicht das schlafen im Auto verboten, sondern nur das Parken an bestimmten Orten oder zu bestimmten Zeiten oder mit bestimmten Fahrzeugarten, genau wie in Dänemark, von daher mache ich mir jetzt mit dem PKW zumindest keine Panik mehr in Dänemark und genieße die tollen Parkplätze am Meer, solange das Parken dort generell und auch nachts erlaubt bzw. nicht verboten ist.

Meine Erfahrung in Dänemark ist die, dass das Parken da sehr genau definiert ist. In deinem Fall ist es ja so, dass da ganz klar ein Campingfahrzeug (Caravan) abgebildet ist. Ich kenne einen Parkplatz in der Husby Klitplantage (Vester Husby), da ist das Parken gemäß Piktogramm auch für PKWs über Nacht verboten. Aber das ist da auch für jeden (auch Analphabeten) ganz klar ersichtlich.
Somit würde ich mir in deinem Fall da gar keine Gedanken weiter machen. Ich hätte da des Nachts allein auf einem einsamen Parkplatz eher Angst vor Spitzbuben.

So war es zb auch in Ostfriesland, da sind viele Parkplätze am Meer generell nur bis 22 Uhr fürs parken erlaubt oder eben nicht für Wohnmobile.
Falls wirklich jemand kommt bin ich sehr gespannt, wo ein Verbot für PKW nachts oder schlafen im Pkw genau verankert und einsehbar sein soll außer in der Straßenverkehrsordnung, auf der Website der Gemeinde oder auf Schildern..
Wenn man mit stundenlanger Mühe nichts dazu finden kann trotz ausgiebiger Suche, dann stelle ich solche Regelungen aber schon in Frage und gehe üblicherweise persönlich zu den Ämtern, auch im Ausland, die Blöße oder Anmaßung will ich dann schon persönlich erleben..
Zur Not telefonisch .

Im Kopenhagener extra Park Gesetz von 2021 für die Gemeinde Kopenhagen steht dazu nur folgendes:

§ 2. Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 3.500 kg dürfen im Zeitraum 19:00-07:00 nur dort geparkt, wo es durch besondere Kennzeichnung erlaubt ist.

§3. Anhänger (auch Wohnwagen, Anhänger etc.) mit einem zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 2.000 kg dürfen in der Zeit zwischen 19:00 - 07:00 nicht abgestellt werden.

2: Anhänger (einschließlich Wohnwagen, Anhänger usw.) mit zulässigen Gesamtgewicht von nicht mehr als 2.000 kg dürfen nur bis zu 24 Stunden abgestellt werden.

Die Herausforderung liegt darin, dass es auch in DK immer mehr Wohnmobile gibt, und auch immer mehr Wohnmobilnutzer die meinen, die Natur sei nur für sie geschaffen. Da mit "Selbstdisziplin" kaum zu rechnen ist, warten alle eigentlich nur darauf dass einerseits die Strände und bestimmte andere "Parkplätze" in der Tat nachts nicht mehr genutzt werden dürfen, bzw. die in der Tat relativ großzügige Auslegung was denn nun noch "parken" und was dann schon "campen" ist weiter verschärft wird. Dass man im Auto am Wegesrand übernachten darf hat nämlich seinen Ursprung darin, dass Fahrer bei längeren Fahrten ausreichend ruhen können. Von Urlaubsfahrten mit dem Grundziel ohnehin ausschliesslich im Fahrzug zu wohnen war damals noch nicht die Rede. Es gibt auch viel Unmut bei der "nicht wohnmobilfahrenden Bevölkerung" weil die Wohnmobile in Massen in den Häfen oder an anderen beliebten Ausflugszielen stehen (dicht an dicht, am liebsten ganz vorne an der Kaimauer) und anderen die Aussicht auf das Meer versperren. Facebook ist voll mit erbosten Kommentaren, beiderseits.
Es ist mir ein Rätsel, wie man diese Enge (auch z.B. auf dem Wohnmobilstellplatz auf Röm) aushalten kann.

Auf Röm konnte man bis vor kurzem noch regelmäßig Wohnmobile sehen, die hinter und zwischen den Dünen über Nacht standen (wir sind mitunter sehr früh am Strand), bis es immer dreister wurde und die Naturstyrelse schlichtweg die Durchfahrt vom Sønderstrand Richtung Lakolk (man konnte hinter den Dünen bis auf ca. 1000m an Lakolk ranfahren) gesperrt haben. Und eben diese Schilder montiert wurden, nach denen ab 21:00 alle Fahrzeuge den Strand verlassen müssen. Auf ganz Röm dürfen diese jetzt nur noch auf Privatgrundstücken über Nacht stehen, wodurch die sich jetzt alle auf einem kleinen Parkplatz am Anfang des Dammes drängeln. Mir nicht verständlich, warum die nicht einfach 2km weiter bis nach Skærbæk fahren und dort den Stellplatz am Marsk Tower nutzen. Gut, kostenlos ist der nicht. Dafür hat es feste sanitäre Anlagen.