Raus aus Deutschland

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annikade
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Beitrag von annikade »

Danebod hat geschrieben:Private Altersvorsorge über den genannten Betrag hinaus ist also Schwachsinn.
Falls das stimmt, was Du behauptest, wäre es aber nur "Schwachsinn", wenn man zur Rentenzeit gerade zufällig Alg-2-Empfänger ist? Wahrscheinlich verstehe ich Dich falsch.
Ansonsten eher kein Schwachsinn. :-)
"Riester"-Verträge bleiben übrigens bei der Vermögensanrechnung Alg 2 unberücksichtigt.

Gruß

/annika
Danebod

Beitrag von Danebod »

Nein.

Es ist Schwachsinn, sobald man irgendwann in seinem Arbeitsleben in diese Situation kommt. Wogegen niemand gefeit ist.

Wenn man das Rentenalter erreicht hat, fällt man eh aus dem SGB II raus, man steht dem Arbeitsmarkt ja nicht mehr zur Verfügung.

Und nicht "falls" das stimmt, was ich geschrieben habe...Die Gesetze kannst Du auf der homepage des Justizministeriums und der Schrottpage der Bundesagentur für die Verarschung der Arbeitslosen nachlesen.

Da steht auch, dass Riesterrenten genauso angerechnet werden wie alle anderen privaten Vorsorgen.
galaxina
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Beitrag von galaxina »

diesen blog: http://blog.sabinechristiansen.de/?p=19
finde ich sehr passend
annikade
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Beitrag von annikade »

Danebod hat geschrieben: Da steht auch, dass Riesterrenten genauso angerechnet werden wie alle anderen privaten Vorsorgen.
Naja, das stimmt zwar nicht ("Riester"-Rente wird nicht angerechnet), aber ist ja auch nicht so wichtig.... ;-)

/annika
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Ich glaube ich habe mir unklar ausgedrückt. Mir ging es vor allem darum, daß in diesem Talkshow scheinbar alle Teilnehmer der Meinung waren, ein Rentner solle genau so viel Nettoeinkommen haben, wie vorher in sein Berufsleben.

Wenn man als Rentner zwei Drittel seines bisherigen Nettoeinkommens haben kann, dann braucht man meines Erachtens nicht mehr, und wer hier von einer "Versorgungslücke" spricht, der spinnt!
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Liv uden Bevægelse kan være godt nok for gulerødder og kålhoveder, som ikke er bedre vant. - N.F.S.Grundtvig
annikade
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Beitrag von annikade »

Lars J. Helbo hat geschrieben:Wenn man als Rentner zwei Drittel seines bisherigen Nettoeinkommens haben kann, dann braucht man meines Erachtens nicht mehr, und wer hier von einer "Versorgungslücke" spricht, der spinnt!
Hej,

also meine Mama (die tatsächlich hin und wieder spinnt ;-)) jammert mir andauernd vor, dass ihr Geld vorne und hinten nicht reicht, seit sie Rente bezieht.

Ich verstehe immer noch nicht, wieso das Leben als Rentner plötzlich so preisgünstig sein soll. Weil man dann nur noch zu Hause sein darf und nicht mehr zur Arbeit unterwegs ist oder so etwas?

Im Rentenalter sind doch die Kinder längst schon aus dem Hause.
Da hat man sich aber im Laufe der Zeit mit seinen Ansprüchen und Ausgaben schon auf einem gewissen Niveau eingependelt.
Und es sind auch vielleicht Enkel da, um die man sich großzügig kümmern möchte.

Nicht alle Menschen haben ein eigenes Haus.
Wenn man also - wie wirklich die meisten hier in der großen Stadt - immer noch Miete zahlen muss, ändert sich nur durch die Rentnerei meiner Ansicht nach gar nichts an den fixen Lebenshaltungskosten.

Ein Drittel weniger Einkommen als gewohnt, könnte man also durchaus als "Versorgungslücke" bezeichnen.

Gruß

/annika
Ursel
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Beitrag von Ursel »

Hej Annika!

Pragmatisch wie die Dänen würde ich da antworten:

Eine Wohnung, die vorher für Familie reichte, braucht ,man als Rentner vielleicht doch nicht mehr so groß.
Kleinere Wohnung, kleineres Haus = weniger Miete.

Daß mansich u mdie Enkel kümmern möchte, ist nett 8wir hatten auchso eine liebevolle Gromutter), ist aber keine pflicht mehr.
Das materielle Wohl ist ja Aufgabe der Eltern, genaus deshalb haben die ja einen größeren Bedarf.

Der eine pflegt sein Hobby, der andere gibt geld für die Enkel aus - das ist aber eigene Prioritätensache - kein Anspruch.

Viele Eintritte, Fahrkarten, Beitrittsbeträge etc. sind für Renter ermäßgt oder gratis.

Und zumindest ich als Hausfrau weiß, daß ich weitaus mehr Klamotten brauchte, als ich noch arbeiten ging als kjetzt, wo ich zhause bin - trotzdem laufe ich übrigens nicht nur in Kittelschürze rum :roll:

ich spare Benzin- und Fahrtgeld, weil ich nicht mehr zur Arbeit muß. Und das Auto muß auch kein Familienauto mehr sein, sondern ann eine Nummer ausfallen (wundersamerweise sieht man aber gerade dieRentner in den großen Schlitten und die Kinderfamilien in den kleinen wagen rumkutschieren - woran das wohl liegt?)
ich muß nicht mehr für 4-6, sondern nur noch für1-2 kochen (nd einkaufen).
ich habe viele Neuanschaffungen, die eine junge Familie tätigen muß, bereits hinter mir.
und wenn ich der Typ bin, der jeden frühling vom Sofa bis zur Topfpflanze alles neu anschaffen will, dann ist das wohl meine ureigene Priorität, aber nicht unbedingt eine Notwendigkeit (wie ein 3. Kinderbett, weitere Kinderbücher und Spiele etc.)

Ich muß von 1Gehalt = Rente nur noch meine eigenen Bedürfnisse und nicht die von 2-4 Kindern abdecken.

Das ist doch Ersparnis, oder?

Gruß Ursel, DK
""Den virkelige opdagelsesrejse går ikke ud på at finde nye lande,
men at se med nye øjne."

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annikade
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Beitrag von annikade »

Hej Ursel,

tja, das stimmt vielleicht alles teilweise - aber den Wechsel von "junge Familie" zu "Rentner" hat man mit dem Beginn des Rentnerdaseins schon seit ein paar Jahrzehnten hinter sich gebracht! Oder nicht?
Ich zum Beispiel bin von zu Hause (als letzte von zweien) ausgezogen, da war ich 18 - und meine Mutter 38! Rentnerin wurde sie dann ca. 25 Jahre später. Eine preisgünstigere Wohnung haben sie längst.

Meine Eltern haben auch nur noch ein (uraltes) Auto - sogar noch älter als meins! Ständige Fahrtkosten haben sie jetzt auch noch, weil meine Mutter täglich zu ihrer eigenen Mutter ins Pflegeheim fährt, um sie zu pflegen/besuchen/versorgen. Oder ist man im Rentenalter dazu verdammt, möglichst immobil zu bleiben?

Deshalb kann ich diese Rechnung nicht nachvollziehen.

Es geht hier doch nicht um jährlich frische Topfpflanzen, jahreszeitangepasste Wohnungseinrichtung oder die Pflicht zum Enkel-Sponsoring, sondern um die ganz normalen Lebenshaltungskosten, die sich von dem Zeitpunkt "letzter Arbeitstag" bis zum Zeitpunkt "Beginn des Rentnerdaseins" meiner Ansicht nach nicht schlagartig ändern.

Ich will damit keineswegs sagen, dass der Staat gefälligst mehr Rente zahlen soll. Wer es jetzt kann (also Geld übrig hat), kann doch aber gern versuchen, selbst dafür sorgen, dass die "Lücke" nicht so groß wird. Das würde ich nicht von vornherein als "Schwachsinn" abtun oder behaupten, diejenigen würden "spinnen", die sagen, dass sie später weniger Einkommen zur Verfügung haben werden, als während ihrer Erwerbstätigkeit und sich dadurch eine "Lücke" auftut.

Gruß

/annika
Ursel
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Beitrag von Ursel »

Entschudlige mal, Annika --- die Enkelsponsering, wie Du es nennst, hast Du doch anesprochen, und die fällt bei mir unter die zwar verständliche, aber eben doch WUNSCH- und nicht mehr MUSS-Liste der zu finanzierenden Aufgaben durch Renter.

Natürlich weicht der individuelle Lebensplan von oft ab vom Muster -- es gibt ja nun mal durchaus spätere Mütter, Trend steigend.

Und natürlich sind wir uns wohl einig, daß kein rentner am Hungertuche nagen sollte, aber es muß´doch mal ein bißchen gründlicher unterschieden werden wzischen Kann- und Muss-Finanzierung.

So löblich die Besuch Deiner Mutter i mpflegeheim sind, so wenig stehen sie letztendlich auf der MUSS-Seite.
das klingt jetzt hart, aber es ist eine Prioritierung,de deine Mutter freiwillig vornimmt.

es geht ja um Finanzierbarkeit - nicht um das, was wir uns im besten Falle wünschen.
Da könnte ich dann auch noch so einiges anmelden.

Und Tatsache ist doch, daß eine Familie im Aufbau mehr anzschaffen hat - von Möbeln, Auto etc. - über Schulsachen bis hin zu Ferien in der Hauptsaison (so sie denn überhaupt machbar sind), als es Rentner müssen.

Deiner Mutter sei ein gutes Rentnerleben durchaus gegönnt :wink: - gerade die jetzt bzw. vor einer Generation älteren Menschen haben sehr viel dafür getan!

Gruß Ursel, DK
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annikade
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Beitrag von annikade »

Ursel hat geschrieben:Entschudlige mal, Annika --- die Enkelsponsering, wie Du es nennst, hast Du doch anesprochen, und die fällt bei mir unter die zwar verständliche, aber eben doch WUNSCH- und nicht mehr MUSS-Liste der zu finanzierenden Aufgaben durch Renter.
Ja, wir reden - wie so oft - total aneinander vorbei.
Ich hab nichts von Enkel-Bezahle-Pflicht gesagt (Du hattest es so ungefähr hingestellt), sondern weiß auch, dass das freiwillig ist. ;-)

Wenn Du so willst, ist alles freiwillig - bis auf das Kinderbett vielleicht. :wink:

Ich möchte nur meinen Standpunkt verdeutlichen, dass man durchaus von einer Art "Versorgungslücke" sprechen darf und deshalb nicht gleich als Spinner hingestellt zu werden braucht. Wenn es in Deutschland die Möglichkeit zur geförderten Altersvorsorge gibt, dann sollte man sie auch nutzen.

Und (ich geb nicht auf...;-)):
Eine Familie im Aufbau braucht sicherlich viel Geld. (Weiß ich doch aus eigener Erfahrung... :-)) Das ist aber nach einiger Zeit "abgeschlossen". Schon lange vor dem Rentnerdasein. In dieser weniger teuren Zeit zwischen "junge Familie" und "Rentner" hat man sich schon längst an die weniger gewordenen Bedürfnisse angepasst. Daher kann ich nicht sehen, dass ab dem Tage "Rentenbeginn" weniger Kosten da sein sollen.

Hey, da werden wir uns aber niemals nicht einig werden! ;-) ;-)

Gruß

/annika
Ursel
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Beitrag von Ursel »

Hej Annika!

Lassen wir es :wink: - nur noch soviel:

natürlich hast Du nicht von Pflicht bei der Sponsorierung der Enkel geschrieben - nur wen ndas jemand MÖCHTE, wie Du schreibst, kann er das eben nur verwirklichen, wenn er eine gute Rente hat.
Dies als Begründung für eine höhere Rente anzuführen, ist aber in meinen Augen vberkehrt, denn gegenüber den oftmals verständlichen Wünschen der Rentner stehen die unabdingbaren Pflichten der jungen Familieneltern gegenüber.
Die kannst Du natürluch als Wünsche bezeichnen, schließlich wird niemand gezwungen, Kinder zu bekommen und somit seine Mehrausgaben zu steigern, ohne daß man sich damit direkte Wünsche erfüllt :wink:
Ich hoffe nun allerdings nicht, daß es darauf hinausläuft.
(und ohne Kinder eh keine Ekel, die die Großeltern sponsern möchten... :wink: )

Lasen wir es dabei, daß alle gern eine so hohe Rente wie möglich hätten - darin sind wir uns doch bestimmt einig, oder :wink:

Gruß Ursel, DK
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annikade
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Beitrag von annikade »

Ursel hat geschrieben:Dies als Begründung für eine höhere Rente anzuführen, ist aber in meinen Augen vberkehrt, denn gegenüber den oftmals verständlichen Wünschen der Rentner stehen die unabdingbaren Pflichten der jungen Familieneltern gegenüber.
(...)
Lasen wir es dabei, daß alle gern eine so hohe Rente wie möglich hätten - darin sind wir uns doch bestimmt einig, oder
Genau. Möglichst viel für alle! :-)
Ich wollte übrigens keine höhere (staatliche) Rente begründen, sondern den Sinn der eigenen privaten Altersvorsorge - wenn man sie sich denn leisten kann. 8)
Ein Teufelskreis!

/annika
Ursel
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Beitrag von Ursel »

Ja, und wie man sparen soll genau zu einer Zeit, wo man ja viel braucht, ist auch eine Kunst ...

Ach ja, seufz - das Leben ist eins der schwersten ...
:wink:
Gruß Ursel, DK
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Martin Hofer

Beitrag von Martin Hofer »

das Leben ist eins der schwersten ...
Und meistens endet es tödlich! :mrgreen:

-- Martin
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Natürlich ist es für Rentner auch schön, viel Geld zu haben.

Mir geht es aber um die Einstellung. Wenn man vom "Versorgungslücke" spricht, dann klingt es in meinen Ohren, als ob die Rentner - mit 30% weniger als während der Berufszeit - beinahe verhungern würden.

In dem erwähnte Talkshow saß eine ganze Runde - Leute mit durchaus unterschiedlicher Haltungen. Trotzdem hat nicht eine einzige diesen Begriff ("Versorgungslücke") in Frage gestelt. Das ist mir einfach unerklärlich, weil ich in DK eine solche Haltung noch nie erlebt habe - und dies obwohl die Renten in D generel höher sind.

Anderswo haben wir diskutiert, warum die Deutschen Zukunftsangst haben. Ich denke hier haben wir eine Erklärung.
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